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Tages-Archiv: 2. Mai 2012 − News & Stories


Beginn der nor­we­gi­schen Wal­fang­sai­son

Vor weni­gen Tagen hat die Wal­fang­sai­son für Nor­we­gens Wal­fang­flot­te begon­nen. 20 Schif­fe haben eine Quo­te ins­ge­samt 1286 Zwerg­wa­len, die trotz ihres Namens fast zehn Meter groß wer­den kön­nen. 2011 lag die Quo­te ähn­lich hoch, gefan­gen wur­den aber „nur“ 533 Zwerg­wa­le, da die Nach­fra­ge nicht aus­reicht und die Händ­ler auf ihrem Wal­fleisch sit­zen blei­ben.

Die ers­ten Wal­fangschif­fe sind nun unter­wegs und haben bei der Bären­in­sel bereits meh­re­re Wale geschos­sen. Die Bären­in­sel gehört zu Spitz­ber­gen, wo etwa für Tou­ris­ten stren­ge Regeln gel­ten, die künf­tig noch ver­schärft wer­den sol­len – Wal­fang scheint hin­ge­gen in den Augen nor­we­gi­scher Behör­den für die ark­ti­sche Umwelt und ihre Tie­re kein Pro­blem zu sein. Umwelt­schüt­zer sehen dies anders.

Wal­fangschiff mit mon­tier­ter Har­pu­ne. Im Bild ist die Pet­rel, die als Wrack in Süd­ge­or­gi­en liegt und schon lan­ge nicht mehr in Betrieb ist. Die Tech­nik ist aber heu­te noch die glei­che.

Walfangharpune

Quel­le: Finn­mark­dag­bla­det

Ost-Sval­bard

Die lei­di­ge Dis­kus­si­on um neue Rege­lun­gen für den Osten der Insel­grup­pe Spitz­ber­gen (Sval­bard) geht in die nächs­te Run­de. Trei­ben­de Kraft ist und bleibt das nor­we­gi­sche Direk­to­rat für Natur­ver­wal­tung (kurz DN), das dem Oslo­er Umwelt­mi­nis­te­ri­um zuge­hö­rig ist. Frü­he­re Ver­sio­nen eines neu­en Ver­wal­tungs­plans, die vom DN vor­ge­legt wor­den waren, wur­den selbst vom Sys­sel­man­nen, dem höchs­ten Reprä­sen­tan­ten der nor­we­gi­schen Regie­rung auf Spitz­ber­gen, als zu schwach begrün­det und zu weit­ge­hend zurück­ge­wie­sen. Eine aktua­li­sier­te Fas­sung wird dem­nächst vor­aus­sicht­lich in ein öffent­li­ches Anhö­rungs­ver­fah­ren ein­ge­hen, in dem alle Betrof­fe­nen ihre Mei­nung ein­flie­ßen las­sen kön­nen. Aller­dings hat das DN bereits hin­rei­chend bewie­sen, dass es an abwei­chen­den Mei­nun­gen nur pro for­ma inter­es­siert ist. Beob­ach­ter wer­fen dem DN ein sach­fer­nes, ideo­lo­gisch moti­vier­tes Vor­ge­hen vor. Weit­rei­chen­de Ein­schrän­kun­gen des öffent­li­chen Zugan­ges gro­ßer Tei­le des Ostens von Sval­bard wer­den dabei als prä­ven­ti­ve Maß­nah­me und Schutz eines wis­sen­schaft­li­chen Refe­renz­ge­bie­tes ver­kauft. Vor Ort enga­gier­te Wis­sen­schaft­ler hal­ten es jedoch nicht für erfor­der­lich, grö­ße­re Gebie­te zu wis­sen­schaft­li­chen Zwe­cken dem öffent­li­chen Zugang zu ent­zie­hen. Und selbst das DN ist der Ansicht, dass der heu­ti­ge Ver­kehr in den betrof­fe­nen Gebie­ten abseh­bar nicht zu Umwelt- oder sons­ti­gen Pro­ble­men führt.

Der aktu­el­le Vor­schlag basiert auf der Ver­si­on, die eine Arbeits­grup­pe des Sys­sel­man­nen gegen Ende 2011 erstellt hat, jedoch schlägt das DN Ver­schär­fun­gen vor. Eine Aus­wei­tung eines „Vogel­schutz­ge­bie­tes Lågøya“ auf die gesam­te Insel ist schwer nach­voll­zieh­bar und ärger­lich. Wirk­lich inter­es­sant ist jedoch, dass das DN dem Sys­sel­man­nen wesent­li­che admi­nis­tra­ti­ve Kom­pe­ten­zen ent­zie­hen und ins eige­ne Haus nach Oslo brin­gen soll. Dazu gehört die Auto­ri­tät, den Ver­kehr im Osten lokal bis hin zum Ver­bot ein­zu­schrän­ken sowie die Ent­schei­dungs­ho­heit über Anträ­ge, die „wis­sen­schaft­li­chen Refe­renz­ge­bie­te“ zu betre­ten (Zone „A“ auf der unten­ste­hen­den Kar­te, gelb hin­ter­legt). Ent­ge­gen frü­he­rer Vor­stel­lun­gen sol­len die­se Gebie­te nun wei­ter­hin prin­zi­pi­ell zugäng­lich blei­ben, aller­dings nur nach Geneh­mi­gung. Eine Geneh­mi­gung ist bereits jetzt für alle Akti­vi­tä­ten in den Natur­re­ser­va­ten im Osten Sval­bards (die alle rele­van­ten Regio­nen umfas­sen) erfor­der­lich. Es ist zu erwar­ten, dass die Ver­ga­be­pra­xis deut­lich ver­schärft wird, so dass de fac­to ein Ver­bot in Kraft tre­ten könn­te, wenn die Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren über das DN in Oslo lau­fen. Bemer­kens­wert ist, dass die Oslo­er Minis­te­ri­al­bü­ro­kra­tie dem Sys­sel­man­nen in Lon­gyear­ben nicht zutraut, die Ver­fah­ren in ihrem Sin­ne zu hand­ha­ben. Dem vor Ort in Lon­gye­ar­by­en ansäs­si­gen Sys­sel­man­nen wer­den all­ge­mein noch eine gewis­se Pra­xis­nä­he und damit ein­her­ge­hen­de Sach­kennt­nis unter­stellt; die Oslo­er Büro­kra­tie fällt hin­ge­gen vor allem durch eine sach­lich nicht nach­voll­zieh­ba­re Schär­fe im Vor­ge­hen auf.

Die der­zei­ti­ge Arbeits­vor­la­ge teilt den Osten von Sval­bard in meh­re­re Zonen ein:
 
Zone A: »Refe­renz­ge­biet« für For­schung, theo­re­tisch auf Antrag zugäng­lich, prak­tisch ist ein weit­ge­hen­des Betre­tungs­ver­bot zu erwar­ten.
Zone B: Betre­tungs­ver­bot wäh­rend der Brut­zeit.
Zone C: Hier­für sol­len jeweils orts­spe­zi­fi­sche Richt­li­ni­en gel­ten.
Zone D: Seit 2010 für Kul­tur­denk­mä­ler exis­tie­ren­de klein­räu­mi­ge Betre­tungs­ver­bo­te.
Zone E: Kong Karls Land, bereits lang­jäh­rig bestehen­des Betre­tungs­ver­bot.
Hier kli­cken für eine grö­ße­re Ver­si­on die­ser Kar­te.

Kar­te: Sys­sel­man­nen

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