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Offi­zi­el­le Zer­ti­fi­zie­rung von Gui­des auf Spitz­ber­gen in Arbeit

Mit dem Wirt­schafts- und dem Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um arbei­ten gleich zwei nor­we­gi­sche Minis­te­ri­en an einer neu­en Rege­lung für den Tou­ris­mus auf Spitz­ber­gen. Auch wenn die Arbei­ten noch in einem recht frü­hen Sta­di­um sind, zeich­net sich schon ab, dass Gui­des dabei eine wesent­li­che Rol­le spie­len wer­den. Gui­des sind bei jeder tou­ris­ti­schen Akti­vi­tät in Spitz­ber­gen prä­sent und spie­len dabei in viel­fa­cher Hin­sicht eine zen­tra­le Rol­le: Sie über­neh­men Ver­ant­wor­tung sowohl für ein gutes, infor­ma­ti­ves und siche­res Erleb­nis als auch für die Ein­hal­tung gesetz­li­cher und bran­chen­in­ter­ner sowie fir­men­ei­ge­ner Regeln zum Schutz von Natur, Tie­ren und Kul­tur­denk­mä­lern.

Der Ark­tis-Gui­de: seit Jahr­zehn­ten ein zen­tra­ler, aber unge­schütz­ter Beruf

Da kann es schon erstau­nen, dass der zen­tra­le Beruf inner­halb die­ser über 100 Jah­re alten Bran­che*, die sich seit meh­re­ren Jahr­zehn­ten lokal und inter­na­tio­nal indus­tri­ell ent­wi­ckelt, nicht geschützt ist. Jeder kann Dienst­leis­tun­gen als Gui­de anbie­ten. Über­le­gun­gen und Vor­stö­ße, Gui­des zu zer­ti­fi­zie­ren, gibt es schon län­ger; sowohl lokal in Lon­gye­ar­by­en (Visit Sval­bard) als auch von Pri­vat­leu­ten (PTGA) orga­ni­siert gibt es ent­spre­chen­de Ansät­ze, wor­über vie­le akti­ve Gui­des sich schon mit Zer­ti­fi­ka­ten ver­schie­de­ner Art aus­ge­stat­tet haben. Natür­lich sind auch AECO, der Bran­chen­ver­band der schiffs­ba­sier­ten Ver­an­stal­ter, und ver­schie­de­ne Ver­an­stal­ter selbst aktiv.

*Regel­mä­ßi­ge, kom­mer­zi­ell orga­ni­sier­te Kreuz­fahr­ten gehen in Spitz­ber­gen auf Wil­helm Bades ers­te Nord­land­fahrt im Jahr 1891 zurück.

Guide, Touristen und Walrosse in Spitzbergen

Tou­ris­ten beob­ach­ten Wal­ros­se in Spitz­ber­gen: der Gui­de sorgt für ein schö­nes, siche­res Erleb­nis, ohne die Tie­re zu stö­ren.

Das Pro­blem ist: Bis­lang ist kei­ne Zer­ti­fi­zie­rung offi­zi­ell aner­kannt. Es ist unklar, wer Zer­ti­fi­ka­te aus­stel­len darf und soll, wel­che Qua­li­fi­ka­tio­nen dabei gefragt sind und wie und wo die­se über­prüft wer­den sol­len.

Die nor­we­gi­sche Regie­rung arbei­tet an einer offi­zi­el­len Zer­ti­fi­zie­rung für Spitz­ber­gen-Gui­des

Das soll sich nun ändern. Die nor­we­gi­sche Regie­rung hat Bran­chen­be­tei­lig­te dazu auf­ge­ru­fen, Vor­schlä­ge zu machen. Im Herbst soll ein Vor­schlag für ein Regel­werk vor­lie­gen. Wie es genau aus­se­hen wird und wann es in Kraft tre­ten wird, ist natur­ge­mäß der­zeit offen.

Von einem gut durch­dach­ten Regel­werk wür­den alle pro­fi­tie­ren, nicht zuletzt die Gui­des selbst: die Lohn­struk­tur und Arbeits­be­din­gun­gen in der Bran­che wur­den über die Jah­re immer wie­der oft zu Recht kri­ti­siert, da es in einem unge­schütz­ten Beruf ein­fach ist, erfah­re­ne Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen bei For­de­run­gen, die dem Arbeit- oder Auf­trag­ge­ber nicht pas­sen, durch Neu­lin­ge zu erset­zen. Es gibt genug Anwär­ter, die für eine Sai­son Spaß und Aben­teu­er in der Ark­tis auch für Kost und Logis arbei­ten wür­den, auf jeden Fall aber für einen Apfel und ein Eis (oder auch ein Ei) – aus Sicht des Ein­zel­nen viel­leicht sogar ver­ständ­lich, für pro­fes­sio­nel­le Gui­des, die Bran­che und letzt­lich auch die Tou­ris­ten, die poten­zi­ell von uner­fah­re­nen Leu­ten in einer anspruchs­vol­len Umge­bung geführt wer­den, aber eine höchst ungüns­ti­ge Kon­stel­la­ti­on.

Pro­fi­tie­ren könn­ten im Ide­al­fall alle: Tou­ris­ten, die Bran­che, der Natur­schutz – und die Gui­des selbst

Dar­über hin­aus haben vie­le Gui­des schon einen erheb­li­chen Auf­wand in Zer­ti­fi­ka­te gesteckt, von denen nie­mand weiß, ob sie jemals tat­säch­lich aner­kannt wer­den. Natür­lich ist jede Qua­li­fi­zie­rung grund­sätz­lich sinn­voll, aber intern wird der gro­ße, oft büro­kra­ti­sche Auf­wand zum Erlan­gen von for­ma­len Nach­wei­sen für Fähig­kei­ten, die erfah­re­ne Leu­te in der Pra­xis schon über lan­ge Zeit tag­täg­lich unter Nach­weis gestellt haben, ohne zu wis­sen, ob die­se Nach­wei­se jemals irgend­wo an rele­van­ter Stel­le aner­kannt wer­den, beklagt.

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Letzte Änderung: 12. Mai 2021 · Copyright: Rolf Stange
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