Gute Nachrichten aus Spitzbergens Tierwelt – ja, natürlich ist man fokussiert auf den Verlust des Eises durch den reell stattfindenden Klimawandel und die Sorge darum, wie die Eisbären mit einer Arktis klarkommen werden, in der es immer weniger Eis gibt.
Aber es gibt ja auch Walrosse (hier klicken für einige Hintergründe zu diesen herrlichen Tieren). Seit etlichen Jahren werden einige Kolonien in der ganzen Inselgruppe Spitzbergen (Svalbard) mit automatischen Kameras überwacht, um die Anzahl der Tiere und deren Kommen und Gehen aufzuzeichnen. Zu den bisherigen Ergebnissen gehörte die Erkenntnis, dass die Population zunimmt, und der erfreuliche Umstand, dass Walrosse an ihrem Ruheplatz von Touristen nicht aus der Ruhe gebracht werden. Eher sorgen schon mal Eisbären für Störungen, diese rücksichtslosen Tiere halten eben die vorgeschriebenen Abstände nicht ein.
Walross mit Sender, Edgeøya.
Zusätzlich werden einzelne Walrosse mit Satellitensendern ausgestattet, die an den mächtigen Hauern befestigt werden, um die Wanderungsbewegungen zu erforschen. Das ist besonders wichtig, denn nur so lässt sich überschlägig berechnen, wie hoch der Anteil der Walrosse überhaupt ist, der an Land am Ruheplatz liegt. Die Daten zeigen, dass 25 % der Walrosse am Strand liegt und schläft, während die übrigen im Wasser unterwegs sind.
Mit diesem Wissen wird eine Zählung der Walrosse an den Ruheplätzen zu einem guten Indikator für den Gesamtbestand. Deswegen werden etwa alle 5 Jahre solche Zählungen vorgenommen. Das passiert mit speziell ausgerüsteten Flugzeugen, die die Küstenlinien in 1000 Fuß (gut 300 Meter) Höhe abfliegen und dabei Fotos machen. Nach 2006 und 2012 wurde im August 2018 die neueste Zählung gemacht. Dabei werden die bekannten Kolonien in möglichst kurzer Zeit erfasst, damit die Tiere nicht schnell von einem Liegeplatz zum nächsten schwimmen und so mehrfach gezählt werden.
Im August 2018 wurden 86 Ruheplätze in ganz Spitzbergen aus der Luft kontrolliert. Die Zahl der gesichteten Walrosse variierte dabei von 0 in vielen Fällen bis zu 269 im Maximalfall.
Und was kam nun dabei heraus? Aller Wahrscheinlichkeit nach gab es im August 2018 im Svalbard-Gebiet zwischen 5031 und 6036 Walrosse. Auf eine Zahl festgenagelt, lautet das Ergebnis 5503 Walrosse, wie Christian Lydersen, Magnus Andersen, Jade Vacquie Garcia, Samuel Llobet und Kit Kovacs vom Norwegischen Polarinstitut in einem Artikel in der Svalbardposten mitteilen. Das sind immerhin 42 % mehr, als bei der vorhergehenden Zählung 2012 erfasst wurden. Eine erfreuliche Entwicklung! Keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass Walrosse in Spitzbergen über Jahrhunderte hinweg intensivst gejagt worden waren, bis sie 1952 endlich unter Schutz gestellt wurden. Die Zunahme des Bestandes ist nach wie vor eine Reaktion auf das Ende der Jagd, wie es auch bei der regionalen Eisbärenpopulation der Fall ist.
Walrosskuh mit Kalb: schönes Zeichen einer wachsenden Population.
Bis die Zahlen wieder das natürliche Ausgangsniveau erreichen, dürften allerdings noch viele Jahrzehnte vergehen, wenn das überhaupt jemals wieder eintritt.
Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen aus der Luft – Dieses Buch ist eine Luftbildreise durch die Landschaften des arktischen Norwegens: die Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen.
Das Buch zum Poster Svalbardhytter. Das Poster visualisiert die Vielfalt der Hütten Spitzbergens in einer Vielfalt arktischer Landschaften. Dieses Buch erzählt die Geschichten der Hütten auf drei Sprachen.
Spitzbergen – Svalbard. Arktische Naturkunde und Geschichte in Wort und Bild. Hintergründe, Routen & Regionen, Praktisches. Umfassender Reiseführer zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen mit 592 Seiten.
Scoresbysund Hot Dogs – Mit Hundeschlitten in Grönland
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