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Jahres-Archiv: 2020 − News & Stories


Pelz­laus beim Eis­fuchs gefun­den

Ein bedenk­li­cher Fund: Erst­mals wur­den im Pelz von Eis­füch­sen Pelz­läu­se gefun­den. Ein sol­cher Fund war vor­her noch nicht gemacht wor­den, weder auf dem skan­di­na­vi­schen Fest­land noch auf Spitz­ber­gen.

Eisfuchs: Pelzlaus gefunden

Eis­fuchs mit intak­tem Win­ter­pelz. Die­ser kann durch die Pelz­laus so ange­grif­fen wer­den, dass er nicht mehr aus­rei­chend gegen Käl­te iso­liert.

Nun wur­de ein Prä­pa­ra­tor miss­trau­isch, als er Pel­ze von Spitz­ber­gen-Eis­füch­sen auf den Arbeits­tisch bekam. Die­se sahen um den Hals her­um weni­ger dicht behaart aus als nor­mal, und im Pelz fie­len Tier­chen auf, die dar­auf­hin von einem Spe­zia­lis­ten für Para­si­to­lo­gie in der Tier­me­di­zin in Trom­sø als Pelz­läu­se (eigent­lich: Haar­lin­ge) iden­ti­fi­ziert wur­den, wie die Sval­bard­pos­ten berich­tet.

Die Füch­se wur­den vor einem Jahr auf Spitz­ber­gen gefan­gen, genau­er im Bøda­len und im Coles­da­len, süd­lich von Lon­gye­ar­by­en. Nun sind alle Fuchs­jä­ger auf­ge­for­dert, die Augen offen zu hal­ten. Soll­te die Pelz­laus sich tat­säch­lich im Eis­fuchs-Pelz eta­bliert haben, könn­ten die Fol­gen dra­ma­tisch sein: Die Tie­re sind unbe­dingt auf einen intak­ten Pelz ange­wie­sen, um die Käl­te des Polar­win­ters zu über­le­ben.

Zunächst besteht aber vor allem eine Wis­sens­lü­cke, die nun gefüllt wer­den muss. Aktu­ell läuft auf Spitz­ber­gen die Fuchs­jagd, die neben den weni­gen Trap­pern, die es noch gibt, von Frei­zeit­jä­gern in 25 Fang­ge­bie­ten in der Sai­son wäh­rend der Polar­nacht betrie­ben wird. Von die­sen 25 Revie­ren lie­gen 23 im Nor­dens­ki­öld Land (Lon­gye­ar­by­ens weit­läu­fi­ge Umge­bung) und zwei im Kongsfjord, in der Umge­bung von Ny-Åle­sund.

Die Sei­te fürs Wochen­en­de: Svenske­hu­set

Die neue Sei­te fürs Wochen­en­de und natür­lich auch für den dar­auf fol­gen­den Rest des Lebens ist dem Svenske­hu­set am Kapp Thord­sen gewid­met: 1872 gebaut, ist es da ältes­te, noch ste­hen­de Haus auf Spitz­ber­gen. Ursprüng­lich für schwe­di­sche Kolo­ni­sie­rungs­träu­me gebaut, kamen dort schon im fol­gen­den Win­ter 17 nor­we­gi­sche Eis­meer­fän­ger ums Leben. Seit­dem ist das Haus auch als Spøkel­ses­hu­set (Gespens­ter­haus) bekannt.

Spä­ter folg­ten noch zwei wei­te­re Über­win­te­run­gen, dar­un­ter die der schwe­di­schen Expe­di­ti­on wäh­rend des ers­ten Inter­na­tio­na­len Polar­jahrs 1882-83. Einer der Teil­neh­mer die­ser Expe­di­ti­on war ein damals noch unbe­kann­tee Inge­nieur namens Salo­mon August Andrée.

Svenskehuset

Das Svenske­hu­set am Kapp Thord­sen: das ältes­te Haus Spitz­ber­gens und Schau­platz meh­re­rer berühm­ter Geschich­ten und Eis­meer­dra­men.
Die­ses Bild ist nur ein Bild­schirm­fo­to als Appe­tit­an­re­ger – hier kom­men Sie zum vir­tu­el­lem Rund­gang durch das Svenske­hu­set.

Dem Svenske­hu­set ist eine gan­ze Sei­te gewid­met, wo die­se Geschich­ten alle nach­zu­le­sen sind und vor allem kann man dort einen voll­stän­di­gen vir­tu­el­len Rund­gang durch das zwei­stö­cki­ge Gebäu­de machen. Fun­kel­na­gel­neu ist eine vir­tu­el­le Tour, die man wie einen Film lau­fen las­sen kann. Hier geht es zur Sei­te über das Svenske­hu­set – viel Ver­gnü­gen!

Gru­be 7 pro­du­ziert wie­der Koh­le

Ges­tern hieß es hier noch, die im Som­mer teil­wei­se über­flu­te­te Gru­be 7 bei Lon­gye­ar­by­en sei noch nicht wie­der im pro­duk­ti­ven Betrieb, aber die­sen Infor­ma­ti­on war zum Zeit­punkt der Ver­öf­fent­li­chung bereits über­holt: Bereits am spä­ten Sams­tag Abend lief die ers­te Koh­le nach dem Pro­duk­ti­ons­stopp wie­der über das Fließ­band, wie die Store Nor­ske der Sval­bard­pos­ten mit­teil­te.

Grube 7

Die Gru­be 7 (rechts der Bild­mit­te) auf dem Berg Brein­osa bei Lon­gye­ar­by­en. Links hin­ter der Gru­be erstreckt sich die klei­ne Eis­kap­pe Fox­fon­na, unter der gro­ße Tei­le der Gru­be lie­gen.

Nach der Über­flu­tung im Juli waren umfang­rei­che Repa­ra­tu­ren nötig, vor allem muss­ten gro­ße Tei­le der Gru­ben­elek­trik aus­ge­tauscht wer­den. Nun kön­nen das Kraft­werk in Lon­gye­ar­by­en und inter­na­tio­na­le Kun­den wie­der mit Stein­koh­le aus Lon­gye­ar­by­en ver­sorgt wer­den: Es wird in zwei lan­gen Schich­ten fast rund um die Uhr gear­bei­tet, um mög­lichst viel Koh­le aus dem Berg zu holen. Den­noch wird die Store Nor­ske betriebs­wirt­schaft­lich auch wegen des unge­plan­ten Abbau­stops in der Gru­be 7 wohl ein schlech­tes Jahr hin­neh­men müs­sen.

Klei­ne­re Repa­ra­tu­ren wer­den noch wei­te­re Zeit in Anspruch neh­men, kön­nen aber wäh­rend des lau­fen­den Betrie­bes vor­ge­nom­men wer­den. Dar­über hin­aus soll gesi­chert wer­den, dass eine so gro­ße Über­flu­tung sich nicht wie­der­ho­len kann, indem grö­ße­re Pum­pen instal­liert wer­den. Die Gru­be 7 liegt größ­ten­teils unter dem Glet­scher Fox­fon­na, so dass ein­drin­gen­des Schmelz­was­ser im Som­mer prin­zi­pi­ell nicht über­ra­schend ist.

Neu­es aus dem Nor­den: das Update

Die Polar­nacht hat sich über Spitz­ber­gen gesenkt und die mit Coro­na ein­her­ge­hen­den Lock­downs und Rei­se­be­schrän­kun­gen sowie­so. Die Welt schaut aufs Virus und die Prä­si­dent­schafts­wah­len in den USA und sons­ti­ge glo­ba­le Nach­rich­ten und nicht in die Ark­tis, wo das Leben mit eher klei­nen Auf­re­gun­gen aus den Abtei­lun­gen „Nor­ma­li­tät + der übli­che Wahn­sinn“ sei­nen ins­ge­samt ruhi­gen Gang geht.

Der Spitz­ber­gen-Nach­rich­ten­über­blick Ende Oktober/Anfang Novem­ber:

Die letz­te Woche begann mit einem Him­mels­feu­er an Nord­lich­tern, natür­lich nicht nur auf Spitz­ber­gen, son­dern über­all im Bereich des Nord­licht­ovals, wo der Him­mel zur pas­sen­den Zeit frei war. Aus Lon­gye­ar­by­en kamen in jenen Tagen vie­le schö­ne Bil­der.

Nordlicht Longyearbyen

Nord­licht über dem Advent­da­len bei Lon­gye­ar­by­en.

Die Gru­be 7, die wäh­rend der extrem war­men Tage im Juli teil­wei­se von Schmelz­was­ser über­flu­tet wor­den war, ist immer noch nicht wie­der in Betrieb. Seit einer Wei­le hört man, dass der Wie­der­be­ginn der För­de­rung kurz bevor­ste­he, aber der Start ist bereits mehr­fach wie­der ver­scho­ben wor­den. Nun setzt die Store Nor­ske auf einen Beginn des pro­duk­ti­ven Betriebs im Lau­fe die­ser Woche. Die Gru­be 7 belie­fert sowohl das Kraft­werk in Lon­gye­ar­by­en als auch Abneh­mer in Deutsch­land, die nach einem coro­nabe­ding­ten Bestell­s­top auch wie­der Koh­le aus Spitz­ber­gen geor­dert haben.

Die Gal­le­ri Sval­bard, bis­lang in Nyby­en ansäs­sig, hat ange­kün­digt, ins Zen­trum umzu­zie­hen. Damit ver­liert der zudem lawi­nen- und stein­schlag­ge­fähr­de­te Orts­teil Nyby­en eine wich­ti­ge Attrak­ti­on.

Im Hafen von Lon­gye­ar­by­en gibt es mit Sval­Bad nun eine holz­ge­feu­er­te Sau­na mit Mög­lich­keit zur Abküh­lung im Fjord 🙂

AECO, die Dach­or­ga­ni­sa­ti­on der Expe­di­ti­ons­kreuz­fahrt­in­dus­trie in der Ark­tis, hat eine schon lan­ge exis­tie­ren­de Ent­wick­lung auf­ge­grif­fen und ange­kün­digt, durch stan­dar­di­sier­te Anfor­de­run­gen an Gui­des für Qua­li­tät und Sicher­heit zu sor­gen.

Guides Spitzbergen

Für erfah­re­ne Gui­des und Expe­di­ti­ons­lei­ter sor­gen wir schon lan­ge selbst.
Wegen des Wachs­tums der Rei­se­bran­che auch in den Polar­ge­bie­ten sind Stan­dards, die für die gan­ze Bran­che gel­ten, jedoch zwei­fel­los eine gute Sache.
Hier ein Bild aus alten Zei­ten – ohne Fra­ge ein sehr gutes Team! Von links: Kapi­tän Alex­an­der Pruss, ein noch etwas jün­ge­rer Rolf Stan­ge, Peter Bal­win und Mat­thi­as Kopp, wäh­rend einer Spitz­ber­gen-Rei­se mit der Pro­fes­sor Mul­ta­novs­kiy 2009. Das waren noch Zei­ten!
Lang ist’s her 🙂 ich bit­te, den kur­zen Nost­al­gie-Anflug zu ent­schul­di­gen.
Foto © Bär­bel Erwert, damals als Schiffs­ärz­tin mit im Team.

Das waren die Nach­rich­ten. Und nun zum Wet­ter …

Rei­se­füh­rer „Spitz­ber­gen-Sval­bard“ nun auch auf nie­der­län­disch

Den Rei­se­füh­rer „Spitz­ber­gen-Sval­bard“ gibt es nun auch auf nie­der­län­disch!

In Kür­ze: hier ist es (Kli­cken auf den Link öff­net mei­nen Web­shop).

Reiseführer Spitsbergen-Svalbard niederländisch

Der neue, nie­der­län­di­sche Rei­se­füh­rer Spits­ber­gen-Sval­bard.

Und nun aus­führ­li­cher:

Wie kam es dazu?

Vor eini­gen Jah­ren schon sprach Jon­ne­ke van Eijs­den mich in Trom­sø an, kurz bevor es auf See gehen soll­te mit Kurs auf die Bären­in­sel und Spitz­ber­gen. Es wäre doch toll, wenn es die­ses Buch auch auf hol­län­disch gäbe.

Initia­ti­ve und Haupt­über­set­ze­rin: Jon­ne­ke van Eijs­den

Jonneke van Eijsden

Initia­ti­ve und Haupt­über­set­zung: Jon­ne­ke van Eijs­den.

Klar, kei­ne Fra­ge, das fand ich auch. Aber schon die nor­we­gi­sche Über­set­zung hat­te mich mit allen mei­nen Kapa­zi­tä­ten schon halb­wegs an die Gren­zen gebracht. Daher war ich nicht unbe­dingt scharf auf eine neue Groß­bau­stel­le in Sachen Über­set­zung, und daher lau­te­te mei­ne Ant­wort etwas reser­viert sinn­ge­mäß: „klar, kannst du ger­ne machen“.

Jon­ne­ke hat sich hin­ge­setzt und es gemacht. Die gan­ze Über­set­zung, vom Inhalts­ver­zeich­nis am Anfang bis zur Dank­sa­gung am Ende.

Unglaub­lich, oder?

Hel­fen­de Freun­de

Damit war es natür­lich nicht getan. Nicht nur, dass eini­ge Freun­de und Spitz­ber­gen-Kol­le­gen eben­falls teil­wei­se erheb­li­che Zeit in die­ses Pro­jekt steck­ten und mit am Text arbei­te­ten, damit dar­aus ein druck­rei­fes Buch wer­den konn­te. Dar­un­ter sind Mari­on den Bak­ker, Arjen Drost, Sarah Gerats, Regi­na Mei­jn­dert, Annet­te Scheeps­tra, Ronald van Bel­zen, Tom van Hoof und Ronald Vis­ser. Und Leu­te wie Hans Beelen, Lou­is Bey­ens und Maar­ten Loo­nen, alles aner­kann­te Wis­sen­schaft­ler auf ihrem jewei­li­gen Gebiet, hal­fen mit wich­ti­gem Rat.

Und mein alter Meis­ter Rinie van Meurs hat ein Vor­wort geschrie­ben 🙂

Auch an die­ser Stel­le, nun öffent­lich: ganz vie­len, vie­len Dank! Ohne Euch wür­de es die­ses Buch nicht geben!

Co-Autorin: Michel­le van Dijk

Aber das war es natür­lich noch nicht. Die Nie­der­lan­de haben ja eine lan­ge Geschich­te mit Spitz­ber­gen. Das ging schon 1596 mit Wil­lem Barent­sz los. Dar­aus hat sich eine ganz eige­ne Per­spek­ti­ve ent­wi­ckelt, die sich am bes­ten aus der Innen­sicht her­aus deu­ten und beschrei­ben lässt.

Michelle van Dijk

Co-Autorin: Michel­le van Dijk (auf der Foynøya). Foto © Bir­git Lutz.

Daher hat die­ses Buch nun erst­ma­lig zwei Autoren: neben mir hat Michel­le van Dijk als Co-Autorin das Buch mit einer Rei­he von Abschnit­ten berei­chert, dar­un­ter Wil­lem Barent­sz, der Wal­fang im 17. Jahr­hun­dert, Barents­burg, Rijps­burg und die NeSpi­Co, Sjef van Don­gen … alles wich­ti­ge Kapi­tel der nie­der­län­disch gepräg­ten Geschich­te von Spitz­ber­gen. Und natür­lich ließ Michel­le es sich nicht neh­men, ihre per­sön­li­che Lei­den­schaft ein­zu­brin­gen und das Kapi­tel über die Pflan­zen zu über­ar­bei­ten.

Daher ist nicht nur eine Über­set­zung des bereits in drei Spra­chen vor­han­de­nen Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rers ent­stan­den, son­dern ein neu­es Buch mit Inhal­ten, die es in den ande­ren Ver­sio­nen nicht gibt. Nicht über­ra­schend, ist dabei auch die mit 656 Sei­ten dicks­te Ver­si­on die­ses Buches ent­stan­den.

Rolf Stange

Haupt­au­tor ist und bleibt Rolf Stan­ge.

Wer einen Draht zur nie­der­län­di­schen Spra­che hat (und alle ande­ren auch), fin­det das neue Buch hier – viel Freu­de damit! Es kann ab sofort bestellt wer­den, der Ver­sand star­tet bal­digst, sobald alles ein­ge­trof­fen ist, denn die Schlüs­sel­an­hän­ger (sie­he unten) sind noch unter­wegs.

spitsbergengids.nl

Michel­le hat übri­gens mit spitsbergengids.nl auch eine eige­ne, klei­ne Sei­te auf nie­der­län­disch spe­zi­ell für die­ses Buch geschaf­fen.

Und ein exklu­siv Geschenk aus Lon­gye­ar­by­en für die ers­ten 100 Bestel­ler

Und: die ers­ten 100 Bestel­ler (über mei­nen oder Michel­les Web­shop) bekom­men kos­ten­los dazu einen spe­zi­ell und exklu­siv hier­für in Lon­gye­ar­by­en her­ge­stell­ten Schlüs­sel­an­hän­ger, von Wol­fang Zach gemacht in genau der Werk­statt, aus der auch die schö­nen Treib­holz-Bil­der­rah­men und Küchen­brett­chen kom­men. Die Anhän­ger bestehen aus zwei Sor­ten Holz: das dunk­le Holz stammt aus Eichen­pfos­ten, die in der Gru­be 7 zum Abstüt­zen des Hang­en­den (die „Decke“) ver­wen­det wur­den, und der hel­le Eis­bär besteht aus Spitz­ber­gen-Treib­holz. Hier haben wir einen Satz von 100 die­ser Anhän­ger, die exklu­siv für den Start des hol­län­di­schen Spitz­ber­gen-Buches her­ge­stellt wur­den und in die­ser Form auch nur mit den ers­ten 100 Exem­pla­ren des Buches erhält­lich sind!

Spitzbergen Reiseführer niederländisch exklusives Geschenk

Die­sen schö­nen, exklu­siv in Lon­gye­ar­by­en aus Spitz­ber­gen-Höl­zern her­ge­stell­ten
Schlüs­sel­an­hän­ger bekom­men die ers­ten 100 Bestel­ler die­ses Buches dazu 🙂

Neue Sei­te: der Grønfjord – Barents­burgs Umge­bung

Eine Sei­te fürs Wochen­en­de! Den Grønfjord kennt man fast nur durch Barents­burg. Tat­säch­lich ist das aber eine sehr schö­ne, inter­es­san­te Land­schaft mit vie­len Mög­lich­kei­ten für Tou­ren, im Som­mer wie im Win­ter. Hin­ter­grün­de und Ein­drü­cke gibt es auf der ofen­frisch völ­lig neu gestal­te­ten Sei­te über den Grønfjord – schaut mal rein!

Blick vom Grønfjordfjellet

Blick vom Grønfjord­fjel­let süd­lich von Barents­burg über den inne­ren Grønfjord.
Eines von vie­len Bil­dern auf der neu gestal­te­ten Sei­te.

Im Nor­den nix Neu­es, aber auf spitzbergen.de geht es wei­ter

Im Nor­den nix Neu­es? Also …

„Im Nor­den nix Neu­es“ stimmt natür­lich nicht ganz, aber es ist eine Zeit ohne Schlag­zei­len aus Spitz­ber­gen, die inter­na­tio­nal Auf­merk­sam­keit erre­gen. Immer noch kann man sich in Lon­gye­ar­by­en dar­über freu­en, dass es lokal bis­lang kei­nen posi­ti­ven Coro­na-Nach­weis gege­ben hat. Hur­tig­ru­ten Sval­bard erwägt, den im Fir­men­ei­gen­tum befind­li­chen Grund­be­sitz in Lon­gye­ar­by­en an einen „seriö­sen“ Inves­tor zu ver­kau­fen, um die Hotels und ande­re Infra­struk­tur dann lang­fris­tig wie­der zu mie­ten. Um die­se Art von Geschäfts­mo­dell zu ver­ste­hen, muss man wohl etwas ande­res als Geo­gra­phie stu­diert haben. Beim Sys­sel­man­nen wer­den die­ses Jahr 18 Beam­te ihre Stel­lun­gen ver­las­sen, über­wie­gend weil sie in ihre lang­fris­ti­gen Posi­tio­nen auf dem Fest­land zurück­keh­ren müs­sen, wenn sie die­se nicht ver­lie­ren wol­len; natür­lich ist man bei ins­ge­samt 45 Ange­stell­ten über eine so gro­ße Fluk­tua­ti­on, die eigent­lich nie­mand will, unglück­lich.

Men­schen und Eis­bä­ren haben es in den letz­ten Wochen erfolg­reich geschafft, sich aus dem Weg zu gehen. Glück­li­cher­wei­se.

So Sachen halt. Alles natür­lich wich­tig, nichts wirk­lich welt­be­we­gend.

Neue Bücher unter­wegs, dau­ert aber noch

Das Coro­na-Jahr zwingt zu mehr Arbeit am Schreib­tisch als an der fri­schen Luft. Ein neu­es Buch­pro­jekt hat mitt­ler­wei­le schon über 300 Sei­ten Text, ein wei­te­res hat eben­falls an Text gewon­nen, aber es wer­den jeweils noch vie­le Sei­ten mehr wer­den müs­sen, bis eines davon mal auf Papier gedruckt das Licht der Welt erbli­cken kann.

Alles neu macht der Rolf. Nun, fast alles.

Blick vom Yggdrasilkampen ins Munindalen

Blick vom Ygg­dra­sil­kam­pen über das Dick­son Land
Vie­le schö­ne Bli­cke die­ser und ande­rer Art gibt es auf den neu­en und erneu­er­ten Sei­ten.

Auch fast alles ist über­trie­ben, aber eini­ges habe ich tat­säch­lich neu gemacht. Was vor 10 Jah­ren gut war, ist mitt­ler­wei­le teil­wei­se deut­lich über­ar­bei­tungs­be­dürf­tig – daher sind etli­che Sei­ten auf Spitzbergen.de in den letz­ten Mona­ten und Wochen deut­lich über­ar­bei­tet wor­den, haben mehr und bes­se­re Bil­der bekom­men, neue Kar­ten, und wo nötig auch neu­en bezie­hungs­wei­se über­ar­bei­te­ten Text. Dar­un­ter sind Sei­ten über eini­ge schö­ne Fjor­de, die vie­le Lese­rIn­nen von Spitzbergen.de sicher ken­nen wer­den, und wer Lust hat, Spitz­ber­gen online zu berei­sen, schö­ne Land­schaf­ten im Bild zu sehen, inter­es­san­te Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen und ein paar span­nen­de Geschich­ten zu lesen, wird hier eini­gen Stoff für ver­reg­ne­te Herbst­ta­ge und dunk­le Aben­de fin­den:

  • Die Dick­son Land-Bil­lefjord-Sei­te ist weit­ge­hend über­ar­bei­tet. Die alte Sei­te war ja mitt­ler­wei­le fast schon etwas pein­lich.
  • Das glei­che gilt für die Sei­te über Kapp Lin­né und die Isfjord-Küs­te bis Fest­nin­gen.
  • Die Sei­te über den Kongsfjord hat eben­falls ganz, ganz deut­lich gewon­nen …
  • … und der Kross­fjord erst mal! Herr­lich! 🙂
  • Natür­lich sind auch eini­ge Pan­ora­men-Sei­ten ent­stan­den, teil­wei­se mit viel Text und vie­len hin­ter­grün­di­gen Infor­ma­tio­nen. Sehr schön ist die Sei­te vom Svenske­hu­set, mit vie­len Details zu einer span­nen­den Geschich­te.
  • Mit der Bruce­by­en-Sei­te habe ich einem schö­nen Ort ein klei­nes, digi­ta­les Denk­mal gesetzt, mit dem ich vie­le schö­ne Erin­ne­run­ge ver­knüp­fe. Natür­lich geht es auf der Sei­te nicht um mei­ne per­sön­li­chen Geschich­ten, son­dern um die Geschich­te des Schot­ten Wil­liam S. Bruce und sei­nes Scot­tish Spits­ber­gen Syn­di­ca­te.
  • Was haben wir noch? Ach ja: der Coll­ins­od­den am Ein­gang zum Kross­fjord. Da kommt man ja auch nicht jeden Tag vor­bei. Hier ist die Gele­gen­heit für einen klei­nen Aus­flug dahin.
  • Der Wig­dehl­pyn­ten im Wood­fjord. Far­ben, Far­ben … das ist Chris­tia­ne Rit­ters Wüs­ten­sand.

… wird fort­ge­setzt.

Das soll­te genug Lese­stoff sein für ein Weil­chen. Übri­gens wei­ter­hin abso­lut umsonst und ohne die übli­che, ner­vi­ge Online-Wer­bung, die einen sonst über­all im Inter­net anspringt. Damit ver­die­nen ande­re Web­sei­ten Geld. Auf Spitzbergen.de mache ich sol­che klas­sisch-lan­des­kund­li­chen und sons­ti­gen Sei­ten aus Spaß an der Freu­de und um Spitz­ber­gen für vie­le zugäng­lich zu machen. Schaut mal rein, es lohnt sich, ich habe viel Freu­de damit gehabt und Zeit mit die­sen Sei­ten ver­bracht, und ich freue mich über Besuch, auch online.

Spitz­ber­gen-Sval­bard: der Rei­se­füh­rer – nie­der­län­disch

Der Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rer ist auf nie­der­län­disch über­setzt und gedruckt, bald geht er in den Ver­kauf 🙂 damit fin­det nun wie­der ein gro­ßes Pro­jekt sei­nen vor­läu­fi­gen Abschluss. Mehr dar­über dem­nächst.

Und sonst ..?

… gehö­re ich zu der über­wäl­ti­gen­den Mehr­heit derer, die jubeln wer­den, sobald das Coro­na-Virus … nun, Geschich­te wird wohl es nie wer­den, aber die aktu­el­le Kri­se wird irgend­wann Geschich­te sein. Hof­fent­lich recht­zei­tig, damit wir 2021 wie­der unter Segeln in Spitz­ber­gen unter­wegs sein kön­nen. Dau­men drü­cken.

Bis dahin gilt es, durch­zu­hal­ten. Das ist nicht ein­fach für jeman­den, der von und für Rei­sen lebt. Wirt­schaft­lich … also, nicht schön. Wei­te­re Details und Gejam­mer erspa­re ich Ihnen und mir. Aber ich erlau­be mir den Hin­weis, dass der Spitzbergen.de-Webshop durch­ge­hend geöff­net hat und die meis­ten wür­den über­rascht sein, wie vie­le tol­le Bücher und ande­re schö­ne Din­ge es dort gibt, die man sich selbst und ande­ren schen­ken kann 🙂 (übri­gens hat es auch die­ses Jahr neue Spitz­ber­gen-Treib­holz-Bil­der­rah­men gege­ben, fünf Stück, von denen bereits zwei ein neu­es Zuhau­se haben. Dafür wer­de ich auch bald noch mal sepa­rat etwas trom­meln, aber wer sich einen sichern will, hat jeder­zeit die Gele­gen­heit dazu).

Staats­haus­halt 2021 mit neu­en Sval­bard-Mil­lio­nen

Die nor­we­gi­sche Regie­rung hat ihre Haus­halts­plä­ne für 2021 vor­ge­stellt. Auch nach Spitz­ber­gen sol­len vie­le Mil­lio­nen nor­we­gi­sche Kro­nen flie­ßen:

  • Die Gewerbeaufsicht/Amt für Arbeits­schutz (Arbeits­til­syn­et) wird mit einer Mil­li­on Kro­nen gestärkt.
  • Die Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske soll 40 Mil­lio­nen Kro­nen bekom­men, um die erwar­te­ten Ver­lus­te in der Gru­be 7 aus­zu­glei­chen, wo neben den all­ge­mein hohen Kos­ten und Koro­na auch ein Was­ser­ein­bruch wäh­rend der war­men Tage im Juli zu erhöh­ten Kos­ten und Pro­duk­ti­ons­aus­fäl­len füh­ren. Haupt­ziel ist es, die Ver­sor­gung des Kraft­werks in Lon­gye­ar­by­en mit loka­ler Koh­le zu sichern.
  • 61,1 Mil­lio­nen gehen in den Aus­bau der Lawi­nen­si­che­rung und den Hoch­was­ser­schutz; bei­des – vor allem die Lawi­nen­si­che­rung – sind für Lon­gye­ar­by­en gro­ße und wich­ti­ge The­men.
  • Wei­te­re 412,8 Mil­lio­nen gehen in den Rück­bau von Sveagru­va und der umlie­gen­den Gru­ben, Lun­ckef­jel­let und Svea Nord.
  • Das Sval­bard­mu­se­um bekommt 1,5 Mil­lio­nen Kro­nen, um „das Muse­um zu stär­ken und zu mehr Akti­vi­tät anzu­re­gen“, auch vor dem Hin­ter­grund der Koro­na­kri­se.
  • Mehr Geld geht auch an den Sys­sel­man­nen, unter ande­rem zur Ein­rich­tung einer Stel­le für einen Juris­ten.
Kohlekraftwerk, Longyearbyen

Lon­gye­ar­by­en hat vie­le Zukunfts­pro­jek­te, die man mit den Mil­lio­nen aus Oslo ange­hen kann. Eine neue Strom­ver­sor­gung, um das alte, teu­re und kli­ma­schäd­li­che Koh­le­kraft­werk zu erset­zen, wäre zwei­fel­los sinn­voll, um nur ein Bei­spiel zu nen­nen.

Ent­täuscht äußer­te sich der loka­le Tou­ris­mus­ver­band Visit Sval­bard, der mit 3,15 Mil­lio­nen Kro­nen nur 100.000 Kro­nen mehr erhal­ten soll als im lau­fen­den Jahr. Visit Sval­bard ver­tritt vie­le loka­le Betrie­be, die hart von der Koro­na­kri­se getrof­fen wer­den.

Ansons­ten zeigt die Gemein­de sich ins­ge­samt zufrie­den. Unter ande­rem bekommt Lon­gye­ar­by­en nun die Mög­lich­keit, Mit­tel für Kli­ma­schutz­pro­jek­te („Kli­ma­sats“) zu bean­tra­gen. Fest­lands­ge­mein­den kön­nen das bereits seit 2016. Mit einem hohen C02-Aus­stoß pro Kopf ist Lon­gye­ar­by­en bis­lang alles ande­re als eine kli­ma­freund­li­che Stadt. Hier ist noch viel Poten­zi­al, unter ande­rem mit einer neu­en Lösung zum Ersatz für das ohne­hin in die Jah­re gera­te­ne Koh­le­kraft­werk – ein schon lan­ge dis­ku­tier­tes, gro­ßes Zukunfts­the­ma für Lon­gye­ar­by­en. Aktu­ell wird eine Lösung auf Was­ser­stoff­ba­sis dis­ku­tiert, ein Ener­gie­trä­ger, der aus Nord­nor­we­gen gelie­fert wer­den könn­te und dem das Poten­zi­al zuge­spro­chen wird, sowohl den C02-Aus­stoß als auch die hohen Strom­prei­se erheb­lich zu sen­ken.

Das Par­la­ment muss noch zustim­men.

Der Isfjord ist wie­der ein ark­ti­scher Fjord. Vor­erst.

Weni­ger und dün­ne­res Eis im Win­ter in den hin­ters­ten Armen des Isfjord wie dem Tem­pel­fjord und Bil­lefjord, und von einer soli­den Eis­de­cke im wei­ten Isfjord selbst wagt man kaum noch zu träu­men – das war über Jah­re hin­weg die ozea­no­gra­phisch-kli­ma­ti­sche Ent­wick­lung in Spitz­ber­gens größ­tem Fjord, der sei­nem Namen, „Eis­fjord“, kaum noch gerecht wird.

Blauwal, Isfjord

Der Isfjord hat sich in den letz­ten Jah­ren hin zu einem sub­ark­ti­schen Fjord ent­wi­ckelt,
was unter ande­rem zu häu­fi­ge­ren Wal­sich­tun­gen führ­te.
Im Bild ein Blau­wal im Isfjord, Sep­tem­ber 2018.

Viel­leicht wen­det sich das Blatt der­zeit – wenn auch aller Wahr­schein­lich­keit nach wohl kaum lang­fris­tig, aber immer­hin vor­über­ge­hend, bes­ser als gar nichts. Dar­auf deu­ten ozea­no­gra­phi­sche Daten aus dem Isfjord hin, die UNIS die­sen Som­mer gemes­sen hat. Die Mes­sun­gen sind Teil einer lang­fris­ti­gen Daten­ba­sis, mit der For­scher die Ent­wick­lung im Isfjord ver­fol­gen. Vor­läu­fi­ge Ergeb­nis­se haben Frank Nil­sen, Pro­fes­sor für Ozea­no­gra­phie bei UNIS in Lon­gye­ar­by­en, und Mit­ar­bei­ter jetzt in einem Bei­trag in der Sval­bard­pos­ten ver­öf­fent­licht.

Dem­nach befin­det sich nun deut­lich weni­ger mil­des, salz­rei­ches Atlan­tik­was­ser im Isfjord und die Res­te sol­chen Was­sers, die es dort noch gibt, sind in Tie­fen unter­halb von 150 Meter ver­bannt und mischen sich dort mit kal­tem Was­ser. In ver­gan­ge­nen Jah­ren hat­te das wär­me­re Atlan­tik­was­ser, das mit dem Golf­strom nach Nor­den kommt und als West­spitz­ber­gen­strom ent­lang der West­küs­te Spitz­ber­gens streicht, in den dor­ti­gen Fjor­den stark an Ein­fluss gewon­nen. Die­se hat­ten in der Fol­ge ihren ozea­no­gra­phisch-bio­lo­gisch hoch­ark­ti­schen Cha­rak­ter weit­ge­hend ver­lo­ren und sich hin zu sub­ark­ti­schen Fjor­den ent­wi­ckelt. Wich­ti­ge Indi­ka­to­ren hier­für sind die Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren, Salz­ge­halt und Arten­zu­sam­men­set­zung des Zoo­plank­tons.

Petuniabukta

In den inners­ten Buch­ten, wie hier in der Petu­ni­abuk­ta,
hat­te der Isfjord sich sei­nen hoch­ark­ti­schen Cha­rak­ter bis­lang bewahrt.

Die Kli­ma­ent­wick­lung der letz­ten Jah­re hat für die­se Ent­wick­lung gesorgt: Tief­druck­ge­bie­te, die nicht mehr wie frü­her über die Barents­see nach Osten abzie­hen, son­dern zwi­schen Grön­land und Spitz­ber­gen nach Nor­den zie­hen, haben das war­me Was­ser kraft­voll in die Fjor­de gedrückt – ein Effekt, der sich über Jah­re hin­weg aus­wir­ken kann, auch wenn das ursäch­li­che Tief­druck­ge­biet schon nach ein paar Tagen ver­schwun­den ist.

Die Wit­te­rung die­ses Jah­res ist hin­ge­gen ins­ge­samt eher so, wie man es von frü­her kennt. Posi­tiv auf­ge­fal­len ist bereits, dass es im Win­ter und Früh­jahr kaum Tau­wet­ter­ein­brü­che gege­ben hat, die in den Win­tern der Jah­re davor häu­fi­ger und kräf­ti­ger gewor­den sind. Das hat mög­li­cher­wei­se mit atmo­sphä­ri­schen Strö­mun­gen zu tun, die eher an die klas­sisch-ark­ti­schen Mus­ter um Spitz­ber­gen erin­nern und die aktu­ell dazu füh­ren, dass das wär­me­re Atlan­tik­was­ser der­zeit im Isfjord an Ein­fluss ver­lo­ren hat. Auch das star­ke Schmel­zen der Glet­scher Spitz­ber­gens wäh­rend der extrem war­men Som­mer­ta­ge hat mög­li­cher­wei­se dazu bei­getra­gen, dem Ober­flä­chen­was­ser in den Fjor­den kal­tes, salz­ar­mes Frisch­was­ser zuzu­füh­ren.

Das macht sich auch in der Zusam­men­set­zung des Zoo­plank­tons bemerk­bar, das von Ruder­fuß­kreb­sen (Cope­po­da) domi­niert wird. In jün­ge­ren Jah­ren hat sich mehr und mehr die sub­ark­ti­sche Art Cala­nus fin­mar­chi­cus im Isfjord aus­ge­brei­tet, aber aktu­ell domi­niert wie­der die hoch­ark­ti­sche Art Cala­nus gla­cia­lis.

Äußerer Isfjord

Der­zeit haben auch die zen­tra­len, weit­läu­fi­gen Berei­che des Isfjord ozea­no­gra­phisch wie­der einen eher hoch­ark­ti­schen Cha­rak­ter.

Wenn die Ent­wick­lung nicht durch star­ke Stür­me aus der fal­schen Rich­tung gestört wird, darf man für den kom­men­den Win­ter auf eine schö­ne Eis­de­cke zumin­dest in den Neben­ar­men des Isfjord hof­fen. Soll­te die Ent­wick­lung zumin­dest eine Wei­le anhal­ten, könn­ten weni­ger Wale und weni­ger Fisch wie Dorsch im Isfjord die Fol­ge sein.

Wer aber nun hofft, dass die Kli­ma­än­de­rung in der Ark­tis damit abge­sagt ist, befin­det sich lei­der mit Sicher­heit auf dem Holz­weg: Wie Nil­sen in sei­nem Bei­trag schreibt, han­delt es sich dabei nicht um eine sta­bi­le Situa­ti­on, son­dern „mehr um ein loka­les Auf­bäu­men einer sich erwär­men­den Ark­tis.“

Rekord­we­nig Eis bei Spitz­ber­gen im Sep­tem­ber

Der Sep­tem­ber ist der Monat mit der gerings­ten Treib­eis­de­cke in der Ark­tis: Der lan­ge Som­mer hat viel Eis schmel­zen las­sen, und die Käl­te des Win­ters steht erst noch vor der Tür. Inso­fern ist im Sep­tem­ber immer mit wenig Eis etwa rund um Spitz­ber­gen zu rech­nen.

Wenn man aber die Sep­tem­ber­wer­te über einen län­ge­ren Zeit­raum ver­gleicht, ergibt sich ein kla­rer Trend hin zu weni­ger Eis. Die Treib­eis­flä­che wird seit 1979 beob­ach­tet, und noch nie ist so wenig Eis fest­ge­stellt wor­den wie in die­sem Sep­tem­ber, nach einem Som­mer, der Spitz­ber­gen im Juli Rekord­tem­pe­ra­tu­ren gebracht hat und auch in Sibi­ri­en und sonst­wo mal wie­der Wär­me brach­te, die nicht weit von hit­zi­gen Rekor­den ent­fernt war.

Eiskarte Spitzbergen, 1. Oktober 2020

Die Eis­kar­te von Nord-Spitz­ber­gen vom 1. Okto­ber: die „kal­te Küs­te“ (Sval­bard) ist der­zeit völ­lig eis­frei.
© Nor­we­gi­sches Meteo­ro­lo­gi­sches Insti­tut.

Das nor­we­gi­sche meteo­ro­lo­gi­sche Insti­tut teilt in einer Pres­se­mel­dung mit, dass die durch­schnitt­li­che Tem­pe­ra­tur für den Sep­tem­ber, gemit­telt über alle Mess­sta­tio­nen in der Ark­tis, 2,9 Grad über dem lang­jäh­ri­gen Mit­tel lag. Als Refe­renz dient bei kli­ma­ti­schen Betrach­tun­gen immer ein Zeit­raum von 30 Jah­ren; der­zeit die­nen die Mit­tel­wer­te aus der Zeit von 1961 bis 1990 als Ver­gleichs­wert. Wenn ab 2021 die Mit­tel­wer­te der Zeit 1991-2020 als neue Ver­gleichs­ba­sis die­nen, wer­den die Tem­pe­ra­tur­ver­glei­che weni­ger dra­ma­tisch erschei­nen. Dabei wird es sich aber mit­nich­ten um eine Abschwä­chung der zu beob­ach­ten­den, bereits jetzt dra­ma­ti­schen Erwär­mung han­deln, son­dern um ein sta­tis­ti­sches Arte­fakt.

Treibeisausbreitung um Spitzbergen 1979-2020

Trend der Treib­eisaus­brei­tung um Spitz­ber­gen von 1979 bis 2020.
Noch nie wur­de so wenig Eis beob­ach­tet wie in die­sem Sep­tem­ber.
© Nor­we­gi­sches Meteo­ro­lo­gi­sches Insti­tut.

Signe Aaboe, For­sche­rin beim nor­we­gi­schen meteo­ro­lo­gi­schen Insti­tut, hat kei­ne Zwei­fel, dass auch die aktu­el­len Rekord­wer­te von Tem­pe­ra­tur und Eis im Sep­tem­ber dem vom Men­schen gemach­ten Kli­ma­wan­del geschul­det sind.

Wald­spa­zier­gang bei Pyra­mi­den

Wie­der zurück zu Spitz­ber­gens schö­nen Sei­ten, die die­ses Jahr noch fer­ner und uner­reich­ba­rer lie­gen als sonst. Für die­ses Tour nach Pyra­mi­den hat es meh­re­re Anläu­fe gebraucht. Auf Spitz­ber­gen ist ja fast alles wet­ter­ab­hän­gig. Nach Pyra­mi­den sind es auf dem See­weg über 50 Kilo­me­ter, und unser Boot war ja nun nicht die Anti­gua. Da soll­te das Wet­ter schon pas­sen. Aber das tat es dann auch und mit einer klei­nen Pau­se in der Skans­buk­ta ging es in den Bil­lefjord.

Pyra­mi­den

Dort konn­ten wir die Gast­freund­lich­keit im Hotel Tuli­pan in Pyra­mi­den genie­ßen. In Pyra­mi­den hat sich in jün­ge­rer Zeit ja eini­ges getan, das Hotel wur­de auf­ge­putzt – die neue Bar ist sehr schön und die Küche her­vor­ra­gend; dass die alten Zim­mer nicht zumin­dest wahl­wei­se noch ver­füg­bar sind, ist etwas scha­de – und ins Kul­tur­haus ist mitt­ler­wei­le auch wie­der Leben ein­ge­zo­gen. Und es wird wei­ter gebaut und gemacht. Wir dür­fen gespannt sein und freu­en uns schon auf künf­ti­ge Besu­che.

Pyramiden: Kantine

In Pyra­mi­den wird flei­ßig reno­viert, oder zumin­dest erhal­ten. Hier die alte Kan­ti­ne.

Devo­ni­sche Wäl­der im Mun­ind­a­len

Aber uns hat die­ses Mal mehr die Natur gelockt. Und zwar woll­ten wir einen Wald­spa­zier­gang machen. Das kann man bei Pyra­mi­den tat­säch­lich machen. Im Mun­ind­a­len, genau­er gesagt. Man kann zwar nicht im Wald spa­zie­ren, aber immer­hin zum Wald. Die­ser wuchs im Devon, vor über 350 Mil­lio­nen Jah­ren, wahr­schein­lich in einer Fluss­aue. Dann wur­den die Schup­pen­bäu­me bei einem Hoch­was­ser vom Schlamm bedeckt … und ver­stei­ner­ten. So sind sie noch heu­te zu sehen, senk­recht ste­hend, so wie sie einst wuch­sen („in situ“, wie der Geo­lo­ge sagt). Einer der ältes­ten Wäl­der der Welt.

Schuppenbaum Devon Munindalen

Abdruck eines Schup­pen­baums aus dem Devon im Mun­ind­a­len.

Vor dem Devon war nicht viel mit Bäu­men auf Erden. (Falls jemand ähn­li­che Fos­si­li­en in Pyra­mi­den selbst gefun­den hat: die sind aus dem Kar­bon, wie auch die Koh­le, also deut­lich jün­ger als die devo­ni­schen Bäu­me im Mun­ind­a­len). Das ist es schon wert, sich nass­kal­te Füße zu holen, um einen Blick auf die Abdrü­cke zu wer­fen (oder nicht, wie wir, die Gum­mi­stie­fel ver­ges­sen …) – mit Glück sieht man auch Posi­ti­ve; der Auf­schluss besteht aus einer klei­nen Steil­wand direkt am Fluss und ver­än­dert sich daher immer wie­der.

Pyramiden: Mimerdalen, Pferde

Sogar die Ren­tie­re waren frü­her in Pyra­mi­den grö­ßer als sonst­wo 😉
Ernst­haft: hier gras­ten frü­her Pfer­de.

Schließ­lich kam der Nebel, der Lon­gye­ar­by­en meh­re­re Tage lang von der Außen­welt abschnitt (bei dich­tem Nebel lan­den Flug­zeu­ge dort nicht). Die Rück­fahrt nach Lon­gye­ar­by­en ver­lief über wei­te Stre­cken mit dem GPS in der Hand 🙂

Wer Lust hat, mal wenigs­tens digi­tal einen Aus­flug nach Pyra­mi­den zu machen, bis Spitz­ber­gen wie­der reell bes­ser zugäng­lich wird – es gibt ja eine aus­führ­li­che Pan­ora­ma-Sei­te zu Pyra­mi­den.

Gale­rie: Pyra­mi­den und Mun­ind­a­len

Ein paar Ein­drü­cke von der Fahrt ab Lon­gye­ar­by­en via Skans­buk­ta, von Pyra­mi­den und aus dem Mun­ind­a­len.

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Lon­gye­ar­by­en schrumpft. Und: Die Bank gewinnt doch nicht immer

Lon­gye­ar­by­en ver­än­dert sich wäh­rend der Coro­na-Kri­se: Seit Anfang März sind laut amt­li­cher Sta­tis­tik 273 Per­so­nen abge­wan­dert. Dazu kommt eine Dun­kel­zif­fer in natur­ge­mäß unbe­kann­ter Höhe, da man­che sich nicht abmel­den oder sich auch viel­leicht gar nicht erst ange­mel­det haben.

Wegen der feh­len­den sozia­len Absi­che­rung von öffent­li­cher Sei­te und der im Früh­jahr dras­tisch gestie­gen­den Arbeits­lo­sig­keit kön­nen vie­le sich die hohen Lebens­hal­tungs­kos­ten in Lon­gye­ar­by­en nicht mehr leis­ten und sind in ihre Hei­mat­län­der gezo­gen. Der Spitz­ber­gen­ver­trag sichert Bür­gern vie­ler Staa­ten zwar frei­en Zugang, aber daher bie­tet Nor­we­gen Spitz­ber­gens Bewoh­nern kei­ne Unter­stüt­zung etwa im Fall von Arbeits­lo­sig­keit. Nach Aus­lau­fen einer ein­ma­li­gen staat­li­chen Unter­stüt­zung im Früh­jahr stan­den Men­schen ohne Ein­kom­men oder finan­zi­el­le Reser­ven daher schutz­los im Regen.

Zu den Ver­lie­rern gehört wohl auch Lon­gye­ar­by­ens Bank: die Spare­Bank Nord­nor­we­gen schließt 16 Filia­len im Nor­den des Lan­des, dar­un­ter auch die in Lon­gye­ar­by­en, die ein­zi­ge Bank im Ort. Das soll aller­dings nichts mit Coro­na zu tun haben, son­dern mit ver­än­der­tem Ver­brau­cher­ver­hal­ten: Laut Spare­Bank mache die Digi­ta­li­sie­rung den direk­ten Kon­takt mit einer Bank­fi­lia­le über­flüs­sig, wie die Sval­bard­pos­ten erfah­ren hat. Wie man sich den­ken kann, stößt die Ankün­di­gung in Lon­gye­ar­by­en gera­de in Kri­sen­zei­ten auf star­ke Kri­tik.

Post und Bank, Longyearbyen

Post und Bank in Lon­gye­ar­by­en: die Post bleibt, die Bank geht.

Glück gehabt hat hin­ge­gen die Post: Wäh­rend in Nor­we­gen die meis­ten Post­fi­lia­len geschlos­sen wer­den und Post­diens­te in gro­ßen Tei­len des Lan­des künf­tig nur noch in Geschäf­ten und Super­märk­ten zu fin­den sein wer­den, bleibt die Post in Lon­gye­ar­by­en erhal­ten. Dar­über hin­aus wird es nur noch Filia­len in Oslo geben.

Eis­bär beim Mar­kie­ren umge­kom­men

Die Serie trau­ri­ger Nach­rich­ten aus Spitz­ber­gen will nicht abrei­ßen. Am Mitt­woch kam ein Eis­bär im Zusam­men­hang mit einer Betäu­bung und Mar­kie­rung durch Wis­sen­schaft­ler ums Leben, wie der Sys­sel­man­nen bestä­tig­te.

Der Vor­fall ereig­ne­te sich im Wij­defjord in der rou­ti­ne­mä­ßi­gen Herbst­kam­pa­gne zum Mar­kie­ren von Eis­bä­ren. Dabei wer­den Eis­bä­ren vom Hub­schrau­ber aus betäubt und anschlie­ßend gewo­gen, mar­kiert und es wer­den übli­cher­wei­se Pro­ben genom­men. Das Tier war der „30. oder 31.“ Bär der aktu­el­len Kamp­gne.

Bekannt ist zunächst nur, dass der Bär die Pro­ze­dur nicht über­leb­te. Wann und war­um er genau starb, ist bis­lang nicht ver­öf­fent­licht. Rou­ti­ne­mä­ßig wur­de beim Sys­sel­man­nen ein Ver­fah­ren eröff­net. Daher wur­den bis­lang kei­ne wei­te­ren Details mit­ge­teilt, etwa ob ein Tier­arzt anwe­send war.

An dem Ver­fah­ren, regel­mä­ßig eine gro­ße Anzahl von Eis­bä­ren vom Hub­schrau­ber aus zu betäu­ben, was für die Tie­re mit erheb­li­chem Stress ver­bun­den ist, wur­de schon mehr­fach sub­stan­zi­el­le Kri­tik laut. Laut Jon Aars, dem füh­ren­den Eis­bä­ren­for­scher des Nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tuts, „ver­lie­re“ man bei 1000 Betäu­bun­gen übli­cher­wei­se 2 bis 4 Eis­bä­ren. Ihm selbst (Aars) sei dies nun seit 2003 zum drit­ten Mal pas­siert. Der Sval­bard­pos­ten teil­te Aars mit, dass das „Mar­kie­ren dadurch gerecht­fer­tigt wird, dass wir als Wis­sen­schaft­ler mei­nen, dass die Infor­ma­tio­nen, die wir erhal­ten, wert­voll sind“.

Eisbärenschädel

Begeg­nun­gen zwi­schen Mensch und Eis­bär haben die­ses Jahr auf Spitz­ber­gen bereits vier Bären und einen Men­schen das Leben gekos­tet
(Sym­bol­bild: harm­lo­ser Fund eines Eies­bä­ren­schä­dels in der Hin­lo­pen­stra­ße).

Es ist bereits der vier­te Vor­fall die­ses Jahr, bei dem ein Eis­bär auf Spitz­ber­gen durch Men­schen­hand ums Leben kommt. Vor dem töd­li­chen Angriff Ende August, bei dem ein Mensch starb, war schon Anfang Janu­ar ein Eis­bär von der Poli­zei erschos­sen wor­den, ohne dass eine unmit­tel­ba­re Gefah­ren­si­tua­ti­on vor­lag, und Ende Janu­ar starb ein betäub­ter Eis­bär, der aus der Umge­bung Lon­gye­ar­by­ens aus­ge­flo­gen wer­den soll­te, im Hub­schrau­ber, wobei mut­maß­lich erheb­li­che Feh­ler gemacht wor­den sind. Bei­de Fäl­le, vor allem jedoch die töd­li­che Betäu­bung von Ende Janu­ar, zogen star­ke Kri­tik auf sich, wobei es auch dar­um ging, ob das Polar­in­sti­tut die Kom­pe­tenz zum Betäu­ben von Eis­bä­ren hat oder ob dabei ein Tier­arzt anwe­send sein soll­te. Man darf auch daher gespannt sein, wel­che Details im aktu­el­len Fall noch ans Licht kom­men wer­den, etwa ob ein Tier­arzt anwe­send war.

Aus­flug zum Svenske­hu­set am Kapp Thord­sen

Bei all den schlech­ten Nach­rich­ten der letz­ten Wochen wie Rei­se­hin­der­nis­sen wegen poten­zi­ell töd­li­cher Viren und dem Angriff eines abso­lut töd­li­chen Eis­bä­ren fällt es mit­un­ter schwer, den Blick für die schö­nen Sei­ten Spitz­ber­gens, wenn schon nicht des Lebens, zu ver­lie­ren. Es wird Zeit für ein paar Bil­der, die genau die­se schö­nen Sei­ten in Erin­ne­rung rufen sol­len.

Es ist mitt­ler­wei­le schon wie­der eini­ge Wochen her, aber das macht ja nichts. Der Isfjord lag glatt wie ein Spie­gel und die Fahrt von Lon­gye­ar­by­en zum Kapp Thord­sen im klei­ne Zodiac lief wie im Tief­flug.

Gale­rie: Svenske­hu­set

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Die dra­ma­ti­sche Geschich­te des Svenske­hu­set am Kapp Thord­sen, des ältes­ten Hau­ses von Spitz­ber­gen, und war­um es auch als „Gespens­ter­haus“ bekannt ist, wer­de ich hier nicht erzäh­len. Das habe ich näm­lich gera­de auf einer neu­en Pano-Sei­te über das Svenske­hu­set getan, wer inter­es­siert ist, kann dort alles nach­le­sen. Ich kann es nur emp­feh­len. Die­se Auf­nah­men machen zu kön­nen, war einer von meh­re­ren Grün­den dafür, die ers­te sich bie­ten­de Gele­gen­heit zu nut­zen, die Fahrt über den Isfjord zu machen.

Und ansons­ten sind es die wei­ten Bli­cke über Fjord und Ber­ge wie auch die klei­nen Ein­drü­cke der Tun­dra, die einen Schön­wet­ter­tag mit viel Zeit an so einem schö­nen Ort zu einem Erleb­nis machen, wie man sie nicht genug haben kann.

Apro­pos „klei­ne Ein­drü­cke der Tun­dra“: die win­zi­gen Blüm­chen zu foto­gra­fie­ren, fand ich immer etwas unbe­frie­di­gend, da wegen der gerin­gen Tie­fen­schär­fe von Nah- und Makro­auf­nah­men immer nur ein sehr klei­ner Teil einer Blü­te oder einer Blu­me scharf wird. Mitt­ler­wei­le ermög­licht die Foto­tech­nik, zumin­dest bei guten Bedin­gun­gen, eini­ge Schrit­te wei­ter zu gehen. „Focus stack­ing“ heißt das Zau­ber­wort. Es erfor­dert etwas Auf­wand in Bezug auf Tech­nik, Vor­be­rei­tung, Auf­nah­me und Nach­be­ar­bei­tung, aber ich fin­de, es lohnt sich:

Vierkantiges Heidekraut, Svenskehuset

Vier­kan­ti­ges Hei­de­kraut beim Svenske­hu­set.
Durch Fokus-Stack­ing wird fast die gan­ze Blü­te scharf dar­stell­bar.

Phippsøya-Eis­bär (MS Bre­men, 2018): Ver­fah­ren ein­ge­stellt

Das Ver­fah­ren in dem Fall des Eis­bä­ren, der 2018 von Mit­ar­bei­tern des deut­schen Kreuz­fahrt­schif­fes Bre­men auf der Phippsøya erschos­sen wur­de, wur­de nun ein­ge­stellt, wie der Sys­sel­man­nen am Frei­tag mit­teil­te.

Eisbär, Phippsøya

Eis­bär auf der Phippsøya, an einem Tier­ka­da­ver nagend.
Wahr­schein­lich war es genau die­ser Eis­bär, der 11 Tage spä­ter am glei­chen Ort
von Mit­ar­bei­tern der MS Bre­men erschos­sen wur­de.

Zu dem Fall war es am 28. Juli 2018 gekom­men, als ins­ge­samt 14 Mann­schafts­mit­glie­der der MS Bre­men auf der Phippsøya, die zu den Sjuøya­ne gehört, an Land gin­gen, um einen Land­gang für die Pas­sa­gie­re vor­zu­be­rei­ten. Unter den 14 Per­so­nen befan­den sich der Expe­di­ti­ons­lei­ter, vier Eis­bä­ren­wäch­ter, ein Foto­graf und wei­te­re Mann­schafts­mit­glie­der. Als zwei der Eis­bä­ren­wäch­ter los­ge­schickt wur­den, um nicht ein­seh­ba­res Gelän­de zu kon­trol­lie­ren, begeg­ne­ten sie dem Eis­bä­ren, der eine der bei­den Per­so­nen angriff und am Kopf ver­letz­te. Auch Schreck­schüs­se brach­ten den Bären nicht dazu, den Angriff zu unter­bre­chen, so dass zwei Per­so­nen ins­ge­samt drei Schüs­se abfeu­er­ten und den Bären damit töte­ten. Der ange­grif­fe­ne Mann über­leb­te leicht ver­letzt.

Der Vor­fall wur­de von dem anwe­sen­den Foto­gra­fen doku­men­tiert, so dass sich das Gesche­hen gut und unzwei­fel­haft rekon­stru­ie­ren ließ.

Nach einer Ent­schei­dung der Staats­an­walt­schaft Troms und Finn­mark (Nord­nor­we­gen) wur­de das Ver­fah­ren nun ein­ge­stellt. Einen Eis­bä­ren zu erschie­ßen ist grund­sätz­lich ver­bo­ten und straf­bar, im vor­lie­gen­den Fall wur­de aber Not­wehr fest­ge­stellt.

Auch das Ver­fah­ren gegen die Fir­ma wur­de ein­ge­stellt. Hier war unter­sucht wor­den, ob die Sicher­heits­rou­ti­nen aus­rei­chend waren.

Die Unter­su­chung des Vor­falls war im Novem­ber 2019 abge­schlos­sen, das Ver­fah­ren wur­de danach jedoch noch wegen unkla­rer Zustän­dig­kei­ten und dann wegen der Coro­na-Kri­se ver­zö­gert.

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