Die derzeit etwa 400 Einwohner der russischen Bergbausiedlung Barentsburg müssen unter schwierigen Bedingungen arbeiten und leben. Nach einem Grubenbrand im Frühjahr 2008, bei dem 2 Menschen ums Leben kamen, wurde der Bergbau zunächst eingestellt; derzeit wird Kohle für den Eigenbedarf (Kraftwerk) abgebaut, aber eine Produktion auf einem − im globalen Vergleich immer noch sehr niedrigen − Niveau von 120.000 Tonnen/Jahr ist nicht vor Sommer 2010 zu erwarten. Ein Bergarbeiter hat sich mittlerweile wegen schlechter Bedingungen über die Presse an norwegische Behörden gewandt: Grund zur Klage waren Unterversorgung mit Arbeitskräften und Material sowie, daraus resultierend, regelmäßige Gefahrensituationen, sowie Löhne in der Größenordnung von 1 Dollar pro Stunde.
Die Führung der Bergbaugesellschaft in Barentsburg zeigte sich zunächst verständnislos den Vorwürfen gegenüber.
Im November 2009 hat die Bergbaugesellschaft Trust Arktikugol ein Gerichtsverfahren verloren, in dem es um Vorwürfe illegaler Hubschrauberflüge zu kommerziellen Zwecken ging, die nicht im Verbindung mit Bergbau standen. Nach Auffassung norwegischer Behörden dürfen russische Helikopter nur im unmittelbaren Zusammenhang mit den Aktivitäten der Bergbausgesellschaft fliegen und nicht etwa, um Touristen oder Forscher zu transportieren. Die Russen sehen darin einen Bruch des Gleichbehandlungsprinzips, das der Spitzbergenvertrag vorschreibt.
Bergbau in Barentsburg: Derzeit unter schwierigen Bedingungen.