Erfreuliche Neuigkeiten vom Rattenausrottungsprojekt in Südgeorgien gibt es in den Nachrichten der Antarktis-Seite (hier klicken).
Seevögel vor Südgeorgien: Dank des Habitat Restoration Project werden vor allem die Populationen der kleineren Arten demnächst wieder kräftig wachsen.
Die Wettergötter waren in Spitzbergen bei der heutigen Sonnenfinsternis voll auf der Seite der zahlreichen Besucher: ein paar dünne Wolkenschleier am Morgen verzogen sich im Lauf des Vormittags und gaben den Blick auf den strahlend blauen Himmel frei. Tausende von Besuchern und Einheimischen hatten sich in Ortsnähe im Adventdalen in Position gebracht und die Spannung stieg spürbar, bis um 11.12 Uhr Ortszeit die totale Phase einsetzte.
Sonnenfinsternisse sind vielfach beschrieben wurden und bleiben unbeschreiblich, so dass ich es jetzt gar nicht versuchen will. Ich dachte früher auch, das ganze Gerede, es sei unvorstellbar und eine totale Sonnenfinsternis sei noch einmal ein völlig anderes Erlebnis als eine partielle, sei Gelaber. Es stimmt aber. Es war wirklich der Hammer, und wir sind äußerst froh, das erlebt zu haben, auch wenn es nicht nur totale Finsternis am Himmel, sondern auch totale Kälte in den Fingerspitzen gab. Hat sich aber gelohnt. Der Moment, als die Korona aufblühte … aber ich wollte ja gar nicht versuchen, es zu beschreiben. Also: Bilder! Natürlich gibt es auch ein paar Fotos, wobei das gar nicht so einfach war … können wir das bitte noch mal machen? 😉
Beobachter bringen sich in Stellung für die Sonnenfinsternis.
Die Sonnenfinsternis im Adventdalen in Spitzbergen, 20. März 2015: partielle Phase.
Die Sonnenfinsternis im Adventdalen in Spitzbergen, 20. März 2015: totale Finsternis.
Die totale Sonnenfinsternis im Adventdalen in Spitzbergen, 20. März 2015: das Ende der totalen Phase.
Heute (Donnerstag, 19.3.) früh um 6 Uhr ist im Tempelfjord bei Fredheim ein Eisbär erschossen worden, der ein Zeltlager angegriffen hat. Das Lager gehört einer kleinen Gruppe aus Tschechien und war mit einem Alarmzaun gesichert. Vermutlich ist der Eisbär, ein kleines, junges Tier, unter dem Zaun hergekrochen, so dass der Alarm (norwegisches Militärsystem mit Nylonschnur) nicht ausgelöst wurde.
Der Eisbär zerrte einen Mann aus einem Zelt und verletzte ihn dabei im Gesicht und am Arm. Ein anderer Teilnehmer schoss daraufhin dreimal auf den Bären und verwundete ihn dabei, allerdings nicht tödlich. Der Eisbär ließ von dem verletzten Mann ab und ergriff die Flucht.
Wenig später war der Sysselmannen zur Stelle. Der verletzte Eisbär wurde bald gefunden und erschossen.
Der verletzte Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Vermutlich ist er nur leicht verletzt, da die Gruppe davon ausgeht, dass er ab Sonntag die Tour mit ihnen fortsetzen kann.
Das Zeltlager befindet sich nur wenige hundert Meter vom Ufer und von der Eiskante entfernt. Im Frühjahr werden regelmäßig Eisbären im Tempelfjord gesichtet, zuletzt erst vor wenigen Tagen. In unmittelbarer Nähe des Lagers, wo sich der Zwischenfall ereignete, befinden sich zwei weitere, größere Zeltlager.
Zufällig war dieser Autor, zunächst ohne von dem Vorfall zu wissen, wenige Stunden später vor Ort und kam mit der betroffenen Gruppe ins Gespräch.
Das angegriffene Zeltlager bei Fredheim im Tempelfjord, wo der Eisbär erschossen wurde.
Die Sonnenfinsternis, die Nordeuropa am kommenden Freitag kurzzeitig in Dunkelheit hüllen wird, wirft ihre Schatten voraus und die Spannung steigt. Seit vor etwa 2 Wochen der 20.3. in den Kristallkugeln der mutigsten Langzeitwetterberichte auftauchte, wird über das alles entscheidende Wetter spekuliert (Fazit bislang: kann was werden, muss aber nicht). Natürlich wird der 20.3. auch rückblickend in der Statistik durchleuchtet (Fazit: kann was werden, muss aber nicht).
In Longyearbyen hat man sich ein umfangreiches Rahmenprogramm einfallen lassen: Mehrere Vorträge bereiten das Publikum fachlich auf das astronomische Großereignis vor, Sonnenfinsternisbrillen sind kistenweise eingeflogen worden, man hat ein Infoheft herausgegeben, diverse kulturelle Ereignisse sollen im zeitlichen Umfeld für Unterhaltung sorgen. T-Shirts mit dem Aufdruck „Eclipse Svalbard 2015“ und einer Art gelbschwarzem Spiegelei sind im Verkauf. Im Adventdalen, fußläufig einfach vom Ort erreichbar und in einem Bereich, wo die Sonne zur fraglichen Zeit über den Bergen stehen wird, wird ein großes Aufenthaltszelt errichtet, wo Gäste sich Aufwärmen und etwas zu essen bekommen können.
Ab heute (Mittwoch) werden täglich Sonderflüge (Charter und Privat) erwartet, die bis Freitag Vormittag mehrere tausend Gäste nach Longyearbyen bringen werden. Nun wird der kleine Ort das erste Mal echten Massentourismus erleben, und sicher auch das letzte Mal für sehr lange Zeit (eine Bewerbung Longyearbyens für die olympischen Spiele oder die Fußball-WM liegt noch nicht vor, das wäre ggf. sicher vergleichbar). Die verfügbaren Hotels sollen seit 2007 alle ausgebucht sein, viele Einheimische haben ihre Privatwohnungen für ein paar Tage vermietet zu Preisen, die dem astronomischen Charakter des Ereignisses entsprechen.
Nun darf man gespannt sein, ob der Freitag Wolkendecke oder klaren Himmel bieten wird, darauf kommt jetzt alles an. Viele hoffen heimlich auf Sonnenfinsternis mit Nordlicht … in jedem Fall wird es auf dieser Webseite anschließend Bilder geben.
Sonnenfinsternis mit Nordlicht in der mit Computerhilfe sichtbar gemachten Fantasie des Autors.
Das Buch Die Nebel der Zeit hat 2014 geholfen, dass 2 Hektar von Südgeorgien nun rattenfrei werden 🙂 das Projekt läuft weiter und natürlich auch der Verkauf des Buches, um es weiter zu unterstützen.
Eine großangelegte Suchaktion wurde am Mittwoch (12.3.) ausgelöst, als 3 Männer aus Longyearbyen nicht von einer 2-tägigen Tour an die Ostküste zurückkehrten. Eigentlich wollten die 3, alle Einwohner von Longyearbyen in ihren 30er Jahren, Dienstag Abend oder in der Nacht zum Mittwoch zurückkehren. Mittwoch Mittag schlug ihr Chef Alarm, als sie nicht im Laufe des Vormittags am Arbeitsplatz aufgetaucht waren.
Der Sysselmannen und Kräfte des Roten Kreuzes waren mit 2 Suchhubschraubern den ganzen Nachmittag über im Einsatz, zunächst ohne Erfolg. Zusätzlich zu mehreren Hütten an der Ostküste, die von den Einwohnern Longyearbyens zur Übernachtung genutzt werden können, musste ein immens großes Gebiet abgesucht werden. Weder hatte die Gruppe jemanden im Ort über ihre genaue Route informiert, noch hatten sie Kommunikationsmittel wie Notpeilsender oder Satellitentelefon dabei. Damit hätte sich die Suchaktion mutmaßlich deutlich abkürzen lassen.
Die Suche wurde trotz Dunkelheit am Abend fortgesetzt und kurz nach 23 Uhr wurden die 3 Männer auf dem Königsbergbreen gefunden. Sie hatten sich mit einem Notsignal, vermutlich einem Lichtsignal, bemerkbar gemacht und wurden etwas unterkühlt, aber ansonsten in guter Verfassung, nach Longyearbyen gebracht und sicherheitshalber im Krankenhaus untersucht.
Die Ursache der Verzögerung ist bislang noch nicht öffentlich bekannt. Möglich sind technische Schwierigkeiten mit den Motorschlitten, darunter Steckenbleiben in großen Mengen losen Schnees. Der Königsbergbreen liegt auf der Nordseite der Mohnbukta und gehört zu einer häufig gefahrenen Route zur Ostküste.
Für zugereiste Touristen besteht für Touren in das fragliche Gebiet die Verpflichtung, die Route anzumelden, eine Versicherung für Such- und Bergungsaktionen nachzuweisen und einen Notpeilsender mitzuführen. Für Einheimische gibt es diese Verpflichtung nicht.