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Monats-Archiv: Juli 2012 − Nachrichten


Ein­füh­rung der Lot­sen­pflicht auf Spitz­ber­gen: ers­ter Lot­sen­auf­trag

Seit dem 01. Juli wird die Lot­sen­pflicht schritt­wei­se in Spitz­ber­gen ein­ge­führt. Zunächst gilt die Lot­sen­pflicht ver­bind­lich für die Anfahrt auf Sveagru­va, anders­wo ist das Anfor­dern eines Lot­sen zunächst frei­wil­lig. Am 02. Juli mach­te als ers­tes Schiff der deut­sche Kreuz­fah­rer Aida Cara (Pas­sa­gier­ka­pa­zi­tät 1186) davon Gebrauch. Der Kapi­tän war zuvor nie in Spitz­ber­gen gewe­sen und hat­te daher beschlos­sen, den Lot­sen zu bestel­len. Die­ser kam für den Auf­trag mit dem Flug­zeug aus Nor­we­gen ange­reist, eine Logis­tik, die künf­tig wohl bei­be­hal­ten wird.

Die Aida Cara leg­te am 02. Juli mit Lot­sen­hil­fe erfolg­reich im Hafen von Lon­gye­ar­by­en an.

Aida Cara

Quel­le: Sval­bard­pos­ten (2612)

Manage­ment­plan Ost-Sval­bard

Mit­te Juli hat der Sys­sel­man­nen sei­nen Vor­schlag für einen neu­en Manage­ment­plan für die gro­ßen Natur­re­ser­va­te im Osten Sval­bards vor­ge­stellt. Die radi­ka­len, groß­flä­chi­gen Sper­rungs­vor­schlä­ge, die län­ge­re Zeit über dis­ku­tiert wor­den sind, schei­nen vom Tisch zu sein. Die wesent­li­chen Ände­run­gen bestehen laut Sys­sel­man­nen in Sper­run­gen von Tei­len der Lågøya sowie der Tusenøya­ne jeweils 15. Mai bis 15. August.

Bis zum 10. Okto­ber kön­nen beim Sys­sel­man­nen noch Kom­men­ta­re ein­ge­reicht wer­den, die in den end­gül­ti­gen Ent­schei­dungs­pro­zess ein­flie­ßen. Wei­te­re Details in die­ser Sache wer­den nach Durch­sicht der ver­öf­fent­lich­ten Unter­la­gen bzw. soweit sich büro­kra­ti­sche „Fort­schrit­te“ erge­ben an die­ser Stel­le nach­zu­le­sen sein.

Die Tusenøya­ne (im Bild die ohne­hin mitt­ler­wei­le völ­lig gesperr­te Delit­schøya) wird man künf­tig wohl in der Zeit 15.5.-15.8. nicht mehr besu­chen dür­fen.

Tusenøyane

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Ers­te Tier­be­ob­ach­tun­gen wäh­rend der lau­fen­den Sai­son

Ers­ten Berich­ten zufol­ge wur­den wäh­rend der gera­de begin­nen­den Schiff­fahrt-Sai­son in Spitz­ber­gen bereits zahl­rei­che span­nen­de, teil­wei­se sen­sa­tio­nel­le Tier­be­ob­ach­tun­gen gemacht. Zu letz­te­ren zäh­len bis­lang 3 Sich­tun­gen von äußerst sel­te­nen Grön­land­walen an der Nord­küs­te, ein­schließ­lich einer Sich­tung von 2 Indi­vi­du­en!

Grön­land­wal im Nor­den von Spitz­ber­gen (2006).

Quel­le: Mit­tei­lung von Mor­ten Jør­gen­sen (Fahrt­lei­ter-Kol­le­ge)

2012 kei­ne Ver­mes­sung der Gewäs­ser um Spitz­ber­gen

Obwohl dem nor­we­gi­schen Staat die See­si­cher­heit um Spitz­ber­gen so wich­tig ist, dass aktu­ell eine Lot­sen­pflicht ein­ge­führt wird, hat die für die nau­ti­sche Sicher­heit viel sinn­vol­le­re Ver­mes­sung der Gewäs­ser kei­ne Prio­ri­tät: wie kürz­lich bekannt wur­de, kommt das Ver­mes­sungs­schiff 2012 nicht nach Spitz­ber­gen, son­dern bleibt vor der Küs­te des nor­we­gi­schen Fest­lan­des.

Bei aktu­el­lem Tem­po ist erst in 40 bis 80 Jah­ren damit zu rech­nen, dass die Küs­ten­ge­wäs­ser rund um die gesam­te Insel­grup­pe Spitz­ber­gen voll­stän­dig mit moder­nen Metho­den ver­mes­sen sind.

In unver­mes­se­nen Gewäs­sern lau­ern man­cher­orts poten­ti­ell gefähr­li­che Untie­fen.

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Lot­sen­pflicht in Spitz­ber­gen

Ab 01. Juli 2012 wird in Spitz­ber­gen schritt­wei­se Lot­sen­pflicht ein­ge­führt. Zunächst sind die Koh­le­frach­ter betrof­fen, denen die Anfahrt auf die nor­we­gi­sche Gru­ben­sied­lung Sveagru­va ab sofort nur noch mit einem Lot­sen gestat­tet ist. 2014 soll das Gesetz in vol­lem Umfang in Kraft tre­ten. Schif­fe über 150 Meter Län­ge dür­fen dann grund­sätz­lich nur noch mit Lot­sen fah­ren.

Für klei­ne­re Pas­sa­gier­schif­fe schei­nen die ver­ant­wort­li­chen Behör­den in einem bemer­kens­wer­ten, lei­der sel­te­nen Anfall von Rea­li­täts­nä­he die Vor­schrif­ten nun doch noch so anzu­pas­sen, dass die Erlan­gung eines »Far­leds­be­vis«, mit dem Kapi­tä­ne und Steu­er­leu­te mit loka­ler Erfah­rung sich von der Lot­sen­pflicht befrei­en kön­nen, auch prak­tisch mach­bar ist. Details fol­gen dem­nächst.

Ein Kreuz­fahrt­schiff die­ser Grö­ße ist mit einem Lot­sen auf der Brü­cke in Spitz­ber­gen sicher nicht schlecht bera­ten. Im Bild die »Grand Prin­cess« (3100 Pas­sa­gie­re Kapa­zi­tät) am 29. Juni 2012 vor Lon­gye­ar­by­en.

Geo­lo­gi­scher Füh­rer für Lon­gye­ar­by­en und nahe Umge­bung

Am 30. Juni wur­de im Sval­bard­mu­se­um in Lon­gye­ar­by­en ein Heft vor­ge­stellt, das die Geo­lo­gie und Land­schaft um Lon­gye­ar­by­en all­ge­mein­ver­ständ­lich kurz und knapp erläu­tert. Auf 36 Sei­ten geht es von der Dino­sau­ri­er­zeit über die Koh­le­bil­dung bis hin zu Pla­teau­ber­gen, Tal­bil­dung, Glet­schern, Per­ma­frost und ark­ti­schen Flüs­sen.

Das Heft ist von Kars­ten Piep­john (Bun­des­an­stalt für Geo­wis­sen­schaf­ten und Roh­stof­fe), Mal­te Joch­mann (Store Nor­ske Spits­ber­gen Kull­kom­pa­ni) und Rolf Stan­ge (u.a. Betrei­ber die­ser Inter­net­sei­te) ver­fasst und von Chris­tia­ne Hüb­ner (Lon­gye­ar­by­en Felt­bio­lo­gis­ke Forening) her­aus­ge­ge­ben. Alle Autoren waren bei der Vor­stel­lung, zu der auch eine klei­ne Exkur­si­on gehör­te, anwe­send. Wer am 30. Juni nicht in Lon­gye­ar­by­en weil­te, kann das Heft dem­nächst über die­se Sei­te bestel­len. Es gibt eine deut­sche, eine eng­li­sche und eine nor­we­gi­sche Ver­si­on.

Den neu­en Lon­gye­ar­by­en-Geo-Füh­rer gibt es in drei Spra­chen: deutsch, eng­lisch, nor­we­gisch.

Longyearbyen-GeoHeft.jpg

Quel­le: Mor­ten Jør­gen­sen (fel­low expe­di­ti­on lea­der col­le­ague)

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