Ganz unten auf dieser Seite gibt es Fotogalerien, um einige der schönen Seiten des Krossfjord zu zeigen. Einfach runter scrollen oder per Klick auf diese Links die Abkürzung nehmen:
Der Krossfjord schneidet gut 30 km tief in die nördlich-zentrale Westküste Spitzbergens ein und hat mehrere Verzweigungen. Die Hauptverzweigungen sind Lilliehöökfjord und Möllerfjord im nördlichen Teil, es gibt mehrere Seitenbuchten. Vor allem der nördliche und östliche Teil ist kräftig vergletschert, das Hinterland größtenteils gebirgig. Der Name Krossfjord leitet sich vermutlich davon ab, dass Walfänger im frühen 17. Jahrhundert dort ein Kreuz aufgestellt haben, das allerdings schon lange nicht mehr existiert.
Dieser Teil der Westküste steht unter Golfstromeinfluss und hat daher, zumindest für Spitzbergen-Verhältnisse, ein vergleichsweise mildes, maritim-arktisches Klima. Die Sommer sind oft grau und feucht, die Winter stürmisch. Fjordeis und Treibeis kommen spät, so dass zumindest der Eingangsbereich, den Krossfjord und Kongsfjord sich teilen, beinahe rund ums Jahr schiffbar ist; die inneren Fjordbereiche frieren aber zu.
Der gesamte Krossfjord gehört zum Nordwest-Spitzbergen-Nationalpark. Das Inselchen Guissezholmen am Kapp Guissez ist ein Vogelreservat (Annäherung unterhalb 300 Meter an die Grenze zu Wasser, Land und in der Luft ist verboten). Die kleine Halbinsel Ebeltoftodden auf der Südseite von Ebelftofthamna ist aus Denkmalschutzgründen ganzjährig verbotene Zone.
Die Gletscherfront des Lilliehöökbreen.
Panoramen Krossfjord
Natürlich gibt es auf spitzbergen.de einige Panoramen, die es Ihnen ermöglichen, einige schöne und/oder interessante Orte im Krossfjord virtuell zu besuchen:
Lloyds Hotel: ebenfalls seit langer Zeit eine beliebte Landestelle, die vor allen von deutschen Kreuzfahrtschiffen von Hapag-Lloyd seit über 100 Jahren gerne besucht wird.
Lilliehöökbreen: der größte Gletscher weit und breit aus verschiedenen Perspektiven.
Signehamna: Reste der deutschen Kriegswetterstation.
Collinsodden: Tropische Strände, Küstenebene und Nordlichtbeobachtung.
Grundgebirgs-Schiefer und Phyllite mit vielen kleinen Quarzgängen. Die Region wurde mehrfach tektonisch stark beansprucht: Während der kaledonischen Phase (vor gut 400 Millionen Jahren) und später während der alpidischen Phase (etwa 50 Millionen Jahre). Erstere brachte neben der Deformation auch Metamorphose, letztere keine Metamorphose mehr, dafür starke horizontale Einengung mit kräftigen Überschiebungen. Diese großen Strukturen sind auf der Ostseite des Krossfjords in der Tinayrebukta und der Fjortende Julibukta jeweils gut in den Berghängen sichtbar.
Felswand in der Fjortende Julibukta aus metamorphen Gesteinen, vor allem Schiefer, mit mehreren Überschiebungsbahnen, die von links oben nach rechts unten einfallen.
Buchempfehlung für weitere, ausführliche und allgemeinverständliche (ja, wirklich) Information zu den Themen Geologie/Landschaft.
Landschaft
Berglandschaft auf der Ostseite des Krossfjord.
Das Umland ist überwiegend gebirgig, mit Ausnahme des flachen Vorlandes bei Kapp Guissez sowie Kapp Mitra und westlich davon. Das Inland nördlich und östlich des Krossfjord und seiner Verzweigungen ist kräftig vergletschert, und mehrere Gletscher reichen mit aktiven Kalbungsfronten bis zum Meer herab. Mit einer acht Kilometer breiten, halbkreisförmigen Front ist der Lilliehöökbreen besonders schön, aber auch die Gletscher in der Tinayrebucht und der Fjortende Julibukta sind beeindruckend.
Fjortende Julibukta.
Flora und Fauna
Aufgrund des recht milden Klimas und der teilweise feinkörnig verwitternden Schiefer hat die Gegend eine reiche Vegetation aufzuweisen, mit einem bunten Flickenteppich aus Flechten und Moosen, wie beispielsweise in Signehamna. Auch die Düngung durch nahegelegene Vogelfelsen trägt dazu bei. Wo alle diese Gunstfaktoren besonders gut zusammenwirken, gibt es bunte »hängende Gärten« wie in der Fjortende Julibukta, wo viele Blumenarten besonders groß und kräftig blühen (entsprechend ist Vorsicht geboten, versuchen Sie, nicht auf verletzliche Vegetation zu treten und nehmen Sie Rücksicht auf brütende und mausernde Vögel wie z.B. Gänse).
Rentier auf moos- und flechtenreicher Tundra, Signehamna.
»Blumenbeete«, Fjortende Julibukta: hier wächst auch das eher seltene Schwarze Berufkraut
(Erigeron humilis).
Es gibt eine Reihe von Vogelfelsen mit Dickschnabellummen, Dreizehenmöwen und Eissturmvögeln, stellenweise mischen sich auch die in Spitzbergen sehr seltenen Tordalken und Papageitaucher darunter. Die meisten Vogelfelsen befinden sich hoch über dem Meeresspiegel und somit außerhalb der Reichweite, aber eine Vogelklippe direkt über dem Wasser gibt es in der Fjortende Julibukta und am Cadiopynten. Füchse freuen sich über alles, was von den Vogelfelsen herabfällt, und Rentiere über die reiche Tundra. Eisbären sind eher selten in dieser Region, kommen aber wie überall in Spitzbergen vor.
Dickschnabellummen, Fjortende Julibukta.
Geschichte
Da die Gegend recht gut zugänglich ist, hat sie auch eine lange Geschichte. Diese Fjorde waren schon den Walfängern im frühen 17. Jahrhundert bekannt, Reste von Walfangstationen sind aber nicht bekannt. Die Gegend wurde 1906 und 1907 von Expeditionen kartiert, die Fürst Albert I von Monaco gesponsort und organisiert hatte. Der Fürst war ein engagierter Ozeanograph und nahm selbst an diesen Expeditionen teil. Daran erinnern noch Namen wie Fjortende Julibukta (14. Julibucht, anlässlich des französischen Nationalfeiertages).
In Ebeltofthamna gab es 1910-14 ein deutsches Observatorium, das vor allem untersuchen sollte, ob die Wetterbedingungen für Fahrten mit Luftschiffen günstig sein könnten. Dieser Frage ging auch eine Expedition des Grafen Ferdinand von Zeppelin nach, die 1910 im Bereich Krossfjord-Kongsfjord unterwegs war. Auch daran erinnern noch zahlreiche Ortsnamen vor allem bei Ny Ålesund.
In Signehamna im Krossfjord unterhielt die deutsche Kriegsmarine während des zweiten Weltkrieges bemannte Wetterstationen (1941/42 Station »Knospe« und 1942/43 »Nussbaum«).
Reste der deutschen Kriegswetterstation in Signehamna.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Krossfjord Fotogalerie 4: Signehamna
Signehamna ist ebenfalls eine häufig genutzte Landestelle. Dort gab es während des zweiten Weltkrieges aufeinanderfolgend zwei deutsche Wetterstationen.
In Ebeltofthamna stand von 1910 bis 1914 das von Graf Zeppelin initiierte „geophysikalische Observatorium“. Ein paar Kilometer weiter südwestlich, am Collinsodden, haben die Forscher zeitweise zur Nordlichtbeobachtung, zur Höhenbestimmung simultan an zwei Orten gleichzeitig betrieben, in einer Trapperhütte eine kleine Außenstelle eingerichtet – mit improvisierter Telefonleitung verbunden!
Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen aus der Luft – Dieses Buch ist eine Luftbildreise durch die Landschaften des arktischen Norwegens: die Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen.
Das Buch zum Poster Svalbardhytter. Das Poster visualisiert die Vielfalt der Hütten Spitzbergens in einer Vielfalt arktischer Landschaften. Dieses Buch erzählt die Geschichten der Hütten auf drei Sprachen.
Spitzbergen – Svalbard. Arktische Naturkunde und Geschichte in Wort und Bild. Hintergründe, Routen & Regionen, Praktisches. Umfassender Reiseführer zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen mit 592 Seiten.
Scoresbysund Hot Dogs – Mit Hundeschlitten in Grönland
Hundeschlittenfahrten auf der Rückseite von Grönland - Grönland ist nicht gerade der Nabel der Welt. Die meisten Grönländer leben an der Westküste ihrer Insel, so dass die fast unbewohnte Ostküste selbst in Grönland einen Ruf von Abgelegenheit genießt – es ist die »Rückseite« von Grönland.
Nach einer Reihe von Besuchen auf der wilden, faszinierenden Insel Jan Mayen musste ich einfach aufschreiben, was es dazu zu wissen gibt, da gute Literatur, soweit überhaupt vorhanden, bislang nur auf englisch und norwegisch vorhanden ist.
Eine Skiwanderung im Liverpool Land – Im Lichtwinter haben wir – fünf Menschen und ein Hund – eine vierwöchige Skiwanderung im Osten von Grönland gemacht und dabei eine Menge erlebt. Mein ausführliches Tagebuch von dieser Tour habe ich in überarbeiteter Form als Buch herausgebracht.
Die Lebensgeschichte von Cymba, dem Albatros aus Südgeorgien - Die Nebel der Zeit von James McQuilken, übersetzt und herausgegeben von Rolf Stange, Deutsche Erstausgabe im November 2012.