Mi
2. Sep
2015
Wie hatte ich mich auf eine ruhige Nacht in dem kleinen Gästehaus in Reykjavik gefreut, zentral gelegen, aber in einer stillen Seitenstraße. Wenn nur nicht dieses Filmteam gewesen wäre, das um 5 Uhr früh anfing, direkt vor dem Fenster meines Zimmerchens eine völlig banale Szene stundenlang lautstark zu diskutieren und dutzende Male zu drehen!
Foto Blosseville Kyst – 02. September 2015
Gegen 8 Uhr trafen sich die Grönlandfahrer am kleinen Inlandflughafen. Im Gegensatz zu 2013 und zum Flug nach Akureyri im Juni blieb uns dieses Mal eine ausführliche Sicherheitskontrolle nicht erspart. Die Querung der Dänemarkstraße lässt sich in 10000 Metern Höhe deutlich schneller und komfortabler bewerkstelligen als direkt auf den Wellen reitend. Grönland kam südlich des Scoresbysunds auf Höhe der Rømer Ø aus den Wolken.
Im Hurry Inlet wartete die Ópal schon auf uns, daneben der Neuzugang der North Sailing Flotte, die Donna Wood.
Foto Constable Point – 02. September 2015
Die ersten Eisberge ziehen Aufmerksamkeit auf sich, wie auch die Berge südlich des Scoresbysund. Die Volquart Boons Kyst, wie der wilde Küstenstreifen dort heißt, hat den Ruf, ein sehr ungastliches Ufer zu sein. Zu Recht, erheben sich die Berge dort doch über 1000 Meter hoch schroff über dem Ufer, unterbrochen von zerklüfteten Gletschern. Ein genauso abweisender wie anziehender Anblick.
Foto Hall Bredning – 02. September 2015
Aber die eigentliche landschaftliche Musik spielt woanders, und da müssen wir erst mal hin. Einige Stunden Fahrt sind es, bis wir spät abends die Vikingebugt erreichen. Der Anker fällt auf den Grund und wir in die Kissen.