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Monats-Archiv: März 2015 − Nachrichten


Neu­es vom Rat­ten­aus­rot­tungs­pro­jekt in Süd­ge­or­gi­en

Erfreu­li­che Neu­ig­kei­ten vom Rat­ten­aus­rot­tungs­pro­jekt in Süd­ge­or­gi­en gibt es in den Nach­rich­ten der Ant­ark­tis-Sei­te (hier kli­cken).

See­vö­gel vor Süd­ge­or­gi­en: Dank des Habi­tat Res­to­ra­ti­on Pro­ject wer­den vor allem die Popu­la­tio­nen der klei­ne­ren Arten dem­nächst wie­der kräf­tig wach­sen.

Seevögel bei Südgeorgien

Son­nen­fins­ter­nis in Spitz­ber­gen: tota­le Fins­ter­nis – tota­ler Erfolg

Die Wet­ter­göt­ter waren in Spitz­ber­gen bei der heu­ti­gen Son­nen­fins­ter­nis voll auf der Sei­te der zahl­rei­chen Besu­cher: ein paar dün­ne Wol­ken­schlei­er am Mor­gen ver­zo­gen sich im Lauf des Vor­mit­tags und gaben den Blick auf den strah­lend blau­en Him­mel frei. Tau­sen­de von Besu­chern und Ein­hei­mi­schen hat­ten sich in Orts­nä­he im Advent­da­len in Posi­ti­on gebracht und die Span­nung stieg spür­bar, bis um 11.12 Uhr Orts­zeit die tota­le Pha­se ein­setz­te.

Son­nen­fins­ter­nis­se sind viel­fach beschrie­ben wur­den und blei­ben unbe­schreib­lich, so dass ich es jetzt gar nicht ver­su­chen will. Ich dach­te frü­her auch, das gan­ze Gere­de, es sei unvor­stell­bar und eine tota­le Son­nen­fins­ter­nis sei noch ein­mal ein völ­lig ande­res Erleb­nis als eine par­ti­el­le, sei Gela­ber. Es stimmt aber. Es war wirk­lich der Ham­mer, und wir sind äußerst froh, das erlebt zu haben, auch wenn es nicht nur tota­le Fins­ter­nis am Him­mel, son­dern auch tota­le Käl­te in den Fin­ger­spit­zen gab. Hat sich aber gelohnt. Der Moment, als die Koro­na auf­blüh­te … aber ich woll­te ja gar nicht ver­su­chen, es zu beschrei­ben. Also: Bil­der! Natür­lich gibt es auch ein paar Fotos, wobei das gar nicht so ein­fach war … kön­nen wir das bit­te noch mal machen? 😉

Beob­ach­ter brin­gen sich in Stel­lung für die Son­nen­fins­ter­nis.

Sonnenfinsternis Spitzbergen, 20. März 2015: Beobachter

Die Son­nen­fins­ter­nis im Advent­da­len in Spitz­ber­gen, 20. März 2015: par­ti­el­le Pha­se.

Sonnenfinsternis Spitzbergen, 20. März 2015: partielle Phase

Die Son­nen­fins­ter­nis im Advent­da­len in Spitz­ber­gen, 20. März 2015: tota­le Fins­ter­nis.

Sonnenfinsternis Spitzbergen, 20. März 2015

Die tota­le Son­nen­fins­ter­nis im Advent­da­len in Spitz­ber­gen, 20. März 2015: das Ende der tota­len Pha­se.

Sonnenfinsternis Spitzbergen, 20. März 2015

Eis­bär bei Fred­heim erschos­sen

Heu­te (Don­ners­tag, 19.3.) früh um 6 Uhr ist im Tem­pel­fjord bei Fred­heim ein Eis­bär erschos­sen wor­den, der ein Zelt­la­ger ange­grif­fen hat. Das Lager gehört einer klei­nen Grup­pe aus Tsche­chi­en und war mit einem Alarm­zaun gesi­chert. Ver­mut­lich ist der Eis­bär, ein klei­nes, jun­ges Tier, unter dem Zaun her­ge­kro­chen, so dass der Alarm (nor­we­gi­sches Mili­tär­sys­tem mit Nylon­schnur) nicht aus­ge­löst wur­de.

Der Eis­bär zerr­te einen Mann aus einem Zelt und ver­letz­te ihn dabei im Gesicht und am Arm. Ein ande­rer Teil­neh­mer schoss dar­auf­hin drei­mal auf den Bären und ver­wun­de­te ihn dabei, aller­dings nicht töd­lich. Der Eis­bär ließ von dem ver­letz­ten Mann ab und ergriff die Flucht.

Wenig spä­ter war der Sys­sel­man­nen zur Stel­le. Der ver­letz­te Eis­bär wur­de bald gefun­den und erschos­sen.

Der ver­letz­te Mann wur­de ins Kran­ken­haus gebracht. Ver­mut­lich ist er nur leicht ver­letzt, da die Grup­pe davon aus­geht, dass er ab Sonn­tag die Tour mit ihnen fort­set­zen kann.

Das Zelt­la­ger befin­det sich nur weni­ge hun­dert Meter vom Ufer und von der Eis­kan­te ent­fernt. Im Früh­jahr wer­den regel­mä­ßig Eis­bä­ren im Tem­pel­fjord gesich­tet, zuletzt erst vor weni­gen Tagen. In unmit­tel­ba­rer Nähe des Lagers, wo sich der Zwi­schen­fall ereig­ne­te, befin­den sich zwei wei­te­re, grö­ße­re Zelt­la­ger.

Zufäl­lig war die­ser Autor, zunächst ohne von dem Vor­fall zu wis­sen, weni­ge Stun­den spä­ter vor Ort und kam mit der betrof­fe­nen Grup­pe ins Gespräch.

Das ange­grif­fe­ne Zelt­la­ger bei Fred­heim im Tem­pel­fjord, wo der Eis­bär erschos­sen wur­de.

Das Zeltlager im Tempelfjord, das von einem Eisbären angegriffen wurde

Son­nen­fins­ter­nis rückt in Spitz­ber­gen näher

Die Son­nen­fins­ter­nis, die Nord­eu­ro­pa am kom­men­den Frei­tag kurz­zei­tig in Dun­kel­heit hül­len wird, wirft ihre Schat­ten vor­aus und die Span­nung steigt. Seit vor etwa 2 Wochen der 20.3. in den Kris­tall­ku­geln der mutigs­ten Lang­zeit­wet­ter­be­rich­te auf­tauch­te, wird über das alles ent­schei­den­de Wet­ter spe­ku­liert (Fazit bis­lang: kann was wer­den, muss aber nicht). Natür­lich wird der 20.3. auch rück­bli­ckend in der Sta­tis­tik durch­leuch­tet (Fazit: kann was wer­den, muss aber nicht).

In Lon­gye­ar­by­en hat man sich ein umfang­rei­ches Rah­men­pro­gramm ein­fal­len las­sen: Meh­re­re Vor­trä­ge berei­ten das Publi­kum fach­lich auf das astro­no­mi­sche Groß­ereig­nis vor, Son­nen­fins­ter­nis­bril­len sind kis­ten­wei­se ein­ge­flo­gen wor­den, man hat ein Info­heft her­aus­ge­ge­ben, diver­se kul­tu­rel­le Ereig­nis­se sol­len im zeit­li­chen Umfeld für Unter­hal­tung sor­gen. T-Shirts mit dem Auf­druck „Eclip­se Sval­bard 2015“ und einer Art gelb­schwar­zem Spie­gelei sind im Ver­kauf. Im Advent­da­len, fuß­läu­fig ein­fach vom Ort erreich­bar und in einem Bereich, wo die Son­ne zur frag­li­chen Zeit über den Ber­gen ste­hen wird, wird ein gro­ßes Auf­ent­halts­zelt errich­tet, wo Gäs­te sich Auf­wär­men und etwas zu essen bekom­men kön­nen.

Ab heu­te (Mitt­woch) wer­den täg­lich Son­der­flü­ge (Char­ter und Pri­vat) erwar­tet, die bis Frei­tag Vor­mit­tag meh­re­re tau­send Gäs­te nach Lon­gye­ar­by­en brin­gen wer­den. Nun wird der klei­ne Ort das ers­te Mal ech­ten Mas­sen­tou­ris­mus erle­ben, und sicher auch das letz­te Mal für sehr lan­ge Zeit (eine Bewer­bung Lon­gye­ar­by­ens für die olym­pi­schen Spie­le oder die Fuß­ball-WM liegt noch nicht vor, das wäre ggf. sicher ver­gleich­bar). Die ver­füg­ba­ren Hotels sol­len seit 2007 alle aus­ge­bucht sein, vie­le Ein­hei­mi­sche haben ihre Pri­vat­woh­nun­gen für ein paar Tage ver­mie­tet zu Prei­sen, die dem astro­no­mi­schen Cha­rak­ter des Ereig­nis­ses ent­spre­chen.

Nun darf man gespannt sein, ob der Frei­tag Wol­ken­de­cke oder kla­ren Him­mel bie­ten wird, dar­auf kommt jetzt alles an. Vie­le hof­fen heim­lich auf Son­nen­fins­ter­nis mit Nord­licht … in jedem Fall wird es auf die­ser Web­sei­te anschlie­ßend Bil­der geben.

Son­nen­fins­ter­nis mit Nord­licht in der mit Com­pu­ter­hil­fe sicht­bar gemach­ten Fan­ta­sie des Autors.

Sonnenfinsternis Spitzbergen mit Nordlicht (selbstgebasteltes Bild)

Süd­ge­or­gi­en: Rat­ten, Vögel und „Die Nebel der Zeit“

Das Buch Die Nebel der Zeit hat 2014 gehol­fen, dass 2 Hekt­ar von Süd­ge­or­gi­en nun rat­ten­frei wer­den 🙂 das Pro­jekt läuft wei­ter und natür­lich auch der Ver­kauf des Buches, um es wei­ter zu unter­stüt­zen.

Mehr zum der­zeit lau­fen­den Habi­tat Res­to­ra­ti­on Pro­jekt des South Geor­gia Heri­ta­ge Trust hier (antarktis.net-Nachrichten).

2014 finan­zier­te das Buch Die Nebel der Zeit die Aus­rot­tung der Rat­ten auf 2 Hekt­ar von Süd­ge­or­gi­en.

Die Nebel der Zeit: Unterstützung für Südgeorgien

Such­ak­ti­on an der Ost­küs­te glück­lich abge­schlos­sen

Eine groß­an­ge­leg­te Such­ak­ti­on wur­de am Mitt­woch (12.3.) aus­ge­löst, als 3 Män­ner aus Lon­gye­ar­by­en nicht von einer 2-tägi­gen Tour an die Ost­küs­te zurück­kehr­ten. Eigent­lich woll­ten die 3, alle Ein­woh­ner von Lon­gye­ar­by­en in ihren 30er Jah­ren, Diens­tag Abend oder in der Nacht zum Mitt­woch zurück­keh­ren. Mitt­woch Mit­tag schlug ihr Chef Alarm, als sie nicht im Lau­fe des Vor­mit­tags am Arbeits­platz auf­ge­taucht waren.

Der Sys­sel­man­nen und Kräf­te des Roten Kreu­zes waren mit 2 Such­hub­schrau­bern den gan­zen Nach­mit­tag über im Ein­satz, zunächst ohne Erfolg. Zusätz­lich zu meh­re­ren Hüt­ten an der Ost­küs­te, die von den Ein­woh­nern Lon­gye­ar­by­ens zur Über­nach­tung genutzt wer­den kön­nen, muss­te ein immens gro­ßes Gebiet abge­sucht wer­den. Weder hat­te die Grup­pe jeman­den im Ort über ihre genaue Rou­te infor­miert, noch hat­ten sie Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel wie Not­peil­sen­der oder Satel­li­ten­te­le­fon dabei. Damit hät­te sich die Such­ak­ti­on mut­maß­lich deut­lich abkür­zen las­sen.

Die Suche wur­de trotz Dun­kel­heit am Abend fort­ge­setzt und kurz nach 23 Uhr wur­den die 3 Män­ner auf dem Königs­berg­breen gefun­den. Sie hat­ten sich mit einem Not­si­gnal, ver­mut­lich einem Licht­si­gnal, bemerk­bar gemacht und wur­den etwas unter­kühlt, aber ansons­ten in guter Ver­fas­sung, nach Lon­gye­ar­by­en gebracht und sicher­heits­hal­ber im Kran­ken­haus unter­sucht.

Die Ursa­che der Ver­zö­ge­rung ist bis­lang noch nicht öffent­lich bekannt. Mög­lich sind tech­ni­sche Schwie­rig­kei­ten mit den Motor­schlit­ten, dar­un­ter Ste­cken­blei­ben in gro­ßen Men­gen losen Schnees. Der Königs­berg­breen liegt auf der Nord­sei­te der Mohn­buk­ta und gehört zu einer häu­fig gefah­re­nen Rou­te zur Ost­küs­te.

Für zuge­reis­te Tou­ris­ten besteht für Tou­ren in das frag­li­che Gebiet die Ver­pflich­tung, die Rou­te anzu­mel­den, eine Ver­si­che­rung für Such- und Ber­gungs­ak­tio­nen nach­zu­wei­sen und einen Not­peil­sen­der mit­zu­füh­ren. Für Ein­hei­mi­sche gibt es die­se Ver­pflich­tung nicht.

Der Königs­berg­breen bei guten Bedin­gun­gen.

Königsbergbreen

Die Posi­ti­on des Königs­berg­breen kurz vor der Mohn­buk­ta an der Ost­küs­te. © Kar­ten­grund­la­ge: Nor­we­gi­sches Polar­in­sti­tut, eige­ne kar­to­gra­fi­sche Bear­bei­tung.

Königsbergbreen

Quel­le: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten.

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