25.000 Kronen Strafe (ca. 2750 €) soll ein französischer Skipper zahlen, dem vorgeworfen wird, gegen mehrere der strengen Auflagen zum Schutz der Umwelt auf Svalbard verstoßen zu haben.
Die beiden französischen Abenteurer Gilles und Alexia Elkaim waren im September und Oktober diesen Jahres eigentlich auf dem Weg zum Nordpol, mussten aber aufgrund schlechten Wetters umkehren. Dass sie ausgerechnet in einem der am strengsten geschützten Gebiete Svalbards mit ihrem Segler „Arktika“ Schutz vor einem Sturm suchten, könnte ihnen jetzt zum Verhängnis werden. Denn der 56jährige Skipper will die Strafe nicht zahlen. Nun wird der Fall am 23. und 24. Februar 2017 vor dem Amtsgericht (Tingrett) Nord-Troms verhandelt.
Den Abenteurern wird vorgeworfen, dass sie in dem Gebiet rund um Kong Karls Land im Osten Svalbards drei Tage lang innerhalb der Schutzzone geankert und mit ihren sieben Schlittenhunden die Insel Svenskøya betreten haben. Für die Svenskøya gelten strenge Schutzbestimmungen: Man darf sich der Insel nicht mehr als 500 Meter nähern und das Betreten ist ganzjährig verboten. Auch soll der Skipper seine Hunde unerlaubt nach Svalbard eingeführt und seine Expedition nicht vom Sysselmannen genehmigt lassen haben. In großen Teilen von Svalbard besteht eine Meldepflicht für Individualtouristen.
Eisbär im Duvefjorden, wo die französische Expedition ankerte. Der Duvefjord liegt im Nordaust-Svalbard Naturreservat und ist zudem als wissenschaftliches Referenzgebiet geschützt.
Wie so oft sind solche Streitfälle ja meist auch eine Frage des Standpunktes. Gilles Elkaim schildert den Fall am 23. November auf seiner Facebookseite aus seiner Perspektive: Er habe am 8. Oktober beim Sysselmannen um die Genehmigung für eine Überwinterung gebeten, jedoch tagelang keine Antwort bekommen. Auch die Erlaubnis für die Einfuhr der Hunde will Elkaim bereits im Juli beantragt haben – ohne Reaktion. Die „Arktika“ hatte Anfang Oktober erhebliche Probleme mit dem Motor und einer Wasserpumpe und konnte daher nicht weiterfahren. Er habe aus einer Notsituation heraus das Schiff in Sicherheit bringen wollen. Um das Boot aus dem Schutzgebiet herauszuholen, entschied der Sysselmannen am 13. Oktober, die „Arktika“ und die Mannschaft nach Longyearbyen abzuschleppen. Eine Aktion mit Folgen. Die Expedition ist jedenfalls vorläufig beendet.
Im Duvefjorden und auf der Svenskøya ankerte die Arktika, bevor sie nach Longyearbyen abgeschleppt wurde.
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