Noch gibt es keine Gewissheit, ob es sich bei dem Objekt, das mit Echolot in 200-250 Metern Tiefe am Meeresboden vor der russischen Hubschrauberbasis am Heerodden bei Barentsburg lokalisiert wurde, tatsächlich um den abgestürzten Hubschrauber handelt. Aber es gibt keine Zweifel, dass der MI-8 Hubschrauber in den Isfjord gestürzt ist, und bis jetzt, etwa 22 Stunden nach dem Absturz, gibt es immer noch kein Lebenszeichen von der Besatzung oder den Passagieren. Insgesamt befanden sich 8 Personen an Bord. Nach wie vor wird nach Überlebenden gesucht, aber die Hoffnung schwindet, dass noch jemand am Leben ist, und man muss sich auf schlimme Nachrichten vorbereiten.
Nachdem russische Medien bereits gestern Namen genannt haben, hat nun auch die zuständige Rettungszentrale Nordnorwegen offiziell die Identität der vermissten Personen bekanntgegeben.
Es handelt sich um
Passagiere (Wissenschaftler des Instituts für Arktis- und Antarktisforschung St. Petersburg):
Oleg Golovanov
Nikolaj Fadejev
Maksim Kaulio
Solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, besteht Hoffnung, noch Überlebende zu finden, und die Suche wird mit viel Einsatz mit Hubschraubern, einem Suchflugzeug, Schiffen und Booten weitergeführt. Andererseits erscheint es zunehmend wahrscheinlich, dass von einem tragischen Unglück ausgegangen werden muss.
Der Sysselmannen hat eine Kontaktnummer für Angehörige eingerichtet und drückt sein tiefes Mitgefühl mit den Angehörigen der Betroffenen aus. Auch die Gedanken dieses Autors sind bei den mutmaßlichen Opfern und ihren Angehörigen.
Die nach internationalem Luftfahrtrecht zuständigen norwegischen Behörden haben bereits eine Havariekommission nach Longyearbyen geschickt, die sich mit Hergang und Ursachen des Unglücks auseinandersetzen wird. Aktuell steht aber noch die Suche nach dem Hubschrauber und dem Wrack im Vordergrund.
Russischer MI-8 Hubschrauber auf dem Flughafen Longyearbyen (Archivbild).
Der am Donnerstag Nachmittag abgestürzte Hubschrauber ist wahrscheinlich gefunden worden. Einsatzkräfte hatten an einer Stelle auf dem Wasser starken Treibstoffgeruch wahrgenommen und aufsteigende Luftblasen beobachtet.
Eines der bei der Suche eingesetzten Schiffe hat im gleichen Gebiet mit dem Echolot ein Objekt auf dem Meeresboden gesichtet. Eine endgültige Bestätigung, ob es sich dabei um das Wrack des Hubschraubers oder Teile davon handelt, steht noch aus. Das Objekt liegt in 200-250 Metern Tiefe und ist daher für Taucher nicht erreichbar.
Bereits in der Nacht wurde ein Tauchroboter (ROV = Remotely Operated Vehicle = ferngesteuertes Fahrzeug) vom Festland nach Longyearbyen gebracht. Es soll so schnell wie möglich an der mutmaßlichen Absturzstelle eingesetzt werden, um Gewissheit zu erhalten, ob es sich tatsächlich um den Hubschrauber handelt.
An Bord befanden sich 8 Personen, nach denen weiterhin gesucht wird. Suchmannschaften sind in der Nähe des Unglücksortes entlang der Küste östlich von Heerodden im Einsatz. Die Wasseroberfläche wird weiterhin mit Schiffen und Hubschraubern abgesucht. Nach Stand der Dinge ist mit dem Schlimmsten zu rechnen, aber man gibt die Hoffnung nicht auf, doch noch Überlebende zu finden. Der Hubschraubertyp MI-8 ist mit einem Rettungsfloß ausgestattet sowie mit Auftriebskörpern, die den Hubschrauber zumindest bei einer kontrollierten Notlandung eine Weile an der Wasseroberfläche halten. Da von der Besatzung des Hubschraubers keinerlei Notsignal ausgelöst wurde, scheint es jedoch zweifelhaft zu sein, ob es sich um eine kontrollierte Notlandung handelte. Zur fraglichen Zeit wollen Zeugen in der Gegend einen Knall gehört haben.
Neben den 2 norwegischen Rettungshubschraubern sind eine Reihe von Schiffen und Booten im Einsatz. Neben Küstenwache und Polarsyssel (Sysselmannen) sind auch Schiffe aus der Tourismusbranche aus Longyearbyen vor Ort. Nachdem die Sicht zunächst durch Schneetreiben beeinträchtigt war, ist das Wetter derzeit gut, mit wenig Wind und klarer Sicht. Allerdings hat vor ein paar Tagen die Polarnacht begonnen, so dass selbst zur Mittagszeit nur Dämmerung herrscht.
Lichtverhältnisse in der Polarnacht im Isfjord zur Mittagszeit. Das helle Licht ist der Mond. (Archivbild.)