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Kapp Thordsen: Svenskehuset

Die Geschichte einer Eismeertragödie von 1872-73

Pan­ora­ma­tour Kapp Thord­sen: Svenske­hu­set

Hin­weis

Die Kar­te unten links kann dazu ver­wen­det wer­den, um die ein­zel­nen Sta­tio­nen gezielt anzu­sprin­gen. Man kann aber auch die gesam­te Tour ein­fach auto­ma­tisch durch­lau­fen las­sen. Den Ton kann man über den But­ton oben rechts aus­schal­ten. Die Pano-Tour funk­tio­niert auch auf dem iPad und ande­ren ver­gleich­ba­ren Tablets, wenn das Gerät genü­gend Pro­zes­sor­power hat und das Betriebs­sys­tem aktu­ell genug ist.

Und wem es gefällt, kann den Pano-Link gern wei­ter­ge­ben oder selbst ver­lin­ken 🙂

Sta­tio­nen

  1. Das Svenske­hu­set am Kapp Thord­sen
  2. Haupt­ein­gang (Süd­sei­te)
  3. Haupt­raum (Biblio­thek) 1, West­sei­te
  4. Haupt­raum (Biblio­thek) 2, Ost­sei­te
  5. Neben­raum Ost­sei­te (1)
  6. Neben­raum Ost­sei­te (2)
  7. Küche
  8. Hin­ter­ein­gang (Nord­sei­te)
  9. Neben­raum West­sei­te (1)
  10. Neben­raum West­sei­te (2)
  11. Dach­bo­den
  12. Das Grab der 17 Über­win­te­rer

1 – Das Svenske­hu­set am Kapp Thord­sen

Das Svenske­hu­set liegt in der Nähe des Kapp Thord­sen im Süden des Dick­son Lan­des, dort, wo der mitt­le­re Isfjord in den Bil­lefjord und den Sas­senfjord-Tem­pel­fjord über­geht. Es ist das ältes­te Haus Spitz­ber­gens – gemeint ist hier die Haupt­in­sel; auf der Bjørnøya gibt es das noch deut­lich älte­re Ham­mer­festhus – und von den weni­gen Häu­sern aus dem 19. Jahr­hun­dert auch das größ­te.

Wäh­rend der Spits­ber­gen-Expe­di­ti­on von 1864 hat­te Adolf Erik Nor­dens­ki­öld dort in den Tri­as-Schich­ten Phos­pho­rit-Vor­kom­men gefun­den, von denen er annahm, dass sie sich zu Dün­ger ver­ar­bei­ten und somit kom­mer­zi­ell nut­zen lie­ßen. Dar­in sah Nor­dens­ki­öld eine Grund­la­ge für eine schwe­di­sche Kolo­nie auf der damals her­ren­lo­sen Insel, zu der die Schwe­den auf­grund ihrer vie­len Expe­di­tio­nen im 19. Jahr­hun­dert Zeit eine stär­ke­re Ver­bin­dung hat­ten als alle ande­ren Län­der.

2 – Haupt­ein­gang (Süd­sei­te)

Dies ist der Haupt­ein­gang auf der Süd­ost­sei­te des Hau­ses. Zur Zeit der Auf­nah­men (2020) war er mit­tels einer auf­ge­schraub­ten Plat­te fest ver­schlos­sen (der Hin­ter­ein­gang auf der Nord­sei­te, zum Berg hin, war zugäng­lich).

Nor­dens­ki­öld fand Geschäfts­part­ner, die eine klei­ne Expe­di­ti­on finan­zier­ten, um das Phos­pho­rit-Vor­kom­men näher zu unter­su­chen. Im Juli 1870 gin­gen zwei jun­ge Män­ner an Land, erreich­ten aber zunächst nicht mehr, als es bei auf­kom­men­dem Sturm gera­de noch recht­zei­tig zurück zum Schiff zu schaf­fen. Etwas spä­ter, vom 5. bis 17. August, konn­ten sie das Vor­kom­men dann genau­er erkun­den.

Bei­de waren Geo­lo­gen. Einer hieß Hjal­mar Wilan­der, der ande­re war Alfred Nathorst. Letz­te­rer wur­de spä­ter sehr bekannt, er wur­de nach Nor­dens­ki­öld die Füh­rungs­fi­gur der schwe­di­schen Polar­schung.

3 – Haupt­raum (Biblio­thek) 1, West­sei­te

Hier sind wir im größ­ten Raum des Hau­ses, zen­tral im Erd­ge­schoss gele­gen. Es dien­te wäh­rend der Über­win­te­rung von 1882-83 (auf die Geschich­te kom­men wir noch zurück) als Arbeits­zim­mer und Biblio­thek für die Wis­sen­schaft­ler.

Nach den geo­lo­gi­schen Vor­ar­bei­ten wur­den Vor­be­rei­tun­gen in Gang gesetzt und die Aktie­bo­la­get (AB) Isfjor­den gegrün­det. Im Som­mer 1872 wur­de das Haus dann gebaut. Per Öberg, der 1870 Nor­dens­ki­öld auf des­sen Expe­di­ti­on nach Grön­land beglei­tet hat­te, und der Nor­we­ger Johan Tiberg, ein erfah­re­ner Berg­mann, lei­te­ten die Expe­di­ti­on der „Kolo­nis­ten“: 27 Men­schen, dar­un­ter meh­re­re Frau­en und Kin­der wie Tibergs Frau Sofie, sein Sohn Johan (16) und Toch­ter Jaco­bi­ne (7), sowie zwei Pfer­de, zwölf Schwei­ne und vie­le Hüh­ner. Als ers­tes wur­den ein Labor und ein Stall gebaut.

Tiberg und Öberg sahen aller­dings schnell, dass die Kolo­nie am Kapp Thord­sen nie funk­tio­nie­ren wür­de. Die Lan­de­ver­hält­nis­se waren sehr ungüns­tig (sie sind es auch heu­te noch). Das Ufer liegt völ­lig unge­schützt, fla­ches Was­ser erschwert den Zugang für Schif­fe und an Land muss­te man zunächst einen stei­len Hang über­win­den und dann 800 Meter über teil­wei­se feuch­te, wei­che Tun­dra zurück­le­gen. Um den Mate­ri­al­trans­port zu ver­ein­fa­chen, wur­de schnell ein klei­ner Schie­nen­weg gebaut. Sechs Män­ner konn­ten damit an einem Tag 48 Wagen­las­ten mit einem Gesamt­ge­wicht von 3,5 Ton­nen am Tag zum Haus schie­ben.

Den­noch wür­den die Ver­hält­nis­se nie einen wirt­schaft­lich und logis­tisch sinn­vol­len Betrieb einer Sied­lung ermög­li­chen. Zudem ent­sprach das Vor­kom­men nicht den Hof­fun­gen, und geo­lo­gisch gewon­ne­nes Phos­pho­rit war als Roh­stoff für Dün­ger auf dem Markt bereits nicht mehr kon­kur­renz­fä­hig.

Letzt­lich hat­ten die Inves­to­ren es wohl Öberg zu ver­dan­ken, dass er sie vor noch grö­ße­ren Ver­lus­ten bewahr­te, indem die­ser dafür sorg­te, dass das Unter­neh­men noch im glei­chen Som­mer auf­ge­ge­ben wur­de. Das Haus wur­de immer­hin fer­tig gebaut. Ein zwei­tes, bau­glei­ches Haus war bereits geplant, wur­de aber nie gebaut. Kom­for­ta­bler aus­ge­baut, hät­te es wohl­ha­ben­den Tou­ris­ten als Unter­kunft die­nen sol­len. Ein Schiff war bereits für zwei Jah­re im Vor­aus gechar­tert, um Pas­sa­gie­re und Phos­phat in den Som­mer­mo­na­ten zwi­schen dem Kapp Thord­sen und Schott­land, Eng­land, Schwe­den und Däne­mark hin- und her­fah­ren zu kön­nen.

Letzt­lich bezahl­te der schwe­di­sche Indus­tri­el­le und Inves­tor Baron Oscar Dick­son die Rech­nung für das fehl­ge­schla­ge­ne Unter­neh­men.

4 – Haupt­raum (Biblio­thek) 2, Ost­sei­te

Noch im glei­chen Som­mer, in dem Öbergs Grup­pe das Haus am Kapp Thord­sen gebaut hat­te, wur­den im Sep­tem­ber sechs nor­we­gi­sche Eis­meer­fangschif­fe an der Nord­küs­te Spitz­ber­gens im Eis ein­ge­schlos­sen. Zwei steck­ten beim Vel­komst­pyn­ten fest und vier vor Gråhu­ken, nicht weit von der Mos­sel­buk­ta, wo Nor­dens­ki­öld sich in sei­ner neu­ge­bau­ten Basis Pol­hem auf eine Über­win­te­rung und eine für das nächs­te Früh­jahr geplan­te Nord­pol­ex­pe­di­ti­on vor­be­rei­te­te.

Weder die Schif­fe selbst noch Nor­dens­ki­öld hat­ten aus­rei­chend Vor­rä­te für so vie­le Men­schen – auf den sechs Schif­fen befan­den sich 58 Män­ner – aber not­ge­drun­gen wur­de beschlos­sen, dass die Mann­schaf­ten sich ab dem 1. Dezem­ber Nor­dens­ki­öld anschlie­ßen konn­ten. Dazu kam es aber nicht: Schon am 7. Okto­ber hat­ten sich 17 Män­ner in zwei Ruder­boo­ten auf­ge­macht, um das neue, gut aus­ge­stat­te­te Haus der schwe­di­schen Kolo­nie am Kapp Thord­sen zu errei­chen. Dort kamen sie am 14. Okto­ber an und rich­te­ten sich für den Win­ter ein.

Den ver­blie­be­nen Män­nern im Eis an der Nord­küs­te gelang es im Novem­ber, mit den bei­den Schif­fen vom Vel­komst­pyn­ten nach Nor­we­gen zurück­zu­keh­ren. Die vier Schif­fe beim Gråhu­ken muss­ten sie aller­dings auf­ge­ben.

Nur der 58 Jah­re alte Johan Mat­ti­las Johan­nesen, Skip­per der Eli­da, und der 17-jäh­ri­ge Koch Gabri­el Anders­sen blie­ben zurück in der Hoff­nung, ihr Schiff ret­ten zu kön­nen und über­win­ter­ten an Land unter zwei umge­dreh­ten Ruder­boo­ten. Mat­ti­las soll auch nicht in der Lage gewe­sen sein, die Stre­cke zu den frei gewor­de­nen Schif­fen über das Eis zurück­zu­le­gen. Die Eli­da ging trotz­dem im Win­ter wäh­rend eines Sturms ver­lo­ren. Mat­ti­las und Anders­sen star­ben im Früh­jahr, wahr­schein­lich an Skor­but. Ihr Tage­buch endet am 18. Febru­ar 1873. Mat­ti­las hat­te 42 Jah­re sei­nes Lebens im Eis­meer ver­bracht.

5 – Neben­raum Ost­sei­te (1)

Unter­des­sen hat­ten die 17 Män­ner sich im Haus am Kapp Thord­sen, das gut mit Vor­rä­ten und aller­lei Aus­rüs­tung aus­ge­stat­tet war, ein­ge­rich­tet. Zu ihnen kom­men wir spä­ter wie­der zurück.

Wozu genau die­ses Zim­mer 1872 ursprüng­lich gedacht war, wis­sen wir nicht. 1882 dien­te es als Arbeits­raum für Wis­sen­schaft­ler. Heu­te befin­den sich hier zwei Prit­schen und ein Tisch.

6 – Neben­raum Ost­sei­te (2)

Auch die­ses klei­ne Zim­mer wur­de 1882-83 von Wis­sen­schaft­lern genutzt. Es han­del­te sich um die schwe­di­sche Grup­pe des Ers­ten Inter­na­tio­na­len Polar­jahrs, das als inter­na­tio­nal koor­di­nier­te Mess­kam­pa­gne in Ark­tis (12 Sta­tio­nen) und Ant­ark­tis (2 Sta­tio­nen: Feu­er­land (Frank­reich) und Süd­ge­or­gi­en (Deutsch­land)) von Carl Wey­precht initi­iert wor­den war.

7 – Küche

Die­ser klei­ne Raum dien­te als Küche.

Auf einer Kon­fe­renz in St. Peters­burg waren die geplan­ten Stand­or­te an die teil­neh­men­den Natio­nen ver­ge­ben wor­den. So bau­te Deutsch­land Sta­tio­nen auf Baf­fin Island und Süd­ge­or­gi­en und Öster­reich in der Maria Musch­buk­ta auf Jan May­en. Die Schwe­den erhiel­ten den Zuschlag für Spitz­ber­gen und nutz­ten das schon vor­han­de­ne Svenske­hu­set am Kapp Thord­sen. Der ursprüng­li­che Plan, in Nor­dens­ki­ölds alter Sta­ti­on Pol­hem in der Mos­sel­buk­ta zu über­win­tern, ließ sich wegen der schwe­ren Eis­be­din­gun­gen jenes Jah­res nicht umset­zen.

Lei­ter der schwe­di­schen Expe­di­ti­on von 1882-83 war Nils Ekholm.

8 – Hin­ter­ein­gang (Nord­sei­te)

Der Hin­ter­ein­gang auf der Nord­sei­te des Hau­ses, zum Berg hin, war 2020 als ein­zi­ger Ein­gang zugäng­lich. Ursprüng­lich hat­te es außen noch einen Wind­fang gege­ben, sicher mit Gar­de­ro­be und Platz für Stie­fel, Ski­er etc., aber davon ist heu­te nichts mehr übrig.

9 – Neben­raum West­sei­te (1)

Das Eck­zim­mer an der west­li­chen Ecke des Hau­ses stand 1882-83 eben­falls den Wis­sen­schaft­lern zur Ver­fü­gung. Unter die­sen befand sich der jun­ge Inge­nieur Salo­mon August Andrée, der spä­ter mit sei­ner Bal­lon-Expe­di­ti­on von Vir­go­ham­na auf der Dan­s­køya tra­gi­sche Berühmt­heit erlan­gen soll­te. 1896 beglei­te­te Ekholm Andrée auf sei­ner Nord­pol-Expe­di­ti­on. In jenem Som­mer hob der Bal­lon Örnen auf der Dan­s­køya jedoch nicht ab. Ekholm wit­ter­te Pro­ble­me und ver­wei­ger­te sei­ne erneu­te Teil­nah­me im fol­gen­den Jahr, in dem Andrée und sei­ne bei­den Beglei­ter – Ekholm war durch Nils Strind­berg ersetzt wor­den – für vie­le Jah­re spur­los ver­schwan­den. Aber das ist eine ande­re Geschich­te.

Zwi­schen die­sem Raum und dem nächs­ten (10, Neben­raum West­sei­te 2) gibt es eine Tür, die im ursprüng­li­chen Grund­riss nicht ein­ge­zeich­net ist, sie wur­de wohl spä­ter hin­zu­ge­fügt.

10 – Neben­raum West­sei­te (2)

Über­haupt ist kaum noch etwas am Svenske­hu­set so, wie es 1883 oder gar 1872 ein­mal gewe­sen war. Die Innen­ein­rich­tung ist voll­stän­dig ver­schwun­den. Spä­ter war das Haus stark bau­fäl­lig und wur­de schließ­lich umfas­send reno­viert (1990?).

Die Über­win­te­rung 1882-83 ver­lief plan­mä­ßig und erfolg­reich, ohne dra­ma­ti­sche Zwi­schen­fäl­le. Andrée soll sein ers­tes Polar­aben­teu­er aber nicht all­zu sehr zuge­sagt haben. Im Gegen­satz zu vie­len sei­ner Zeit­ge­nos­sen kehr­te er der Ark­tis zunächst den Rücken und kam erst 1896 und 1897 für sei­ne Bal­lon-Expe­di­ti­on wie­der zurück.

11 – Dach­bo­den

Auf dem Dach­bo­den befand sich ein gro­ßer Raum, der zur Unter­brin­gung der Arbei­ter gedacht war. In Neben­räu­men gab es Spei­cher­platz für Aus­rüs­tung und Vor­rä­te.

12 – Das Grab der 17 Über­win­te­rer

Abschlie­ßend noch ein­mal zurück zu den 17 unglück­li­chen Über­win­te­rern von 1872-73. Meh­re­re von Nor­we­gen aus­ge­hen­de Ver­su­che, sie abzu­ho­len, schei­ter­ten. Obwohl man ange­nom­men hat­te, dass sie im gut aus­ge­stat­te­ten Haus gut über den Win­ter kom­men müss­ten, wur­den sie Mit­te Juni 1873 alle tot auf­ge­fun­den. Zwei Män­ner, die bereits im Janu­ar (bei­de am 19.) gestor­ben waren, hat­ten die ande­ren bereits bei­gesetzt. Die sterb­li­chen Über­res­te der übri­gen wur­den am 18. Juni in einem Gemein­schafts­grab unweit des Hau­ses begra­ben. Der letz­te Ein­trag im Tage­buch ist auf den 19. April datiert. Der letz­te starb ver­mut­lich, kurz bevor der nor­we­gi­sche Skip­per Ole Barth Tel­lef­sen am 16. Juni mit dem Rob­ben­fän­ger Eli­da zum Svenske­hu­set kam und die Toten ent­deck­te (natür­lich ein ande­res Schiff als die oben erwähn­te Eli­da von Skip­per Mat­ti­las).

Das Svens­ke­haus ist seit­dem auch als Spøkel­ses­hu­set (Gespens­ter­haus) bekannt.

Skip­per Sive­rt Bræk­mo und der zehn­jäh­ri­ge Johan Kris­ti­an­sen muss­ten 1893-94 einen unfrei­wil­li­gen Win­ter im Svenske­hu­set ver­brin­gen, nach­dem sie auf der Rück­fahrt nach Nor­we­gen kurz vor der Küs­te des Fest­lands von einem Sturm zurück nach Spitz­ber­gen gepus­tet wor­den waren. Am 25. August 1894 erreich­ten sie schließ­lich wohl­be­hal­ten Nor­we­gen.

Lan­ge dach­te man, die 17 Män­ner von 1872-73 hät­ten sich dem Müßig­gang hin­ge­ge­ben und sei­en an Skor­but gestor­ben. In Eis­meer­krei­sen blick­te man lan­ge mit Ver­ach­tung auf die Ver­stor­be­nen her­ab. Die Ange­hö­ri­gen der Toten emp­fan­den das als gro­ße Schan­de, der Vater eines Ver­stor­be­nen soll dar­auf­hin sogar Selbst­mord began­gen haben.

2008 wur­den dem Grab der zwei zuerst gestor­be­nen Män­ner Pro­ben der sterb­li­chen Über­res­te ent­nom­men, an denen nach­ge­wie­sen konn­te, dass sie wohl an Blei­ver­gif­tung gestor­ben waren, die sie sich durch das blei­hal­ti­ge Löt­zinn der Kon­ser­ven­do­sen zuge­zo­gen hat­ten. Hin­wei­se auf Skor­but oder Botu­lis­mus wur­den hin­ge­gen nicht gefun­den. Der gute Ruf der 17 Toten, die im Herbst 1872 in offe­nen Ruder­boo­ten die gefähr­li­che Fahrt von Spitz­ber­gens Nord­küs­te zum Kapp Thord­sen gewagt hat­ten, damit die im Nor­den ver­blie­be­nen Mann­schaf­ten genug Lebens­mit­tel für den Win­ter haben wür­den, war nach 135 Jah­ren wie­der her­ge­stellt.

2010 gab es eine Zere­mo­nie am Grab mit dem Pfar­rer aus Lon­gye­ar­by­en, dem Sys­sel­mann und einem Sän­ger.

Quel­len

  • Gös­ta Lil­je­quist (1993): High Lati­tu­des. A histo­ry of Swe­dish polar tra­vels and rese­arch
  • Kjell Kjær & Ulf Aase­bø (2012): Tra­ge­dien i Svens­khu­set

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2 Kommentare zu Kapp Thord­sen: Svenske­hu­set

  1. Claudia Kugelmann sagt am 

    Dan­ke lie­ber Rolf für die inter­es­san­te Geschich­te vom Svenske­hu­set. Und für die her­vor­ra­gen­den Rund­um-Fotos dazu. Habe ich gern ange­schaut und gele­sen.
    Kennst Du übri­gens das Buch von Eli­as Haff­ter: Brie­fe aus dem hohen Nor­den. 1899. Er kam mit dem Kreuz­fahrt­schiff Augus­te Vik­to­ria damals auch nach Sval­bard. Sehr nett zu lesen.
    Herz­li­chen Gruß und Gesund­heit
    Clau­dia

    • Rolf Stange sagt am 

      Lie­be Clau­dia,
      freut mich, dass die Svenske­hu­set-Tour Dir gefällt!
      Und vie­len Dank für den Hin­weis auf die „Brie­fe aus dem hohen Nor­den“. Steht natür­lich hier im Regal! 🙂

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Letzte Änderung: 10. November 2020 · Copyright: Rolf Stange
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