Auf dem kleinen Segelboot Arctica II ging es in den August hinein. Der Sommer war ungewöhnlich eisreich, so dass wir sogar jetzt damit rechneten, Spitzbergen nicht umrunden zu können, was zu dieser Zeit seit etlichen Jahren nicht vorgekommen war. Aber wer würde sich darüber beschweren wollen, dass es in der Arktis Eis gibt? Meistens klagen wir heute über das Gegenteil.
Eine Querung des Prins Karls Forland von West nach Ost ist keine Querung von Grönland. Man kann das an einem Tag prima machen, das ist eine schöne, lange Wanderung. Aber wie oft hat man die Möglichkeit dazu? Die See ruhig genug, um an der völlig exponierten Außenküste zu landen? Das Wetter gut genug, damit die Tour so richtig Freude macht? Alles passte, alles funktionierte, alle hatten ihre Freude an den weiten Blicken über Berge, Tundra und Meer rund um das südliche Forland.
Was mir unter den vielen Erlebnissen dieser Fahrt spontan ins Gedächtnis kommt, sind die Tage, die wir im Südosten im Eis verbrachten. Die Kombination aus Eis und Strömung im Heleysund war spektakulär, und man muss das auch nicht unbedingt jeden Tag so machen. Da hielten wir die Umrundung schon für eine Tatsache und ich freute mich darüber, wider Erwarten doch auch dieses Jahr zur Barentsøya und zur Edgeøya zu kommen. Ohne diese Insel im Südosten Spitzbergens wäre so ein Arktis-Jahr doch nicht ganz vollständig!
Nicht ganz vollständig war auch unsere Umrundung, und das Eis im südlichen Storfjord ließ uns schon an der Vollendung zweifeln, aber nach langer Suche nach einer Passage tauchte auf einmal die Fram auf, und Hurtigruten erwies sich als willkommener Freund und Helfer.
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Während wir so mit einiger Mühe Spitzbergen umrundeten, umrundeten mutige Abenteurern erstmals das Nordaustland. Genau genommen, gelang dies zwei Teams gleichzeitig, von denen eines die weite Reise von Longyearbyen bis Longyearbyen ums Nordaustland herum angetreten hatte und bravourös beenden konnte. Viele große „firsts“ gibt es damit in Spitzbergen nicht mehr. Glückwunsch!