Gestern (Montag, 7. Oktober) hat in Longyearbyen das Wahllokal für die Wahl zur Lokalstyre (Gemeinderat). Die Lokalstyre wählt aus ihren 15 Mitgliedern den Lokalstyreleder (Bürgermeister) und verwaltet das Stadtgebiet von Longyearbyen. Die Svalbard-Politik darüber hinaus ist nicht Sache der Lokalstyre, die hierbei höchstens beobachtend und beratend Einfluss nehmen kann.
Die meisten Stimmen waren am Abend des Wahltags bereits ausgezählt. Das Wahlergebnis ist noch nicht amtlich, größere Änderungen sind aber nicht mehr zu erwarten. Demnach hat die Arbeiderpartiet (Ap, „Arbeiterpartei“, sozialdemokratisch, Norwegens größte Partei) die meisten Stimmen bekommen, mit knapper Mehrheit vor der Venstre (V, „Venstre“ heißt übersetzt „Linke“, ist aber eine sozialliberale Partei). Ap und V werden künftig jeweils fünf von insgesamt 15 Lokalstyremitgliedern stellen. Høyre (H, „Høyre“ heißt übersetzt „Rechte“, eine konservative Partei und nicht so rechts, wie der Name nahelegt) bekommt zwei Mandate, wie auch die Fremskrittspartiet (Frp, übersetzt „Fortschrittspartei“, wird eher am rechten Rand des politischen Spektrums verortet). Eher enttäuschend hat Miljøpartiet De Grønne („Umweltpartei die Grünen“, da ist drin, was drauf steht) abgeschnitten, die ein Ratsmitglied stellen werden. Von den norwegischen Grünen war im Wahlkampf in Longyearbyen auch wenig zu hören gewesen.
Seit 2015 war Arild Olsen (Ap) Lokalstyreleder. Sowohl Olsen als auch Terje Aunevik (V) haben Chancen auf das Amt des Lokalstyreleders (Bürgermeisters).
Die Wahlbeteiligung liegt bei 61,7 %. Wahlberechtigt sind alle Einwohner Longyearbyens nach einer bestimmten Aufenthaltszeit, die je nach Nationalität variiert.
Longyearbyen hat seit 2002 eine lokal gewählte Lokalstyre und damit eine lokale Demokratie. Mit dem Sysselmannen hat die Lokalstyre nichts zu tun, dieser ist der höchste Repräsentant der norwegischen Regierung in ganz Spitzbergen und wird nicht gewählt, sondern von der Regierung in Oslo ernannt.
Lokalstyrewahl in Longyearbyen.
Im „Næringsbyggget“ (links) tagt die Lokalstyre (Gemeinderat).
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