Im April fällte das Gericht (»Nord-Norsk Tingrett«) sein Urteil: Die russische Helikopterfirma Spark Plus muss 50.000 norwegische Kronen Strafe zahlen (knapp 5.400 Euro). Spark Plus sieht hingegen eine Verletzung des Artikels 3 des Spitzbergenvertrages, der Gleichbehandlung ungeachtet der Nationalität fordert, und wird möglicherweise in Berufung gehen.
Bjørn Arnestad, Direktor der norwegischen Bergbaugesellschaft »Store Norske Spitsbergen Kullkompani« (SNSK), hat sich zur Zukunft seiner Firma und zum kürzlich veröffentlichten Svalbard-Strategiepapier der Regierung geäußert. Abbaubare Kohlereserven − teilweise noch nicht erschlossen − gibt es bis 2023, darüber hinaus ist der Fahrplan für die SNSK noch unklar. Schifffahrt über den dann wahrscheinlich eisfreien Arktischen Ozean könnte laut Arnestad ein neues Geschäftsfeld werden. Zum Strategiepapier meinte Arnestad, er sei sehr zufrieden mit den Vorstellungen der norwegischen Regierung hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Kohlebergbaus in Spitzbergen und der Text wäre, als hätte die SNSK ihn selbst geschrieben.
Der Gedanke, dass Kohlebergbau und Klimaschutz etwas miteinander zu tun haben könnten, konnte die Entscheidung der Regierung offensichtlich nicht beeinflussen, obwohl höchste Umweltstandards offiziell der Maßstab für sämtliche Aktivitäten sein sollen und Klimaänderung als bei weitem größte Bedrohung für die arktische Umwelt erkannt worden ist.
Dass die SNSK mit dem Gedanken spielt, durch Schifffahrt über ein künftig teilweise eisfreies Polarmeer ökonomisch vom Treibhauseffekt zu profitieren, wirkt in diesem Licht schon zumindest ironisch.
Kohlebergbau: Zukunftsweisende Nutzung der Arktis?
(Grube 7 bei Longyearbyen)