Der Spitzbergenvertrag wurde 1920 unterschrieben und trat 1925 in Kraft. Er besiegelt die norwegische Souveränität über die Inselgruppe Svalbard, regelt aber auch Zugangsrechte von Bürgern der Mitgliedsstaaten.
Fredrik Wedel Jarlsberg, der norwegische Gesandte in Paris,
unterschrieb am 09. Februar 1920 in Versailles den Spitzbergenvertrag.
Seit 1925 haben sich zahlreiche Staaten dem Vertragswerk angeschlossen. Bislang waren Nordkorea (!) und Lettland die letzten Neuzugänge, beide traten dem Vertrag 2016 bei.
Im April ratifizierte jedoch auch Ankara die zuvor geleistete Unterschrift, und seitdem ist die Türkei das jüngste Mitglied des Spitzbergen-Vertragsstaatenclubs.
Viel ändern wird sich dadurch eher nicht: Norwegen unterscheidet in der Verwaltungspraxis ohnehin bislang nicht zwischen Bürgern aus Vertragsstaaten und anderen Ländern. So leben in Longyearbyen über 200 Thailänder und Philippinos, ohne dass deren Herkunftsländer dem Spitzbergenvertrag beigetreten sind.
Die Türkei scheint Interessen auf anderer Ebene zu haben, wie der Barents Observer schreibt: So war kürzlich eine türkische Delegation in der russischen Siedlung Pyramiden, um sich dort die Möglichkeiten zum Betrieb einer Forschungsstation anzuschauen. Russland hat angekündigt, aus Pyramiden eine Alternative zu Ny-Ålesund zu machen, wo bislang unter norwegischer Führung international Polarforschung betrieben wird.