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Jahres-Archiv: 2015 − News & Stories


Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rer: fünf­te aktua­li­sier­te Auf­la­ge

Der Rei­se­füh­rer Spitz­ber­gen-Sval­bard von Rolf Stan­ge ist nun in der fünf­ten aktua­li­sier­ten Auf­la­ge erhält­lich. Die­se neue Auf­la­ge wur­de erwei­tert und in vie­ler Hin­sicht ver­bes­sert: Zwei Sei­ten­blö­cke (also 32 Sei­ten) mehr Text als frü­her, ein Block (16 Sei­ten) mehr Farb­bil­der. Zu den Neue­run­gen zäh­len aus­führ­li­che Stre­cken­be­schrei­bun­gen für Motor­schlit­ten­tou­ren, län­ge­re Trek­king­tou­ren, Tages­tou­ren Boot (Pyra­mi­den, Barents­burg). Die Kar­ten im Regio­nal­teil sind neu und deut­lich ver­bes­sert. Dar­über hin­aus gibt es zahl­rei­che Aktua­li­sie­run­gen im Detail in allen Kapi­teln.

Unterm Strich kann die Neu­auf­la­ge sich auch für inter­es­sier­te Besit­zer älte­rer Aus­ga­ben loh­nen, jeden­falls wenn eine Rei­se nach Spitz­ber­gen anste­hen soll­te.

Soll­ten Sie das Buch bereits ken­nen und mögen, habe ich eine Bit­te: viel­leicht kön­nen Sie auf Ama­zon die neue Auf­la­ge mit einer vor­zugs­wei­se guten Bewer­tung und einem kur­zen Kom­men­tar deko­rie­ren und so hel­fen, das Buch auf die­ser wich­ti­gen Ver­kaufs­platt­form sicht­bar zu machen. Das wür­de uns sehr hel­fen. Dan­ke! Hier ist ein Link zur neu­en Auf­la­ge bei Ama­zon.

Hier gibt es mehr Infos und Bestell­mög­lich­keit der neu­en Auf­la­ge des Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rers.

Der Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rer in der fünf­ten aktua­li­sier­ten Auf­la­ge (2015).

Spitzbergen-Kalender 2016

Itto­q­qor­toor­mi­it – 08. Sep­tem­ber 2015

Der ers­te Herbsturm in Island hat auch ein Lüft­chen in den Score­s­by­sund geschickt. Süd­lich vom Jame­son Land frisch­te es auf, die Segel gin­gen hoch – so macht es Freu­de, und der eine oder die ande­re mag die Fas­zi­na­ti­on des Segelns spä­tes­tens jetzt ent­deckt haben. Wen stört es da noch, dass ein Besuch beim expo­nier­ten Kap Hope dabei natür­lich nicht mehr zur Debat­te steht?

Itto­q­qor­toor­mi­it, oder Score­s­by­sund, wie auch immer man die klei­ne Sied­lung nen­nen will, prä­sen­tier­te sich denn auch etwas grau und win­dig. Ark­tisch-spät­som­mer­lich eben. Erin­ne­run­gen an den Auf­ent­halt von 2006 (mein Gott, ist das schon wie­der lan­ge her …) wer­den wach, wenn der Blick über die Bucht geht, die vor dem inne­ren Auge zufriert, und die Hun­de den Schlit­ten dort ent­lang zie­hen, wo jetzt die „pal liegt, an genau der Stel­le war auch die Geschich­te mit dem Grön­land­hai … alte Geschich­ten (sie­he Score­s­by­sund Hot Dogs). Der Ort ist mitt­ler­wei­le etwas geschrumpft, ein paar weni­ger Men­schen leben nun hier, und deut­lich weni­ger Hun­de.

Gale­rie Itto­q­qor­toor­mi­it – 08. Sep­tem­ber 2015

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Ein schö­ner Abschied von Grön­land, mit einem Abend­essen in pri­va­ter Atmo­sphä­re und Umge­bung im Ort.

Bjør­ne Øer­ne & Char­cot Havn – 07. Sep­tem­ber 2015

Jyt­tes Havn in den Bjør­ne Øer­ne ist einer der schöns­ten Natur­hä­fen im Score­s­by­sund. Grundt­vigs­kir­ke und ande­re Ber­ge am öst­li­chen Øfjord, fast 2000 Meter hoch, spie­geln sich im Was­ser, ange­leuch­tet von der Mor­gen­son­ne. Die Tour auf die fel­si­gen Hügel geht über Stock und Stein, aber die Aus­sicht über die Umge­bung wäre auch mehr als aus­rei­chen­der Lohn für viel grö­ße­re Mühen.

Wei­ter süd­lich ist Char­cot Havn die ein­zi­ge ordent­li­che Bucht auf der Ost­sei­te des Mil­ne Lan­des. Im Gegen­satz zum wahr­haft stein­al­ten Kris­tal­lin­ge­stein der wei­te­ren Umge­bung gibt es dort etwas Sedi­ment­ge­stein, der west­li­che Aus­läu­fer des Jame­son Land Beckens, und ein paar Fos­si­li­en wären doch eine Abwechs­lung. Der Hang sieht nicht gera­de viel­ver­spre­chend aus, zunächst flä­chen­de­ckend Morä­nen­dreck aus Kris­tal­lin­ge­stein, wo sich kaum eine erd­mit­tel­al­ter­li­che Mee­res­frucht hin ver­irrt haben wird. Wei­ter oben gro­be Sand­stein­blö­cke. Und die haben es in sich: Muscheln, Bra­chio­po­den, Koral­len­frag­men­te. Juras­si­sches Wat­ten­meer, mehr als 150 Mil­lio­nen Jah­re im Unter­grund bewahrt, von Glet­schern und Frost ans Tages­licht gebracht.

Gale­rie Bjør­ne Øer­ne & Char­cot Havn – 07. Sep­tem­ber 2015

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Rie­si­ge Eis­ber­ge spie­geln sich nun im spä­ten Abend­licht, wäh­rend die Ópal durch Hall Bred­ning glei­tet, den wei­ten Mit­tel­teil des Score­s­by­sund. Kein Lüft­chen kräu­selt die Was­ser­ober­flä­che.

Nord­licht – 06. Sep­tem­ber 2015

Die Krö­nung des Abends kam ja erst noch: Nord­licht. Überm Harefjord zeig­te sich eine schö­ne Auro­ra, die sich sogar im Was­ser spie­gel­te.

Ein wei­te­rer gro­ßer Wunsch, den sicher alle hier gehegt haben, ist damit in Erfül­lung gegan­gen.

Foto Nord­licht – 06. Sep­tem­ber 2015

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Tun­dra­land & Insel­fjord – 06. Sep­tem­ber 2015

Das Land im inne­ren Score­s­by­sund ist über­wie­gend steil und schroff, und man muss sich schon etwas umschau­en, um pas­sen­des Gelän­de für eine län­ge­re Wan­de­rung zu fin­den. Kei­ne Fra­ge, dass man sich auch mal für eine etwas län­ge­re Stre­cke hin­aus in die ark­ti­sche Natur bege­ben muss, um so rich­tig mit Leib und See­le dort anzu­kom­men.

Foto C. Hof­mann Hal­vo – 06. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Dafür war heu­te genau der rich­ti­ge Tag, sowohl die Gegend als auch das Wet­ter pass­ten. In allen Herbst­far­ben leuch­ten­de Tun­dra, grün­gel­be Ark­ti­sche Wei­de, rot­brau­ne Zwerg­bir­ke und knall­ro­te Krä­hen­bee­re auf vie­len Qua­drat­ki­lo­me­tern, aus denen fel­si­ge Hügel auf­ra­gen, wo eis­zeit­li­che Glet­scher mit dem Geschick eines Balan­ce­künst­lers Find­lin­ge dra­piert haben. Von einem Find­ling zum nächs­ten kann man sich pri­ma durch das Land han­geln, schö­ne Pau­sen machen, den Blick schwei­fen las­sen über Fjor­de, blau­es Was­ser mit zahl­lo­sen wei­ßen Eis­ber­gen, wei­te Tun­dra und rot­brau­ne Ber­ge. Ein ark­ti­scher Genuss ers­ter Klas­se. Ein Schnee­ha­se und ein paar Moschus­och­se sind die Sah­ne auf dem Kuchen.

Foto C. Hof­mann Hal­vo – 06. Sep­tem­ber 2015 – 2/2

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Die Fahrt durch den Øfjord soll die Rund­fahrt durch die inne­ren Fjor­de ver­voll­stän­di­gen. 40 See­mei­len durch die­sen gewal­ti­gen Mee­res­arm, wo die Fels­wän­de unter Was­ser einen Kilo­me­ter tief abfal­len und sich über Was­ser genau­so hoch und noch mehr dem Him­mel ent­ge­gen­stre­cken. Für Fein­schme­cker der Geo­lo­gie und Freun­de ästhe­ti­scher Struk­tu­ren im Fels ist der Tel­ler hier aller­or­ten reich gedeckt, und wer sich ein­fach nur an den gewal­ti­gen Dimen­sio­nen der Land­schaft berau­schen will, kommt eben­falls flä­chen­de­ckend auf sei­ne Kos­ten.

Foto Ofjord – 06. Sep­tem­ber 2015

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Fjord der Far­ben II – 05. Sep­tem­ber 2015

Natur­er­leb­nis lebt ja nicht gera­de von Stei­ge­rung. Die­se berühm­te Rede­wen­dung, etwas noch „top­pen“ zu müs­sen, fin­de ich in Bezug auf Land­schaf­ten schon etwas schrägt. Aber manch­mal ist es doch genau das, was pas­siert. So gesche­hen heu­te in Bezug auf die Far­ben der Land­schaft. War die rote Fels­wand der Røde Ø schon ein impo­san­tes Far­ben­spiel, so sind die Can­yons wei­ter nörd­lich eine Farb­ex­plo­si­on aus tie­fem Rot. Wir sind ein­fach hin­ein­ge­gan­gen, ohne zu wis­sen, wie weit man über­haupt kommt. Man kommt erstaun­lich weit. Zig und hun­der­te Meter hohe rote Fels­tür­me wohin das Auge schaut, gekrönt von einem tief­blau­en Him­mel. Eine dua­le Farb­ge­bung von unge­ahn­ter Inten­si­tät.

Foto Rodefjord Can­yon – 05. Sep­tem­ber 2015

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Wei­ter nörd­lich ste­hen Moschus­och­sen am Ufer, dann errei­chen klei­ne­re Aus­läu­fer des Inland­ei­ses das Was­ser. Schö­ne Bli­cke auf einen spal­ti­gen Glet­scher, unter­wegs eine uner­war­te­te Begeg­nung mit einer klei­nen Moschus­och­sen­fa­mi­lie. Erstaun­te Bli­cke, lan­ges, tie­fes Nach­den­ken, Abmarsch, Flucht. Erstaun­lich, wie die­se mit Zie­gen ver­wand­ten Urtie­re die Fel­sen hin­auf galop­pie­ren kön­nen.

Foto Harefjord – 05. Sep­tem­ber 2015

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Eine klei­ne Abend­wan­de­rung in die Far­ben des nahen­den Son­nen­un­ter­gan­ges hin­ein – schon wie­der Far­ben, das ist Grön­land an einem schö­nen Spät­som­mer­tag. Die Ópal liegt schon in einer klei­nen Bucht vor Anker, als wir in der Nähe zum Ufer kom­men.

Fjord des Winds – Fjord der Far­ben – 04. Sep­tem­ber 2015

Der Fønfjord hat sei­nen Namen ja nicht nur so zum Spaß. Und er hat sei­nem Namen heu­te alle Ehre gemacht. Logi­scher­wei­se bläst der Fön vom Inland­eis weg, uns also ent­ge­gen. Dar­auf kann man wirk­lich getrost alles ver­wet­ten. Ziem­lich kräf­tig hat der Fønfjord gefønt.

Foto Fjord des Winds – Fjord der Far­ben – 04. Sep­tem­ber 2015

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Aber wer sagt, dass man im Fønfjord nir­gend­wo an Land kann? Es gibt dort eine schö­ne Neben­bucht, ins Mil­ne Land ein­ge­schnit­ten, und dort hat die Ópal ihre herr­li­che Was­ser­ze­re­mo­nie zele­briert. Will sagen, auf ihre sehr eige­ne Art die Trink­was­ser­vor­rä­te auf­ge­füllt. Mit dem Schiff direkt auf den Strand fah­ren (das geht natür­lich nur an geeig­ne­ten Stel­len) und den Schlauch direkt in den Schmelz­was­ser­bach. Freu­den der klei­nen Schif­fe!

Foto Røde Ø – 04. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Der Rødefjord hat sei­nen Namen eben­falls aus gutem Grund. Tief­ro­ter Sand­stein. Vor der Roten Insel hat die Natur brenn­holz­sta­pel­gleich eine Mau­er aus Basalt­säu­len auf­ge­schicht. Senk­rech­te, quietsch­ro­te Fels­wän­de, wie in Marl­bo­ro Coun­try.

Foto Røde Ø – 04. Sep­tem­ber 2015 – 2/2

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Aber das bes­te sind natür­lich die Eis­ber­ge. Der berühm­te Eis­berg­fried­hof nörd­lich der Røde Ø, ice­berg alley, ice­berg city, wie auch immer man das nen­nen will. Eine unglaub­li­che Ansamm­lung gewal­ti­ger Eis­ber­ge, furcht­erre­gend gro­ße Eis­rie­sen, umge­ben von spie­gel­glat­tem Was­ser. Tief­grün wach­sen die Eis­ber­ge unter Was­ser wei­ter. Nach der Zodiac­tour frag­te Kapi­tän Hörður, ob es mir gefal­len hät­te. Was für eine Fra­ge. Wenn einem das nicht gefällt, braucht man nicht nach Grön­land zu fah­ren. Ange­sichts die­ser gewal­ti­gen Schön­heit kann man nur sprach­los wer­den.

Das Basalt­säu­len­pa­ra­dies in der Vikin­ge­bugt – 03. Sep­tem­ber 2015

Die Nacht hat Schnee gebracht, der sich wie eine wei­ße Decke über das Schiff und die Land­schaft legt. Aller­dings taut es schon wie­der, es ist nass, lan­ge wird der Schnee nicht blei­ben.

Die Mann­schaft muss­te nachts eini­ge Male auf­dring­li­che Eis­schol­len mit lan­gen Stan­gen vom Schiff fern­hal­ten.

Foto – Das Basalt­säu­len­pa­ra­dies in der Vikin­ge­bugt – 03. Sep­tem­ber 2015

Basaltsäulenparadies

Das gesam­te Land süd­lich des Score­s­by­sund besteht aus Basalt. Das Blut der Erde, ver­gos­sen damals, als sich durch einen rie­si­gen Kon­ti­nent wie eine Wun­de ein Riss bil­de­te, der dann wei­ter und wei­ter wur­de. Heu­te ken­nen wir die­sen Riss als den Atlan­tik. Und die Blu­tun­gen, die die Geburts­we­hen es Atlan­tik beglei­te­ten, das ist der Basalt. Ein gewal­ti­ges Basalt­pla­teau, das spä­ter aus­ein­an­der­ge­bro­chen ist. Der öst­li­che Teil ist als Fœrøer Inseln bekannt.

Foto – Taen­der­ne – 03. Sep­tem­ber 2015

Basaltsäulenparadies

Und so kommt es, dass die als Basalt­säu­len bekann­ten Kunst­wer­ke der Natur in allen For­men und Grö­ßen in der Vikin­ge­bugt zu sehen sind. Der Schnee hebt die Struk­tu­ren an man­chen Stel­len schön her­vor.

Foto – Hecla Havn – 03. Sep­tem­ber 2015

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Zum Nach­mit­tag hin klart es mehr auf. Das Fels­hü­gel­land der Dan­mark Ø lädt zum Wan­dern ein. Detail­rei­che, far­ben­fro­he Ein­sich­ten in Mil­li­ar­den Jah­re Erd­ge­schich­te und beein­dru­cken­de Aus­sich­ten über ein schö­nes Stück Grön­land.

Von Reykja­vik in den Score­s­by­sund

Wie hat­te ich mich auf eine ruhi­ge Nacht in dem klei­nen Gäs­te­haus in Reykja­vik gefreut, zen­tral gele­gen, aber in einer stil­len Sei­ten­stra­ße. Wenn nur nicht die­ses Film­team gewe­sen wäre, das um 5 Uhr früh anfing, direkt vor dem Fens­ter mei­nes Zim­mer­chens eine völ­lig bana­le Sze­ne stun­den­lang laut­stark zu dis­ku­tie­ren und dut­zen­de Male zu dre­hen!

Foto Blos­se­ville Kyst – 02. Sep­tem­ber 2015

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Gegen 8 Uhr tra­fen sich die Grön­land­fah­rer am klei­nen Inland­flug­ha­fen. Im Gegen­satz zu 2013 und zum Flug nach Akurey­ri im Juni blieb uns die­ses Mal eine aus­führ­li­che Sicher­heits­kon­trol­le nicht erspart. Die Que­rung der Däne­mark­stra­ße lässt sich in 10000 Metern Höhe deut­lich schnel­ler und kom­for­ta­bler bewerk­stel­li­gen als direkt auf den Wel­len rei­tend. Grön­land kam süd­lich des Score­s­by­sunds auf Höhe der Rømer Ø aus den Wol­ken.

Im Hur­ry Inlet war­te­te die Ópal schon auf uns, dane­ben der Neu­zu­gang der North Sai­ling Flot­te, die Don­na Wood.

Foto Consta­ble Point – 02. Sep­tem­ber 2015

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Die ers­ten Eis­ber­ge zie­hen Auf­merk­sam­keit auf sich, wie auch die Ber­ge süd­lich des Score­s­by­sund. Die Vol­quart Boons Kyst, wie der wil­de Küs­ten­strei­fen dort heißt, hat den Ruf, ein sehr ungast­li­ches Ufer zu sein. Zu Recht, erhe­ben sich die Ber­ge dort doch über 1000 Meter hoch schroff über dem Ufer, unter­bro­chen von zer­klüf­te­ten Glet­schern. Ein genau­so abwei­sen­der wie anzie­hen­der Anblick.

Foto Hall Bred­ning – 02. Sep­tem­ber 2015

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Aber die eigent­li­che land­schaft­li­che Musik spielt woan­ders, und da müs­sen wir erst mal hin. Eini­ge Stun­den Fahrt sind es, bis wir spät abends die Vikin­ge­bugt errei­chen. Der Anker fällt auf den Grund und wir in die Kis­sen.

Spitz­ber­gen-Kalen­der 2016 erschie­nen

Der Spitz­ber­gen-Kalen­der 2016 ist ab sofort wie gewohnt in den For­ma­ten A3 und A5 erhält­lich. Zwölf schö­ne Fotos brin­gen Spitz­ber­gens Land­schaf­ten und Tie­re durch die Jah­res­zei­ten auf die Wand. Der Spitz­ber­gen-Kalen­der 2016 ist hier bestell­bar.

Der Spitz­ber­gen-Kalen­der 2016.

Spitzbergen-Kalender 2016

Rekord­mil­der Som­mer in Spitz­ber­gen

Wie das nor­we­gi­sche meteo­ro­lo­gi­sche Insti­tut mit­teilt, war der Som­mer in Spitz­ber­gen rekord­mild. Die Wet­ter­da­ten der Sta­ti­on am Flug­ha­fen bei Lon­gye­ar­by­en rei­chen bis in die 1970er Jah­re zurück. Die Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur im August liegt dem­nach bei 4,8°C. Der ent­spre­chen­de Wert für 2015 liegt vor­aus­sicht­lich bei 6,6-6,8°C (abschlie­ßen­de Daten gibt es erst dem­nächst).

Eine Tem­pe­ra­tur auf die­sem Niveau hat es im August im Zeit­raum der Mes­sun­gen in Lon­gye­ar­by­en noch nicht gege­ben. Tat­säch­lich zeig­te der August sich mit­un­ter sehr som­mer­lich vor Ort, mit Tem­pe­ra­tu­ren von bis zu gut 16°C, so dass die Außen­sitz­plät­ze der Cafés und Restau­rants sich gro­ßer Beliebt­heit erfreu­ten, und man konn­te Ein­woh­ner beim Früh­stück im Frei­en beob­ach­ten.

Die Tem­pe­ra­tu­ren waren im Ein­zel­fall nur loka­le Erschei­nun­gen: wäh­rend es in Lon­gye­ar­by­en über 16°C warm war, war es am Kapp Lee auf der Edgeøya mit 4-5°C nor­mal frisch. Ins­ge­samt deu­ten aber auch die Wet­ter­da­ten der ande­ren Sta­tio­nen (Ny Åle­sund, Isfjord Radio, Barents­burg) auf einen sehr mil­den Som­mer hin.

Ein­woh­nern machen die mil­der wer­den­den Win­ter mehr Sor­gen als wär­me­re Som­mer. Die Win­ter­käl­te ent­schei­det, ob Fjor­de soli­de zufrie­ren oder offen blei­ben. Auch das deut­lich sicht­ba­re Schrump­fen der Glet­scher ver­än­dert die Land­schaft sicht­lich.

Som­mer­wet­ter im Isfjord.

Sommer Isfjord

Quel­le: NRK

Schwel­brand durch Lager­feu­er bei Kul­tur­denk­mal in Coles­buk­ta

Seit fast zwei Wochen bemü­hen sich Mit­ar­bei­ter des Sys­sel­man­nen in Coles­buk­ta einen unter­ir­di­schen Brand zu löschen, der durch ein Lager­feu­er aus­ge­löst wur­de. Das Feu­er wur­de am Fun­da­ment eines his­to­ri­schen Gebäu­des ent­zün­det, das unter Denk­mal­schutz steht. In Coles­buk­ta sind meh­re­re Gebäu­de aus der Zeit zwi­schen 1913 und 1962 erhal­ten, als dort Koh­le aus dem Minen­be­trieb der nahe­ge­le­ge­nen rus­si­schen Berg­bau­sied­lung Gru­mant­by­en ver­schifft wur­de. Bei­de Sied­lun­gen sind als Kul­tur­denk­mä­ler geschützt.

Am Don­ners­tag, dem 13. August wur­de der Sys­sel­man­nen von Wan­de­rern über den Brand in Coles­buk­ta infor­miert und rück­te mit dem Hub­schrau­ber aus. Das eigent­li­che Lager­feu­er war bereits gelöscht, hat­te aber im Boden einen Schwel­brand aus­ge­löst, der droh­te, sich wei­ter aus­zu­brei­ten. Vor­erst ver­such­te das Team des Sys­sel­man­nen den Brand durch einen Gra­ben an der wei­te­ren Aus­brei­tung zu hin­dern und so auch das Kul­tur­denk­mal zu schüt­zen.

Als nun, fast zwei Wochen spä­ter, am Diens­tag, dem 25. August Mit­ar­bei­ter des Sys­sel­man­nen und der Feu­er­wehr die Stel­le erneut unter­such­ten, stell­ten sie fest, dass der Brand noch immer wei­ter schwelt. Die Feu­er­wehr ver­such­te, den Brand mit Schaum zu löschen und denkt nun dar­über nach, mit einem meh­re­re hun­dert Meter lan­gen Schlauch Was­ser von der Küs­te zur Brand­stel­le zu pum­pen.

Da es auf Spitz­ber­gen ver­bo­ten ist, in der Nähe von Kul­tur­denk­mä­lern Feu­er zu machen, wird in der Sache ermit­telt. Bis­lang ist nicht bekannt, wer das Lager­feu­er ent­zün­det hat. Der Sys­sel­man­nen bit­tet um Infor­ma­tio­nen, vor­zugs­wei­se von den Ver­ur­sa­chern des Bran­des selbst.

Die alte Berg­bau-/Ha­fen­sied­lung Coles­buk­ta im Win­ter.

Colesbukta

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Nord­aus­t­land erst­ma­lig im Kajak umpad­delt

Die Haupt­in­sel Spitz­ber­gen ist bereits 1990 von Kajak­fah­rern umfah­ren wur­den, aber die zweit­größ­te Insel der Insel­grup­pe, das Nord­aus­t­land, hat alle Umrun­dungs­ver­su­che mit See­ka­jaks bis­lang erfolg­reich abge­wehrt. Nicht, dass es so vie­le Ver­su­che gege­ben hät­te, aber es gab wel­che, die aller­dings am Eis schei­ter­ten, bevor der Ver­such tat­säch­lich vor Ort ins Werk gesetzt wer­den konn­te.

Neben den schwe­ren Eis- und Wet­ter­be­din­gun­gen ist es vor allem die sehr lan­ge Glet­scher­kan­te an der Ost- und Süd­küs­te des Nord­aus­t­land, die einen Umrun­dungs­ver­such im Kajak zu einer sehr anspruchs­vol­len Expe­di­ti­on macht. Die Eis­kap­pe Aus­t­fon­na schiebt sich dort auf über 160 Kilo­me­tern Län­ge ins Meer; Gele­gen­hei­ten zum Aus­ru­hen oder Abwet­tern auf fes­tem Grund gibt es auf die­ser Stre­cke nicht.

Nun ist die Umrun­dung des Nord­aus­t­land gleich zwei Grup­pen prak­tisch gleich­zei­tig gelun­gen. Die nor­we­gi­sche Grup­pe „Nord­aus­t­land 2015“ erreich­te am 14. August Kinn­vi­ka, wo ihre Umrun­dung begon­nen hat­te. An- und Abrei­se nach und von Kinn­vi­ka erfol­gen mit Schif­fen. Die­se Grup­pe hat­te „nur“ die Umrun­dung des Nord­aus­t­land geplant und die­se erfolg­reich absol­viert. Glück­wunsch!

Aller­dings waren „Nord­aus­t­land 2015“ nicht die ers­ten. Etwa einen Tag zuvor hat­te eine Grup­pe aus zwei Neu­see­län­dern und einem Nor­we­ger ihre Nord­aus­t­land-Umrun­dung eben­falls erfolg­reich abge­schlos­sen. Auch hier: herz­li­chen Glück­wunsch! Aller­dings hat die­se Grup­pe ihr Ziel noch nicht erreicht: ihr ambi­tio­nier­ter Plan ist die Umpaddlung der gesam­ten Insel­grup­pe, von Lon­gye­ar­by­en bis Lon­gye­ar­by­en. Aber die größ­te Hür­de auf die­sem lan­gen Weg, das Nord­aus­t­land, ist nun genom­men.

Bei­de Grup­pen haben sich unter­wegs getrof­fen, guten Kon­takt gepflegt und sich gegen­sei­tig mit Infor­ma­tio­nen unter­stützt. „Nord­aus­t­land 2015“ schrieb in ihrem Blog, bei einer 800 Mil­lio­nen Jah­re alten Insel sei ein Zeit­un­ter­schied von 24 Stun­den für den ers­ten Platz kaum von Bedeu­tung. Wer wür­de da wider­spre­chen?

Bei­de Grup­pen haben eine äußerst beein­dru­cken­de Expe­di­ti­on hin­ter sich, jah­re­lan­ge Vor­be­rei­tung und sehr viel Trai­ning. Die neu­see­län­disch-nor­we­gi­sche Grup­pe hat die 160-km-Stre­cke ent­lang der Glet­scher­front inner­halb von 40 Stun­den ohne grö­ße­re Pau­sen absol­viert. Auf den Isisøya­ne (frü­her: Isis­pyn­ten) war es wegen Eis­bä­ren nicht mög­lich, ein Lager auf­zu­schla­gen. Das war erst wie­der in der Vibe­buk­ta mög­lich. Unter­wegs ver­zö­ger­ten dich­tes Treib­eis und Nebel die Fahrt. Fri­dt­jof Nan­sen, der wäh­rend sei­ner Fram-Expe­di­ti­on 1895 und 1896 zusam­men mit Hjal­mar Johan­sen län­ge­re Stre­cken im Eis mit dem Kajak zurück­leg­te, wäre sicher­lich beein­druckt.

Glet­scher­front an der Süd­küs­te des Nord­aus­t­land im Treib­eis, Juli 2015.

Gletscherfront Nordaustland

Quel­len: Nord­aus­t­land 2015 (Face­book), Ice bears and Islands

Sys­sel­man­nen ent­fernt Müll an den Strän­den Sval­bards

Ins­ge­samt 101 Kubik­me­ter Müll wur­den bei der dies­jäh­ri­gen Müll­sam­mel­fahrt des Sys­sel­man­nen an abge­le­ge­nen Strän­den Sval­bards ein­ge­sam­melt. Acht Tage lang war die „Polar­sys­sel“, das Schiff des Sys­sel­man­nen, unter­wegs. Auf der Haupt­in­sel Spitz­ber­gen wur­den drei Stel­len an West- und Nord­küs­te ange­fah­ren, im Nord­aus­t­land zwei Stel­len im Nord­wes­ten. 24 frei­wil­li­ge Hel­fer unter­stütz­ten das Team des Sys­sel­man­nen dabei, die ein­zel­nen Küs­ten­ab­schnit­te von ange­schwemm­tem Müll zu befrei­en.

Es ist vor allem Plas­tik­müll unter­schied­lichs­ter Art und Grö­ße aus aller Welt, der zum Teil jah­re­lang an der Mee­res­ober­flä­che treibt und schließ­lich sei­nen Weg an die Küs­te fin­det. Einen gro­ßen Teil machen Bojen, Taue und Net­ze aus der Fische­rei­wirt­schaft aus. Für Tie­re kann der Müll sowohl im Was­ser als auch an Land zur lebens­be­droh­li­chen Fal­le wer­den. So ver­schlu­cken z.B. See­vö­gel klei­ne Plas­tik­tei­le, die sie nicht ver­dau­en kön­nen und die sich in ihren Mägen ansam­meln, bis sie dar­an ver­en­den. Vögel und ande­re Tie­re ver­fan­gen sich in Tau­en oder Net­zen. Bei der dies­jäh­ri­gen Akti­on des Sys­sel­man­nen wur­de ein Ren­tier­ske­lett gefun­den, das kom­plett in ein Fisch­netz ein­ge­wi­ckelt war und im letz­ten Jahr zog eine Eis­bä­rin auf Spitz­ber­gen ein gro­ßes Fisch­netz hin­ter sich her, das sich aus­ge­rech­net in ihrer, von Wis­sen­schaft­lern ein­ge­setz­ten Ohr­mar­ke ver­hakt hat­te (sie­he auch Spitzbergen.de-Nachricht: Wie­der Eis­bär in Fischer­netz ver­hed­dert vom August 2014).

Obwohl mit 101 Kubik­me­tern mehr Müll ein­ge­sam­melt wur­de, als im letz­ten Jahr (88 Kubik­me­ter), ver­lief die Müll­sam­mel­fahrt des Sys­sel­man­nen dies­mal lei­der nicht ganz so erfolg­reich, wie es erwar­tet wor­den war. Zu Beginn wur­den die Arbei­ten zwei Mal durch Eis­bä­ren­be­su­che unter­bro­chen und spä­ter war es auf­grund schlech­ter Wet­ter­be­din­gun­gen nicht mög­lich, die beson­ders stark ver­schmutz­ten Strän­de anzu­fah­ren. Ein Dank gilt der Lokal­be­völ­ke­rung mit ihrer Bereit­schaft, sich an der Akti­on zu betei­li­gen. Es hat­ten sich über 200 Frei­wil­li­ge gemel­det, von denen schließ­lich 24 in zwei Run­den zu je 12 mit­ge­nom­men wur­den.

Gene­rell kann der Sys­sel­man­nen bei der Fahrt ein­mal im Jahr nur einen sehr klei­nen Bereich der Küs­ten Sval­bards abde­cken, so wur­den z.B. in die­sem Jahr nur fünf Strän­de ange­fah­ren. Eine bedeu­ten­de Hil­fe sind daher die klei­ne­ren Kreuz­fahrt­schif­fe, von denen die meis­ten regel­mä­ßig mit ihren Fahrt­gäs­ten ähn­li­che Müll­sam­mel­ak­tio­nen durch­füh­ren (sie­he auch Spitzbergen.de-Nachricht: Oce­an­cle­a­nup: eine Lösung für die Plas­tik­müll-Schwem­me in den Ozea­nen vom Juni 2014).

An den Strand geschwemm­tes Fisch­netz
© Chris­ti­an Nico­lai Bjør­ke

Bear-Fishernet

Quel­le: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten

Vier Eis­bä­ren, ein Wal­ross – 11. August 2015

Neue Fahrt, neu­es Glück. Alte Bekann­te aus pola­ren Brei­ten mit Freun­den und Ver­wand­ten. Man kennt sich schon zumin­dest teil­wei­se vor Beginn der Fahrt, eine sehr fami­liä­re Zusam­men­set­zung und Atmo­sphä­re, sehr ange­nehm.

Etwas Dünung im Isfjord-Aus­gang. Weih­nachts­baum-Wil­li stellt fest, dass das Schwan­ken des Mast­baums ande­re Aus­wir­kun­gen hat als das Schwan­ken der Tan­nen­bäum­chen.

Spie­gel­glat­tes Was­ser im For­lands­und, Ber­ge und Glet­scher wach­sen auf der Was­ser­ober­flä­che nach unten wei­ter.

Foto Kongsfjord – 11. August 2015 – 1/2

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Ny Åle­sund ist ein guter Start, ein sanf­ter Über­gang von der Zivi­li­sa­ti­on in die ark­ti­sche Wild­nis. Und wenn man Mar­ten Loo­nen begeg­net, dem Chef der nie­der­län­di­schen Ark­tis-Sta­ti­on, ist das immer äußerst lehr­reich. Gän­se und Füch­se haben wech­sel­wei­se gute und schlech­te Jah­re, etwa so wie die Lem­min­ge, so ganz grob. Nur umfas­sen die Zyklen nicht drei Jah­re, son­dern sie­ben oder acht. Das Gras, die Ren­tie­re, Regen oder Schnee, alles spielt eine Rol­le. Es ist kom­plex.

Foto Kongsfjord – 11. August 2015 – 2/2

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Ein totes Wal­ross am Ufer hat zwei Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­li­en ange­zo­gen. Zwei Eis­bä­rin­nen mit jeweils einem erst­jäh­ri­gen Jung­bä­ren. Die Mama wid­met ihre vol­le Auf­merk­sam­keit dem Wal­ross-Kada­ver, wäh­rend der Klei­ne sich wech­sel­wei­se mit einem Stück Treib­holz und einem stei­len Hang beschäf­tigt. Das Boot mit den Besu­chern vor dem Strand ist hin­ge­gen völ­lig bedeu­tungs­los, nur eine unwich­ti­ge Rand­er­schei­nung im Augen­win­kel der Tie­re. Eine reich gedeck­te Tafel, ein Fest für Bären und Tou­ris­ten. Eine wil­des Stück ark­ti­scher Natur, ein Glücks­fall. Es sei denn, man ist das Wal­ross.

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