Die Zahl 52 sagt eigentlich alles. Soviel Niederschlag wurde im November in Longyearbyen gemessen. Das normale Monatsmittel des Niederschlags liegt bei 15 mm. Damit ist der November 2014 der niederschlagsreichste Monat in Longyearbyen seit Beginn der Aufzeichnungen. Bisher hielt der November 1993 den Rekord mit 46,5 mm.
In Ny Ålesund wurden sogar 73,2 mm gemessen. Dort allerdings wurde der vorherige Rekord nicht geschlagen. Der stammt ebenfalls aus dem November 1993 und liegt bei sagenhaften 230,3 mm.
Auch die Temperaturen lagen im November über den normalen Werten, in Longyearbyen waren es -6,4 Grad, das Monatsmittel liegt statistisch bei -10,3 Grad. Grund für die warmfeuchten Luftmassen, die Spitzbergen im November regelmäßig heimgesucht haben, ist eine erhöhte Häufigkeit direkt aus Westen kommender Tiefdruckgebiete. Sonst ist die Luftströmung eher östlich geprägt, mit kälterer, trockenerer Luft. So erinnerte der November mehr an die Verhältnisse, die man zu dieser Jahreszeit an der Küste Norwegens kennt.
Das Wetter machte sich im täglichen Leben bemerkbar: Der eine oder andere Motorschlitten steht nun festgefroren im Eis und wird im Extremfall bis zum nächsten tiefgreifenden Tauwetter eine Immobilie sein.
Und das Krankenhaus hatte eine erhöhte Zahl von Patienten, die bei Glatteis ausgerutscht waren. Wer derzeit zu Fuß in Longyearbyen unterwegs ist, tut gut daran, die Schuhe mit Spikes auszurüsten und Reflektoren zu verwenden, um in der Dunkelheit für Autos sichtbar zu werden.
Gemeine Falle: Glatteis unter dünner Schneeschicht.
Norwegens arktischer Norden (1): Spitzbergen
vom Polarlicht bis zur Mitternachtssonne. Ein erzählend-informativer, üppig illustrierter Bildband, thematisch und geographisch rund um die schönen Inseln im Norden.