Do
2. Jul
2015
Wie gestern, sitze ich spät am Abend, um meinen kleinen Blog zu schreiben. Diese Tage sind voll, die Landschaft im Nordwesten Spitzbergens ist so dicht, so kleinräumig. So viele Inseln, wo man mal schauen könnte, was es dort so gibt. Und ständig klebt man am Fernglas. Hinter jeder Landzunge, auf jedem Hang könnte ein Eisbär liegen. Auf einem Hang lag auch tatsächlich einer, auf einem Schneefeld, und räkelte sich faul. An einigen Stränden könnten Walrosse liegen. Auf einem Stein lagen tatsächlich zwei Walrosse. Was ziemlich ungewöhnlich ist, Walrosse liegen normalerweise auf Stränden oder Eisschollen, aber nicht auf Steinen. Jemand meinte, diese seien wahrscheinlich bei Seehunden aufgewachsen. Die machen das öfter.
Es war schon ein wenig Walfängerwetter in diesen alten Walfängerfjorden. Grau, etwas windig, mitunter eine Mischung aus Schnee und Regen in der Luft. Am späten Nachmittag kam zur richtigen Zeit aber beinahe die Sonne heraus, dort wo Waldemar und Sally vor langer, langer Zeit ein paar Jahre in ihrer einsamen Hütte gelebt hatten, die sie einst auf einem Walfängergrab gebaut hatten.
Galerie – Der Nordwesten: Eisbärenland – 02.07.2015
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Gleich zwei weitere Eisbären sichteten wir im Lauf des später werdenden Abends noch, beide unterwegs auf steilen, steinigen Hängen. Der erste, ausgestattet mit einem dicken Halsband mit Satellitensender vom Norwegischen Polarinstitut und somit offensichtlich eine Dame, machte sich auf einer Insel bei den Besitzern diverser Vogelnester unbeliebt. Der zweite versuchte tatsächlich, im Raudfjord ein Rentier zu erjagen, ließ nach einer Verfolgungsjagd von fast einem Kilometer aber ab.
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