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Töd­li­cher Eis­bä­ren­an­griff III

Der Eis­bär, des­sen Angriff auf das eng­li­sche Jugend­la­ger im Tem­pel­fjord einen Toten und meh­re­re Ver­letz­te zur Fol­ge hat­te, war ein altes, abge­ma­ger­tes Tier, das unter star­ken Zahn­schmer­zen gelit­ten haben muss; meh­re­re Ner­ven waren durch Beschä­di­gung an den Zäh­nen teil­wei­se frei­ge­legt. Mög­li­cher­wei­se war der Bär des­we­gen in sei­nen Jagd­mög­lich­kei­ten ein­ge­schränkt und daher sehr hung­rig. Ob ein Eis­bär durch Schmer­zen aggres­si­ver wird, ist mög­lich, aber nicht bestä­tigt.

Sicher ist hin­ge­gen, dass im Fall der eng­li­schen Grup­pe alle tech­ni­schen Sicher­heits­sys­te­me ver­sag­ten: Der Alarm­zaun lös­te nicht aus, und sowohl die Signal­pis­to­le als auch das Gewehr ver­sag­ten zunächst ihren Dienst. Die Grün­de sind bis­lang noch unbe­kannt, Unter­su­chungs­er­geb­nis­se ste­hen noch aus.

Das The­ma Alarm­zaun wird hin­sicht­lich Ver­füg­bar­keit und Ver­läss­lich­keit bereits län­ger dis­ku­tiert. Das bis­lang ver­läss­lichs­te Sys­tem ist mili­tä­ri­scher Her­kunft und in Lon­gye­ar­by­en miet­bar, aller­dings sind die Vor­rä­te bald auf­ge­braucht und eine neue Quel­le des mili­tä­ri­schen Mate­ri­als konn­te bis­lang nicht erschlos­sen wer­den, obwohl der Sys­sel­man­nen sich ein­bringt.

Frag­lich ist, war­um die gemie­te­te Repe­tier­büch­se vom Typ Mau­ser zunächst ver­sagt hat. Die Grup­pen­lei­ter ver­such­ten vier­mal, auf den Bären zu schie­ßen, aber kei­ner der Schüs­se lös­te aus. Mög­lich ist eine Fehl­be­die­nung der Waf­fe. Der Siche­rungs­knopf hat zwi­schen »gesi­chert« und »unge­si­chert« eine drit­te Stel­lung, in der man repe­tie­ren, aber nicht schie­ßen kann. Dies dient dem siche­ren Ent­la­den mit­tels Durch­re­pe­tie­ren. In die­ser Stel­lung wäre es mög­lich, zu repe­tie­ren und das Nicht-Lösen der Schüs­se in der Panik der ver­sa­gen­den Muni­ti­on oder Waf­fe zuzu­schrei­ben. Ob dies im Fall der Grup­pe im Tem­pel­fjord pas­siert ist, ist bis­lang aller­dings spe­ku­la­tiv.

Erst als ein bereits ver­letz­ter Grup­pen­lei­ter eine der am Boden lie­gen­den Patro­nen fand und noch­mals lud, konn­te er den Eis­bä­ren mit einem laut Sys­sel­man­nen »preis­ver­däch­ti­gen« Schuss töten und so noch grö­ße­ren Scha­den abwen­den.

Repe­tier­büch­sen zum Schutz vor Eis­bä­ren, mit zwei Mau­ser-Büch­sen (Mit­te und Rechts).

Repetierbüchsen zum Schutz vor Eisbären

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Letzte Änderung: 10. Oktober 2011 · Copyright: Rolf Stange
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