Do
9. Aug
2018
Heute und Morgen wollen wir versuchen, den Geheimnissen des Nordaustlandes, die tief in den Fjorden verborgen sind, ein wenig auf die Spur zu kommen. Ein paar Überraschungen liegen direkt auf dem Weg. Plötzlich tauchen vor uns Blauwale auf, mindestens zwei, möglicherweise drei. Wer hatte neulich noch gesagt, dieses Jahr sähe es mit Walen in Spitzbergen ganz, ganz schlecht aus? Wir können nicht klagen.
Nordenskioldbukta
Auf der Scoresbyøya, mitten in der weiten Nordenskiöldbukta, gehen wir an Land. Ganz in der Nähe hatte im August 1912 Herbert Schröder-Stranz mit 3 weiteren Begleitern sein Schiff, den Herzog Ernst, verlassen. Auf Nimmerwiedersehen. Wir halten unsere Tour deutlich kürzer, auch weil wir feststellen, dass wir nicht alleine auf der Insel sind; am Ufer liegt etwas gelblich-weißes mit Pelz und Ohren. Völlig friedlich und weit weg, aber wir verkrümeln uns trotzdem einigermaßen unauffällig, bevor es noch irgendwie unangenehm wird.
Scoresbyoya
Etwas später liegen zwei Walrosse auf einem kleinen Eisberg. Eine Mutter mit einem kleinen Kalb! Wobei „klein“ bei Walrossen natürlich immer relativ ist. Es ist aber wirklich noch ein Kleinkind, das noch mehr von der äußerst fettreichen Milch lebt als von Muscheln.
Rijpfjord
Gegen Abend erreichen wir die Wordiebukta mit der legendären Haudegen-Station, wo 1944-45 die deutsche Kriegsmarine einen Wettertrupp stationiert hatte. Die Männer wurden erst im September 1945 abgeholt, als letzte deutsche Militäreinheit im Zweiten Weltkrieg, die weltweit noch aktiv war, seit Kriegsende zugunsten des allgemeinen, zivilen Wetterdienstes. Die Hütte steht immer noch. Eine bizarre Geschichte, ein bizarrer Ort.
Haudegen
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