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pfeil DER Spitzbergen-Reiseführer pfeil

Eisfuchs (Alopex lagopus)

Arctic fox (E) - Fjellrev (N) - Poolvos (NL) - Renard arctique (F)

Auf dem nor­we­gi­schen Fest­land ist ihre Zahl so stark zurück­ge­gan­gen, dass sie in auf­wen­di­gen Schutz­pro­gram­men auf­ge­zo­gen und wie­der aus­ge­wil­dert wer­den. Auf Spitz­ber­gen dage­gen ist ihr Bestand sta­bil. Und das, obwohl die neu­gie­ri­gen Eis­füch­se wegen ihres Fells lan­ge bei Jägern und Trap­pern begehrt waren und jahr­hun­der­te­lang inten­siv bejagt wur­den.

Eisfuchs

»Weiß­fuchs« (s.u.) im Som­mer­pelz.

Beschrei­bung: Etwa 60 cm lang (ohne Schwanz), 2,5-5 kg schwer. Sehr dich­tes, dickes, meist voll­stän­dig wei­ßes Win­ter­fell, im Som­mer mehr oder weni­ger braun, Fell­wech­sel Mai-Juli sowie Sep­tem­ber-Dezem­ber. Im Gegen­satz zu die­ser »nor­ma­len«, als »Weiß­fuchs« bezeich­ne­ten Vari­an­te gibt es noch den soge­nann­ten »Blau­fuchs«, bei dem auch das Win­ter­fell dun­kel­braun ist; es han­delt sich um eine dunk­le, in Sval­bard sel­te­ne Mor­phe der glei­chen Art.

Blaufuchs

»Blau­fuchs« mit ganz­jäh­rig dunk­lem Fell.

Verbreitung/Zugverhalten: Eis- oder auch Polar­füch­se sind zir­kum­po­lar in der Ark­tis ver­brei­tet. Eis­füch­se haben teil­wei­se ein aus­ge­präg­tes Wan­de­rungs­ver­hal­ten und legen wei­te Stre­cken zurück, so dass es kei­ne voll­stän­dig abge­trenn­ten Sub­po­pu­la­tio­nen zu geben scheint. In Sval­bard kom­men Eis­füch­se kom­men über­all, auf allen Inseln und in allen Lebens­räu­men vom Treib­eis bis hin­auf auf die Ber­ge, obwohl sie sich meist auf der Tun­dra auf­hal­ten, vor­zugs­wei­se in der Nähe von Vogel­fel­sen. Dort ist die Popu­la­ti­ons­dich­te beson­ders hoch, etwa ein Fuchs auf 10 km2.

Bio­lo­gi­sches: Eis­füch­se fres­sen so ziem­lich alles, was man zer­bei­ßen kann, leben im Som­mer aber vor allem von Eiern und Küken von See­vo­gel­ko­lo­nien und Tun­drabrü­tern. Im Gegen­satz zu ande­ren Tei­len in der Ark­tis gibt es in Sval­bard kei­ne Lem­min­ge oder ande­re Nage­tie­re, so dass die­se sonst ger­ne genutz­te Nah­rungs­quel­le ent­fällt. Auch Kada­ver jeg­li­cher Tie­re wer­den nicht ver­schmäht. Im Som­mer ist reich­lich Nah­rung vor­han­den, das Leben im Win­ter ist eher mager. Wäh­rend die­ser Zeit müs­sen Eis­füch­se mit Schnee­hüh­nern, Kada­vern, im Som­mer ange­leg­ten Vor­rä­ten und ggf. Abfäl­len in Sied­lungs­nä­he aus­kom­men. Man­che Eis­füch­se fol­gen Eis­bä­ren im Treib­eis und bedie­nen sich an den Über­res­ten der Bären­mahl­zei­ten. Ver­hun­gern in den mage­ren Win­ter­mo­na­ten scheint die Haupt­to­des­ur­sa­che zu sein.

Wäh­rend der Paa­rungs­zeit haben Füch­se ein Revier, des­sen Grö­ße je nach Nah­rungs­an­ge­bot schwankt: je bes­ser die Fut­ter­la­ge, des­to weni­ger Platz ist not­wen­dig. Die Paa­rung erfolgt um den März her­um, und das Weib­chen wirft in einem Lager oft unter Fels­blö­cken Ende Mai oder Anfang Juni meist 5-6 Jun­ge, in guten Jah­ren auch mehr. Die Mor­ta­li­tät der Jung­füch­se ist in den ers­ten, som­mer­li­chen Lebens­mo­na­ten gering, steigt im ers­ten Win­ter aber dras­tisch an. Die über­le­ben­den Füch­se haben gute Chan­cen, drei oder vier Jah­re alt zu wer­den und im Ein­zel­fall auch über zehn.

Sons­ti­ges: Trotz jahr­hun­der­te­lan­ger, inten­si­ver Jagd ist die Fuchs­po­pu­la­ti­on in Sval­bard sta­bil. Ein­woh­ner dür­fen auch heu­te wäh­rend der win­ter­li­chen Jagd­pe­ri­ode noch Füch­se fan­gen, was heu­te nur noch im gerin­gen Umfang und nur lokal getan wird. Tra­di­tio­nell wur­de der Fuchs im Win­ter mit Schlag­fal­len gefan­gen, um den wert­vol­len Win­ter­pelz unbe­schä­digt zu erhal­ten, des­sen Ver­kauf für Trap­per die Haupt­ein­kom­mens­quel­le war.

Oft sind Füch­se neu­gie­rig und las­sen sich aus der Nähe betrach­ten und foto­gra­fie­ren.

Eis­füch­se kön­nen in Sval­bard Toll­wut und Fuchs­band­wurm haben. Bei­des kann für Men­schen töd­lich sein, so dass Vor­sicht gebo­ten ist: Über­zu­trau­li­che Füch­se soll­te man nicht berüh­ren, auch kei­ne Fuchs­fä­ka­li­en.

Eisfuchs im Winterfell

»Weiß­fuchs« mit wei­ßem Win­ter­fell.

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Letzte Änderung: 11. September 2018 · Copyright: Rolf Stange
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