Das alte Brandübungsfeld am Flughafen von Longyearbyen ist seit Jahren Streitthema. Im Rahmen von Brandübungen sind über lange Zeit große Mengen an „per- und polyfluorierte Alkylverbindungen“, kurz PFAS, in die Umwelt gelangt. PFAS sind Bestandteil von Löschschaum, gleichzeitig aber gesundheits- und umweltschädlich. Die fraglichen Stoffe reichern sich in der Natur an, etwa im Boden und in der Nahrungskette, können aber kaum auf natürlichem Weg abgebaut werden und werden deshalb auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt.
Das alte Brandübungsfeld wurde vor 24 Jahren geschlossen. Das ist bei Weitem keine Ewigkeit und entsprechend sind nach wie vor hohe Konzentrationen von PFAS im Boden nachweisbar. Ein Teil der belasteten Bodenmasse wurde bereits entfernt, die Sanierung weiterer Flächen war ein Zankapfel: Die Flughafengesellschaft Avinor hat gegen entsprechende Auflagen geklagt mit dem Argument, dass dies zu teuer und unverhältnismäßig sei. Zudem gäbe es für andere Flughäfen in Norwegen nicht so strenge Auflagen. Das ist richtig, aber der Umweltschutz hat auf Spitzbergen besonders hohe Priorität.
Entfernung giftbelasteter Bodenmassen am Pferdehof beim Flughafen von Longyearbyen, August 2023.
Daher hat das norwegische Klima- und Umweltministerium nun die Auflagen bestätigt. Avinor muss entsprechend weitere belastete Bodenmassen entfernen. Dafür ist ein Budget von 25 Millionen Kronen (gut 2,1 Millionen Euro) vorgesehen. Die Arbeiten sollen laut Svalbardposten im August beginnen.
Jørn Dybdahl, der frühere Inhaber des im fraglichen Gebietes gelegenen Reiterhofes, ist 2023 an einer Krebserkrankung gestorben, die er selbst auf die Umweltbelastung durch PFAS zurückführte.