Vor 100 Jahren ereignete sich im Norden Spitzbergens die dramatische und letztlich tragische Expedition von Herbert Schröder-Stranz. Die vierköfpige Schlittengruppe um den Expeditionsleiter wurde 1912 im Norden des Nordaustland ausgesetzt und ist seitdem verschollen. Überreste eines Lagers wurden im Duvefjord (nordöstliches Nordaustland) gefunden, über den weiteren Verbleib der Schlittengruppe ist nichts bekannt, obwohl zwischenzeitlich mehrere Suchexpeditionen die Gegend aufgesucht haben (2010 war ich an einer beteiligt, die in Bezug auf Schröder-Stranz aber leider nichts Neues brachte).
Nun hat sich wieder einer auf den Weg gemacht, um das Schicksal der „Deutschen Arktischen Expedition“, so seinerzeit der offizielle Name, zu klären. Björn Klauer und sein Team hatten sich die ehrgeizige Aufgabe gesetzt, von Longyearbyen mit Hundeschlitten zum Nordaustland zu gelangen. So wie Schröder-Stranz auf der von ihm geplanten Rückfahrt vom Nordaustland nach Spitzbergen in der Hinlopenstraße aber ein kaum überwindbares Hindernis vorgefunden hätte, erwies sich das Eis dort auch als zu unwegsam für den Vorstoß zum Nordaustland, so dass Björn Klauer zunächst nach Longyearbyen zurückkehrte, um aktuell den Weg zum Nordaustland mit einem Boot anzutreten.
Klauer hat für die Suche auf dem Nordaustland viel Zeit eingeplant, und vielleicht findet er so die Nadel im Heuhaufen. Viel Glück!
Gegenstände, die an einem Lager der Schröder-Stranz-Expedition im Duvefjord gefunden wurden. August 2010.