Der für einen 17-Jährigen tödlich verlaufene Eisbärenangriff von Freitag (5.8.) fand in den frühen Morgenstunden statt, als die Gruppe noch in den Zelten war und schlief. Der sehr aggressive Bär kam für die Gruppe somit völlig überraschend und wütete in einem (mehreren?) Zelt. Vier weitere Personen wurden verletzt, zwei davon schwer im Gesichtsbereich.
Bei dem Bären handelte es sich um ein Männchen, das mit einem Gewicht von 250 kg nicht allzu groß war.
Neben Schock und Trauer um den Toten stellt sich nun die Frage, wie es zu dem tödlichen Verlauf kommen konnte. Zunächst ist abzuwarten, bis Details des Geschehens bekannt werden, um die Situation zu beurteilen und Schlüsse für die Bewertung von Risiken und Sicherheitsmaßnahmen ziehen zu können.
Grundsätzlich ist bei Zeltlagern wichtig:
Um das Lager ist in ausreichendem Abstand ein Alarmzaun aufzustellen. Die richtige Aufstellung ist wichtig, um das korrekte Funktionieren zu gewährleisten. Dennoch darf man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen: diese technischen Anlagen haben schon oft genug versagt oder wurden von Bären ausgetrickst.
Besser ist es, einen Polarhund (Schlittenhund) dabeizuhaben, der im Falle der Annäherung eines Bären Alarm schlägt
oder aufmerksame Nachtwache zu halten, sofern die Gruppengröße dies zulässt
und das Lager nicht an zu exponierten Stellen zu errichten, wie kleine Inseln oder direkt am Ufer.
Lebensmittel, insbesondere Frischwaren und Fleisch, nicht im Zelt lagern.
Selbst bei gründlicher Anwendung aller Vorsichtsmaßnahmen bleibt wie in vielen Lebensbereichen das sogenannte „Restrisiko“. Zelten in Eisbärenland wird niemals vollständig gefahrlos sein, genauso wenig beispielsweise wie die Teilnahme am Straßenverkehr.
P.S. letzte offizielle Meldungen bestätigen, dass die Knallkörper des Alarmzauns nicht explodiert sind, als der Eisbär ins Lager kam. Warum, ist bislang noch unbekannt.
Lager im Eisbärenland. Das Risiko eines potenziell gefährlichen Eisbärenbesuchs lässt sich minimieren, aber niemals völlig ausschalten.