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Jahres-Archiv: 2024 − Nachrichten


Sval­bard Ski­ma­ra­thon bei Wind und Käl­te

Der dies­jäh­ri­ge Sval­bard Ski­ma­ra­thon ist Sams­tag Vor­mit­tag über die Büh­ne gegan­gen. Kräf­ti­ger Wind hat den Teil­neh­mern das Ren­nen erschwert und droh­te sogar, die Ver­an­stal­tung kurz­fris­tig zu ändern oder gar plat­zen zu las­sen: Der Wet­ter­dienst hat eine Lawi­nen­war­nung her­aus­ge­ge­ben, und das Toda­len, in dem die Stre­cke lief, ist bei Lawi­nen­ge­fähr­dung poten­zi­ell heik­les Gelän­de.

Svalbard Skimarathon

Der Ski­ma­ra­thon lief im Toda­len bei her­aus­for­dern­den Bedin­gun­gen:
kräf­ti­ger Wind und -12 Grad.

Die Lawi­nen­si­cher­heit wur­de vor Start durch Fach­leu­te begut­ach­tet und die Stre­cke dar­auf­hin frei­ge­ge­ben, so dass die ins­ge­samt 648 Teil­neh­mer mit klei­ner Ver­spä­tung star­ten konn­ten. Dar­un­ter waren Pro­fis wie der nor­we­gi­sche Olym­pia­sie­ger Olaf Tuf­te, vie­le ambi­tio­nier­te Ama­teu­re und Frei­zeit­läu­fer, dar­un­ter Fami­li­en mit Kin­dern, die zwi­schen der vol­len Mara­thon­stre­cke und dem Halb­ma­ra­thon wäh­len konn­ten.

Svalbard Skimarathon

Sie­ger Pet­ter Sol­eng Skin­stad nach 2:19:11 Stun­den im Ziel, knapp gefolgt von Eivind Vold.

In jedem Fall eine ernst­haf­te sport­li­che Her­aus­for­de­rung bei kräf­ti­gem Wind und mit gut 400 Höhen­me­tern.

Svalbard Skimarathon, Eisbärenwache

Die­ser Anblick hät­te bei jedem ande­ren Mara­thon sicher sofort einen Groß­ein­satz der Poli­zei aus­ge­löst. Heu­te dreh­te sich nie­mand danach um 🙂

Hier noch ein paar Ein­drü­cke vom dies­jäh­ri­gen Sval­bard Ski­ma­ra­thon.

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Lusi­ta­niaf­jel­let, Ile de France­top­pen: Höhe­punkt im Nor­dens­ki­öld Land

Ein Höhe­punkt im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes, 925 Meter hoch. Das Lusi­ta­niaf­jel­let liegt zen­tral im nörd­li­chen Nor­dens­ki­öld Land, gut 23 Kilo­me­ter öst­lich von Lon­gye­ar­by­en. Etwas nörd­lich vor­ge­la­gert ist der Isle de France­top­pen, 915 Meter hoch aber noch etwas bes­ser gele­gen für einen wahr­haft gran­dio­sen Rund­um­blick. Im Nor­den „zeigt“ der lan­ge Rücken genau auf den schö­nen Temp­let („Tem­pelf­jell“), man sieht Sass­senfjord, Tem­pel­fjord (bei­de zuge­fro­ren) und links davon den offe­nen Isfjord. Im Osten erstreckt sich das wei­te Sas­send­a­len und im Süden (etwa unter der Son­ne) der Rücken zum Lusi­ta­niaf­jel­let, umge­ben von den zahl­lo­sen Ber­gen des Nor­dens­ki­öld Lan­des.

Vogel­pa­no Lusi­ta­niaf­jel­let, Isle de France­top­pen

Was man im Bild nicht sieht: den star­ken Wind und die kräf­ti­gen Minus­gra­de. Wir haben uns nur kurz oben auf­ge­hal­ten und die Bedin­gun­gen, um den Vogel flie­gen zu las­sen, damit er die­ses Pan­ora­ma auf­neh­men konn­te, waren schon grenz­wer­tig. Aber es hat sich gelohnt, mei­ne ich.

Vie­le wei­te­re „Vogel­pan­ora­men“ gibt es in der Abtei­lung „Vogel­pan­ora­ma“, die im Gegen­satz zu den „nor­ma­len“ Pan­ora­men als beson­de­res Dan­ke­schön für die reser­viert ist, die den auf­wän­di­gen Betrieb von Spitzbergen.de unter­stüt­zen, auf wel­che Wei­se auch immer.

Spitz­ber­gen unter Segeln 2025

Schon lan­ge machen wir uns Gedan­ken über die Spitz­ber­gen­rei­sen ab 2025. Die­se pla­nen wir unter ande­ren gesetz­li­chen Bedin­gun­gen als bis­lang. Natür­lich freut sich nie­mand über Ein­schrän­kun­gen, zumal wenn die­se im Sin­ne des Umwelt­schut­zes wenig ziel­füh­rend erschei­nen. Aber nach­dem wir uns die neu­en Regeln genau ange­schaut haben (ein paar letz­te par­la­men­ta­ri­sche Ent­schei­dun­gen ste­hen noch aus, aber wir wis­sen genug), ist es nun Zeit, nicht mehr alten Zei­ten hin­ter­her­zu­trau­ern, son­dern sich dar­über zu freu­en, dass uns wei­ter­hin Mög­lich­kei­ten und Platz blei­ben wer­den. Und zwar genug, um auch län­ge­re Segel­schif­frei­sen mit Leben und Sinn, Freu­de und schö­nen, abwechs­lungs­rei­chen Erleb­nis­sen zu fül­len. Was das genau­er bedeu­tet, dar­um soll es hier gehen.

Spitz­ber­gen: Mög­lich­kei­ten ab 2025

Wäh­rend der­zeit die ein­zel­nen Rei­se­be­schrei­bun­gen für unse­re geplan­ten Fahr­ten für 2025 ent­ste­hen (Ter­min­über­sicht unten), wol­len wir hier den Rah­men skiz­zie­ren, in dem wir uns künf­tig bewe­gen wer­den. Kurz zusam­men­ge­fasst: Wei­ter­hin haben wir deut­lich mehr Mög­lich­kei­ten, als man inner­halb einer ein­zel­nen Rei­se nut­zen kann.

Spitzbergen unter Segeln, Reisegebiete ab 2025

Schwer­punkt­mä­ßig wer­den unse­re Rei­sen „Spitz­ber­gen unter Segeln“ ab 2025 in den grün umrahm­ten Gebie­ten statt­fin­det. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen im Text.

Fahrt­ge­biet „Spitz­ber­gen West: Isfjord-For­lands­und-Kongsfjord“: über 820 Kilo­me­ter Küs­ten­li­nie

Allei­ne das Gebiet „Spitz­ber­gen West, Isfjord-Kongsfjord“ umfasst über­schlä­gig über 820 Kilo­me­ter Küs­ten­li­nie und eine gro­ße Anzahl guter Lan­de­stel­len, die wir schon bis­lang immer wie­der ger­ne ange­lau­fen haben. Dazu kom­men noch etli­che Lan­de­stel­len, wo wir immer schon dach­ten, da müss­te man mal hin, aber es hat sich bis­lang nicht erge­ben. Wie oft haben wir im klei­nen Kreis abends auf der Brü­cke nicht schon gesagt: man müss­te eigent­lich mal min­des­tens eine Woche, bes­ser zehn Tage, im Isfjord unter­wegs sein. Das ist tat­säch­lich so, davon habe ich zusam­men mit eini­gen Kapi­tä­nen der Anti­gua und Mean­der in den letz­ten 15 Jah­ren oft geträumt, auch als noch nie­mand von den Ände­run­gen ab 2025 wuss­te. Pri­vat wür­den wir das machen, haben wir uns dabei gesagt, weil es viel gefah­re­ne Ent­fer­nung aus der Fahrt nimmt und damit mehr Zeit und Ruhe ins Gesamt­erleb­nis bringt und weil der Isfjord ein­fach fast alles hat, was man von Spitz­ber­gen will (abge­se­hen natür­lich von bestimm­ten Orten, die anders­wo lie­gen, logi­scher­wei­se). Weni­ger Mei­len, mehr Erleb­nis.

Unse­re Fahr­ten im Früh­jahr, im Mai und Juni, wer­den schwer­punkt­mä­ßig im Fahrt­ge­biet „Spitz­ber­gen West: Isfjord-Kongsfjord“ statt­fin­den, sowie an der Treib­eis­kan­te. Auch auf den Fahr­ten im Hoch­som­mer und Spät­som­mer wird die­ses Gebiet eine wich­ti­ge Rol­le spie­len – was ja auch oft schon bis­her der Fall war.

In die­sem Gebiet lie­gen auch alle Sied­lun­gen Spitz­ber­gens. Die rus­si­schen Sied­lun­gen Barents­burg und Pyra­mi­den wer­den wir ger­ne wie­der anlau­fen, sobald der rus­si­sche Krieg gegen die Ukrai­ne vor­bei ist. Möge es bald sein. Die Hoff­nung stirbt ja bekannt­lich zuletzt.

Foto­ga­le­rien Fahrt­ge­biet „Spitz­ber­gen West: Isfjord-For­lands­und-Kongsfjord“

Um die Viel­falt der Mög­lich­kei­ten im Fahrt­ge­biet „Spitz­ber­gen West: Isfjord-For­lands­und-Kongsfjord“ zu illus­trie­ren, habe ich eini­ge Bil­der zusam­men­ge­stellt. Der Über­sicht hal­ber unter­teilt in die Gale­rien „Isfjord“, „For­lands­und“ und „Kongsfjord“. Man sieht: die Viel­falt ist groß. Die Aus­wahl und Rei­hen­fol­ge der Bil­der ist im Ein­zel­nen nicht sys­te­ma­tisch, son­dern ein­fach aus den jewei­li­gen Gebie­ten zusam­men­ge­stellt, um die Viel­falt der wei­ter­hin bestehen­den Mög­lich­kei­ten zu zei­gen.

Es sind vie­le Bil­der – dar­un­ter geht der Bei­trag auch mit Text wei­ter 🙂

Foto­ga­le­rie Isfjord

Der größ­te Fjord Spitz­ber­gens, in dem die gan­ze Insel­grup­pe land­schaft­lich-öko­lo­gisch-geo­lo­gisch-his­to­risch bei­spiel­haft reprä­sen­tiert ist, steht uns wei­ter­hin offen.

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Foto­ga­le­rie For­lands­und

Die West­küs­te Spitz­ber­gens zwi­schen Isfjord und Kongsfjord hat uns immer schon viel Freu­de gemacht und sie wird es auch wei­ter­hin tun, mit wei­ter Tun­dra, schrof­fen Ber­gen und schö­nen Glet­schern. Und dabei habe ich den St. Jons­fjord beim Zusam­men­stel­len der Bil­der völ­lig ver­ges­sen …

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Foto­ga­le­rie Kongsfjord

Klar, der Kongsfjord. Da gibt es natür­lich auch deut­lich mehr als „nur“ Ny-Åle­sund.

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Schutz­ge­bie­te: Land­gän­ge an bestimm­ten Punk­ten

In den Natio­nal­parks und Natur­re­ser­va­ten sind Land­gän­ge ab 2025 nur noch an bestimm­ten Orten zuge­las­sen. Die­se sind in der Kar­te durch die klei­ne­ren grü­nen Punk­te mar­kiert. Eini­ge davon umfas­sen grö­ße­re Ufer­ab­schnit­te, in denen sich meh­re­re Lan­de­mög­lich­kei­ten befin­den, so dass man hier wirk­lich auch gute Mög­lich­kei­ten hat. Rea­lis­ti­scher­wei­se ist davon aus­zu­ge­hen, dass grö­ße­re Schif­fe (50-200 Pas­sa­gie­re) sich einen Teil die­ser Orte mit­tels eines Buchungs­sys­tems lan­ge vor Sai­son­be­ginn unter­ein­an­der auf­tei­len wer­den. Das ist nach­voll­zieh­bar, damit auch die­se Schif­fe, die schwer­punkt­mä­ßig eine eher gerin­ge­re Zahl von „Klas­si­kern“ unter den Lan­de­stel­len anfah­ren, ihren Pas­sa­gie­ren ein Pro­gramm bie­ten kön­nen. Schon immer sind wir die­sen Stel­len ten­den­zi­ell eher aus­ge­wi­chen bzw. haben sie nur genutzt, wenn sie eben ver­füg­bar waren. Das wird sicher auch so blei­ben, die „grü­nen Punk­te“ wer­den wir nach Gele­gen­heit natür­lich nut­zen, aber unse­re Schwer­punk­te wer­den in den drei Gebie­ten lie­gen, in denen wei­ter­hin Fle­xi­bi­li­tät besteht.

Aller­dings ist von den Regel­än­de­run­gen die Mög­lich­keit der Fahrt auf dem Was­ser, mit Schiff und Zodiac, unbe­rührt. Wie schon frü­her, kön­nen wir schö­ne Land­schaf­ten vom Schiff aus genie­ßen und mit dem Zodiac zu Glet­schern und Vogel­fel­sen fah­ren, und zwar grund­sätz­lich über­all, so wie bis­lang. Hier wird es kei­ne Ein­schrän­kun­gen geben, son­dern zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten, die wir natür­lich wei­ter­hin oft und ger­ne nut­zen wer­den.

Fahrt­ge­biet „Spitz­ber­gen Nord“: über 250 Kilo­me­ter Küs­ten­li­nie

250 Kilo­me­ter Küs­ten­li­nie mag sich nach ver­gleichs­wei­se wenig anhö­ren und von der Zahl her stimmt das auch, ver­gli­chen etwa mit den über 1200 Kilo­me­tern Küs­te, die das Nord­aus­t­land hat. Aller­dings lie­gen im Gebiet „Spitz­ber­gen Nord“, das von der Ost­sei­te des Wood­fjord bis zur West­sei­te des Sorg­fjord reicht und dazwi­schen den nörd­li­chen Wij­defjord umfasst, zahl­rei­che gute, inter­es­san­te Lan­de­stel­len und damit reich­lich Mög­lich­kei­ten für vie­le Lan­dun­gen und span­nen­de Tou­ren.

Bei den Fahr­ten im Juli pla­nen wir, neben dem Fahrt­ge­biet „Spitz­ber­gen West: Isfjord-Kongsfjord“ auch die­ses Gebiet im Nor­den anzu­fah­ren, wobei letzt­lich natür­lich sowie­so das Wet­ter den Kurs bestimmt.

Fahrt­ge­biet „Spitz­ber­gen Ost“: 300 Kilo­me­ter Küs­ten­li­nie

Jetzt habe ich ein­mal damit ange­fan­gen, die Küs­ten­ki­lo­me­ter zu „zäh­len“, mit­tels einer über­schlä­gi­gen Län­gen­mes­sung auf TopoS­val­bard, der Online-Kar­te des nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tuts 🤓 also blei­be ich nun auch dabei. Auch an der Ost­küs­te Spitz­ber­gens, im nörd­li­chen Storfjord, haben wir über 300 Kilo­me­ter Küs­ten­li­nie zur „frei­en Ver­fü­gung“. Auch hier lie­gen schon frü­her ger­ne genutz­te, schö­ne-span­nen­de Lan­de­stel­len sowie gutes Poten­zi­al für „neue“ Stel­len, die wir uns erschlie­ßen wer­den. Damit haben wir auch für län­ge­re Fahr­ten, die wir als Umrun­dung pla­nen, im Osten Spitz­ber­gens wei­ter­hin gute Mög­lich­kei­ten, zusätz­lich zu den Loka­li­tä­ten in den Schutz­ge­bie­ten, die wei­ter­hin offen­ste­hen.

Tier­be­ob­ach­tung: Eis­bä­ren, aber nicht nur

Ein abschlie­ßen­des Wort noch (ok, es wer­den sicher meh­re­re) zu Mög­lich­kei­ten der Tier­be­ob­ach­tung, die uns natür­lich wei­ter­hin wich­tig sind. Die schlech­te Nach­richt vor­weg: Wer vor allem durch den Wunsch auf Nah­di­stanz­fo­tos von Eis­bä­ren zur Spitz­ber­gen­rei­se moti­viert wird, wird nicht mehr glück­lich wer­den. Die nor­we­gi­sche Regie­rung will einen ver­pflich­ten­den Min­dest­ab­stand von 300 Metern ab Juli und im Früh­jahr sol­len es sogar 500 m sein. Der Par­la­ments­be­schluss dazu steht der­zeit noch aus, aber es ist damit zu rech­nen, dass das ab 2025 so gilt. Das wird übri­gens unab­hän­gig vom Ver­kehrs­mit­tel (Schiff, Boot, Motor­schlit­ten, …) gel­ten. Die auf Eis­bä­ren­sa­fa­ri spe­zia­li­sier­ten Ver­an­stal­ter kot­zen flei­ßig, aber zu die­sen haben wir, die Geo­gra­phi­sche Rei­se­ge­sell­schaft, uns expli­zit nie gezählt.

Die unver­gess­li­chen Erleb­nis­se, vom Zodiac oder Schiff aus Eis­bä­ren aus der Nah­di­stanz erle­ben zu kön­nen, wer­den damit weit­ge­hend Geschich­te sein (nicht zwin­gend kom­plett, dazu gleich mehr). Wo bleibt da der posi­ti­ve Aspekt? Den kann man hier sehen (muss aber nicht, je nach Wün­schen und Ein­stel­lung): Die meis­ten Eis­bä­ren­sich­tun­gen fin­den ohne­hin aus Ent­fer­nun­gen statt, die mit den künf­ti­gen Anfor­de­run­gen ohne­hin kom­pa­ti­bel waren, und auch die­se Sich­tun­gen emp­fan­den die meis­ten, die das Glück hat­ten, dabei sein zu dür­fen, als unver­gess­li­ches Erleb­nis. Mit ent­spre­chend guten Kame­ras sind dabei auch ein­drück­li­che Bil­der mög­lich. Aber das for­mat­fül­len­de Eis­bä­ren­por­trait wird es natür­lich nicht mehr geben.

Die Eis­kan­te außer­halb der Zwölf­mei­len­zo­ne

Was war das gera­de mit „nicht zwin­gend“? Hier soll­te man nicht ver­ges­sen, dass das nor­we­gi­sche Gesetz inner­halb der Zwölf­mei­len­zo­ne um Sval­bard her­um gilt. Die Ark­tis ist aber grö­ßer, und wenn die Treib­eis­kan­te in Reich­wei­te ist, aber außer­halb der Zwölf­mei­len­zo­ne liegt, dann bestimmt hier wie­der die Natur das Erleb­nis, und wenn der Eis­bär neu­gie­rig ist und übers Eis zum Schiff spa­ziert, dann gibt es kei­nen Grund, ihn davon abzu­hal­ten oder sich zurück­zu­zie­hen. Dann heißt es wie bis­her: Alle still und lei­se sein, genie­ßen, foto­gra­fie­ren.

Vor allem auf den frü­hen Fahr­ten, im Mai und Juni, ist das Treib­eis mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit in Reich­wei­te, basie­rend auf der durch­ge­hen­den Erfah­rung der letz­ten Jahr­zehn­te bis heu­te. Auch im Juli besteht die gute Chan­ce, dass das Eis noch nicht zu weit weg ist, je nach genau­en Ent­fer­nun­gen und Wet­ter. Natür­lich sind bei einer Fahrt zum Treib­eis kei­ne Eis­bä­ren­sich­tun­gen garan­tiert, aber die Chan­ce gibt es auf jeden Fall, und ansons­ten ist das Treib­eis auch ohne Eis­bä­ren ein unver­gess­li­ches Erleb­nis.

Ark­ti­sche Tier­welt: mehr als „nur“ Eis­bä­ren

Und ande­re Tie­re? Hier ändert sich im Wesent­li­chen nichts. Stö­ren durf­te man Tie­re noch nie, seit in Spitz­ber­gen Recht und Gesetz herr­schen. Das ist selbst­ver­ständ­lich gut und rich­tig so und dar­an ändert sich auch nichts. Vogel­ko­lo­nien, Ren­tie­re, Eis­füch­se, Wal­ros­se, Bart­rob­ben, See­hun­de … die dür­fen wir uns alle wei­ter­hin anschau­en, und hier wer­den die Abstän­de weit­ge­hend von der Natur dik­tiert und nicht vom Gesetz­ge­ber.

Bei den aller­meis­ten Tier­be­ob­ach­tun­gen einer Spitz­ber­gen­rei­se geht es nicht um Eis­bä­ren, son­dern eben um Vögel, Ren­tie­re, Eis­füch­se, … und da haben wir wei­ter­hin alle Mög­lich­kei­ten und somit eine Men­ge, wor­auf wir uns auch wei­ter­hin freu­en kön­nen.

Spitz­ber­gen unter Segeln 2025: unse­re Plä­ne

Ich hof­fe, es ist mir mit vie­len Wor­ten und Bil­dern gelun­gen dar­zu­le­gen, dass Spitz­ber­gen auch ab 2025 eine Rei­se wert sein wird, und auch mehr als „nur“ eine Rei­se. Natür­lich pas­sen wir uns an, natür­lich hät­ten wir ger­ne die vol­le Frei­heit der Zeit bis 2024 behal­ten, aber das ist nicht der Fall. Wer etwa eine der Fahr­ten mit der Arc­ti­ca II mit­ge­macht hat, wo wir mehr­fach mit viel Freu­de eine Woche im fer­nen Nor­den des Nord­aus­t­lands ver­brin­gen konn­ten, kann sich glück­lich schät­zen; das wird es so nicht mehr geben. Aber wem das Nord­aus­t­land nicht alles bedeu­tet, son­dern wer ark­ti­sche Natur erle­ben will, Land­schaf­ten, Tie­re und Geschich­te, hat dazu wei­ter­hin in Spitz­ber­gen reich­lich Mög­lich­kei­ten – davon war ja lang und breit die Rede.

Was haben wir also vor? Wie bis­lang, wer­den die Fahr­ten je nach Jah­res­zeit ver­schie­de­ne Schwer­punk­te haben. Auf allen Fahr­ten sind wir mit der Mean­der unter­wegs, einem wirk­lich schö­nen und für unse­re Fahr­ten per­fekt geeig­ne­ten Schiff, das maxi­mal zwölf Pas­sa­gie­ren Platz bie­tet. Hier kli­cken für mehr Infor­ma­tio­nen zur Mean­der.

Spitz­ber­gen unter Segeln 2025: das Früh­jahr

Bei den frü­hen Fahr­ten, im Mai und Juni, wer­den Schnee und Eis gro­ße Tei­le des Erleb­nis­ses prä­gen. Lan­ge Wan­de­run­gen bie­ten sich zu die­ser Zeit, in der der Schnee nass und schwer ist und die Tun­dra sump­fig, nicht an. Je nach Bedin­gun­gen kom­men dafür die Schnee­schu­he mit an Land.

Vor allem aber wird es jede Men­ge Eis in allen Vari­an­ten geben: fest­lie­gend in den Buch­ten, trei­bend auf dem Meer. Fahr­ten zu den ver­schie­de­nen Eis­kan­ten, von den Fjor­den bis fern­ab der Küs­te (ger­ne außer­halb der Zwölf­mei­len­zo­ne, sie­he oben 😉), wer­den wir ganz bestimmt eini­ge Male machen.

Land­gän­ge wer­den im Fahr­ge­biet „Spitz­ber­gen West: Isfjord, For­lands­und, Kongsfjord“ statt­fin­den.

  • 26. Mai bis 03. Juni (acht Über­nach­tun­gen an Bord)
  • 04. bis 13. Juni (9 Über­nach­tun­gen an Bord)

Spitz­ber­gen unter Segeln 2025: der Som­mer

Im Juli ist die Eis­kan­te wei­ter zurück­ge­wi­chen, oft aber noch in Reich­wei­te. Das Land wird schnee­frei und das Eis ist aus den Buch­ten getrie­ben, die damit zugäng­lich wer­den, und Tun­dra und der eine oder ande­re klei­ne Berg locken zu klei­ne­ren und bei pas­sen­der Gele­gen­heit auch län­ge­ren Wan­de­run­gen. Wir wer­den mit Sicher­heit eini­ge Zeit im „Spitz­ber­gen West: Isfjord, For­lands­und, Kongsfjord“ ver­brin­gen, aber je nach Wet­ter und was sonst so pas­siert fah­ren wir wahr­schein­lich auch zum nörd­li­chen Fahrt­ge­biet, das sich vom öst­li­chen Wood­fjord über den Wij­defjord bis zur West­sei­te des Sorg­fjord erstreckt. Die Mit­ter­nachts­son­ne scheint, die Tun­dra steht in vol­ler Blü­te.

  • 01. bis 09. Juli
  • 10. bis 18. Juli

Spitz­ber­gen unter Segeln 2025: der Herbst

Mit „Herbst“ ist es so eine Sache, Blät­ter­rau­schen wird es nicht geben. Dafür gibt es erst mal eine rela­tiv lan­ge Fahrt, wo wir je nach Wet­ter ver­su­chen wer­den, Spitz­ber­gen zu umrun­den und auch das Fahr­ge­biet „Spitz­ber­gen Ost“ anzu­steu­ern sowie die eine oder ande­re inter­es­san­te Stel­le an der süd­li­chen West­küs­te Spitz­ber­gens. Die Umrun­dung führt uns ggf. durch die Hin­lo­pen­stra­ße, wo unver­gess­li­che Plät­ze wie der Vogel­fel­sen Alkef­jel­let und der gewal­ti­ge Glet­scher Brås­vell­breen zu fin­den sind – hier hat es ohne­hin nie Land­gän­ge gege­ben (wie auch, auf einer senk­rech­ten Fels- bzw. Eis­wand), und das Erleb­nis vom Schiff oder Zodiac aus bleibt ja wei­ter­hin über­all, wo es etwas Span­nen­des zu sehen gibt, unein­ge­schränkt mög­lich. Und die eine oder ande­re Lan­de­stel­le wird es auch wei­ter­hin noch in der Hin­lo­pen­stra­ße geben.

Die letz­te Spitz­ber­gen-Fahrt der Sai­son ist zugu­ter­letzt etwas kür­zer; nun ist wie­der mit käl­te­rem Wet­ter zu rech­nen, mög­li­cher­wei­se auch schon mit Schnee. Die Näch­te wer­den län­ger und dunk­ler (am 23. Sep­tem­ber ist Tag­und­nacht­glei­che). Ab Mit­te Sep­tem­ber kön­nen sich bei güns­ti­gen Bedin­gun­gen die ers­ten Nord­lich­ter sehen las­sen, ab ca. 20. Sep­tem­ber stei­gen die Chan­cen dann mit zuneh­men­der Dun­kel­heit. Dazu kom­men die tie­fen Son­nen­stän­de, die das Land auch tags­über und vor allem natür­lich mor­gens und abends oft in fan­tas­ti­sches Licht tau­chen. All das wird die­se letz­te, abschlie­ßen­de Fahrt der Spitz­ber­gen-Sai­son gegen Ende Sep­tem­ber prä­gen.

  • 26. August bis 11. Sep­tem­ber. Das wird eine Umrun­dung, wenn das Wet­ter kei­nen Stress macht.
  • 12. bis 22. Sep­tem­ber. Eine Rei­se ins Licht der unter­ge­hen­de Son­ne nach dem Ende des Polar­tags.

Genaue­re Beschrei­bun­gen der ein­zel­nen Fahr­ten wer­den der­zeit erstellt. Wer Inter­es­se hat, kann natür­lich schon unver­bind­lich mit Uwe Maaß von der Geo­gra­phi­schen Rei­se­ge­sell­schaft Kon­takt auf­neh­men und sich vor­mer­ken las­sen.

Nor­we­gen

Nor­we­gen ..? Na klar, Nor­we­gen! Machen wir auch, und zwar eben­falls mit der Mean­der, zu der schö­nen Zeit, zu der man mit Schwert­wa­len und Nord­lich­tern rech­nen kann.

  • 30. Okto­ber bis 10. Novem­ber, von Bodø nach Trom­sø. Ent­lang der Lofo­ten nach Nor­den.
  • 11. bis 18. Novem­ber, von Trom­sø bis Trom­sø (ja, das Schiff wird den Hafen zwi­schen­durch ver­las­sen 😄. Die klas­si­sche Zeit und Regi­on für Schwert­wa­le.

Nur Bares ist Wah­res (oder auch nicht): Zah­lungs­mit­tel

Schon wie­der ein „oder auch nicht“ Bei­trag. Dies­mal aber von prak­ti­scher Bedeu­tung für alle, die Rei­sen nach Spitz­ber­gen pla­nen. Das The­ma Geld ist ja immer aktu­ell, stän­dig muss irgend etwas bezahlt wer­den, auch auf Rei­sen. Wenn man dabei auf unge­wohn­te Ver­hält­nis­se stößt, kann das schwie­rig wer­den.

Post Longyearbyen

Lon­gye­ar­by­ens ältes­te Post (in der Nähe der Kir­che): hier kann man schon lan­ge kein Geld mehr aus­ge­ben. In der heu­ti­gen Post im Zen­trum wer­den nur nor­we­gi­sche Zah­lungs­mit­tel akzep­tiert (bar oder Kar­te).

Der gute alte Bar­geld­um­tausch vor der Rei­se mag für vie­le noch eine alt­be­kann­te Gewohn­heit sein, ist mitt­ler­wei­le aber mit­un­ter oft mehr alt als gut, zumin­dest wenn Spitz­ber­gen das Rei­se­ziel ist. Seit näm­lich vor einer Wei­le die Bank (Spare­Bank) ihre Prä­senz in Lon­gye­ar­by­en been­det hat, gehen mehr und mehr Geschäf­te dazu über, kein Bar­geld mehr zu akzep­tie­ren. Das ist mitt­ler­wei­le sogar im ein­zi­gen Super­markt Lon­gye­ar­by­ens so, dem Sval­bard­bu­tik­ken. Dort wer­den diver­se Kre­dit- und sons­ti­ge Kar­ten akzep­tiert, gleich ob nor­we­gisch oder von anders­wo. Aller­dings eben kein Bar­geld mehr. Eben­so ver­hält es sich etwa im Frue­ne, einem belieb­ten Café.

Post Longyearbyen

Lon­gye­ar­by­ens ein­zi­ger Super­markt (Sval­bard­bu­tik­ken): hier kann man mit Bar­geld (auch nor­we­gi­schen Kro­nen) nichts mehr anfan­gen, aber diver­se Kar­ten, ob nor­we­gisch oder nicht, wer­den akzep­tiert.

Ein ande­rer wich­ti­ger Anlauf­punkt für vie­le Tou­ris­ten ist die Post. Dort gilt: nur nor­we­gi­sches Bar­geld oder nor­we­gi­sche Kar­ten. Ein paar Kro­nen bar in der Tasche zu haben, lohnt sich also, wenn man dort etwas kau­fen will. Ein paar Brief­mar­ken bekommt man aber übli­cher­wei­se auch im Sval­bard­bu­tik­ken, und Post­kar­ten gibt es sowie­so qua­si über­all.

Auch in Spitz­ber­gens ande­ren Sied­lun­gen wer­den mitt­ler­wei­le über­all Kar­ten ver­schie­de­ner Her­kunft akzep­tiert. Für Schiffs­rei­sen­de ist noch wich­tig, wie die Bord­rech­nung (v.a. etwa für Geträn­ke, evtl. Sou­ve­nirs) bezahlt wer­den kann. Grö­ße­re Schif­fe akzep­tie­ren meist Kar­ten­zah­lung, klei­ne eher nicht. Auf der Anti­gua und der Mean­der ist Kar­ten­zah­lung nicht mög­lich, hier ist Bares (vor­zugs­wei­se Euro) tat­säch­lich noch Wah­res.

Die Moral von der Geschicht: nicht mehr zuviel nor­we­gi­sches Bar­geld mit­neh­men auf die Spitz­ber­gen-Rei­se.

Lon­gye­ar­by­en unter Strom (oder auch nicht)

Es ist eines der Dau­er­bren­ner­the­men in Lon­gye­ar­by­en. Über die Ener­gie­ver­sor­gung des klei­nen Ortes im Advent­fjord könn­te man ein Buch schrei­ben. Irgen­dann macht das bestimmt mal jemand (ich sicher nicht). Zu erzäh­len gäbe es genug.

Die Vor­ge­schich­te: Bekann­ter­ma­ßen (bei Bedarf hier kurz nach­les­bar) wur­de die über 100 Jah­re lang auf Koh­le basie­ren­de Ener­gie­ver­sor­gung im Okto­ber auf Die­sel umge­stellt. Natür­lich nur vor­über­ge­hend, bis es ein Kon­zept für eine dau­er­haf­te, mög­lichst CO2-neu­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung gibt. Ein sol­ches Kon­zept wird schon eine gefühl­te Ewig­keit dis­ku­tiert, eine Lösung ist bis­lang nicht wirk­lich in Sicht. Immmer wie­der wird etwa in Dis­kus­si­ons­bei­trä­gen, die in der Sval­bard­pos­ten ver­öf­fent­licht wer­den, gar von einem eige­nen Atom­kraft­werk für den Ort mit sei­nen 2500 Ein­woh­nern geraunt.

Kraftwerk Longyearbyen

Das Kraft­werk in Lon­gye­ar­by­en: in jeder Hin­sicht ein Dau­er­bren­ner.

Tech­ni­sche Pro­ble­me und Kapa­zi­täts­sor­gen

Der Betrieb des Die­sel­kraft­werks läuft aller­dings alles ande­re als pro­blem­los. Mehr­fach gab es tech­ni­sche Pro­ble­me, dar­un­ter explo­si­ons­ähn­li­che Hava­rien, die immer­hin ohne Ver­let­zun­gen ver­lie­fen. Groß­kun­den, die über eine eige­ne Not­strom­ver­sor­gung ver­fü­gen, wer­den regel­mä­ßig gebe­ten, die­se zur Deckung ihres nor­ma­len Bedarfs in Betrieb zu neh­men.

Hil­fe durch das nor­we­gi­sche Mili­tär

Vor eini­gen Wochen äußer­te Sys­sel­mes­ter Lars Fau­se sich mit dem bemer­kens­wer­ten Kom­men­tar, dass er die gegen­wär­ti­ge Ener­gie­ver­sor­gung Lon­gye­ar­by­ens gera­de in der kal­ten Zeit nicht für aus­rei­chend gesi­chert hal­te und daher Hil­fe beim nor­we­gi­schen Mili­tär ange­for­dert habe. Die­ses ver­fügt über mobi­le Die­sel­kraft­wer­ke und konn­te die Tech­nik vor Ort kurz­fris­tig ent­spre­chend ergän­zen. Eine Dau­er­lö­sung ist das natür­lich nicht.

Die Luft­waf­fe äußer­te sich freund­li­cher­wei­se noch mit dem sicher von allen in Lon­gye­ar­by­en ger­ne zur Kennt­nis genom­me­nen Hin­weis, dass man bei Bedarf jeder­zeit in der Lage sei, Lon­gye­ar­by­en kurz­fris­tig zu eva­ku­ie­ren. Eine sol­che dras­ti­sche Maß­nah­me käme in Betracht, wenn die Ener­gie­ver­sor­gung zusam­men­bre­chen und nicht kurz­fris­tig wie­der zu sichern wäre. Ins­be­son­de­re in der kal­ten Zeit wür­de dar­auf­hin schnell eine gefähr­li­che Situa­ti­on ent­ste­hen: Im März lagen die Tem­pe­ra­tu­ren oft unter­halb von -20 Grad, und kaum ein Haus in Lon­gye­ar­by­en ver­fügt über eine eige­ne Hei­zung, da fast alle Häu­ser an das Fern­wär­me­netz ange­schlos­sen sind. Auch die Was­ser­ver­sor­gung wür­de ohne Wär­me bei die­sen Tem­pe­ra­tu­ren schnell zusam­men­bre­chen, es gab auch mit Strom und Wär­me in den letz­ten Wochen genug frost­be­ding­te Pro­ble­me mit den Was­ser­lei­tun­gen.

Preis­er­hö­hun­gen zu erwar­ten

Wie genau die Ener­gie­ver­sor­gung Lon­gye­ar­by­ens künf­tig auf­ge­stellt wird, weiß nie­mand. Klar ist nur: Es wird teu­er. Lon­gye­ar­by­en wird sicher nicht in der Lage sein, die Kos­ten aus eige­ner Kraft zu stem­men, und man setzt auf finan­zi­el­le Hil­fe aus Oslo. Teu­er wird es den­noch auch vor Ort, Geschäfts- und Pri­vat­kun­den müs­sen abseh­bar mit wohl erheb­li­chen Preis­stei­ge­run­gen rech­nen, aus­ge­hend von einem ohne­hin bereits hohen Niveau.

Betrieb des Die­sel­kraft­werks ohne Geneh­mi­gung

Der Clou an der Sache? Wie kürz­lich neben­bei auf­fiel, ist der Betrieb des Die­sel­kraft­werks der­zeit nicht ein­mal legal. Der Betrei­ber, eine Zweck­ge­sell­schaft in kom­mu­na­lem Besitz, ist davon aus­ge­gan­gen, dass die für das alte Kraft­werk vor­lie­gen­de Geneh­mi­gung wei­ter gül­tig ist, da das neue Kraft­werk weni­ger Emis­sio­nen hat als das alte. Ob das tat­säch­lich in jeder Hin­sicht der Fall ist, scheint auch nicht ganz sicher zu sein; klar ist aber, dass der Betrieb eine Geneh­mi­gung erfor­dert, die der­zeit nicht vor­liegt. Dar­an wird nun gear­bei­tet. Immer­hin haben die über­ge­ord­ne­ten Behör­den bereits ver­lau­ten las­sen, dass man wis­se, dass die loka­le Strom­ver­sor­gung wich­tig sei, eine kurz­fris­ti­ge Zwangs­ab­schal­tung scheint immer­hin nicht zu befürch­ten zu sein (wäre theo­re­tisch aber denk­bar).

Kraftwerk Longyearbyen

Das Kraft­werk in Lon­gye­ar­by­en: „lega­li­se it“ 😅
mit einem dezen­ten Hin­weis auf eine ganz ande­re Debat­te.
Ohne sach­li­ches Eigen­in­ter­es­se gestal­tet von Wol­fang Hüb­ner-Zach.

Darf es noch ein Clou sein? In Sveagru­va, dem Berg­bau­ort im Van Mijenfjord, der in den letz­ten Jah­ren zurück­ge­baut wur­de, gab es ein Die­sel­kraft­werk, das gut zu Lon­gye­ar­by­en gepasst hät­te.

Das alte Svea-Kraft­werk wur­de größ­ten­teils ver­schrot­tet und als Alt­me­tall abtrans­por­tiert. Ist gar nicht so lang her.

Immer­hin sol­len die Gene­ra­to­ren aus dem Lun­ckef­jel­let, der letz­ten Gru­be in Svea (die nie in den pro­duk­ti­ven Betrieb ging) dem­nächst in Lon­gye­ar­by­en als Reser­ve­sys­tem instal­liert wer­den, damit die Gene­ra­to­ren des Mili­tärs wie­der abge­baut kön­nen.

Neue Fisch­art im Eskerd­a­len gefun­den

Fische erwar­tet man wohl kaum in Spitz­ber­gens Flüs­sen, die nur weni­ge Mona­te im Jahr über­haupt flie­ßen. Bekannt sind die lachs­ähn­li­chen See­saib­lin­ge, die es in man­chen grö­ße­ren Flüs­sen gibt, vor allem sol­chen, die auf kür­ze­ren Stre­cken grö­ße­re Lagu­nen und Seen mit dem Ufer ver­bin­den. Auch die ein­ge­wan­der­ten Buckel­lach­se sind in sol­chen Flüs­sen und Seen immer häu­fi­ger zu sehen.

Eskerfossen mit Fischen

Fische in Spitz­ber­gens Flüs­sen: See­saib­ling und Buckel­lachs.

Wenn man eine win­ter­li­che Tour durch das Advent­da­len nach Osten macht, etwa Rich­tung Tem­pel­fjord oder Ost­küs­te, pas­siert man einen klei­nen Was­ser­fall, den Esker­fos­sen. Ein klei­ner Halt an die­sem schö­nen Ort gehört tra­di­tio­nel­ler­wei­se oft dazu.

Eskerfossen mit Fischen

Der Was­ser­fall Esker­fos­sen im Win­ter.

Wer aktu­ell dort vor­bei­kommt, kann dort etwas sehr Unge­wöhn­li­ches sehen: Ein­ge­fro­ren im Eis des win­ter­lich erstarr­ten Was­ser­falls erblickt das Auge des ver­wun­der­ten Besu­chers Fische.

Eskerfossen mit Fischen

Esker­fos­sen mit Fischen.

Nicht nur ist der Anblick der Fische im Eis ohne­hin sehr unge­wöhn­lich, son­dern es han­delt sich um kei­ne der weni­gen aus Spitz­ber­gens Süß­was­sern bekann­ten Arten.

Han­delt es sich um eine neue Art? Eine zuge­wan­der­te, oder war hier gar die Evo­lu­ti­on unge­wöhn­lich schnell? Hängt es mit dem Kli­ma­wan­del zusam­men? Die Rus­sen? Außer­ir­di­sche? ..?

Fisch im Eskerfossen

Fisch im Esker­fos­sen, der bes­se­ren Dar­stel­lung hal­ber um 90 Grad gedreht.

Des Rät­sels Lösung dürf­te natür­lich deut­lich pro­fa­ner sein: Der bemer­kens­wer­te Fund wur­de am 2. April gemacht, und man weiß, wel­cher Tag davor war.

Die Art wird man ver­mut­lich in Spitz­ber­gen ansons­ten nur noch in der Tief­kühl­tru­he des Sval­bard­bu­tik­ken (Super­markt) fin­den 😄

Mit die­sem leicht ver­spä­te­ten Ein­stieg in den April (des­sen eigent­li­cher Urhe­ber mir nicht bekannt ist) wün­sche ich allen einen hei­te­ren wei­te­ren Ver­lauf des Monats!

Blick in den Tempelfjord

Zwölf Kilo­me­ter nörd­lich des Esker­fos­sen liegt Fred­heim.
Dort kann man die­sen Blick in den Tem­pel­fjord genie­ßen.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps für den April

In Spitz­ber­gen ist es der­zeit, Ende März/Anfang April, rich­tig schön kalt, mit Tem­pe­ra­tu­ren bis zu -30 Grad auf Mee­res­hö­he. Drau­ßen unter­wegs zu sein und die Käl­te, das Licht, das Eis und den Schnee zu genie­ßen, ist herr­lich. Aber dann ist es auch herr­lich, es sich drin­nen wie­der gemüt­lich zu machen und dann kann man auch mal die Glot­ze anwer­fen. Es kommt ja so eini­ges von ark­ti­schem Inter­es­se.

Arktis Fernsehtipps

Die Trap­per­hüt­te in Gås­ham­na hat schon bes­se­re Zei­ten gese­hen,
aber der Fern­se­her geht noch.

Die Lis­ten wer­den bei Bedarf aktua­li­siert. Sach­dien­li­che Hin­wei­se wer­den von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle ent­ge­gen­ge­nom­men.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf Arte im April …

… lau­ten wie folgt.

  • Diens­tag, 02.04., 16.00 Uhr: „Yukon – Ein Traum in Weiß“ (Fr 2021)
  • Sonn­tag, 07.04., 12.40 Uhr: „Skandinavien(1/2) Rück­kehr des Lichts“ (D 2023)
  • Sonn­tag, 07.04., 13.25 Uhr: „Skandinavien(2/2) Rück­kehr der Dun­kel­heit“ (D 2023)
  • Mon­tag, 08.04., 11.40 Uhr: „Leben mit Vul­ka­nen: Island, magi­sche Lava auf Reykja­nes“
  • Diens­tag, 09.04., 17.50 Uhr: „Zau­ber­haf­te Natur: Geschich­ten vom Feuer,Eis und mys­ti­schen Figu­ren“ (ZA 2020)
  • Diens­tag, 09.04., 18.35 Uhr: „Pla­net im Wandel:(1/4) Eis“ (NZ 2023, EA)
  • Sonn­tag, 14.04., 11.20 Uhr (Wdhlg.) „Zau­ber­haf­te Natur …“
  • Diens­tag, 16.04., 09.00 Uhr (Wdhlg.) „Pla­net im Wan­del …“
  • Sams­tag, 20.04., 13.00 Uhr (Wdhlg.) „Pla­net im Wan­del“ (alle 4 Tei­le)
  • Sams­tag, 20.04., 22.40 Uhr Lie­der der Erde ( Doku) F2023 EA
  • Sonn­tag, 28.04., 09.00 Uhr: „42 – Die Ant­wort auf fast alles: Was, wenn der Nord­pol zum Süd­pol wird?“ (D 2023, EA)

EA = Erst­aus­strah­lung auf Arte.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf ande­ren Pro­gram­men

Auch da wird eini­ges gebo­ten.

  • Mon­tag, 01.04., 20.15 Uhr, WDR: „Tier­fil­mer haut­nah: die emo­tio­nals­ten Momen­te“ (u.a. Wale)
  • Mon­tag, 08.04., 20.15 Uhr, 3sat: „Polar­tag: Skan­di­na­vi­ens Wild­nis im Som­mer“ (D 2019)
  • Mon­tag, 08.04., 21.00 Uhr, 3sat: „Polar­nacht: Skan­di­na­vi­ens Wild­nis im Win­ter“ (D 2020)
  • Mon­tag, 08.04., 21.45 Uhr, 3sat: „Schwe­den – ein Road­trip zum Polar­kreis“
  • Diens­tag, 23.04. 21.00 Uhr, phoe­nix: „Wale – Cle­ve­re Gigan­ten“
  • Mitt­woch, 24.04., 17.00 Uhr, 3sat: „Island extrem – Leben am Glet­scher“
  • Mitt­woch, 24.04., 19.15 Uhr, phoe­nix (Wdhlg.): „Wale …“
  • Don­ners­tag, 25.04. 10.25 Uhr, 3sat (Wdhlg.): „Island …“

Alle Anga­ben wie immer ohne Gewehr.

Spitz­ber­gi­scher Oster­gruß vom zuge­fro­re­nen Sas­senfjord

In den letz­ten Tagen war es etwas ruhig hier auf die­ser Sei­te, aber das hat auch sei­ne Grün­de, das Leben fin­det ja nicht nur am Rech­ner statt. Spitz­ber­gen ist der­zeit wun­der­bar, eisig kalt, so wie die Ark­tis im Win­ter eben sein soll. Ges­tern Abend waren es im Advent­da­len auf Mee­res­hö­he -30 Grad.

Sassenfjord mit Eis

Blick über den zuge­fro­re­nen Sas­senfjord.

Das ist schon seit einer Wei­le so, und es gibt der­zeit mehr Eis in den Fjor­den als man sonst in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit gewohnt ist. Der Sas­senfjord ist, wie in die­sen Bil­dern zu sehen, gefro­ren, und das war schon län­ger nicht mehr so. Die Eis­kan­te zieht sich der­zeit etwa vom Dia­ba­sod­den bis zu den Gåsøya­ne.

Sassenfjord mit Eis

Das Ufer am Elve­ne­set, Blick Rich­tung Dick­son Land (hin­ten rechts).

Da steht man also am Ufer des Sas­senfjord und freut sich über das vie­le schö­ne Eis. Und kann die Welt mit Kli­ma­wan­del und all dem glo­ba­len Unge­mach für einen Moment wun­der­bar hin­ter sich las­sen. Das tut gut.

In die­sem Sin­ne wün­sche ich allen, die hier vor­bei­kom­men, und allen ande­ren auch, fro­he, unbe­schwer­te, fried­li­che Oster­fei­er­ta­ge!

Und weil’s so schön ist: noch ein­mal der Blick vom Elve­ne­set über den Sas­senfjord.

Sassenfjord mit Eis

Das Ufer am Elve­ne­set, Blick Rich­tung Tem­pel­fjord.

Jan May­en 2015 mit Bee­ren­berg-Bestei­gung: Video von Pas­cal Prinz

Jan May­en 2015 … ist schon eine Wei­le her! Es gibt wirk­lich ein­ma­li­ge Erleb­nis­se, die man nicht stän­dig wie­der­ho­len kann (vor allem, wenn die zustän­di­ge Regie­rung die ent­spre­chen­de Insel weit­ge­hend unzu­gäng­lich macht, aber das ist eine ande­re Geschich­te).

Damals haben wir den Bee­ren­berg-Gip­fel erreicht und noch eine gan­ze Men­ge mehr. Mei­ne eige­nen Ein­drü­cke fin­den sich wie üblich im Rei­se­blog (Juni 2015), aber Pas­cal Prinz hat damals flei­ßig Vide­os gemacht und die nun zu einem schö­nen klei­nen Film zusam­men­ge­schnit­ten:

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Mehr Infor­ma­tio­nen

Jan May­en und der Bee­ren­berg 2015, von Pas­cal Prinz

Dan­ke, Pas­cal! 😀👏👍

Eis­bä­rin „Frost“ starb nicht an Betäu­bung

Der Tod der unter dem Namen „Frost“ bekannt gewor­de­nen Eis­bä­rin und ihrem Jun­gen am Kar­frei­tag 2023 im Sas­senfjord hat­te viel Auf­merk­sam­keit auf sich gezo­gen (sie­he ent­spre­chen­der Bei­trag hier). Die bei­den hat­ten sich in einem Hüt­ten­ge­biet her­um­ge­trie­ben und waren ins Was­ser getrie­ben wor­den, wo Frost bald tot trei­bend gese­hen wur­de. Die Poli­zei (Sys­sel­mes­ter) wur­de hin­zu­ge­zo­gen, erschoss das aggres­siv auf­tre­ten­de Jung­tier und barg die bei­den toten Bären für spä­te­re Unter­su­chun­gen.

Bald wur­de bekannt, dass Frost und ihr Jung­bär gut zwei Tage zuvor von Wis­sen­schaft­lern des nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tuts zu For­schungs­zwe­cken betäubt wor­den waren. Das führ­te zu Spe­ku­la­tio­nen, dass es einen Zusam­men­hang zwi­schen der Betäu­bung und Frosts zunächst uner­klär­lich erschei­nen­dem Tod geben könn­te. Eis­bä­ren sind gute Schwim­mer und legen nor­ma­ler­wei­se pro­blem­los auch län­ge­re Stre­cken im eisi­gen Was­ser zurück.

Nun sorg­te der Obduk­ti­ons­be­richt, den die Sval­bard­pos­ten ein­se­hen konn­te, für Klar­heit: Die Betäu­bung war nicht die Todes­ur­sa­che. Statt­des­sen wies Frost erheb­li­che inne­re Ver­let­zun­gen auf, dar­un­ter Rip­pen­brü­che, eine punk­tier­te Lun­ge und inne­re Blu­tun­gen. Die­se inne­ren Ver­let­zun­gen wur­den als Todes­ur­sa­che ein­ge­stuft.

Wie es zu die­sen Ver­let­zun­gen gekom­men war, konn­te nicht fest­ge­stellt wer­den. Mög­lich ist bei­spiels­wei­se ein Sturz von einer Klip­pe.

Die Betäu­bung war gut zwei Tage zuvor im Tem­pel­fjord vor­ge­nom­men wor­den, etwa sechs bis sie­ben Kilo­me­ter vom Vin­dod­den ent­fernt, wo Frost und ihr Jun­ges star­ben. Nach der Betäu­bung hat­ten die Wis­sen­schaft­ler Frost und Nach­wuchs noch eine Wei­le beob­ach­tet, bis ihr Ver­hal­ten wie­der nor­mal erschien. Ein Zusam­men­hang zwi­schen der Betäu­bung und dem spä­te­ren Tod, auch indi­rekt etwa dadurch, dass die Betäu­bung zu einem letzt­lich töd­li­chen Sturz bei­getra­gen haben könn­te, wird daher amt­li­cher­seits aus­ge­schlos­sen.

Eisbärenfamilie im Isfjord, möglicherweise Frost

Eine Eis­bä­ren­fa­mi­lie im Isfjord-Gebiet.
Ob es sich hier­bei tat­säch­lich um Frost han­del­te, ist nicht bekannt.

Jedes Jahr wird in Spitz­ber­gen eine oft drei­stel­li­ge Anzahl von Eis­bä­ren von Wis­sen­schaft­lern betäubt. Die Bären wer­den mit Mar­kie­run­gen und teil­wei­se Sen­dern ver­se­hen, um Popu­la­ti­on und Wan­de­rungs­be­we­gun­gen nach­voll­zie­hen zu kön­nen, und es wer­den Maße, Gewicht und Pro­ben genom­men. Auch Frost, den Wis­sen­schaft­lern schon lan­ge etwas nüch­ter­ner als N23992 bekannt, hat­te die­se Pro­ze­dur mehr­fach durch­lau­fen. Eis­bä­ren­for­scher Jon Aars, der die betref­fen­den Arbei­ten des nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tus lei­tet, hat zusam­men mit sei­nen Kol­le­gen in 20 Jah­ren etwa 1000 Betäu­bun­gen durch­ge­führt. In drei Fäl­len führ­te die Betäu­bung nach­ge­wie­se­ner­ma­ßen zum Tod eines Eis­bä­ren, in einem vier­ten Fall gibt es einen auf­fäl­li­gen zeit­li­chen Zusam­men­hang, ohne dass ein ursäch­li­cher Zusam­men­hang nach­ge­wie­sen wer­den konn­te. Da das Ver­fah­ren für die Tie­re erheb­li­chen Stress bedeu­tet, wird es von Tier­schüt­zern teil­wei­se kri­ti­siert.

Die Eis­bä­rin Frost war viel­fach beob­ach­tet wor­den, auch da sie sich zuneh­mend ger­ne in der Nähe von Hüt­ten und Sied­lun­gen auf­hielt. Sie hat­te auch mehr­fach media­le Auf­merk­sam­keit bekom­men und war vor allem durch den sehens­wer­ten Film „Dron­ning uten Land“ von Asge­ir Hel­ge­land bekannt gewor­den (eng­lisch „Queen wit­hout land“; es gibt eine deut­sche Ver­si­on des Films mit dem Titel „Auf Wie­der­se­hen Eis­bär!“). Hier steht mehr zu Frosts aben­teu­er­li­cher Bio­gra­phie.

Ihre Nei­gung, sich in der Nähe von Hüt­ten und Sied­lun­gen auf­zu­hal­ten und oft und ger­ne in Hüt­ten ein­zu­bre­chen, die sie zudem auch an ihren Nach­wuchs wei­ter­ge­ge­ben hat, hat ihr vor allem lokal aber nicht nur Sym­pa­thien ein­ge­bracht; es gab in Lon­gye­ar­by­en nicht weni­ge, die die Nach­richt ihres Todes mit Erleich­te­rung auf­ge­nom­men hat­ten.

Radio­ak­ti­ve Cäsi­um­kap­sel bei Gru­be 7 ver­schwun­den

Radio­ak­ti­ve Quel­le? Ver­schwun­den? Da kann beim Lesen schnell mal der Blut­druck stei­gen.

Daher vor­weg: Es ist kei­ne Panik erfor­der­lich, nichts und nie­mand ist radio­ak­tiv belas­tet und das wird auch nicht pas­sie­ren.

Par­al­le­le zu Vor­fall in Aus­tra­li­en

Die Geschich­te erin­nert an einen Vor­fall in Aus­tra­li­en im Janu­ar 2023, wo eine klei­ne Kap­sel mit radio­ak­ti­vem Cäsi­um 137 beim Trans­port über 1400 Stra­ßen­ki­lo­me­ter ver­lo­ren ging (sie­he bei­spiels­wei­se die­ser Bei­trag von ZEIT Online). In den fal­schen Hän­den ist die­ses Mate­ri­al gefähr­lich, wes­we­gen in Aus­tra­li­en mit gro­ßen Auf­wand eine Suche in Gang gesetzt wur­de, die nach zwei Tagen auch zum Fund der Kap­sel führ­te.

Cäsi­um­quel­le ging schon 1984 ver­lo­ren

Eine ähn­li­che Kap­sel ist auf dem Berg Brein­osa in der Umge­bung der Gru­be 7 in Spitz­ber­gen ver­lo­ren gegan­gen. Der Vor­fall liegt bereits Jahr­zehn­te zurück, er ereig­ne­te sich 1984. Nun rück­te er in einem Bei­trag der Sval­bard­pos­ten aber wie­der in die Auf­merk­sam­keit, da lang­sam Vor­be­rei­tun­gen getrof­fen wer­den, um die Gru­be 7 als letz­te nor­we­gi­sche Koh­le­gru­be Spitz­ber­gens vor­aus­sicht­lich 2025 zu schlie­ßen.

Der Unter­schied zum Vor­fall in Aus­tra­li­en: Die Cäsi­um-Kap­sel in Spitz­ber­gen liegt immer noch da, wo sie ver­lo­ren gegan­gen ist. Und dort wird sie auch blei­ben.

Breinosa, Grube 7: Cäsiumkapsel

Die Gru­be 7 und der Berg Brein­osa: dort liegt in über 300 Metern Tie­fe eine Cäsi­um­kap­sel (Foto aus dem Lini­en­flug­zeug beim Lan­de­an­flug).

Radio­ak­ti­ves Cäsi­um 137 im Berg­bau

Wie kam es dazu? Eine radio­ak­ti­ve Cäsi­um-Quel­le wird bei­spiels­wei­se bei der Roh­stoff­su­che für den Berg­bau als Strah­len­quel­le benutzt, die dazu die­nen kann, Infor­ma­tio­nen über die Gestei­ne zwi­schen der Strah­len­quel­le und einem Mess­ge­rät zu erhal­ten. Sind die Men­ge der von der Quel­le abge­ge­be­nen Strah­lung und der Abstand zwi­schen Sen­der (Quel­le) und Emp­fän­ger (Mess­ge­rät) bekannt, las­sen sich aus der vom Mess­ge­rät regis­trier­ten Strah­lung Schlüs­se auf die Dich­te der dazwi­schen lie­gen­den Gestei­ne und damit auf even­tu­el­le Roh­stoff­vor­kom­men wie Koh­le­schich­ten zie­hen.

Dumm nur, wenn die Cäsi­um­quel­le in ein über 300 Meter tie­fes Bohr­loch fällt. Genau das geschah 1984 bei der Erkun­dung von Koh­le­vor­kom­men auf dem Berg Brein­osa, in der Umge­bung der Gru­be 7.

Das Cäsi­um bleibt, wo es ist

Es ist tech­nisch nicht mög­lich, die Kap­sel aus einem so tie­fen Bohr­loch zu ber­gen, ohne mit gewal­ti­gem Auf­wand einen neu­en Zugang zum mut­maß­li­chen Fund­ort zu schaf­fen. Dem gegen­über steht, dass die Lage­rung der Cäsi­um­quel­le in einem völ­lig unzu­gäng­li­chen Bohr­loch in über 300 Metern Tie­fe im Fels als lang­fris­tig sicher ange­nom­men wird. Grund­was­ser­durch­fluss ist Exper­ten zufol­ge nicht zu befürch­ten, und die Ero­si­on von über 300 Meter Fels wür­de meh­re­re Eis­zeit­zy­klen in Anspruch neh­men, also meh­re­re Jahr­hun­dert­tau­sen­de, und bei Aus­blei­ben künf­ti­ger Ver­ei­sun­gen noch län­ger. Davor ist ein natür­li­ches Auf­tau­chen der Cäsi­um­kap­sel nicht zu befürch­ten.

Cäsi­um 137 hat eine Halb­wert­zeit von 30,1 Jah­ren. Schon jetzt hat die Strah­lungs­ak­ti­vi­tät der 1984 ver­lo­ren gegan­ge­nen Cäsi­um­quel­le sich also mehr als hal­biert. Nach 10 Halb­wert­zei­ten, also nach gut 300 Jah­ren, ist die ver­blei­ben­de Radio­ak­ti­vi­tät prak­tisch unter­halb der Nach­weis­gren­ze und weit abseits einer mög­li­chen Gefähr­dung von Mensch und Umwelt. Letzt­lich haben Behör­den und Berg­bau­ge­sell­schaft in der Abwä­gung daher ent­schie­den, die Kap­sel zu las­sen, wo sie ist. Als ein­zi­ge Maß­nah­me wur­de nun die Doku­men­ta­ti­on beschlos­sen, die so ange­legt ist, dass das Wis­sen um die Kap­sel län­ger­fris­tig erhal­ten bleibt. Falls doch noch mal jemand auf dem Berg Brein­osa einen Tun­nel gra­ben will.

Sonntags-(Aus)flug über Spitz­ber­gen: Vogel­pan­ora­men

Man kann nicht stän­dig nur über die Poli­tik aus Oslo (depri­mie­rend), das Ver­hält­nis zu den Rus­sen in Barents­burg und Mos­kau (schwie­rig), den Kli­ma­wan­del (sie­he „Poli­tik“) u.ä. schrei­ben. Man muss auch mal eine Pau­se von den schwie­ri­gen The­men machen. Hin zu einem sonn­täg­li­chen Gedan­ken­aus­flug, zu etwas Schö­nem!

Spitz­ber­gens groß­ar­ti­ge Land­schaft hat sicher schon vie­le unter denen, die es bis auf die­se Sei­te schaf­fen, beein­druckt. Mich sowie­so, immer wie­der. Und in den letz­ten Jah­ren habe ich ja den Blick aus der Vogel­per­spek­ti­ve ken­nen und schät­zen gelernt, mit Hil­fe der Elek­tro­mö­we („Droh­ne“, ein Begriff, der mir aber mitt­ler­wei­le zu stark mili­tä­risch kon­no­tiert ist, des­halb mag ich ihn in die­sem abso­lut fried­li­chen Kon­text nicht, auch wenn er natür­lich tech­nisch der rich­ti­ge ist).

Zusätz­lich zu den klas­si­schen, am Boden mit­hil­fe eines Sta­tivs auf­ge­nom­me­nen 360-Grad-Pan­ora­men hat sich dabei eine ganz eige­ne Klas­se von Pan­ora­men ent­wi­ckelt, die ich „Vogel­pan­ora­men“ nen­ne.

Hier sind ein paar neue, im März zunächst frei zugäng­li­che Vogel­pan­ora­ma-Sei­ten.

Die ein­zel­nen Panos auf die­sen Sei­ten muss man durch Ankli­cken öff­nen, dann am bes­ten mit Klick auf das Sym­bol ganz rechts in der Sym­bol­rei­he im Voll­bild­mo­dus dar­stel­len und dann mit­tels Maus oder Pfeil­tas­ten auf der Tas­ta­tur behut­sam (!) dre­hen. Das mag initi­al einen klei­nen Moment der Gewöh­nung erfor­dern, aber es lohnt sich wirk­lich!

Im Gegen­satz zu den klas­si­schen Panos ist der Bereich mit den Vogel­pan­ora­men ansons­ten nicht frei zugäng­lich, son­dern pass­wort­ge­schützt. Den Zugang bekommt, wer Spitzbergen.de beson­ders unter­stützt hat, z.B. über Ste­ady (sie­he unten). Der Betrieb einer so gro­ßen Sei­te erfor­dert stän­dig erheb­li­chen Auf­wand, sowohl zeit­lich als auch finan­zi­ell, selbst wenn vie­les davon gar nicht unbe­dingt sicht­bar wird. Denen, die hel­fen, das zu ermög­li­chen, möch­te ich mit dem Zugang zu allen Vogel­pan­ora­men herz­lich dan­ken. Hier gibt es schon eine zwei­stel­li­ge Anzahl an Sei­ten, die abseh­bar in den drei­stel­li­gen Bereich hin­ein anwach­sen wird; Mate­ri­al ist schon vor­han­den und wird nach und nach auf­be­rei­tet.

Die oben ver­link­ten 4 Sei­ten sind bis Ende März frei zugäng­lich.

Guten Flug und viel Spaß beim Blick auf Spitz­ber­gen von oben!

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps für den März

In Lon­gye­ar­by­en kommt die Son­ne wie­der und bald dar­auf ist auch schon Tag- und Nacht­glei­che. Der Licht­win­ter geht der schöns­ten Zeit ent­ge­gen, und wer jetzt im hohen Nor­den ist, wird nicht viel Zeit für den Fern­se­her haben. Wenn sich den­noch die Gele­gen­heit bie­tet, dann gibt es in Sachen „hoher Nor­den“ auch Pro­gramm.

Arktis Fernsehtipps

Die Trap­per­hüt­te in Gås­ham­na hat schon bes­se­re Zei­ten gese­hen,
aber der Fern­se­her geht noch.

Die Lis­ten wer­den bei Bedarf aktua­li­siert. Sach­dien­li­che Hin­wei­se wer­den von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle ent­ge­gen­ge­nom­men.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf Arte im März …

… lau­ten wie folgt.

  • Frei­tag, 01.03., 09.00 Uhr: „GEO-Repor­ta­ge: Island: Von stri­cken­den Män­nern und Pull­overn“ (D 2019)
  • Frei­tag, 01.03., 16.10 Uhr: „Die ark­ti­sche Oase“ (CDN 2021)
  • Sonn­tag, 03.03., 12.15 Uhr: „Wenn Wale uns den Weg wei­sen“ (F 2019)
  • Mon­tag, 04.03., 15.55 Uhr: „Zu Tisch: Finn­mark – Nord­nor­we­gen“ (D 2018)
  • Mitt­woch, 06.03., 17.05 Uhr (Wdhlg.): „Wenn Wale uns …“
  • Mitt­woch, 06.03., 17.50 Uhr: „Natur­pa­ra­die­se mit Zukunft: Nor­we­gen: Rück­kehr zu den Enten­in­seln“ (D/F 2019)
  • Don­ners­tag, 07.03., 11.10 Uhr: „Die Winz­lin­ge in frei­er Wild­bahn: Der Natur­park Dov­ref­jell-Sunn­dals­fjel­la“ (F 2021)
  • Don­ners­tag, 07.03., 20.15 Uhr: „Auf den Spu­ren der Bären“ (F 2023)
  • Don­ners­tag, 07.03., 20.55 Uhr: „Alas­kas Rie­sen­bä­ren“ (D/F/USA 2022)
  • Mitt­woch 13.03., 10.35 Uhr (Wdhlg.): „Die ark­ti­sche Oase“
  • Mitt­woch 13.03., 11.20 Uhr (Wdhlg.): „Auf den Spu­ren der Bären“
  • Don­ners­tag, 14.03., 16.10 Uhr: „Yukon – Ein Traum in Weiß“ (F 2021)
  • Don­ners­tag, 14.03., 17.05 Uhr (Wdhlg.): „Die Winz­lin­ge …“
  • Mon­tag, 18.03., 17.50 Uhr: „Skan­di­na­vi­en (1/2) Rück­kehr des Lichts“ (D 2023 EA)
  • Mon­tag, 18.03., 18.35 Uhr: „Skand­in­vi­en /2/2) Rück­kehr der Dun­kel­heit“ (D 2023 EA)
  • Sams­tag, 23.03., 11.00 Uhr (Wdhlg.): „Natur­pa­ra­die­se mit …“
  • Mitt­woch, 27.03., 16.00 Uhr (Wdhlg.): „Alas­kas Rie­sen­bä­ren“
  • Mitt­woch, 27.03., 17.50 Uhr: „Stil­le Was­ser sind tief: Der Sai­maa-See, ein Relikt der Eis­zeit“ (F 2017)
  • Sams­tag, 30.03., 11.35 Uhr: „Kana­das Natio­nal­parks: Paci­fic Rim“ (D/CDN 2023 EA)
  • Sams­tag, 30.03.,12.25 Uhr: „Kana­das Natio­nal­parks: Ivva­vik“ (EA)
  • Sams­tag, 30.03.,13.20 Uhr „Kana­das Natio­nal­parks: Water­ton Lakes“ (EA)

EA = Erst­aus­strah­lung auf Arte.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf ande­ren Pro­gram­men

Auch da wird eini­ges gebo­ten.

  • Sonn­tag, 03.03 09.30 Uhr, MDR: „Wil­de Dynas­tien Kai­ser der Ant­ark­tis“
  • Mon­tag, 04.03., 14.45 Uhr, 3sat: „Nor­we­gens Sehn­suchts­stra­ße – 3000 km Rich­tung Nor­den“
  • Mon­tag, 04.03., 16.15 Uhr, 3sat: „Wil­des Nor­we­gen“
  • Mon­tag, 04.03., 20.15 Uhr, ARD: „Wil­des Grön­land: Eis­welt im Wan­del“ (D 2024)
  • Don­ners­tag, 07.03., 13.20 Uhr, 3sat: „Grön­land – Wil­de Natur“
  • Don­ners­tag, 07.03., 14.05 Uhr, 3sat: „Im Flug über Island“
  • Don­ners­tag, 07.03., 16.05 Uhr, 3sat: „Traum­or­te: Nor­we­gen“
  • Don­ners­tag, 07.03., 17.00 Uhr, 3sat: „Mitt­som­mer in Nor­we­gen“
  • Monn­tag, 11.03., 20.15 Uhr, ARD: „Schwe­den – Ruf der Wild­nis“ (D 2024)
  • Diens­tag, 12. 03., 16.50 Uhr, 3sat: „Der Pata­go­nia-Park: Eine Rei­se in die chi­le­ni­sche Wild­nis“
  • Mitt­woch, 13.03., 10.35 Uhr, HR: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (1/7)
  • Frei­tag, 15.03., 21.00 Uhr, HR: „Nor­we­gen erle­ben“
  • Sams­tag, 16.03., 15.30 Uhr, 3sat: „Nor­we­gen“
  • Sonn­tag, 17.03., 14.45 Uhr, HR: „Nor­we­gen erle­ben“
  • Mon­tag, 18.03., 10.35 Uhr, HR: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (2/7)
  • Mon­tag, 18.03., 13.20.Uhr, 3sat: „Finn­land – Som­mer auf der Seen­plat­te“
  • Diens­tag, 19.03., 10.35 Uhr, HR: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (3/7)
  • Diens­tag, 19.03., 11.00 Uhr, 3sat: „Finn­land“
  • Mitt­woch, 20.03., 10.30 Uhr, HR: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (4/7)
  • Don­ners­tag, 21.03., 22.30 Uhr, HR: „Expe­di­ti­on Ark­tis 2 – Tauch­fahrt am Nord­pol“
  • Mon­tag, 25.03., 10.30 Uhr, HR: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (5/7)
  • Diens­tag, 26.03., 10.25 Uhr, HR: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (6/7)
  • Mitt­woch, 27.03., 10.30 Uhr, HR: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (7/7)
  • Frei­tag, 29.03., 17.00 Uhr, NDR: „Das ers­te Jahr in der Wild­nis – Tier­kin­der im Nor­den“

Alle Anga­ben wie immer ohne Gewehr.

Neue Regeln 2025: Details

Wie zu erwar­ten war, hat der Beschluss der nor­we­gi­schen Regie­rung, ab 2025 neue Regeln in Kraft zu set­zen, vie­le beschäf­tigt und auch scho­ckiert. Es gab vie­le Rück­mel­dun­gen und Nach­fra­gen.

Eini­ge Nach­fra­gen sol­len hier beant­wor­tet wer­den, und zwar vor allem im Bezug auf den Teil der Regeln, die den schiffs­ba­sier­ten Tou­ris­mus betref­fen. Es gibt wei­te­re neue Regeln dar­über hin­aus, etwa für den Motor­schlit­ten­ver­kehr auf gefro­re­nen Fjor­den, die aber weni­ger ein­schnei­dend sind, bezie­hungs­wei­se die in den letz­ten Jah­ren per „Dekret“ des Sys­sel­mes­ters jähr­lich ange­ord­ne­te Rechts­pra­xis auf eine per­ma­nen­te gesetz­li­che Basis stel­len, so dass sich hier in der Pra­xis nicht all­zu viel ändert.

Fokus Tou­ris­ten­schif­fe

Es geht also um das, was man mit Schif­fen machen darf und was nicht. Wer noch gar nicht Bescheid weiß, soll­te zunächst den Bei­trag vom letz­ten Frei­tag lesen, da steht fast alles drin, was bis­lang bekannt ist.

Zunächst vor­weg: Um gel­ten­des Recht zu wer­den, müs­sen die Regeln noch durch den Stort­ing (nor­we­gi­sches Par­la­ment). Wesent­li­che Ände­run­gen sind hier nicht zu erwar­ten, aber zumin­dest theo­re­tisch mög­lich. Aber man soll­te hier sicher nicht all­zu viel erwar­ten. Für die spe­zi­ell Inter­es­sier­ten: nach dem Par­la­ments­be­schluss müs­sen nor­we­gi­sche Geset­ze noch durch den Staats­rat, dem der König lei­tend ange­hört, in Form einer „könig­li­chen Reso­lu­ti­on“ ver­ab­schie­det wer­den, ent­spre­chend etwa der Unter­schrift des Bun­des­prä­si­den­ten in Deutsch­land, um vom Par­la­ment beschlos­se­ne Geset­ze in Kraft zu set­zen, aber das ist For­ma­li­tät.

Damit wir abschlie­ßend wis­sen, was wir genau zu erwar­ten haben, müs­sen wir also den vom Par­la­ment ver­ab­schie­de­ten Geset­zes­text samt Bei­la­gen abwar­ten.

Eini­ge Details sol­len aber hier ergän­zend zum Bei­trag vom letz­ten Frei­tag genannt wer­den, begin­nend mit einer detail­lier­te­ren Ver­si­on der Kar­te, die illus­triert, was Tou­ris­ten­schif­fe noch machen kön­nen und was nicht.

Ver­bo­te und ver­blei­ben­de Mög­lich­kei­ten: detail­lier­te­re Kar­te

Sperrung Schutzgebiete Spitzbergen

Regel­än­de­run­gen ab 2025. Details im Text. Eige­ne Dar­stel­lung, Ände­run­gen sind noch mög­lich.

Hier gibt es auch eine grö­ße­re Ver­si­on der Kar­te.

Die rot dar­ge­stell­ten Schutz­ge­bie­te wer­den in der Flä­che ab Janu­ar 2025 für Tou­ris­ten prin­zi­pi­ell gesperrt. Dazu gehört auch der Bell­sund mit­samt Recher­chefjord, Van Keu­len­fjord und Van Mijenfjord.

Lan­dun­gen sol­len für Tou­ris­ten in den Schutz­ge­bie­ten dann nur noch an aus­ge­wähl­ten Lan­de­stel­len erlaubt sein. Die­se sind durch die Punk­te mar­kiert. Die grü­nen Punk­te sind Lan­de­stel­len ohne Begren­zung der Per­so­nen­zahl, wobei anzu­neh­men ist, dass die bis­lang gel­ten­de Regel, dass nicht mehr als 100 Tou­ris­ten gleich­zei­tig an einer Stel­le an Land sein dür­fen, wei­ter Teil des Gesamt­re­gel­werks ist. Bei den blau­en Punk­ten dür­fen maxi­mal 39 Per­so­nen an Land sein. Hier ist min­des­tens ein Gui­de für jeweils zwölf Tou­ris­ten erfor­der­lich. Der Gui­de muss „Kennt­nis der Natur und Geschich­te“ haben, was auch immer das genau bedeu­ten wird (hier kommt wohl künf­tig eine eigent­lich schon lan­ge geplan­te Zer­ti­fi­zie­rung ins Spiel; auf die „Details“ dür­fen wir wei­ter­hin gespannt sein). Dies ist der ein­zi­ge Teil des Pakets, in dem eine Unter­schei­dung zwi­schen klei­ne­ren und grö­ße­ren Schif­fen zumin­dest impli­zit sicht­bar wird.

Gebie­te außer­halb der Schutz­ge­bie­te blei­ben zugäng­lich. Die­se Küs­ten­strei­fen sind in der Kar­te grün mar­kiert. Auch hier gilt: Ände­run­gen vor­be­hal­ten. Soll­te es dem Gesetz­ge­ber noch ein­fal­len, die Natio­nal­parks im Isfjord mit ein­zu­be­zie­hen, wür­de ein gro­ßer Teil des ver­blei­ben­den Spiel­raums ent­fal­len. Damit rech­nen wir der­zeit aber nicht. Mit­tel­fris­tig ist auch eine Aus­wei­tung der bestehen­den Schutz­ge­bie­te etwa an der West- und Nord­küs­te mit den­sel­ben Fol­gen denk­bar. Auch damit ist nach aktu­el­lem Stand aber erst mal nicht zu rech­nen.

Für alle zuge­las­se­nen Lan­de­stel­len wird es Detail­kar­ten geben. Die­se zei­gen für eine klei­ne­re Anzahl Lan­de­stel­len schraf­fier­te Flä­chen an Land, was bedeu­tet, dass Tou­ris­ten sich nur inner­halb die­ser recht klein­räu­mi­gen Berei­che bewe­gen dür­fen (etwa Smee­ren­burg, Ahl­strand­hal­vøya im Van Keu­len­fjord und Asbes­tod­den im Recher­chefjord, Ost­sei­te Gås­ham­na und Gnå­lod­den im Horn­sund). Bei den übri­gen Lan­de­stel­len kann man zumin­dest anneh­men, dass ab der Lan­dung im zuge­las­se­nen Bereich auch län­ge­re Wan­de­run­gen wei­ter­hin mög­lich sind – vor­be­halt­lich des genau­en Tex­tes im rechts­kräf­ti­gen Gesetz, sobald es vor­liegt.

Ski- und Schnee­schuh­fahr­ten blei­ben bis 25. Mai mög­lich

Freun­de von Eis und Schnee kön­nen sich zudem im Früh­jahr über wei­te­re Frei­hei­ten freu­en: Die oben­ste­hen­den flä­chi­gen Ver­bo­te gel­ten nicht „auf schnee­be­deck­tem, gefro­re­nem Boden vom 1. Janu­ar bis 25. Mai jedes Jah­res“. Das betrifft also die „Ski (oder Schnee­schuh) and sail“ Sai­son im Licht­win­ter, die damit wohl wei­ter­hin ohne grö­ße­re Ein­schrän­kun­gen mög­lich sein wird.

Kul­tur­denk­mä­ler

Die Zahl der Kul­tur­denk­mä­ler mit Zugangs­be­schrän­kung soll erheb­lich redu­ziert wer­den. Das wird in der Pra­xis aber wenig Bedeu­tung haben, da die aller­meis­ten ohne­hin an Stel­len lie­gen, zu denen Tou­ris­ten kei­nen Zugang haben wer­den.

2025 kom­men die neu­en Regeln

Es ist die Nach­richt, auf die man schon seit Jah­ren gewar­tet hat, in der Hoff­nung, dass sie in die­ser Form nicht kommt: zum 1. Janu­ar 2025 sol­len die neu­en Regeln in Kraft tre­ten, die fest­le­gen, was in gro­ßen Tei­len Spitz­ber­gens noch erlaubt ist – und was nicht. Nun hat die nor­we­gi­sche Regie­rung ihren Beschluss ver­öf­fent­licht.

Es kommt wei­test­ge­hend so, wie es schon vor Jah­ren ange­kün­digt wur­de. Gera­de unter denen, die im Tou­ris­mus tätig oder als Rei­sen­de inter­es­siert sind, hat­ten vie­le gehofft, dass die Regie­rung eini­ge der neu­en Regeln nach der viel­fa­chen, teil­wei­se har­schen Kri­tik noch mal über­den­ken wür­de, aber das ist nicht pas­siert.

Sperrung Schutzgebiete Spitzbergen

Die rot dar­ge­stell­ten Schutz­ge­bie­te wer­den ab Janu­ar 2025 weit­ge­hend gesperrt.

Die wich­tigs­te Ände­rung dürf­te wohl sein, dass die gro­ßen Schutz­ge­bie­te, also die Natio­nal­parks und Natur­re­ser­va­te, für Tou­ris­ten im Grund­satz gesperrt sind. Die­se Gebie­te umfas­sen gro­ße Tei­le Spitz­ber­gens, wie in der Kar­te dar­ge­stellt.

Die Ände­run­gen

Die wich­tigs­ten Ände­run­gen im Über­blick, soweit sie bis­lang bekannt sind. Man­ches wird von den bis­lang noch unbe­kann­ten genau­en For­mu­lie­run­gen des neu­en Geset­zes abhän­gen:

  • Die Schutz­ge­bie­te sind ab 2025 für Tou­ris­ten weit­ge­hend gesperrt. Zugäng­lich sein sol­len dann nur noch 43 von der Regie­rung aus­ge­wähl­te Loka­li­tä­ten. Aus­ge­nom­men ist, wer auf eige­ne Faust unter­wegs ist sowie die Lokal­be­völ­ke­rung.
  • Schif­fe dür­fen in den Schutz­ge­bie­ten nicht mehr als 200 Pas­sa­gie­re an Bord haben.
  • Droh­nen dür­fen in den Schutz­ge­bie­ten nicht mehr ver­wen­det wer­den.
  • Geschwin­dig­keits­be­schrän­kung auf 5 Kno­ten inner­halb von 500 Metern um bestimm­te Vogel­ko­lo­nien.
  • Min­dest­ab­stän­de zu Wal­ross­lie­ge­plät­zen: 150 Meter für moto­ri­sier­te Boo­te, Maxi­mal­ge­schwin­dig­keit von 5 Kno­ten inner­halb von 300 Meter um Wal­ross­lie­ge­plät­ze.
  • Min­dest­ab­stän­de zu Eis­bä­ren, wahr­schein­lich wer­den 300 Meter vor­ge­schrie­ben.
  • Ver­bot, fes­tes Eis zu bre­chen (Aus­nah­men für Schiff­fahrts­we­ge nach Lon­gye­ar­by­en, Barents­burg, Ny-Åle­sund und für die Küs­ten­wa­che).
  • Die Geneh­mi­gungs­pflicht für Zel­ten und Lager wird aus­ge­wei­tet.
  • Fahr­ver­bo­te auf Fjord­eis wer­den aus­ge­wei­tet.

Man­che die­ser Punk­te ent­spre­chen bereits der schon län­ger übli­chen guten Pra­xis.

Die Kon­se­quen­zen

Für grö­ße­re Schif­fe, etwa zwi­schen 100 und 200 Pas­sa­gie­ren Kapa­zi­tät, die schon jetzt haupt­säch­lich bestimm­te Stan­dard-Lan­de­plät­ze anlau­fen, muss sich dadurch nicht unbe­dingt all­zu viel ändern. Für pri­va­te Yach­ten gilt wohl wei­ter­hin „freie Fahrt“, auch an Land in den Schutz­ge­bie­ten. Hart getrof­fen wer­den aber klei­ne­re Schif­fe mit län­ge­ren Fahr­ten, die ihre Lan­de­stel­len bis­lang fle­xi­bel je nach Wind, Wet­ter und Eis aus­ge­sucht haben.

Kom­men­tar

Natür­lich bin ich befan­gen. Wer schon mal mit mir in Spitz­ber­gen unter­wegs war, weiß, das der letz­te Satz im vor­her­ge­hen­den Abschnitt („Hart getrof­fen wer­den …“) genau das beschreibt, was ich über vie­le Jah­re hin­weg schwer­punkt­mä­ßig gemacht habe. Eine neu­tra­le Beob­ach­ter­po­si­ti­on kann ich daher für mich kaum in Anspruch neh­men.

Den­noch mei­ne ich und ich erlau­be mir, es hier zum wie­der­hol­ten Male zu sagen, dass die neu­en Regeln in die fal­sche Rich­tung gehen. Selbst in der Annah­me, dass sie im Sin­ne der Umwelt gut gemeint sind – wo ich mir nicht ein­mal sicher bin, dafür sind sie teil­wei­se zu absurd, auch im Blick dar­auf, dass Nor­we­gen wei­ter­hin Fische­rei auch in den frag­li­chen Gebie­ten wei­ter zulas­sen wird (etwa die beson­ders umwelt­schäd­li­che Fische­rei mit Grund­schlepp­net­zen in Tie­fen grö­ßer als 100 Meter in der Hin­lo­pen­stra­ße), künf­tig wei­ter auf Öl und Gas auch in der Barent­see set­zen will und gera­de erst wesent­li­che Schrit­te getan hat, um gro­ße Tei­le des Mee­res­bo­dens im Nord­at­lan­tik für Tief­see­berg­bau zu öff­nen. In die­sem Gesamt­bild wirkt es beson­ders absurd, so zu tun, als wür­de der Umwelt­schutz gera­de an den Tou­ris­ten hän­gen.

Was natür­lich nicht heißt, dass es nicht Sinn­vol­les zu tun gäbe. Dazu gleich noch ein paar Wor­te.

Touristen Nordaustland

Wan­de­rung in klei­ner Grup­pe auf dem Nord­aus­t­land: wird es ab 2025 kaum noch geben.

Die weni­gen ver­blei­ben­den Lan­de­stel­len in den Schutz­ge­bie­ten wer­den grö­ße­re Schif­fe wohl weit­ge­hend unter sich auf­tei­len, wahr­schein­lich lan­ge vor der Sai­son mit­tels eines bran­chen­in­ter­nen Buchungs­sys­tems. Und pri­va­te Yach­ten, die man­gels regio­na­ler Erfah­rung und Regel­kennt­nis­se erfah­rungs­ge­mäß in Bezug auf Umwelt­ver­hal­ten oft pro­ble­ma­ti­scher sind als ein gut geführ­tes Schiff mit 50 oder auch 100 Pas­sa­gie­ren, wer­den wohl auch nicht erfasst.

Es käme eben dar­auf an, eine gute Balan­ce zwi­schen einer nach oben gede­ckel­ten Quan­ti­tät und einer nach unten gede­ckel­ten Qua­li­tät her­zu­stel­len.

Natür­lich hät­te es Bedarf und Mög­lich­kei­ten gege­ben, sinn­vol­le Regeln ein­zu­füh­ren. Auch wenn es nun hin­fäl­lig ist – wie schon so oft gesagt, gäbe es, um nur ein paar Bei­spie­le zu nen­nen, etwa die Mög­lich­keit, Pas­sa­gier­zah­len wei­ter als bis­lang zu redu­zie­ren, etwa auf eine maxi­ma­le Zahl von bei­spiels­wei­se 100 Pas­sa­gie­ren für Schif­fe, von denen aus Land­gän­ge durch­ge­führt wer­den dür­fen. Dazu wäre eine Decke­lung der Zahl der Schif­fe mög­lich, die mit Tou­ris­ten in der Zwölf­mei­len­zo­ne fah­ren dür­fen. Wie in man­chen US-ame­ri­ka­ni­schen Natio­nal­parks könn­te man hier­zu eine gede­ckel­te Zahl von Per­mits ver­ge­ben. Das hät­te man idea­ler­wei­se bereits bei­spiels­wei­se 2010 oder 2012 gemacht (als eine ähn­li­che Dis­kus­si­on schon mal im Gang war) und den Ver­kehr damit im dama­li­gen Umfang ein­ge­fro­ren. Es ist das seit­dem erfolg­te Wachs­tum, das vie­le mit Unbe­ha­gen beob­ach­ten (dazu zäh­le ich mich auch). Aber wenn die Men­ge das Pro­blem ist, war­um deckelt und redu­ziert man nicht die Men­ge, son­dern statt­des­sen Qua­li­tät und Bewe­gungs­frei­heit gera­de der Schif­fe, die im Gesamt­bild eher uner­heb­li­che Besu­cher­zah­len brin­gen? Eine behut­sa­me Redu­zie­rung auf bestimm­te Lan­de­plät­ze hät­te man für grö­ße­re Schif­fe ein­füh­ren kön­nen, auf die etwa erheb­lich grö­ße­re Vege­ta­ti­ons­schä­den zurück­ge­hen, ohne auch den klei­nen Schif­fen unnö­ti­ger­wei­se die Bewe­gungs­frei­heit zu neh­men.

Hin­sicht­lich der schon erwähn­ten „nach unten gede­ckel­ten Qua­li­tät“ läge in einem guten Zer­ti­fi­zie­rungs­sche­ma für Gui­des viel Poten­zi­al. Ein amt­lich gesi­cher­tes Min­dest­ni­veau in Bezug auf Regel­kennt­nis und gute Pra­xis in Bezug auf Umwelt und Sicher­heit, ver­pflich­tend für alle – ALLE! – bei­spiels­wei­se außer­halb des Ver­wal­tungs­ge­bie­tes 10 (ein gro­ßes Gebiet um Lon­gye­ar­by­en her­um, von der West­küs­te bis fast zur Ost­küs­te) wür­de vie­le Pro­ble­me lösen.

Scha­de, hier wur­de eine Chan­ce ver­passt, vie­le wich­ti­ge Din­ge sinn­voll zu gestal­ten. Kli­ma- und Umwelt­mi­nis­ter Andre­as Bjel­land Erik­sen, seit Herbst 2023 im Amt, hin­ter­lässt mit sei­nen Kom­men­ta­ren gegen­über Sval­bard­pos­ten auch nicht den Ein­druck, sich inten­siv und pra­xis­nah mit der Sache beschäf­tigt zu haben. Bis 2023 war Erik­sen übri­gens Staats­se­kre­tär im Minis­te­ri­um für Erd­öl und Ener­gie.

Und wie wei­ter?

Wie gesagt, ich ste­he nicht auf neu­tra­lem Pos­ten. Abschlie­ßend ein paar Wor­te in eige­ner Sache.

Wie wir ab 2025 wei­ter­ma­chen wer­den, wird sich noch zei­gen. Erst mal muss, um es zu sagen, wie es ist, der Schock ver­ar­bei­tet wer­den, und die Plä­ne für 2025 müs­sen nicht jetzt am Wochen­en­de fer­tig wer­den.

Und wie eben­falls schon öfter gesagt: Wer Spitz­ber­gen noch ein­mal so erle­ben will, wie wir das nun etli­che Jah­re lang tun durf­ten, hat also die­sen Som­mer (2024) die letz­te Gele­gen­heit dazu. Was nicht heißt, dass es 2025 über­haupt nicht wei­ter­geht, aber lan­ge Fahr­ten in den abge­le­ge­nen Gebie­ten wird es nicht mehr geben, soviel steht fest. Wer will, soll­te 2024 dabei sein. Was uns betrifft, haben wir auf der Arc­ti­ca II im August noch Plät­ze frei, ansons­ten sind die Fahr­ten bis auf ein paar weni­ge Rest­plät­ze weit­ge­hend voll.

Und wer dabei ist: Glück­wunsch! Alles rich­tig gemacht!

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News-Auflistung generiert am 17. Januar 2025 um 07:34:08 Uhr (GMT+1)
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