Mo
2. Sep
2019
Also, die Ankerstelle im hintersten Fønfjord war nicht der Hit. Man liegt fast auf dem Strand, um eine brauchbare Tiefe unter dem Boot zu haben, und der Anker liegt auf einem steilen Hang. Typisch Grönland! Klar, dass der Anker irgendwann zu nächtlicher Stunde abrutschen musste. Damit war die Nacht für uns beendet.
Was im Ergebnis perfekt war. So bekamen wir den Sonnenaufgang mit und mehrere Stunden quasi geschenkt. Die Wolken hatten sich verzogen, ein goldener Spätsommertag in Grönland – schöner wird’s nicht! Noch vor dem Frühstück hatten wir eine erste Runde in der rotgoldenen Tundra im Rødefjord gemacht.
Die bei der Røde Ø gestrandeten Eisberge sind Weltklasse. Grönland braucht sich auch hinter der Antarktis wahrhaftig nicht zu verstecken, was landschaftliche Schönheit angeht.
Galerie – Rødefjord – 02. September 2019
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Weiter ging es durch den fantastischen Rødefjord, der mit seinen intensivroten Farben seinem Namen absolut gerecht wird. Links rote Felstürme und tief eingeschnittene Canyons, rechts reihen sich mit Sorte Ø und Store Ø schroffe Inseln aneinander. Überall Eisberge im spiegelglatten Wasser, hier und dort dreht sich einer oder bricht krachend auseinander. Ein einmaliges Schauspiel. Stundenlang sitzen wir meistens still an Deck, sprachlos vor Staunen.
Schließlich erreichen wir im Harefjord einen der wenigen wirklich brauchbaren Ankerplätze weit und breit. Bald sind zwei Uferleinen gelegt. Es sollte heute eine ruhige Nacht werden – wenn sie nicht von Nordlichtern unterbrochen wird … womit wir gut leben könnten Wir genießen das Abendlicht auf einem Hügel oberhalb der Ankerbucht, dann erklären wir den Tag guten Gewissens für beendet.