Jan Mayen passierte auf der Leinwand im Svalbardmuseum in Longyearbyen Revue, und am Nachthimmel zogen Nordlichter auf.
Das Licht ging nicht nur in der Natur aus, sondern auch in den norwegischen Bergwerken auf Spitzbergen. Zwar nicht komplett und endgültig, aber die Belegschaft wurde drastisch zwangsreduziert. Longyearbyen schrumpft, was der Ort nicht gewohnt ist. Und Svea schrumpft noch viel mehr. Dort stellt man sich nun auf einen jahrelangen Dornröschenschlaf ein, von dem derzeit niemand weiß, ob er überhaupt jemals zu Ende gehen wird.
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Unterdessen erblickte mein Spitzbergen-Kalender 2016 das Licht der Welt, was im Jahresrückblick bei spitzbergen.de definitiv ein erfreuliches Ereignis ist. Immerhin der vierte Kalender seiner Art.
Bald nach der Aufhebung der Evakuierung am Dienstag Abend stellte sich heraus, dass abgesehen von den offensichtlich zerstörten Gebäuden weitere Häuser so stark beschädigt sind, dass sie dauerhaft aufgegeben werden müssen. Die Bewohner mussten ihre Wohnungen kurzfristig wieder verlassen. Die Gebäude gehören dem staatlichen Eigentumsverwalter Statsbygg, der immerhin in der Lage war, den Betroffenen schnell Ersatz zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich um Häuser in Weg 228 (gelber Kreis im Bild unten). Neben der baulichen Substanz sind Wasserleitungen und Fernwärmeinstallationen irreparabel beschädigt. Immerhin können die Bewohner ihre alten Wohnungen gefahrlos aufsuchen, um ihren Besitz zu holen.
Soviel Glück haben die ehemaligen Bewohner der stark zerstörten Häuser (roter Kreis) nicht. Dieser Bereich der Lokalstyre zufolge bleibt weiterhin gesperrt. Die Verwaltung hat angekündigt, einen Plan zu erstellen, wie die Betroffenen an ihr persönliches Eigentum kommen.
Donnerstag Nachmittag besuchte die norwegische Königin Sonja zusammen mit Justizminister Anundsen den Lawinenbereich.
Eine betroffene Familie hat nun in einem Leserbrief an die Svalbardposten geschildert, wie dramatisch sie die Lawine erlebt hat. Zusammen mit einer Besucherin und ihren zwei Kindern war das Paar zuhause in Weg 236, als die Lawine das Gebäude traf. Augenblicklich waren alle fünf in der Küche von Schneemassen begraben und schafften es nur mit viel Glück und der Kraft der Verzweiflung, sich teilweise zu befreien, bis Hilfe kam. Etwa eine Dreiviertelstunde dauerte es insgesamt, bis alle unter bis zu zwei Meter hartem, mit Holzsplittern gemischtem Schnee gefunden waren und die Kinder teilweise kräftig unterkühlt ins Krankenhaus kamen. Dank viel Glück und guter ärztlicher und sonstiger Unterstützung geht es es allen nach diesem äußerst dramatischen Ereignis nun wieder gut.
Das von der Lawine getroffene Wohngebiet. Die Gebäude im roten Kreis sind stark zerstört. Nun zeigte sich, dass auch die Häuser in Weg 228 (gelber Kreis) dauerhaft unbewohnbar sind.