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Wenig Eis: Eis­bä­ren kom­men nicht in die Kin­der­stu­ben

Die aktu­el­le Eis­kar­te sieht um Spitz­ber­gen herz­zer­rei­ßend weiß aus. Nach­dem 2014 ein gutes Eis­jahr gewe­sen ist, mit viel Eis vor allem im Osten Spitz­ber­gens, ent­täuscht der Früh­win­ter 2015 in Sachen Eis bis­lang auf gan­zer Linie:

Aus­schnitt der Eis­kar­te vom 9.12.2015 vom Nor­we­gi­schen Meteo­ro­lo­gi­schen Insti­tut. Um Spitz­ber­gen ist das Meer der­zeit völ­lig eis­frei.

Eiskarte Spitzbergen

In der Ark­tis ins­ge­samt bewegt sich die aktu­el­le Situa­ti­on im unte­ren Durch­schnitt der letz­ten Jahr­zehn­te. Laut Natio­nal Snow and Ice Data Cen­ter liegt der Novem­ber 2015 auf Platz 6 der Nega­tiv-Hit­lis­te der schlech­ten Eis­jah­re, aber inner­halb von „zwei Stan­dard­ab­wei­chun­gen“ vom Durch­schnitt (vul­go: im unte­ren Durch­schnitt). In Spitz­ber­gen sieht es aktu­ell hin­ge­gen schlecht aus. Nach­dem der Win­ter 2014-15 viel Treib­eis und damit auch den Eis­bä­ren eine gute repro­duk­ti­ve Sai­son gebracht hat, sieht es der­zeit abso­lut mau aus. Das letz­te Jahr mit so wenig Eis in Spitz­ber­gen im Novem­ber war 1991.

Selbst die tra­di­tio­nell eis­rei­chen Gebie­te im Osten wie Nord­aus­t­land, Kong Karls Land und Hopen sind bis­lang völ­lig eis­frei. Dies bringt die träch­ti­gen Eis­bä­ren­weib­chen, die sich nun in die­sen Gebie­ten in Schnee­höh­len befin­den müss­ten, um in eini­gen Wochen dort ihren Nach­wuchs zur Welt zu brin­gen, ver­mut­lich in gro­ße Schwie­rig­kei­ten. Ein paar Weib­chen sind wahr­schein­lich bereits seit einer Wei­le auf die­sen Inseln, ande­re errei­chen sie even­tu­ell schwim­mend. Eis­bä­ren sind gute Schwim­mer, aber träch­ti­ge Weib­chen müs­sen Ener­gie spa­ren und wer­den wahr­schein­lich kei­ne län­ge­ren Stre­cken schwim­men. Tun sie es not­ge­drun­gen den­noch, wird der Ener­gie­ver­lust beim Lang­stre­cken­schwim­men die Chan­cen einer erfolg­rei­chen Schwan­ger­schaft aller Wahr­schein­lich­keit nach deut­lich her­ab­set­zen. Erst im März ver­lässt die jun­ge Fami­lie die Schnee­höh­le, bis dahin ist die Mut­ter mit­samt Nach­wuchs völ­lig auf die müt­ter­li­chen Fett­re­ser­ven ange­wie­sen.

Tra­di­tio­nell blei­ben die Eis­bä­rin­nen bestimm­ten Gebie­ten treu, um ihren Nach­wuchs zur Welt zu brin­gen. Es ist unklar, ob zumin­dest ein Teil der Popu­la­ti­on nach Franz Josef Land zieht, wo die Eis­be­din­gun­gen bes­ser sind. Aber ob die Eis­bä­rin­nen das wis­sen ..?

Die Eis­be­din­gun­gen haben inner­halb ein­zel­ner Regio­nen immer kräf­ti­gen Schwan­kun­gen unter­le­gen, aber der Trend der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit hin zu eis­ar­men Win­tern um Spitz­ber­gen ist trotz des letz­ten eis­rei­chen Win­ters deut­lich. Ein deut­li­ches Zei­chen des sich bemerk­bar machen­den Kli­ma­wan­dels, das die drin­gen­de Not­wen­dig­keit unter­streicht, in Paris bei der der­zei­ti­gen Kli­ma­kon­fe­renz ein wirk­lich gutes Ergeb­nis zu errei­chen.

Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie im Juli 2015 im Horn­sund: Vor allem in den Mona­ten vor und nach der Geburt sind gute Eis­ver­hält­nis­se lebens­wich­tig.

Eisbärenfamilie im Hornsund

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

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Letzte Änderung: 22. Dezember 2015 · Copyright: Rolf Stange
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