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Monats-Archiv: August 2016 − Nachrichten


Eis­bär auf Prins Karls For­land erschos­sen

Die trau­ri­gen Nach­rich­ten um blu­ti­ge Zusam­men­stö­ße zwi­schen Men­schen und Eis­bä­ren auf Spitz­ber­gen wol­len nicht auf­hö­ren: Am 09. August wur­de in der Bucht Sel­vå­gen auf Prins Karls For­land vor der West­küs­te von Spitz­ber­gen ein Eis­bär erschos­sen.

Bei dem Tier han­del­te es sich um eine zwei Jah­re alte Eis­bä­ren, die 155 kg wog.

Seit dem 01. August befand sich ein Zelt­la­ger mit 6 rus­si­schen Wis­sen­schaft­lern in Sel­vå­gen. Die Eis­bä­rin befand sich, soweit bekannt, am 09. August zum ers­ten Mal in der Nähe des Lagers. Als sie etwa 130 (in Wor­ten: ein­hun­dert­drei­ßig!) Meter ent­fernt war, schoss einer der Wis­sen­schaft­ler mit einer Signal­pis­to­le. Mehr oder weni­ger unmit­tel­bar danach schoss ein ande­rer Camp­be­woh­ner 2 schar­fe Schüs­se aus einem Gewehr ab, von denen min­des­tens einer die Eis­bä­rin aus besag­ter Ent­fer­nung von 130 Meter getrof­fen haben muss.

Das ver­letz­te Tier floh ins Was­ser und starb dort bald. Sie wur­de von den Rus­sen mit einem Seil zum Ufer gezo­gen.

Der Vor­fall ereig­ne­te sich um 22 Uhr. Der Sys­sel­man­nen wur­de erst etwa 12 Stun­den spä­ter infor­miert. Gesetz­lich vor­ge­schrie­ben ist in sol­chen Fäl­len, die Behör­den so schnell wie mög­lich zu infor­mie­ren.

Nach Abschluss der lau­fen­den Unter­su­chun­gen wird der Fall dem Staats­an­walt in Troms og Finn­mark (Nord­nor­we­gen) über­ge­ben.

Wei­te­re Details wur­den zunächst nicht ver­öf­fent­licht, aber die Ent­fer­nung von 130 Metern und die schnel­le Abfol­ge der Schüs­se aus Signal­pis­to­le und Gewehr legen nahe, dass nicht ernst­haft ver­sucht wur­de, die Begeg­nung unblu­tig zu been­den und das Leben der Eis­bä­rin zu scho­nen.

Die Bucht Sel­vå­gen weni­ge Tage vor dem Abschuss der Eis­bä­rin am 09. August.

Spitzbergen: Selvågen

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Eis­bä­rin mit Jung­tier am Aus­t­fj­ord­ne­set erschos­sen: Schüt­ze bekommt Geld­stra­fe

Vom Fall der Eis­bä­ren­fa­mi­lie, die im Juni am Aus­t­fj­ord­ne­set erschos­sen wur­de, wur­de hier bereits mehr­fach berich­tet (hier für den ers­ten Bei­trag kli­cken und hier für den zwei­ten).

Nun wur­de die Ent­schei­dung des Staats­an­wal­tes bekannt. Der Schüt­ze bekommt eine Geld­stra­fe in Höhe von 20.000,00 NOK (gut 2100 Euro) wegen Fahr­läs­sig­keit („uakt­som­het“). Da der Mann das Urteil ange­nom­men hat und nicht in Beru­fung gehen will, ist das Urteil rechts­kräf­tig.

Eis­bä­rin mit Jung­tier erschos­sen – Her­gang

Die Eis­bä­rin mit dies­jäh­ri­gem Jun­gen hat­te sich bereits eine Wei­le in der Nähe der Hüt­te auf­ge­hal­ten, als der Schüt­ze sie aus etwa 8 Metern Ent­fer­nung mit einem Gum­mi­ge­schoss ver­trei­ben woll­te. Im Maga­zin der Waf­fe, wahr­schein­lich eine Pump­f­lin­te, befan­den sich sowohl schar­fe Schrot­pa­tro­nen als auch Gum­mi­ge­schos­se. Der Schüt­ze hat­te kei­ne Über­sicht über die Rei­hen­fol­ge der ver­schie­de­nen Patro­nen und töte­te die Eis­bä­rin aus naher Distanz mit einer Schrot­la­dung, anstatt sie harm­los mit einem Gum­mi­ge­schoss zu tref­fen.

Aku­te Gefahr hat­te nicht bestan­den, da der Schüt­ze auf dem Dach der Hüt­te stand und die zwei­te anwe­sen­de Per­son in der Hüt­te war.

Die bei­den Trap­per befin­den sich wie­der auf Aus­t­fj­ord­ne­set und wer­den ihre Über­win­te­rung dort fort­set­zen. Vor weni­gen Tagen wur­de ein wei­te­rer Eis­bär, der sich nicht aus der Nähe der Hüt­te ver­trei­ben ließ, von den Behör­den betäubt und zum Nord­aus­t­land aus­ge­flo­gen.

Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie am Nor­dens­ki­öld­breen (Archiv­bild vom Sep­tem­ber 2012).

Spitzbergen: Eisbärenfamilie

Quel­le: Sys­sel­man­nen

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