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Koh­le­berg­bau unren­ta­bel: Store Nor­ske plant Ent­las­sun­gen

Die nor­we­gi­sche Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni (SNSK) will mit Ent­las­sun­gen auf die unren­ta­ble Koh­le­för­de­rung auf Spitz­ber­gen reagie­ren. Stark gesun­ke­nen Welt­markt­prei­sen für Koh­le ste­hen höhe­re Kos­ten für die För­de­rung in den Rand­zo­nen der alten Gru­be Svea Nord und für die Erschlie­ßung der neu­en Gru­be am Lun­ckef­jel­let gegen­über. Bei einem durch­schnitt­li­chen Koh­le­preis von 75$ pro Ton­ne macht der Kon­zern zur­zeit mit jeder geför­der­ten Ton­ne 10$ Ver­lust (sie­he auch Spitzbergen.de-Nachricht: Koh­le­berg­bau in Spitz­ber­gen unter Druck vom Novem­ber 2014).

Die Store Nor­ske prüft der­zeit unter Hoch­druck ver­schie­de­ne Maß­nah­men, um auf die wirt­schaft­li­che Mise­re zu reagie­ren und so dem Koh­le­berg­bau auf Spitz­ber­gen auf abseh­ba­re Zeit eine Zukunft zu sichern. Klar ist bereits, dass ca. 100 der 340 Mit­ar­bei­ter­stel­len bei Store Nor­ske zeit­nah gestri­chen wer­den sol­len. Die Ent­schei­dung wur­de Ende Novem­ber bekannt gege­ben und mitt­ler­wei­le wur­den die ers­ten 30 Mit­ar­bei­ter dar­über infor­miert, dass ihre Ver­trä­ge nicht ver­län­gert wer­den. Es wird geschätzt, dass auf Spitz­ber­gen ins­ge­samt ca. 600 Arbeits­plät­ze direkt oder indi­rekt vom nor­we­gi­schen Berg­bau abhän­gig sind. Neben den Mit­ar­bei­tern von Store Nor­ske sind dies ins­be­son­de­re Stel­len bei Zulie­fer- und Dienst­leis­tungs­be­trie­ben, im Han­del und bei öffent­li­chen Dienst­leis­tern wie z.B. Schu­le und Kin­der­gar­ten. Soll­ten die Nor­we­ger den Koh­le­berg­bau kom­plett ein­stel­len müs­sen, wäre dies für den Ort Lon­gye­ar­by­en mit ledig­lich ca. 2000 Ein­woh­nern ein schwe­rer Schlag, der zu enor­men Ver­än­de­run­gen im Gemein­we­sen füh­ren wür­de. Bereits 2013 hat­te Store Nor­ske 80 Stel­len abge­baut, einer der ver­mu­te­ten Grün­de für die nach län­ge­rer Zeit wie­der leicht sin­ken­de Ein­woh­ner­zahl Lon­gye­ar­by­ens. Dass ein zügi­ger Struk­tur­wan­del etwa über eine Aus­wei­tung der bei­den ande­ren star­ken Wirt­schafts­zwei­ge Tou­ris­mus und For­schung gelin­gen und so den mög­li­chen Weg­fall des Koh­le­berg­baus kom­pen­sie­ren könn­te, ist kurz­fris­tig nicht zu erwar­ten.

Neben der Unter­neh­mens­lei­tung von Store Nor­ske ist daher auch die Lokal­ver­wal­tung in Lon­gye­ar­by­en alar­miert und zur­zeit inten­siv damit beschäf­tigt, nach Lösun­gen für einen Erhalt des Koh­le­berg­baus zu suchen. So war neben Ver­tre­tern von Store Nor­ske auch die Bür­ger­meis­te­rin von Lon­gye­ar­by­en, Chris­tin Kris­toff­er­sen, kürz­lich in Oslo, um mit Ban­ken, der nor­we­gi­schen Regie­rung und dem Par­la­ment zu ver­han­deln.

Altes Koh­le­berg­werk: hat schon bes­se­re Zei­ten gese­hen (Hior­th­hamn-Gru­be gegen­über von Lon­gye­ar­by­en in 600 m Höhe).

Kohlebergwerk bei Longyearbyen (Hiorthhamn)

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

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Letzte Änderung: 11. Dezember 2014 · Copyright: Rolf Stange
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