Am Samstag wurde am Verlegenhuken, an der Nordküste Spitzbergens, ein Eisbär zunächst angeschossen und dann von der Polizei erschossen.
Eine Gruppe von vier Skiwanderern aus Finnland, für 3 Wochen in Spitzbergen unterwegs, war am Verlegenhuken unterwegs, als sie den Eisbären in ihrer Nähe sah. Der Bär ließ sich zunächst mit der Signalpistole abschrecken, näherte sich dann aber wieder der Gruppe an. Bei einer Entfernung wurde der Eisbär durch einen Gewehrschoss verletzt und floh.
Die Gruppe alarmierte den Sysselmannen. Die per Hubschrauber zum Ort des Geschehens gereisten Polizisten fanden den Eisbären nach einer Weile in einem Loch in einer Schneewand am Ufer und erschossen das bereits verletzte Tier.
Der tote Eisbär wird nun in Longyearbyen obduziert. Bislang ist nur bekannt, dass es ein nicht markiertes, männliches Tier mit 116 kg Gewicht war. Das Gewicht legt nahe, dass es sich um einen jungen Bären gehandelt hat, der möglicherweise zudem unter Nahrungsmangel gelitten hat. Das sind aber nur Vermutungen, Näheres wird man nach der Obduktion wissen.
Gegen die Gruppe wird routinemäßig ein Verfahren eröffnet, um zu prüfen, ob berechtigte Notwehr vorlag, so dass der Abschuss straffrei lag. Bei grober Fahrlässigkeit sieht das Gesetz Geld- oder sogar Freiheitsstrafe vor.
Der davor letzte Fall, in dem auf Spitzbergen ein Eisbär erschossen wurde, hatte sich im März 2015 im Tempelfjord ereignet.