Det innere Tjuvfjord auf der Edgeøya gehört nicht gerade zu den touristisch oder sonstwie ausgetretenen Pfaden Svalbards. Unvermessene Gewässer machen den Zugang nicht unbedingt leicht. Historisch gehörte der Süden der Edgeøya allerdings zu den wichtigsten Jagdrevieren für Trapper, die primär Eisbären fangen wollten. Davon zeugen noch heute Jagdhütten in der weiteren Umgebung wie die, die der „Eisbärenkönig“ Henry Rudi auf Andréetangen gebaut hat, oder die berühmte Hütte Bjørneborg auf der Halvmåneøya.
In den innere Tjuvfjord stießen die Trapper aber eher selten vor, und wenn, dann um im weiten Dyrdalen Rentiere zu jagen für die eigene Verpflegung.
Vielerorts sind den Bergen mehr oder weniger weite, flache Uferstreifen vorgelagert. Hier am Tjuvfjordskarvet, auf der Westseite des Tjuvfjord, ist diese Küstenebene sehr eben und karg. Viele alte Walknochen liegen herum, und dort ist die Tundra immer ein klein wenig grüner.
Nach einem Anmarsch über mehrere Kilometer erreicht man die Bergkette, die ganz Edgeøya-typisch aus einem langgestrecken Bergplateau besteht. Im Süden ist mit dem Fløya eine einzelne Erhebung vorgelagert. Im ersten Panorama stehen wir am Fuß des kleinen Canyons, der den Fløya von seinen nördlichen Nachbarn trennt.
Nun stehen wir ein Stück weiter oben, auf der Schulter des Canyons an dessen Eingang. Canyons dieser Art sind typisch für die Edgeøya oder auch für die benachbarte Barentsøya, sie sind immer in die gleiche Schicht aus Trias-Sedimenten eingetieft, die leicht erodierbar, aber standfest sind. Dieser Canyon erreicht schon eine recht beeindruckende Größe. Im Gegensatz zu ähnlichen Canyons gibt es aber hier keine größere Vogelkolonie. Hier brüten nur ein paar vereinzelten Gryllteisten.
Nach einem kurzen, aber kräftigen Anstieg haben wir in gut 250 Metern Höhe das Plateau erreicht, das sich von hier etliche Kilometer nach Nordosten erstreckt, zwischen dem Tjuvfjord und dem vergletscherten Inland der Edgeøya. Der Anstieg führt über verwitterte Hänge aus Trias-Sedimentgestein: Hier kann man nach versteinerten Muscheln und Ammoniten Ausschau halten, und mit etwas Glück könnte man sogar über Knochenteile mariner Saurier (Pliosaurus, Plesiosaurus) stolpern. Mitnehmen darf man aber nichts, wir sind auf der Edgeøya in einem Naturreservat, wo alles streng geschützt ist.
Wir gehen auf dem Plateau noch ein kleines Stück weiter, um die volle Aussicht zu bekommen. Diese ist auch wirklich beeindruckend: Wir sehen die weitgestreckte, karge Uferebene, wo das Spiel von Strömung und Sedimentzufuhr eine Serie kleiner Halbinseln, Inselchen und flacher Lagunen geschaffen hat, den weiten Tjuvfjord und in der Ferne die große Lagune Tjuvfjordlaguna, die zum Zeitpunkt der Aufnahme in dichtem Treibeis lag.
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