Sattelrobbe
(Pagophilus groenlandicus, früher Phoca groenlandica)
Sattelrobbe
Beschreibung: Sattelrobben sind mit 1,70 bis 1,80 m Länge und einem Gewicht von 120 bis 140 kg relativ kleine Robben. Ihr silbergraues Fell hat eine sattelähnliche Markierung, die aber je nach Alter und individuell verschieden ausfallen kann. Der Kopf ist ebenfalls teilweise schwarz.
Diese Sattelrobbe zeigt sehr freundlich das typische Muster auf dem Rücken.
Am einfachsten erkennt man Sattelrobben an ihrem Verhalten: In Spitzbergen sieht man sie fast ausschließlich in größeren Gruppen an der Eiskante oder im Treibeis schwimmend und oft lebhaft planschend, wobei sie immer wieder weit aus dem Wasser kommen. In Fjorden sieht man sie selten.
Gruppen von Sattelrobben im offenen Treibeis vor der südlichen Westküste Spitzbergens, Ende Juni.
Wanderung/Zugverhalten: Das Verbreitungsgebiet ist die Arktis im Nordatlantik von Neufundland über West- und Ostgrönland bis in die Barentssee. Sie halten sich in der Nähe des Treibeises auf.
Sattelrobben auf einer Eisscholle. Südliche Westküste von Spitzbergen, Ende Mai.
Biologisches: Sattelrobben haben eine große Bandbreite verschiedener Fische und Krebse auf der Speisekarte und können bis zu 200 m tief tauchen. Die Paarung erfolgt im Januar oder Februar. Im Januar oder Februar des Folgejahres kommt das etwa 85 cm große Jungtier auf dem Eis zur Welt. Eisbären, Grönlandhaie und Schwertwale sind gefährliche Fressfeinde; wenn sie diesen entkommen, können sie 35 Jahre alt werden.
Sonstiges: Die ursprünglich viele Millionen Tiere umfassende, globale Sattelrobbenpopulation wurde durch jahrhundertelangen, industriellen Raubbau stark dezimiert, wird aber immer noch auf mindestens 7 Millionen geschätzt. Heute werden jährlich noch mehrere 100 000 Tiere gefangen, die meisten davon in Kanada.
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Letzte Änderung: 24. Februar 2019 ·
Copyright: Rolf Stange