Ein Mann aus Longyearbyen hat eine Geldstrafe von 15.000,- Kronen (etwa 1500 Euro) bekommen, weil er am 10. März 2018 auf einer privaten Motorschlittentour im Tempelfjord mehrere Eisbären gestört hat. Er soll sich mit dem Motorschlitten mehreren Eisbären bis auf etwa 70 Meter genähert haben, so dass die Tiere sichtbar gestört wurden und sich weg bewegten.
Der Vorfall wurde vom Berg Fjordnibba aus von Zeugen beobachtet, der Mann wurde kurz darauf von Feldinspektoren (Feldpolizei) des Sysselmannen angehalten. Ein weiterer Motorschlittenfahrer, der ebenfalls in den Vorfall involviert war, konnte nicht identifiziert werden.
Wegen der gestiegenen Verkehrsdichte hat der Sysselmannen angekündigt, in derartigen Fällen hart durchzugreifen, um keine Zweifel an der Priorität des Schutzes der Tiere aufkommen zu lassen. Die aktuelle Geldstrafe wurde von der Staatsanwaltschaft in Nordnorwegen verhängt und von dem betroffenen Mann bereits akzeptiert, wie der Sysselmannen mitteilt.
In Longyearbyen hatte der Vorfall für Reaktionen in den sozialen Netzwerken gesorgt. Kurz darauf war das Fjordeis im Tempelfjord, früher ein beliebtes Ziel für private und geführte Touren, für den Motorschlittenverkehr weitgehend gesperrt worden.
Eisbären im Tempelfjord (oder sonstwo): jede Störung ist grundsätzlich verboten.
Laut Spitzbergen Umweltgesetz (Svalbardmiljølov kapittel IV § 30) „ist es verboten, Eisbären anzulocken, zu verfolgen, oder mittels einer anderen aktiven Handlung aufzusuchen, so dass diese gestört werden oder Gefahr für Menschen oder Eisbären entsteht.“ (Im Original: Det er forbudt å lokke til seg, forfølge eller ved annen aktiv handling oppsøke isbjørn slik at den blir forstyrret eller det kan oppstå fare for mennesker eller isbjørn.)