Es sind wenig überraschende Nachrichten: Der Tourismus in Spitzbergen kollabiert in der Corona-Krise weiter vor sich hin, während die norwegische Regierung Reisebeschränkungen für immer mehr europäische Länder ankündigt. Einer von der Svalbardposten vorgenommenen Auswertung öffentlich zugänglicher Statistiken der Steuerbehörden haben die 51 am schwersten betroffenen Betriebe aus Longyearbyen von März bis Mai zusammen im Vergleich mit dem Vorjahr 170 Millionen Kronen Umsatz verloren (etwa 17 Millionen Euro). Und da sind Schwergewichte wie Hurtigruten Svalbard, der größte Anbieter touristischer Dienstleistungen in Longyearbyen, nicht einmal mit dabei, so dass die echten Zahlen noch deutlich darüber liegen werden. Gleichzeitig haben lokale Betriebe insgesamt 16 Millionen Kronen an Korona-Hilfe bekommen: nicht einmal 10 Prozent des Umsatzverlustes.
Shopping-Angebote im Lompensenter in Longyearbyen. Es kommt nur kaum einer.
Schon jetzt kommen noch weniger Touristen als in den letzten Wochen. Letzte Woche gab es im Schnitt pro Nacht nur 178 Übernachten in den Hotels. Seit dem Ausbruch der Corona-Krise hat Longyearbyen bereits 96 Einwohner verloren, Mitte August waren 2337 Personen registriert im Gegensatz zu 2433 Einwohnern Anfang März. Auch hier geben die Zahlen nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit wieder, da die zahlreichen Saisonkräfte im Tourismus, die früh in der Krise ihre Stellen verloren haben oder gar nicht erst gekommen sind, nicht als Ansässige registriert werden.
Zugleich gibt die Entwicklung der Infektionszahlen der norwegischen Regierung Anlass, für Touristen aus weiteren europäischen Ländern bei einer eventuellen Einreise eine 10-tägige Quarantänepflicht zu verhängen. Dies gilt in der Karte für Touristen aus roten Ländern und Regionen (zu hohe Infektionszahlen) und schraffierten Ländern (keine oder aus norwegischer Sicht nicht zuverlässige Angaben). Die hier gezeigte Karte des norwegischen Folkehelseinstitutt (nationales Gesundheitsamt) gilt ab dem 22. August.
News-Auflistung generiert am 29. März 2023 um 10:11:29 Uhr (GMT+1)
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