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Tages-Archiv: 9. August 2016 − News & Stories


Karl XII Øya, Foynøya – 09. August 2016

Der Arsch der Welt! Juhu! Abge­le­ge­ne, klei­ne Insel­chen sind immer span­nend. Immer gibt es etwas zu ent­de­cken, und man weiß ohne­hin vor­her nie wirk­lich, was pas­siert. In die­sen Regio­nen ste­hen auf abge­le­ge­nen Inseln meis­tens irgend­wo Eis­bä­ren. Und natür­lich das Wet­ter. Ohne etwas Glück läuft hier nichts.

Bei der Karl XII Insel ist die Welt sich nicht so recht einig, ob es sich um eine Insel han­delt oder um zwei. Im 19. Jahr­hun­dert, als sie ent­deckt wur­de, waren es zwei Insel­chen. Im 20. Jahr­hun­dert sol­len sie zu einer Insel zusam­men­ge­wach­sen sein. Jetzt sind es defi­ni­tiv zwei Inseln. Man hät­te mit dem Bei­boot dazwi­schen durch­fah­ren kön­nen, garan­tiert. Wenn man nicht mit Gum­mi­stie­feln von einem Ufer zum ande­ren kommt, sind es zwei Inseln. Punkt.

Nach­dem wir das Ter­rain auf Eis­bä­ren son­diert haben und auf den einen Bären, der oben am Hang in ein paar hun­dert Metern Höhe her­um­hing, ohne sich groß zu rüh­ren, ein gutes Auge hiel­ten, ging es an Land. Unter die­sen Umstän­den kann man sich natür­lich nicht groß vom Ufer, sprich vom Boot, ent­fer­nen, aber das muss man ja auch nicht. Das fla­che Land ist ohne­hin ziem­lich begrenzt, und der Hügel war ja schon besetzt. Erstaun­lich, wie vie­le Drei­ze­hen­mö­wen dort brü­ten müs­sen, es herrscht ein stän­di­ges Schrei­en und Krei­schen. Der Hang ist leuch­tend grün, die Fel­sen dun­kel und schroff. Zusam­men mit der lan­gen, schma­len Form der Insel, mit höchs­ter Erhe­bung im Nor­den und ein paar Hügel­chen im Süden, ver­dient die Karl XII Øya die Bezeich­nung Jan May­en in Minia­tur­form.

Ein toter Eis­bär und ein paar Kno­chen zeu­gen davon, dass das Leben für Eis­bä­ren hier nicht immer para­die­sisch ist. Der dicke Käm­pe oben auf dem Hang schlägt sich aber präch­tig, wie genau auch immer er es anstellt.

Die Karl XII Øya und vor allem die Foynøya wur­den 1928 berühmt, als in der Nähe Nobi­les Luft­schiff Ita­lia abstürz­te. Das „rote Zelt“, in dem die über­le­ben­den 9 Män­ner ein­schließ­lich Nobi­le aus­hiel­ten – wei­te­re 6 waren mit dem Luft­schiff auf Nim­mer­wie­der­se­hen ver­schwun­den – trieb hier in der Nähe mit dem Eis her­um. Der Hol­län­der Josef van Don­gen und der Ita­lie­ner Gen­na­ro Sora, die mit Hun­de­schlit­ten auf der Suche nach Nobi­le waren, muss­ten sich schließ­lich selbst auf die Foynøya ret­ten, wo sie vom 04. bis zum 13. Juli aus­harr­ten, bis sie von schwe­di­schen Flug­zeu­gen geret­tet wur­den (mit die­sem letz­ten Satz pla­gi­ie­re ich mich selbst, aus Faul­heits­grün­den).

Das bringt uns gedank­lich zur Foynøya, die wir uns nach­mit­tags genau­er ange­schaut haben. Nament­lich das Nor­den­de, wo sogar noch ein paar Arte­fak­te aus jener Zeit ver­steckt sein sol­len, die Rede ist von einer Pis­to­le in einer Kis­te, kei­ne Ahnung, was, wie und wo. Wahr­schein­lich müss­te man wochen­lang jeden Stein umdre­hen, um irgend etwas zu fin­den.

Gale­rie Karl XII Øya, Foynøya – 09. August 2016

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Und Stei­ne gibt es dort reich­lich. Die Foynøya hat einen stei­ni­gen, ker­ni­gen, ganz beson­de­ren Charme. Hoch­ark­tisch prä­sen­tiert sie sich, mit gro­bem, scharf­kan­ti­gem, flech­ten­be­deck­tem Gra­nit­ge­röll und Gryll­teis­ten, die in den typi­schen klei­nen Kolo­nien hoch auf stei­len Klip­pen sit­zen. Nebel­schwa­den brin­gen zusätz­lich Stim­mung in die Land­schaft, geben aber aus­rei­chend Bli­cke frei.

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