spitzbergen-3
fb  Spitzbergen Panoramen - 360-Grad-Panoramen  de  en  nb  Spitzbergen Shop  
pfeil Kalender 2025: Spitzbergen & Grönland pfeil
Marker
Home

Jahres-Archiv: 2016 − Nachrichten


Neu­es Buch: Ice Bear. The Cul­tu­ral Histo­ry of an Arc­tic Icon von Micha­el Engel­hard

Im Novem­ber erscheint ein span­nen­des neu­es Buch über Eis­bä­ren. Hier wird der König der Ark­tis aus einer ganz ande­ren Per­spek­ti­ve beleuch­tet, näm­lich als kul­tur­his­to­ri­sche Iko­ne der Ark­tis, wie schon der Titel sagt. Das ist viel­ver­spre­chend und ver­dient eine Ankün­di­gung an die­ser Stel­le.

Da das Buch nur auf eng­lisch erschei­nen wird, ist auch die fol­gen­de Beschrei­bung, die vom Ver­fas­ser des Buches stammt, auf eng­lisch.

Ice Bear
The Cul­tu­ral Histo­ry of an Arc­tic Icon

By MICHA­EL ENGEL­HARD

NATU­RAL HISTO­RY
288 pp., 170 illus., 145 in color, 8 x 10 in. $29.95 paper­back, Novem­ber 2016

Prime Arc­tic pre­da­tor and nomad of the sea ice and tun­dra, the polar bear endu­res as a source of won­der, ter­ror, and fasci­na­ti­on. Humans have seen it
as spi­rit gui­de and fan­ged ene­my, as trade good and moral meta­phor, as food source and sym­bol of eco­lo­gi­cal cri­sis. Eight thousand years of arti­facts attest to its cha­ris­ma, and to the fraught rela­ti­onships bet­ween our two spe­ci­es. In the White Bear, we ack­now­ledge the magic of wild­ness: it is both genui­ne­ly its­elf and a screen for our ima­gi­na­ti­on.

Ice Bear traces and illu­mi­na­tes this intert­wi­ned histo­ry. From Inu­it shamans to Jean Har­low loung­ing on a bears­kin rug, from the cubs trai­ned to pull sleds toward the North Pole to cuddly super­star Knut, it all comes to life in the­se pages. With meti­cu­lous rese­arch and more than 160 illus­tra­ti­ons, the aut­hor brings into focus this powerful and elu­si­ve ani­mal. Doing so, he del­ves into the sto­ries we tell about Nature—and about ourselves—hoping for a future in which such tales still mat­ter.

MICHA­EL ENGEL­HARD works as a wil­der­ness gui­de in Arc­tic Alas­ka and holds an MA in cul­tu­ral anthro­po­lo­gy from the Uni­ver­si­ty of Alas­ka Fair­banks. His books include a recent essay coll­ec­tion, Ame­ri­can Wild: Explo­ra­ti­ons from the Grand Can­yon to the Arc­tic Oce­an. His wri­ting has also appeared in Sier­ra, Out­side, Audu­bon, Natio­nal Wild­life, Natio­nal Parks, High Coun­try News, and the San Fran­cis­co Chro­nic­le.

„Engelhard’s thought-pro­vo­king ico­no­gra­phy explo­res in depth the multi­tu­de of cul­tu­ral roles play­ed by the polar bear.“
David Fox, Ancho­ra­ge Press

„Engel­hard wea­ves tog­e­ther the dis­pa­ra­te pie­ces of our eclec­tic social and cul­tu­ral fasci­na­ti­on with polar bears. A tapestry of images reve­als our com­plex attach­ment to this Arc­tic icon.“
Andrew Dero­cher, aut­hor of Polar Bears: A Com­ple­te Gui­de to their Bio­lo­gy and Beha­vi­or

Ice Bear. The Cul­tu­ral Histo­ry of an Arc­tic Icon by Micha­el Engel­hard.

Cover image: Ice Bear. The Cultural History of an Arctic Icon by Michael Engelhard

Quel­le: Micha­el Engel­hard

Alte Koh­le­gru­ben geschlos­sen

Auch wenn Berg­bau in Lon­gye­ar­by­en heu­te nur noch eine klei­ne­re Rol­le spielt, ist der Ort den größ­ten Teil sei­ner Geschich­te über stark vom Koh­le­ab­bau geprägt gewe­sen. Das ist durch die alten Koh­le­gru­ben im Orts­bild deut­lich sicht­bar: Von der Gru­be 1A, der alten Ame­ri­ka­ner­gru­be am Pla­tå­berg ober­halb der Kir­che, bis hin zur jüngs­ten nicht mehr in Betrieb befind­li­chen Gru­be 6 im Advent­da­len sind vie­ler­orts alte Berg­bau­an­la­gen an den Hän­gen ver­teilt. Man­che davon waren bis­lang belieb­te Aus­flugs­zie­le für Ein­woh­ner und Tou­ris­ten glei­cher­ma­ßen. Die alten Indus­trie­an­la­gen boten fas­zi­nie­ren­de Ein­drü­cke und Foto­mo­ti­ve.

Die­se Mög­lich­kei­ten muss­ten nun lei­der stark redu­ziert wer­den. Bei der Gru­be 6 im Advent­da­len sind Tei­le des Daches im Auf­gang ein­ge­stürzt, so dass das gesam­te ehe­ma­li­ge Betriebs­ge­län­de nun für Besu­cher geschlos­sen wer­den muss­te.

Immer­hin soll es künf­tig wie­der geöff­net wer­den: Bei einer Bege­hung zeig­te sich, dass gro­ße Tei­le der Anla­ge nach wie vor sta­bil und begeh­bar sind. Aller­dings müs­sen gefähr­li­che Abschnit­te zunächst ent­fernt oder gesi­chert wer­den. Einen Zeit­plan hier­für gibt es bis­lang nicht, die schwie­ri­ge wirt­schaft­li­che Lage der Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni, in deren Besitz sich die Gru­ben befin­den, macht die Sache nicht ein­fa­cher. Immer­hin ist man sich des hohen his­to­ri­schen und tou­ris­ti­schen Wer­tes der alten Anla­gen, die teil­wei­se denk­mal­ge­schützt sind, bewusst und will die Siche­rung mög­lichst in abseh­ba­rer Zeit umset­zen.

Der­zeit sind die Gru­ben 1A („Ame­ri­ka­ner­gru­be“, ober­halb der Kir­che), 2B („Weih­nachts­mann­gru­be“, ober­halb von Nyby­en), 5 (im End­a­len) und 6 (zwi­schen Toda­len und Bol­terd­a­len) also bis auf Wei­te­res gesperrt.

Immer­hin ist die Gru­be 3 ober­halb des Flug­ha­fens mitt­ler­wei­le als Muse­ums­gru­be wie­der zugäng­lich, wenn auch nur im Rah­men von Füh­run­gen.

Die Gru­be 2B („Weih­nachts­mann­gru­be“) bei Lon­gye­ar­by­en ist nun erst mal für Besu­cher gesperrt.

Grube 2B, Longyearbyen

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Eis­bär auf Prins Karls For­land erschos­sen

Die trau­ri­gen Nach­rich­ten um blu­ti­ge Zusam­men­stö­ße zwi­schen Men­schen und Eis­bä­ren auf Spitz­ber­gen wol­len nicht auf­hö­ren: Am 09. August wur­de in der Bucht Sel­vå­gen auf Prins Karls For­land vor der West­küs­te von Spitz­ber­gen ein Eis­bär erschos­sen.

Bei dem Tier han­del­te es sich um eine zwei Jah­re alte Eis­bä­ren, die 155 kg wog.

Seit dem 01. August befand sich ein Zelt­la­ger mit 6 rus­si­schen Wis­sen­schaft­lern in Sel­vå­gen. Die Eis­bä­rin befand sich, soweit bekannt, am 09. August zum ers­ten Mal in der Nähe des Lagers. Als sie etwa 130 (in Wor­ten: ein­hun­dert­drei­ßig!) Meter ent­fernt war, schoss einer der Wis­sen­schaft­ler mit einer Signal­pis­to­le. Mehr oder weni­ger unmit­tel­bar danach schoss ein ande­rer Camp­be­woh­ner 2 schar­fe Schüs­se aus einem Gewehr ab, von denen min­des­tens einer die Eis­bä­rin aus besag­ter Ent­fer­nung von 130 Meter getrof­fen haben muss.

Das ver­letz­te Tier floh ins Was­ser und starb dort bald. Sie wur­de von den Rus­sen mit einem Seil zum Ufer gezo­gen.

Der Vor­fall ereig­ne­te sich um 22 Uhr. Der Sys­sel­man­nen wur­de erst etwa 12 Stun­den spä­ter infor­miert. Gesetz­lich vor­ge­schrie­ben ist in sol­chen Fäl­len, die Behör­den so schnell wie mög­lich zu infor­mie­ren.

Nach Abschluss der lau­fen­den Unter­su­chun­gen wird der Fall dem Staats­an­walt in Troms og Finn­mark (Nord­nor­we­gen) über­ge­ben.

Wei­te­re Details wur­den zunächst nicht ver­öf­fent­licht, aber die Ent­fer­nung von 130 Metern und die schnel­le Abfol­ge der Schüs­se aus Signal­pis­to­le und Gewehr legen nahe, dass nicht ernst­haft ver­sucht wur­de, die Begeg­nung unblu­tig zu been­den und das Leben der Eis­bä­rin zu scho­nen.

Die Bucht Sel­vå­gen weni­ge Tage vor dem Abschuss der Eis­bä­rin am 09. August.

Spitzbergen: Selvågen

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Eis­bä­rin mit Jung­tier am Aus­t­fj­ord­ne­set erschos­sen: Schüt­ze bekommt Geld­stra­fe

Vom Fall der Eis­bä­ren­fa­mi­lie, die im Juni am Aus­t­fj­ord­ne­set erschos­sen wur­de, wur­de hier bereits mehr­fach berich­tet (hier für den ers­ten Bei­trag kli­cken und hier für den zwei­ten).

Nun wur­de die Ent­schei­dung des Staats­an­wal­tes bekannt. Der Schüt­ze bekommt eine Geld­stra­fe in Höhe von 20.000,00 NOK (gut 2100 Euro) wegen Fahr­läs­sig­keit („uakt­som­het“). Da der Mann das Urteil ange­nom­men hat und nicht in Beru­fung gehen will, ist das Urteil rechts­kräf­tig.

Eis­bä­rin mit Jung­tier erschos­sen – Her­gang

Die Eis­bä­rin mit dies­jäh­ri­gem Jun­gen hat­te sich bereits eine Wei­le in der Nähe der Hüt­te auf­ge­hal­ten, als der Schüt­ze sie aus etwa 8 Metern Ent­fer­nung mit einem Gum­mi­ge­schoss ver­trei­ben woll­te. Im Maga­zin der Waf­fe, wahr­schein­lich eine Pump­f­lin­te, befan­den sich sowohl schar­fe Schrot­pa­tro­nen als auch Gum­mi­ge­schos­se. Der Schüt­ze hat­te kei­ne Über­sicht über die Rei­hen­fol­ge der ver­schie­de­nen Patro­nen und töte­te die Eis­bä­rin aus naher Distanz mit einer Schrot­la­dung, anstatt sie harm­los mit einem Gum­mi­ge­schoss zu tref­fen.

Aku­te Gefahr hat­te nicht bestan­den, da der Schüt­ze auf dem Dach der Hüt­te stand und die zwei­te anwe­sen­de Per­son in der Hüt­te war.

Die bei­den Trap­per befin­den sich wie­der auf Aus­t­fj­ord­ne­set und wer­den ihre Über­win­te­rung dort fort­set­zen. Vor weni­gen Tagen wur­de ein wei­te­rer Eis­bär, der sich nicht aus der Nähe der Hüt­te ver­trei­ben ließ, von den Behör­den betäubt und zum Nord­aus­t­land aus­ge­flo­gen.

Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie am Nor­dens­ki­öld­breen (Archiv­bild vom Sep­tem­ber 2012).

Spitzbergen: Eisbärenfamilie

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Eis­bä­rin mit Jung­tier am Aus­t­fj­ord­ne­set erschos­sen: Fall geht nach Trom­sø

Von dem trau­ri­gen Ereig­nis am Aus­t­fj­ord­ne­set, wo im Juni eine Eis­bä­rin und ihr Jun­ges erschos­sen wor­den sind, wur­de auf die­ser Sei­te bereits berich­tet. Ein Trap­per woll­te die Eis­bä­rin mit einem Gum­mi­ge­schoss aus einer Schrot­flin­te aus der Nähe der Hüt­te ver­trei­ben, griff aber ver­se­hent­lich zu einer Patro­ne mit schar­fem Schrot und traf das Tier töd­lich. Die hin­zu­ge­ru­fe­ne Poli­zei erschoss noch am glei­chen Tag das erst­jäh­ri­ge Jung­tier, da es allei­ne in der frei­en Wild­bahn kei­ne Über­le­bens­chan­ce hat­te.

Nun wur­de in Lon­gye­ar­by­en beschlos­sen, dass nicht wie üblich beim Sys­sel­man­nen über das wei­te­re juris­ti­sche Vor­ge­hen ent­schie­den wer­den soll. Statt­des­sen geht der Fall nun an die Staats­an­walt­schaft in Trom­sø. Begrün­det wird die­se Ent­schei­dung einer­seits mit dem gro­ßen öffent­li­chen Inter­es­se an dem Fall und dar­über hin­aus damit, dass der Sys­sel­man­nen Eig­ner der Hüt­te ist, in der die bei­den Trap­per woh­nen. Man will wohl dem Vor­wurf der Befan­gen­heit zuvor­kom­men.

Die Hüt­te am Aus­t­fj­ord­ne­set war als pri­va­te Trap­per­hüt­te gebaut wor­den, befin­det sich aber seit etli­chen Jah­ren im staat­li­chen Besitz. Von allen staat­li­chen Hüt­ten ist dies die ein­zi­ge, die der­zeit an Trap­per ver­ge­ben wird, die sich um die Über­win­te­rung bewer­ben kön­nen. Dies soll der Tra­di­ti­ons­pfle­ge die­nen. Von den Bewer­bern wird ver­langt, dass sie aktiv der Jagd nach­ge­hen, wobei Eis­bä­ren natür­lich streng geschützt sind. Statt­des­sen wird Jagd auf Ren­tie­re, Eis­füch­se, Schnee­hüh­ner und Rob­ben betrie­ben.

Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie am Nor­dens­ki­öld­breen (Archiv­bild vom Sep­tem­ber 2012).

Spitzbergen: Eisbärenfamilie

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Eis­bä­rin mit Jung­tier am Aus­t­fj­ord­ne­set erschos­sen

Am Aus­t­fj­ord­ne­set im Aus­t­fjord (inne­rer Wij­defjord) ist ein klei­ne Eis­bä­ren­fa­mi­lie getö­tet wor­den. Der Vor­fall ereig­ne­te sich bereits am 13. Juni (wäh­rend der lau­fen­den Sai­son wer­den Nach­rich­ten mit­un­ter erst ver­spä­tet gebracht, der Schwer­punkt liegt der­zeit auf dem Rei­se­blog) bei der Trap­per­sta­ti­on am Aus­t­fj­ord­ne­set, wo sich der­zeit zwei Per­so­nen zur Über­win­te­rung auf­hal­ten.

Die Eis­bä­rin war bereits mehr­fach in die Nähe der Sta­ti­on gekom­men, in deren Nähe Eide­r­en­ten brü­ten. Es kommt häu­fig vor, dass Nes­ter von Tun­drabrü­tern wie Eide­r­en­ten von Eis­bä­ren geplün­dert wer­den. Unge­wöhn­lich hin­ge­gen ist, dass eine Eis­bä­rin mit Nach­wuchs die Scheu gegen­über Men­schen ablegt und sogar in nächs­te Nähe einer bewohn­ten Hüt­te kommt.

Einer der bei­den Bewoh­ner hielt sich in der Hüt­te auf, wäh­rend der ande­re vom Dach aus die Bärin mit Warn­schüs­sen ver­trei­ben woll­te. Dabei kam es zu einer fata­len Ver­wechs­lung: In der Absicht, die Bärin mit einem geziel­ten Schuss mit einem Gum­mi­ge­schoss zu ver­trei­ben, lud der Schüt­ze auf dem Dach eine Flin­te mit einem ver­meint­li­chen Gum­mi­ge­schoss, griff dabei aber ver­se­hent­lich zu einer Schrot­pa­tro­ne. Aus einer Ent­fer­nung von 8,5 Metern wirk­te der Schuss töd­lich.

Auf Anra­ten von Fach­bio­lo­gen des nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tu­tes erschoss die hin­zu­ge­ru­fe­ne Poli­zei noch am glei­chen Tag den klei­nen Eis­bä­ren der toten Mut­ter, der zu die­ser Zeit ein gutes hal­bes Jahr alt gewe­sen sein muss. Allei­ne hat­te der klei­ne Eis­bär in die­sem Alter noch kei­ne Über­le­bens­chan­ce.

Wie alle Eis­bä­ren­ab­schüs­se, wird der Vor­fall nun beim Sys­sel­man­nen unter­sucht, um fest­zu­stel­len, ob eine straf­ba­re Hand­lung vor­liegt. Eis­bä­ren sind geschützt, nur in Fäl­len von Not­wehr bleibt der Abschuss straf­frei.

Nach dem Ver­hör in Lon­gye­ar­by­en sind die bei­den Trap­per, zwei Nor­we­ger im Alter von 28 und 29 Jah­ren, die zuvor in Lon­gye­ar­by­en bei UNIS stu­diert und als Gui­des gear­bei­tet hat­ten, wie­der zum Aus­t­fj­ord­ne­set zurück­ge­kehrt.

Die Akte zum Fall vom April, wo eine Grup­pe fin­ni­scher Ski­wan­de­rer einen Eis­bä­ren am Ver­le­gen­hu­ken anschoss, der spä­ter von der Poli­zei getö­tet wur­de, ist mitt­ler­wei­le vom Sys­sel­man­nen geschlos­sen wor­den. Hier lag nach Ansicht der Juris­ten kein straf­ba­res Ver­hal­ten vor.

Foto

Glück­li­che Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie im Kongsfjord. Die Mut­ter nagt an einem toten Wal­ross, ihr Nach­wuchs spielt mit einem Stück Treib­holz. Meis­tens hal­ten Eis­bä­rin­nen mit Nach­wuchs sich von Men­schen fern. Aus­nah­men bestä­ti­gen aber lei­der die­se Regel.

Spitzbergen: Eisbärenfamilie

Quel­le: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten

Sval­bard­mel­ding: neue Stra­te­gie­er­klä­rung für Spitz­ber­gen

Alle paar Jah­re ver­öf­fent­licht die nor­we­gi­sche Regie­rung eine „Sval­bard­mel­ding“, die auch vom Par­la­ment abge­seg­net wird und die Leit­li­ni­en für die nor­we­gi­sche Spitz­ber­gen-Poli­tik der nächs­ten Jah­re defi­niert. Die letz­te Sval­bard­mel­ding kam 2009, eine neue poli­ti­sche Stra­te­gie­er­klä­rung war bereits vor einer Wei­le für 2016 ange­kün­digt wor­den.

Nun ist es soweit, die­se Woche ist das Papier öffent­lich gemacht wor­den, von dem der zustän­di­ge nor­we­gi­sche Jus­tiz­mi­nis­ter Anund­sen schon vor­her gesagt hat­te, es wür­de „knall­bra“ (super­gut) sein. Die Stra­te­gie­er­klä­rung ist nun gro­ßes The­ma in den regio­na­len Medi­en.

Unter „knall­bra“ hät­te man sich viel­leicht doch etwas ande­res vor­ge­stellt. Die neue Sval­bard­mel­ding ist eher eine Beschrei­bung vom Stand der Din­ge und gibt wenig kon­kre­te Impul­se, um die Ent­wick­lun­gen zu beein­flus­sen. Kom­men­ta­re zur Erklä­rung ver­lie­ren sich schnell im Klein-Klein der Wirt­schafts­po­li­tik, und das ist viel­leicht auch das Neue: Der Fokus auf der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung ist deut­lich stär­ker erkenn­bar als in der Sval­bard­mel­ding von 2009.

Aber dass etwa der Koh­le­berg­bau nun eine deut­lich gerin­ge­re Rol­le spielt als noch vor ein paar Jah­ren, ist nun wirk­lich kei­ne Nach­richt mit Neu­ig­keits­wert. Mehr Ganz­jah­res­jobs sol­len geschaf­fen wer­den, vor­zugs­wei­se in einem divers auf­ge­stell­ten pri­va­ten Sek­tor, sonst aber auch durch erwei­ter­te Prä­senz öffent­li­cher Ein­rich­tun­gen. Das lang­fris­ti­ge Schick­sal der Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske bleibt auch mit der neu­en Erklä­rung im Unge­wis­sen, genau­so wie die Ant­wort auf die Fra­ge, wer künf­tig mög­li­cher­wei­se die Lücke fül­len kann, die von der schrump­fen­den Store Nor­ske als ehe­ma­li­gem indus­tri­el­len Groß­be­trieb in Lon­gye­ar­by­en hin­ter­las­sen wird. Das ist aber eine der Kern­fra­gen, auf die man in Lon­gye­ar­by­en ger­ne eine Ant­wort hät­te. Loka­le Ideen, Lon­gye­ar­by­en mit einem Fische­rei­ha­fen als Indus­trie­stand­ort zu ent­wi­ckeln, wur­den kaum auf­ge­grif­fen.

Eben­so wenig gibt es nun mehr Klar­heit über die Ent­wick­lung des Flug­ver­kehrs. Der­zeit ist Lon­gye­ar­by­en als Rei­se­ziel für Lini­en­flie­ger von nicht-nor­we­gi­schen Flug­hä­fen auf­grund eines his­to­risch über­hol­ten Ver­trags gesperrt, so dass Finn­air die für die­sen Som­mer bereits geplan­ten wie­der abge­sagt hat, sehr zum Bedau­ern des tou­ris­ti­schen Dienst­leis­tungs­sek­tors in Lon­gye­ar­by­en. Ein wei­te­res Zukunfts­the­ma für Lon­gye­ar­by­en ist die Ener­gie­ver­sor­gung: Das 1983 gebau­te Koh­le­kraft­werk wird nicht für alle Zei­ten im Betrieb blei­ben kön­nen.

Die Fra­ge der Strom­ver­sor­gung kann für Lon­gye­ar­by­en weit mehr bedeu­ten als die Fra­ge, wie der Saft in die Steck­do­se kommt: Oft ist die Visi­on gezeich­net wor­den, das klei­ne und strom­tech­nisch in sich geschlos­se­ne Lon­gye­ar­by­en als Labor für eine Ener­gie­ver­sor­gung der Zukunft zu nut­zen, um so Wis­sen von glo­ba­ler Bedeu­tung und lokal Arbeits­plät­ze zu erzeu­gen. Die neue Sval­bard­mel­ding greift die­se Visio­nen nicht auf. Grö­ße­re Impul­se, um sol­che und ande­re Ideen zu ent­wi­ckeln, wer­den von ihr nicht erwar­tet.

Kon­kret ist nur die Zusa­ge von 10 Mil­lio­nen Kro­nen für den Bau von Woh­nun­gen in Lon­gye­ar­by­en, auch im Blick auf den Ver­lust von 11 Häu­sern durch die Lawi­ne im Dezem­ber 2015. Für 10 Mil­lio­nen Kro­nen, nur wenig über eine Mil­li­on Euro, braucht es aber auch in Nor­we­gen kei­ne gan­ze Regie­rungs­er­klä­rung.

Das neue Stra­te­gie­pa­pier zur Spitz­b­er­gen­po­li­tik bie­tet wenig Kon­kre­tes zur künf­ti­gen Ent­wick­lung von Lon­gye­ar­by­en.

Spitzbergen: neues Strategiepapier

Quel­le: u.a. highnorthnews.com, Sval­bard­pos­ten, regjeringen.no.

Ark­tis Segel­rei­sen 2017

Unter Segeln in die Ark­tis 2017: Natür­lich set­zen wir unse­re Natur- und Wan­der­rei­sen in Spitz­ber­gen und Jan May­en auch 2017 fort. Die Ter­mi­ne ste­hen nun fest, jetzt neh­men die Rei­se­be­schrei­bun­gen Form an. Im Juli 2017 geht es 18 Tage lang mit dem Segel­schiff Anti­gua rund um Spitz­ber­gen, gefolgt der eben­falls 18-tägi­gen Rei­se Spitz­ber­gen für Fort­ge­schrit­te­ne mit der klei­ne­ren Segel­yacht Arc­ti­ca II. Die Spitz­ber­gen­fahrt im Sep­tem­ber mit der Anti­gua führt uns in das schöns­te Licht des Nor­dens. Wer sich für die bizar­ren Land­schaf­ten der abge­le­ge­nen Vul­kan­in­sel Jan May­en inter­es­siert und ger­ne sport­lich anspruchs­voll unter­wegs ist, hat dazu gleich zu Beginn des Ark­tis-Som­mers 2017 auf der Expe­di­ti­on Jan May­en die Mög­lich­keit dazu.

Mehr Infor­ma­tio­nen zu die­sen Fahr­ten hier im Über­blick: Ark­tis Segel­rei­sen 2017.

Ark­tis unter Segeln 2017: Natur- und Wan­der­rei­sen in Spitz­ber­gen und Jan May­en.

Jan Mayen 2016: Platz verfügbar

Jan May­en 2016: ein Platz kurz­fris­tig ver­füg­bar

Auf der Expe­di­ti­on Jan May­en 2016 ist wegen einer Absa­ge wie­der ein Platz kurz­fris­tig ver­füg­bar. Ein kurz­ent­schlos­se­ner Expe­di­tio­nist kann sich mit uns am 13. Juni 2016 in Ísaf­jörður in Nord­west-Island ein­schif­fen und etwa 6 Tage auf der wil­den Vul­kan­in­sel Jan May­en ver­brin­gen, poten­zi­ell mit der Mög­lich­keit, den Bee­ren­berg zu bestei­gen, oder mit Tou­ren, so weit die Füße tra­gen.

Mehr Infor­ma­tio­nen zu die­ser anspruchs­vol­len und span­nen­den Rei­se hier (kli­cken) oder auf Anfra­ge (Kon­takt).

Hier geht es zu einer Sei­te mit diver­sen Fotos, Pan­ora­men und einem Link zur Web­cam der nor­we­gi­schen Sta­ti­on auf Jan May­en.

Jan May­en: Blick auf den Bee­ren­berg. Ein Kurz­ent­schlos­se­ner hat die Mög­lich­keit, im Juni 2016 auf Jan May­en dabei zu sein.

Jan Mayen 2016: Platz verfügbar

Eis­bär bei Lon­gye­ar­by­en betäubt und aus­ge­flo­gen

Der Sys­sel­man­nen hat beschlos­sen, den Eis­bä­ren zu betäu­ben und aus­zu­flie­gen, was in Zusam­men­ar­beit mit Fach­leu­ten vom Nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tut auch prompt so durch­ge­führt wur­de. Der Eis­bär wird nun im Hub­schrau­ber nach Osten geflo­gen, wo man ihn in wei­ter Ent­fer­nung von den Sied­lun­gen wie­der aus­set­zen wird.

Nach Ein­schät­zung von Sys­sel­man­nen und Polar­in­sti­tut war das Betäu­ben und Aus­flie­gen für den Eis­bä­ren scho­nen­der als das Ver­ja­gen mit Hub­schrau­ber und Motor­schlit­ten.

Zwei Fotos von der Akti­on

Der Eis­bär im Advent­da­len bei Lon­gye­ar­by­en kurz nach der Betäu­bung. Er wird noch von Bio­lo­gen unter­sucht, bevor er in den Hub­schrau­ber ver­la­den wird.

Eisbär Longyearbyen

Der Hub­schrau­ber mit dem Eis­bär unter­wegs Rich­tung Osten.

Eisbär Longyearbyen

Eis­bär bei Lon­gye­ar­by­en

Bei Lon­gye­ar­by­en ist ein Eis­bär unter­wegs, zum ers­ten Mal seit Herbst 2014. Die Poli­zei ist mit Hub­schrau­ber und Motor­schlit­ten unter­wegs, um die Situa­ti­on unter Auf­sicht und Kon­trol­le zu behal­ten, wäh­rend zahl­rei­che Schau­lus­ti­ge sich am Orts­rand auf­ge­stellt haben.

Der Eis­bär befin­det sich am Ufer im Advent­da­len, geschätzt 2 km vom Ort ent­fernt. Und ist der (die?) ein­zi­ge, der sich von der Auf­re­gung nicht anste­cken lässt: er liegt, schläft und macht – gar nichts.

Eis­bär im Advent­da­len, geschätzt 2 km von Lon­gye­ar­by­en ent­fernt. Das Foto wur­de aus die­ser Distanz mit lan­ger Brenn­wei­te gemacht.

Eisbär Longyearbyen

Eis­bär am Ver­le­gen­hu­ken erschos­sen

Am Sams­tag wur­de am Ver­le­gen­hu­ken, an der Nord­küs­te Spitz­ber­gens, ein Eis­bär zunächst ange­schos­sen und dann von der Poli­zei erschos­sen.

Eine Grup­pe von vier Ski­wan­de­rern aus Finn­land, für 3 Wochen in Spitz­ber­gen unter­wegs, war am Ver­le­gen­hu­ken unter­wegs, als sie den Eis­bä­ren in ihrer Nähe sah. Der Bär ließ sich zunächst mit der Signal­pis­to­le abschre­cken, näher­te sich dann aber wie­der der Grup­pe an. Bei einer Ent­fer­nung wur­de der Eis­bär durch einen Gewehr­schoss ver­letzt und floh.

Die Grup­pe alar­mier­te den Sys­sel­man­nen. Die per Hub­schrau­ber zum Ort des Gesche­hens gereis­ten Poli­zis­ten fan­den den Eis­bä­ren nach einer Wei­le in einem Loch in einer Schnee­wand am Ufer und erschos­sen das bereits ver­letz­te Tier.

Der tote Eis­bär wird nun in Lon­gye­ar­by­en obdu­ziert. Bis­lang ist nur bekannt, dass es ein nicht mar­kier­tes, männ­li­ches Tier mit 116 kg Gewicht war. Das Gewicht legt nahe, dass es sich um einen jun­gen Bären gehan­delt hat, der mög­li­cher­wei­se zudem unter Nah­rungs­man­gel gelit­ten hat. Das sind aber nur Ver­mu­tun­gen, Nähe­res wird man nach der Obduk­ti­on wis­sen.

Gegen die Grup­pe wird rou­ti­ne­mä­ßig ein Ver­fah­ren eröff­net, um zu prü­fen, ob berech­tig­te Not­wehr vor­lag, so dass der Abschuss straf­frei lag. Bei gro­ber Fahr­läs­sig­keit sieht das Gesetz Geld- oder sogar Frei­heits­stra­fe vor.

Der davor letz­te Fall, in dem auf Spitz­ber­gen ein Eis­bär erschos­sen wur­de, hat­te sich im März 2015 im Tem­pel­fjord ereig­net.

Der Eis­bär am Ver­le­gen­hu­ken, der am Sams­tag erschos­sen wur­de (Foto © Ire­ne Sæter­moen / Sys­sel­man­nen på Sval­bard).

Eisbär Verlegenhuken

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Spitz­ber­gens galop­pie­ren­de Glet­scher

Meh­re­re Glet­scher auf Spitz­ber­gen sto­ßen der­zeit kräf­tig vor. Die­ses als „Sur­ge“ (wört­lich: Woge) bezeich­ne­te Ver­hal­ten hat mit der inter­nen Mecha­nik der Eis­be­we­gung zu tun: Die Glet­scher bau­en über Jahr­zehn­te im obe­ren Bereich (Ein­zugs­ge­biet) Mas­se auf, um die­se dann inner­halb von rela­tiv kur­zer Zeit (1-2 Jah­re) mit­tels schnel­ler Bewe­gung abwärts zu trans­por­tie­ren. Dabei kann die Bewe­gungs­ge­schwin­dig­keit des Eises zeit­wei­se beein­dru­cken­de 10 Meter pro Tag über­schrei­ten, was dazu führt, dass das Eis zer­bricht und die Glet­scher sehr spal­tig wer­den.

In den letz­ten Wochen wur­de die­ses Ver­hal­ten am Penck­breen (Van Keu­len­fjord) und am Aavaats­mark­breen (For­lands­und) neu beob­ach­tet, bei wei­te­ren ist es bekannt. So hat­te der Vor­stoß von Tei­len der Eis­kap­pe Aus­t­fon­na um 2014 Auf­merk­sam­keit auf sich gezo­gen, aber auch vie­le klei­ne­re Glet­scher „sur­gen“, vor allem im Süden Spitz­ber­gens.

Das Sur­ge-Ver­hal­ten ist, wie erwähnt, in der Fließ­me­cha­nik begrün­det und deu­tet nicht auf ein kli­ma­tisch begrün­de­tes Vor­sto­ßen hin. Ins­ge­samt ist die Mas­sen­bi­lanz der Glet­scher Spitz­ber­gens deut­lich nega­tiv, mit Ten­denz zur Beschleu­ni­gung des Eis­ver­lus­tes in jün­ge­ren Jah­ren auf­grund des Kli­ma­wan­dels.

Spitz­ber­gens galop­pie­ren­de Glet­scher – Penck­breen Sur­ge

Der vor­sto­ßen­de Penck­breen aus 600 Metern Höhe (Foto April 2016 © Stig Onar­heim, mit freund­li­cher Geneh­mi­gung).

Penckbreen Vorstoß

Quel­le: Felt­logg, Svalbardglaciers.org.

Trap­pers Trail – 09. April 2016

Das Trap­pers Trail Hun­de­schlit­ten­ren­nen ist ein guter Grund, um an einem Sams­tag im April in Lon­gye­ar­by­en zu sein. Seit 2009 fin­det die­ses Ren­nen statt. An die­sem Wochen­en­de, 09./10. April, mes­sen sich 26 loka­le Teil­neh­mer in drei Kate­go­rien: Ski und Pul­ka mit 1-3 Hun­den, wobei der Fah­rer auf Ski­ern steht. Hun­de­schlit­ten mit 3-5 HS (Hun­de­stär­ken) und Hun­de­schlit­ten mit 6-8 HS.

Um 12 Uhr star­ten die Teil­neh­mer, jeweils alle zwei Minu­ten auf­ein­an­der fol­gend, neben dem Forsk­nings­par­ken (Sval­bard­mu­se­um, UNIS) unter gro­ßem Hal­lo, was in der Hun­de­schlit­ten­spra­che „heia“ heißt. Fah­rer und Hun­de fegen mit beein­dru­cken­der Moti­va­ti­on unter den anfeu­ern­den Zuru­fen der Zuschau­er aus dem Ort, wobei das eine oder ande­re Gespann natür­lich auf den ers­ten hun­dert Metern den einen oder ande­ren klei­nen, unge­plan­ten Halt ein­legt, um bestimm­te Zuschau­er noch beson­ders zu begrü­ßen. Dies geschieht in der Regel auf Initia­ti­ve der Hun­de und weni­ger unter Betei­li­gung des Fah­rers und ist Teil des Spa­ßes, um den es hier geht. Aber dann ver­schwin­den sie schnell im Weiß, das heu­te im Advent­da­len herrscht.

Heu­te führt die Rou­te zum Kapp Lai­la in der Coles­buk­ta und mor­gen ent­lang einer ande­ren Stre­cke zurück nach Lon­gye­ar­by­en, ins­ge­samt etwa 75 Kilo­me­ter, mit ein paar for­dern­den Stei­gun­gen. Die Stre­cke ist vor allem unter Wett­kampf­be­din­gun­gen anspruchs­voll, aber Distanz und Gelän­de sind ganz im Rah­men des­sen, was gut trai­nier­te Schlit­ten­hun­de auch im All­tag leis­ten.

Gale­rie – Trap­pers Trail – 09. April 2016

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Über die Jah­re hat das Trap­pers Trail Ren­nen sich einen guten Ruf auf­ge­baut und ist aus der jähr­li­chen Rei­he der kul­tu­rel­len Ereig­nis­se, die auch Zuschau­er von außer­halb anzie­hen, nicht mehr weg­zu­den­ken.

Allen Teil­neh­mern eine gute und siche­re Fahrt!

Spitzbergen.de Oster­rät­sel: die Lösung

Das dies­jäh­ri­ge Spitzbergen.de-Osterrätsel brach­te ein inter­es­san­tes Ergeb­nis – tat­säch­lich war die rich­ti­ge Ant­wort näm­lich nicht unter den ein­ge­gan­ge­nen Ant­wor­ten dabei. Viel­leicht habe ich die Schwie­rig­keit der Fra­ge doch unter­schätzt? Es sieht so aus. Tat­säch­lich haben auch erfah­re­ne Kol­le­gen, deren Besu­che in der frag­li­chen Gegend gut im zwei­stel­li­gen Bereich zäh­len dürf­ten, den Ort nicht erkannt.

Das ist umso erstaun­li­cher, da es sich nicht um eine unbe­kann­te Bucht han­delt, son­dern um Vir­go­ham­na auf der Dan­s­køya. Vir­go­ham­na ist eine von Spitz­ber­gens bekann­tes­ten Buch­ten, dort star­te­te 1897 der Schwe­de Salo­mon August Andrée sei­ne berühm­te, tra­gisch geschei­ter­te Bal­lon­fahrt zum Nord­pol. 1906, 1907 und 1909 folg­te der Ame­ri­ka­ner Wal­ter Well­man in Vir­go­ham­na mit sei­nen Luft­schiff-Nord­pol­ex­pe­di­tio­nen zum Nord­pol, nicht erfolg­rei­cher, aber immer­hin weni­ger tra­gisch. Des­halb und wegen der manch­mal zu sehen­den See­hun­de wird Vir­go­ham­na heu­te häu­fig besucht. Schon die Expe­di­tio­nen von Andrée und Well­man haben sei­ner­zeit Tou­ris­ten ange­lockt, deren Schif­fe in Vir­go­ham­na anker­ten. Zu einer die­ser Gele­gen­hei­ten muss das Foto ent­stan­den sein.

Den­noch … kei­ne rich­ti­ge Ant­wort. Die Ein­sen­dun­gen bewe­gen sich im Bereich der bekann­ten Koh­le­hä­fen: Barents­burg, Coles­buk­ta, Advent­fjord, Pyra­mi­den. Natür­lich hat dazu sicher die irre­füh­ren­de Bild­un­ter­schrift bei­getra­gen, von der rich­ti­gen Ant­wort abzu­len­ken. Vir­go­ham­na hat natür­lich nichts mit einem rus­si­schen oder sons­ti­gen Koh­le­ha­fen zu tun, es gibt in der wei­ten Umge­bung kei­ne Koh­le­vor­kom­men. Die Zei­tungs­re­dak­ti­on hat viel­leicht kein pas­sen­de­res Foto zur Ver­fü­gung gehabt und ein­fach Vir­go­ham­na als Illus­tra­ti­on eines rus­si­schen Koh­le­ha­fens ver­wen­det in der Annah­me, dass es nie­mand mer­ken wür­de (offen­sicht­lich lagen sie damit rich­tig). Das ist natür­lich gemein 🙁 aber die Land­schaft ist mar­kant, wer mal da war, hat­te doch eine fai­re Chan­ce 😉 oder nicht? Den Blick, den das unte­re, aktu­el­le Foto zeigt, haben jeden Som­mer eini­ge hun­dert Besu­cher.

Da es kei­ne rich­ti­ge Ant­wort gibt, ein Oster­rät­sel ohne Gewin­ner aber eine all­zu trau­ri­ge Ange­le­gen­heit wäre, wur­de ein Gewin­ner aus­ge­lost. Der Preis geht an Tom­my H. in den Nie­der­lan­den – herz­li­chen Glück­wunsch! Der Gewin­ner wird benach­rich­tigt.

Fotos zum Spitzbergen.de Oster­rät­sel und der Auf­lö­sung

Wo ist das? Lösung: Vir­go­ham­na!

Spitzbergen.de Osterrätsel: Wo ist das? Lösung: Virgohamna

Ein ähn­li­cher Blick über Vir­go­ham­na an einem grau­en Som­mer­tag im Jahr 2015 (Blick vom west­li­chen Ende der Bucht nach Osten).

Virgohamna 2015

Zurück

News-Auflistung generiert am 17. Januar 2025 um 07:36:25 Uhr (GMT+1)
css.php