Aus der norwegischen Öl- und Gasindustrie wird der Ruf nach einer Hubschrauberbasis auf der Bäreninsel (Bjørnøya) laut. Hintergrund sind Aktivitäten der Industrie in Gebieten in der Barentssee, die von Nordnorwegen aus mit Hubschraubern nicht bzw. nur mit zeitraubendem Tankstop auf der Bäreninsel erreicht werden können.
Die Bäreninsel ist seit 2002 Naturreservat, hat also die strengste Schutzstufe. Ausgenommen ist aktuell nur das Gebiet unmittelbar um die Wetterstation in Herwighamna, um die dortigen Aktivitäten nicht zu gefährden. Allerdings hat die norwegische Regierung in einer Regierungserklärung (Stortingsmelding Nr. 9, 1999-2000) bereits vor Etablierung des Naturreservates klargestellt, dass die Schutzbestimmungen für die Einrichtung bestimmter Anlagen für die Suche nach oder die Förderung von Öl und Gas außer Kraft gesetzt werden können. Ein passendes Gelände dazu ist bereits östlich der Station an der Nordküste ausgewählt, ganz in der Nähe eines besonders streng geschützten Gebietes. Die Frage der Bereitschaftsdienste für Unfälle, bei denen es zu Verletzten oder Verschmutzung kommt, stellt sich mit zunehmender Präsenz der Öl- und Gasindustrie immer dringender.
Küstenlandschaft im Nordwesten der Bäreninsel (Bjørnøya). Als Naturreservat streng geschützt, aber dennoch möglicherweise künftig Standort einer Hubschrauber-Bereitschaftsbasis.