Von den Pomoren über Hagerup bis zu Tommy Sandal: Trappergeschichte über Jahrhunderte
Die Landspitze Russeltvedtodden ist am Südende der Akseløya.
Hier geht es um Russeltvedtodden am Südende der Akseløya, einer Naturperle, die ansonsten hier schon eine eigene Seite hat. Was die Kulturhistorie betrifft, ist der Russeltvedtodden in Spitzbergen schon ein recht prominenter Ort: hier errichtete Johan Hagerup, einer der Pioniere der Trapperzeit auf Spitzbergen, 1898 seine Haupthütte (in den Bildern erkennbar als die kleinere Hütte mit Außenwänden aus aufgeschichteten Steinen). Zusammen mit vier weiteren norwegischen Jägern betrieb er über ein Netz kleinerer Nebenhütten, von denen in Midterhukhamna noch eine steht, im Wesentlichen Fuchsjagd.
Die Gebäude am Russeltvedtodden auf der Akseløya. Von links: die Hagerup-Hütte von 1898, eine Hütte von 1963, die moderne Hütte von 1990.
Neben der Reduzierung der regionalen Tierbestände widmete Hagerup sich untergeordnet auch der Wissenschaft: Mehrfach zeichnete er durchgängige meteorologische Datenreihen auf, und 1902-03 beherbergte er einen Wissenschaftler der „Norwegischen Nordlicht-Expedition“, die ansonsten auf Island, in Nordnorwegen und auf Novaya Zemlya Stationen unterhielt. In Nähe der Hütten auf der Akseløya weisen kleine quaderförmige, nun flechtenüberwachsene Betonfundamente noch auf die Standorte der Instrumente zur Nordlichtbeobachtung hin.
Am Südende der Akseløya befindet sich das alte Steinhaus von Johan Hagerup, das dank Restaurierungsarbeiten noch in recht gutem Zustand ist. Aus den noch länger zurückliegenden Zeiten der Pomoren sind ebenfalls noch Fundamentreste sichtbar. Diese sind die ältesten Spuren von Besiedlung und Nutzung auf der Akseløya.
Auf dem gleichen Gelände gibt es eine Hütte in Blockhausbauweise, die 1963 gebaut wurde, und ein recht großes und modernes Haus (im Panorama prominent sichtbar), das noch in Nutzung ist. Gebaut wurde dieses Haus 1990 von Louis Nielsen, lokal auch als Hiawatha bekannt. Nielsen verkaufte sie 2011 an Tommy Sandal, der das Revier im Bellsund bis heute (Stand 2024) bewirtschaftet. Da die Eisverhältnisse die Verbindung von der Akseløya nach Longyearbyen im Winter aber seit Jahren unzuverlässig machen, hat Tommy seinen Hauptstandort zwischenzeitlich zum Kapp Schollin in Fridtjovhamna verlagert.
Akseløya: Russeltvedtodden – Fotogalerie
Abschließend noch eine Fotosammlung mit verschiedenen Eindrücken von den Hütten am Russeltvedtodden auf der Akseløya, angefangen mit ein paar „alten Schätzen“ von 2001.
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