Die Corona-Krise hat weite Teile der Wirtschaft der Dienstleistung und im Tourismus in Longyearbyen lahmgelegt, was bei vielen zu Arbeitslosigkeit und Existenznöten führt. Nun mehren sich Anzeichen, dass auch andere Sektoren betroffen sind: Laut Svalbardposten sind die Bestellungen für Industriekohle aus der Grube 7 bei Longyearbyen von Kunden aus anderen Ländern so stark eingebrochen, dass die Bergbaugesellschaft Store Norske die Belegschaft um acht Arbeiter reduziert. Diese sind bereits nach Sveagruva versetzt worden, wo derzeit nach dem Ende des Bergbaus umfangreiche Rückbauarbeiten laufen.
Auch der Kohlebergbau in Spitzbergen ist von der Corona-Krise betroffen
(Archivbild, Svea Nord).
Darüber hinaus ist ein wichtiger Svalsat-Kunde nach eigenen Angaben wegen der Corona-Krise pleite, wie die Webseite Highnorthnews berichtet: Die Telekommunikationsgesellschaft Oneweb hatte den Plan, die gesamte Arktis nördlich von 60° Nord satellitenbasiert mit schnellem Internet zu vorsorgen. Zu diesem Zweck sollten 648 Satelliten in den Orbit gebracht werden; 74 wurden bereits in die Umlaufbahn geschossen: Nach den ersten 6 im vergangenen August folgten im Februar und im März jeweils 34.
Zur Steuerung dieser großen Zahl Satelliten war ein Vertrag zu einem umfangreichen Programm mit Svalsat geschlossen worden. Svalsat (Kongsberg Satellite Services på Svalbard) betreibt Satellitenantennen auf dem Platåberg oberhalb des Flughafens bei Longyearbyen, die mit Satelliten in Polumlaufbahn Kontakt halten können. Für das Oneweb-Programm waren bereits neue Antennen gebaut worden, insgesamt war von 60 Oneweb-Antennen auf dem Platåberg die Rede gewesen.
Svalsat bei Longyearbyen: ebenfalls der Corona-Krise betroffen.
Wie es mit Oneweb und dem Satellitenprojekt weitergeht, ist bislang unbekannt.
Svalsat hat direkt nur eine kleinere Zahl von Arbeitnehmern in Longyearbyen, spielt aber über verschiedene Aufträge auch für viele andere lokale Firmen als Kunde eine wichtige Rolle. Svalsat hat neben Oneweb etliche weitere Kunden, darunter große und finanzstarke Organisationen wie die NASA und die ESA. Die Existenz von Svalsat ist nicht bedroht.