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Tages-Archiv: 29. Dezember 2020 − News & Stories


Ver­fah­ren wegen Eis­bä­ren-Abschuss im August ein­ge­stellt

Es war ein abseh­ba­rer Aus­gang die­ses Teil­ver­fah­rens im Zusam­men­hang mit dem töd­li­chen Eis­bä­ren­an­griff auf dem Cam­ping­platz bei Lon­gye­ar­by­en am frü­hen Mor­gen des 28. August. Ein Eis­bär war, zunächst unbe­merkt, auf das Gelän­de des Cam­ping­plat­zes gekom­men und griff dort den Nie­der­län­der Johan „Job“ J. Koot­te an, der in sei­nem Zelt schlief. Unter den übri­gen, weni­gen Per­so­nen auf dem Cam­ping­platz, die dar­auf­hin schnell wach wur­den, hat­te einer Zugriff auf eine Waf­fe und feu­er­te einen Schuss auf den Eis­bä­ren ab.

Der Eis­bär ließ dar­auf­hin von sei­nem Opfer ab und zog sich zurück. Bald dar­auf wur­de er auf dem Park­platz des Flug­plat­zes tot auf­ge­fun­den.

Campingplatz Longyearbyen

Ort des tra­gi­schen Gesche­hens vom 28. August 2020: der Cam­ping­platz bei Lon­gye­ar­by­en (Archiv­bild).

Wenn ein Eis­bär von Men­schen getö­tet wird, wird in jedem Fall auto­ma­tisch ein Ver­fah­ren eröff­net, da die Art auf Spitz­ber­gen streng geschützt ist. Nun ver­kün­de­te der Sys­sel­man­nen die Ein­stel­lung des Ver­fah­rens: Es han­del­te sich um Not­wehr, da der Schuss in dem Ver­such abge­feu­ert wur­de, ein Men­schen­le­ben zu ret­ten.

Trau­ri­ger­wei­se blieb die­ser Ver­such letzt­lich erfolg­los: Koot­te erlag sei­nen schwe­ren Ver­let­zun­gen, bevor er im Kran­ken­haus ein­traf.

Ein wei­te­res Ver­fah­ren zum Fall läuft noch. Dabei geht es um die Fra­ge, ob der Cam­ping­platz, bei dem Koot­te als Cam­ping­platz­wart wäh­rend der Sai­son ange­stellt war, ver­säumt hat, Sicher­heits­maß­nah­men zu tref­fen und dadurch mög­li­cher­wei­se gegen das Arbeits­schutz­ge­setz (arbei­ds­mil­jø­l­ov) ver­sto­ßen hat.

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