Wegen der Bestimmungen des Spitzbergenvertrages ist Spitzbergen mehrwertsteuerfreie Zone, und die Gewerbesteuer liegt bei 16 % statt 28 %, wie sonst in Norwegen. Daher zieht es mehr und mehr Betriebe nach Longyearbyen. Die Steuerbehörden prüfen allerdings zunehmend streng, ob die Bedingungen zur Besteuerung in Spitzbergen erfüllt sind: Ein Betrieb muss Büro und Führung in Spitzbergen haben. Die günstige Regelung ist für lokale Betriebe gedacht und nicht für Steuerflüchtlinge.
Zwei Betriebe wurden jetzt steuerlich „ausgewiesen“, darunter der Ölplattformbetreiber Seadrill Norge beziehungsweise eine Tochtergesellschaft. Mit einer Belegschaft von einem Mann vor Ort hatte die Firma in Longyearbyen 2009 Einnahmen in Höhe von etwa 700 Millionen Kronen (ca. 88 Millionen Euro), also deutlich mehr als der größte lokale Arbeitgeber Store Norske (Bergbau, 557 Millionen Kronen).
Alle reden von der Klimaänderung und dass die Arktis ein Schlüsselgebiet ist, aber was passiert tatsächlich? Das norwegische Polarinstitut, genauer gesagt das Tochterinsitut MOSJ (Umweltüberwachung Svalbard und Jan Mayen) hat Daten zusammengetragen, die zeigen, dass der sich beschleunigende Klimwandel in der Hocharktis eine beobachtbare Tatsache ist: Insbesondere die Temperatur zeigt im 20. Jahrhundert ansteigende Tendenzen, verstärkt seit den 1970er Jahren und in jüngerer Vergangenheit noch schneller werdend. Bei den Niederschlägen gibt es ebenfalls einen Trend zur Zunahme, wenn auch deutlich schwächer und weniger eindeutig ausgeprägt.
Das Meereis ist April (maximale Ausbreitung) von 1979 bis 2009 um 35-40 % in der Fläche zurückgegangen und ist dünner geworden (um Hopen von 1966 bis 2006 Abnahme von 1,20 Meter auf 0,80 Meter). An der Permafrost-Oberfläche steigen die Temperaturen mittlerweile mit rasanten 1°C/Jahrzehnt, und die beobachteten Gletscher um Ny Ålesund sind seit Messbeginn 1936 im Schnitt (auf die Gesamtfläche gemittelt) um 15 Meter dünner geworden, ebenfalls mit stark beschleunigter Tendenz in den letzten Jahren.
Eisbär in offenem Treibeis, Symbol des Klimawandels