In Longyearbyen ist vor einigen Tage am Platåberg ein Erdrutsch abgegangen. Die Rutschung liegt dicht neben dem Friedhof und ist über die Straße hinweggegangen. Daher hat der Sysselmannen die Straße vom alten Museum am Friedhof vorbei Richtung Huset bis auf Weiteres komplett gesperrt, also auch für Fußgänger und Fahrradfahrer. Verletzt wurde niemand, soweit bekannt, hat auch niemand die aktuelle Rutschung während des Ereignisses beobachtet.
In dem Bereich hat es schon in früheren Jahren vielfach Rutschungen gegeben, was grundsätzlich an derartigen Hängen mit nach oben zunehmendem Gefälle und viel losem Hangschutt im wasserreichen Frühsommer normal ist. Da der Friedhof möglicherweise gefährdet ist, hat es sogar bereits Überlegungen gegeben, diesen zu verlegen, etwa in ein nicht gefährdetes Gebiet in der Nähe der Kirche. Bislang ist aber nichts entschieden worden.
Natürlich ist an das Risiko solcher Rutschungen auch andernorts im Gelände zu denken. Rutschungen dieses Typs gehen eher fließend als fallend ab, so dass Fußgänger normalerweise in der Lage sein sollten, sich rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu entfernen. Aber es gibt andere, schnellere und somit gefährlichere Typen von Massenbewegungen auf Hängen, und etwa bei der Zeltplatzwahl auf Trekkingtouren muss man natürlich rutschungsgefährdetes Gelände vermeiden. Das Beispiel aus Longyearbyen zeigt, wie weit solche Rutschungen ins flache Gelände hinein reichen können.
Anders ist die Geschwindigkeit und damit das Gefahrenpotenzial bei Sulzmuren, die zur Zeit der Schneeschmelze in schmalen Tälchen auftreten können. Diese können so schnell werden, dass man sich nicht mehr in Sicherheit bringen kann. Bei einem solchen Ereignis kam im Juni 1992 im Liefdefjord ein Wissenschaftler ums Leben, ein zweiter konnte sich nur knapp retten.
News-Auflistung generiert am 29. März 2023 um 09:48:20 Uhr (GMT+1)
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