Allgemein: Meeresstraße, die Spitzbergen vom Nordaustland trennt. Landschaftlich sehr reizvoller, historisch interessanter Teil Svalbards mit reichhaltigem Tierleben. Die Hinlopenstraße ist wahrscheinlich nach dem Direktor einer holländischen Walfanggesellschaft aus dem 17. Jahrhundert benannt.
Geologie: Präkambrische, deformierte, nicht-metamorphe Sedimente (bunte Quarzite und Dolomite) im nördlichen Bereich (Sorgfjord bis Westseite Lomfjord in Spitzbergen, Lågøya-Murchisonfjord auf dem Nordaustland). Im Südwesten (Wilhelmøya) triassische Sedimente, ähnlich den Gesteinen der Edgeøya und Barentsøya, die hier sehr weich und matschig sein können. Im Südosten (Palanderbukta–Vibebukta) Kalksteine aus dem Perm (Kapp Starostin Formation).
Flachlagernde Sedimente (permische Karbonate) im Eingang des Wahlenbergfjord (Nordaustland), oben Basaltdecke aufliegend.
Die Inseln in der Hinlopenstraße bestehen fast ausschließlich aus doleritischen Intrusionen (Jura-Kreide). Geologisch spektakulär ist das Alkefjellet auf der Westseite der Hinlopenstraße südlich des Lomfjords, wo dunkle Intrusivgesteine in helle Kalksteine eingedrungen sind. Der Dolerit ist hier über 100 Meter mächtig und bildet senkrechte Klippen, auf denen große Mengen von Dickschnabellummen brüten. Der helle Kalkstein ist stellenweise auf der Unter- und Oberseite der Klippen sichtbar, in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Dolerit ist er durch die Hitze des eindringenden, glutflüssigen Gesteins in Marmor umgewandelt worden.
Dolerit-Intrusion (dunkel) in Kalkstein aus dem Perm (hell) neben einem Gletscher.
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Landschaft: Abwechslungsreich und schön. Offene Plateauberglandschaften mit weiten, flachen Vorländern, auf denen alte Strandwallserien deutlich sichtbar sind. Auf diesen Flachländern findet man immer wieder uralte, zerfallende Walknochen, welche die nacheiszeitliche Landhebung belegen. Die kleinen Inseln haben teilweise Steilufer, auf denen Lummen brüten, wie auch die Westküste der Hinlopenstraße südlich des Lomfjords, besonders spektakulär beim Alkefjellet. Auf der Ostseite vielerorts hochpolare, fast vegetationslose Wüste. Die doleritischen Gesteine der Inseln verwittern teilweise zu groben Blöcken, teilweise vergrusen sie zu Sand.
Rentiergeweih in Polarwüste. Ostseite der Hinlopenstraße.
Flora und Fauna: Sehr wenig Vegetation abgesehen von Flechten und Moosen, die an einzelnen Stellen farbenprächtige Polster bilden können. Für einzelne Vegetations-»Oasen« innerhalb der polaren Steinwüsten im Bereich Augustabukta-Vibebukta sorgen an kleinen, einzelnen Stellen zerfallende Walknochen. Die Fauna ist hingegen sehr reichhaltig. Große Dickschnabellummenkolonien an den Steilküsten aus Basalt (»Dolerit«), v.a. Alkefjellet. Walrosse kommen vor, Eisbären streifen oft durch die Gegend.
Typische Bewohner der Hinlopenstraße II: Walrosse.
Geschichte: Die Hinlopenstraße war schon den Walfängern bekannt und wurde oft von Pomoren als Jagdgebiet genutzt. 1868 Landungen der Ersten Deutschen Nordpolexpedition im Bereich Augustabukta. Viele Expeditionen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert besuchten die Hinlopenstraße und führten teils mehr, teils weniger umfangreiche Arbeiten durch. Detaillierte kartographische Aufnahme durch die Schwedisch-Russische Gradmessungsexpedition 1899-1904, die ein Hauptquartier im Sorgfjord hatte. 1957-58 während des Polarjahres Betrieb der schwedischen Station Kinnvika im Murchisonfjord, Aufgabe der Station 1959.
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