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Wahlenbergfjord/Palanderbukta

Karte Wahlenbergfjord, Palanderbukta

Fon­na (nor­we­gisch) = Eis­kap­pe

All­ge­mein: Der Wahl­enberg­fjord, benannt nach einem schwe­di­schen Wis­sen­schaft­ler des frü­hen 19. Jahr­hun­derts, schnei­det tief von der Hin­lo­pen­stra­ße her in das Nord­aus­t­land ein. Oft gibt es lang in den Som­mer hin­ein fes­tes Fjord­eis oder Treib­eis, und die nörd­li­chen und inne­ren Berei­che sind schlecht ver­mes­sen, so dass er ins­ge­samt wenig besucht wird. Vor allem im Bereich der Pal­an­der­buk­ta (benannt nach einem schwe­di­schen Polar­for­scher und mehr­fa­chem Weg­ge­fähr­ten von Adolf Erik Nor­dens­ki­öld) gibt es meh­re­re Lan­de­stel­len und Mög­lich­kei­ten auch für län­ge­re Wan­de­run­gen, z.B. im Pal­an­derd­a­len auf der Süd­sei­te bis zum Rand der Eis­kap­pe Vega­fon­na oder beim Zei­pe­lod­den.

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Reiseführer: Spitzbergen-Svalbard

Wandern in der Palanderbukta

Wan­der­grup­pe in Morä­nen­land­schaft, Pal­an­der­buk­ta.

Selanderneset, Eingang Wahlenbergfjord, Hinlopenstraße

Selan­der­ne­set am Ein­gang des Wahl­enberg­fjord. Hori­zon­tal lagern­de Sedi­ment­schich­ten sind von Ero­si­on in turm­ar­ti­ge Vor­sprün­ge zer­schnit­ten wor­den.
Auf dem Gip­fel­pla­teau liegt eine Basalt­de­cke auf.

Geo­lo­gie: Auf der Nord­sei­te Grund­ge­bir­ge (Hecla Hoek), bestehend aus schwach­me­ta­mor­phen, meist steil­ste­hen­den Sedi­men­ten (bun­te Quar­zi­te und Dolo­mi­te). Die Gul­dé­nøya­ne bestehen, wie auch die aller­meis­ten ande­ren Inseln der Hin­lo­pen­stra­ße, aus Basalt (Jura bis Unter­krei­de). Auf der Süd­sei­te flach­la­gern­de Kar­bo­na­te, teil­wei­se sehr fos­sil­reich, aus dem aus­ge­hen­den Erd­al­ter­tum (Perm, sie­he Kapp Sta­ros­tin For­ma­ti­on) sowie Basal­tin­tru­sio­nen, die oft auf der Ober­flä­che voll­stän­dig von der Ero­si­on frei­ge­legt wur­den und daher heu­te viel­fach die Gip­fel­pla­teaus bil­den.

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Gletscherfront, Wahlenbergfjord

Glet­scher­front, Wahl­enberg­fjord.

Land­schaft: Sehr weit­räu­mi­ge, offe­ne Land­schaft. Die Umge­bung des Wahl­enberg­fjord ist weit­ge­hend von wei­ten Eis­kap­pen bedeckt, an der Küs­te gibt es aber oft einen Strei­fen eis­frei­en Lan­des, vor allem um die Pal­an­der­buk­ta her­um. Die hori­zon­ta­len Sedi­ment­schich­ten auf der Süd­sei­te sind mit­un­ter von der Ero­si­on zu spek­ta­ku­lä­ren, regel­mä­ßi­gen Tür­men zer­schnit­ten. Die meis­ten Küs­ten­ge­bie­te sind steil, Lan­de­mög­lich­kei­ten gibt es nur an weni­gen Stel­len auf bei­den Sei­ten der Pal­an­der­buk­ta. An fla­chen Stel­len sind alte Strand­wall­se­ri­en mit Frost­mus­ter­bö­den deut­lich sicht­bar, die gesam­te Land­schaft ist äußerst karg.

Eiskeilnetze, Palanderbukta

Kar­ge Polar­wüs­te mit Eis­keil­net­zen in der Pal­an­der­buk­ta.

Flo­ra und Fau­na: Wie auch sonst auf dem Nord­aus­t­land, han­delt es sich um hoch­po­la­re Käl­te­wüs­te, in der es nur an ein­zel­nen, beson­ders güns­ti­gen Stel­len Vege­ta­ti­on gibt. Ent­spre­chend ist auch die Fau­na hoch­ark­tisch. Gele­gent­li­che Losung und abge­wor­fe­ne Geweihstan­gen ver­ra­ten, dass es Ren­tie­re gibt, was man ange­sichts der kar­gen Pflan­zen­decke kaum glau­ben mag. Mit Eis­bä­ren ist immer zu rech­nen, vor allem, wenn Treib­eis in der Nähe ist; dann las­sen sich gele­gent­lich auch Wal­ros­se und Bart­rob­ben bli­cken. Frü­her hat es in der Umge­bung klei­ne Kolo­nien mit Elfen­bein­mö­wen gege­ben, die aber ver­mut­lich – lokal oder regio­nal – umge­zo­gen sind.

Svalbardmohn, Palanderbukta

Sval­bard­mohn (Papa­ver dah­lia­num), Pal­an­der­buk­ta.

Geschich­te: Der Wahl­enberg­fjord ist mehr­fach im 19. Jahr­hun­dert von wis­sen­schaft­li­chen Expe­di­tio­nen besucht wor­den, aber nie zen­tra­ler Punkt der Ereig­nis­se gewe­sen, so dass er his­to­risch nicht son­der­lich inter­es­sant ist. Eine Über­win­te­rung nor­we­gi­scher Trap­per im 20. Jahr­hun­dert ende­te in einer Kata­stro­phe, von der noch eine Hüt­ten­rui­ne an der Küs­te in der Nähe des Pal­an­derd­a­len zeugt. Ver­mut­lich kamen die Trap­per bei einer Explo­si­on in ihrer Hüt­te in der Augus­t­abuk­ta in der Hin­lo­pen­stra­ße ums Leben.

Die Mann­schaft der Kriegs­wet­ter­sta­ti­on Hau­de­gen im Rijpfjord eta­blier­te ein Depot in der Klø­ver­blad­buk­ta im inne­ren Wahl­enberg­fjord für den Fall, dass die Sta­ti­on zer­stört wor­den wäre. Von der Hau­de­gen-Sta­ti­on aus ist der Wahl­enberg­fjord in einem lan­gen Tages­marsch erreich­bar.

Bil­der­ga­le­rie Wahl­enberg­fjord

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Letzte Änderung: 13. November 2014 · Copyright: Rolf Stange
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