Lage des Wahlenbergfjords auf dem Nordaustland.
Allgemein: Der Wahlenbergfjord, benannt nach einem schwedischen Wissenschaftler des frühen 19. Jahrhunderts, schneidet von der Hinlopenstraße her über 40 Kilometer weit in das Nordaustland ein. Er ist einer der größten Fjorde des Nordaustlandes. Auf seiner Südseite liegt die Palanderbukta, die mit 20 Kilometern länge eigentlich groß genug für die Bezeichnung „Fjord“ wäre.
Wandergruppe in Moränenlandschaft, Palanderbukta.
Selanderneset am Eingang des Wahlenbergfjord. Horizontal lagernde Sedimentschichten sind von Erosion in turmartige Vorsprünge zerschnitten worden.
Auf dem Gipfelplateau liegt eine Basaltdecke auf.
Geologie: Auf der Nordseite Grundgebirge (Hecla Hoek), bestehend aus schwachmetamorphen, meist steilstehenden Sedimenten (bunte Quarzite und Dolomite). Die Guldénøyane bestehen, wie auch die allermeisten anderen Inseln der Hinlopenstraße, aus Basalt (Jura bis Unterkreide). Auf der Südseite flachlagernde Karbonate, teilweise sehr fossilreich, aus dem ausgehenden Erdaltertum (Perm, siehe Kapp Starostin Formation) sowie Basaltintrusionen, die oft auf der Oberfläche vollständig von der Erosion freigelegt wurden und daher heute vielfach die Gipfelplateaus bilden.
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Gletscherfront, Wahlenbergfjord.
Landschaft: Sehr weiträumige, offene Landschaft. Die Umgebung des Wahlenbergfjord ist weitgehend von weiten Eiskappen bedeckt, an der Küste gibt es aber oft einen Streifen eisfreien Landes, vor allem um die Palanderbukta herum. Die horizontalen Sedimentschichten auf der Südseite sind mitunter von der Erosion zu spektakulären, regelmäßigen Türmen zerschnitten. Die meisten Küstengebiete sind steil, Landemöglichkeiten gibt es nur an wenigen Stellen auf beiden Seiten der Palanderbukta. An flachen Stellen sind alte Strandwallserien mit Frostmusterböden deutlich sichtbar, die gesamte Landschaft ist äußerst karg.
Karge Polarwüste mit Eiskeilnetzen in der Palanderbukta.
Flora und Fauna: Wie auch sonst auf dem Nordaustland, handelt es sich um hochpolare Kältewüste, in der es nur an einzelnen, besonders günstigen Stellen Vegetation gibt. Entsprechend ist auch die Fauna hocharktisch. Gelegentliche Losung und abgeworfene Geweihstangen verraten, dass es Rentiere gibt, was man angesichts der kargen Pflanzendecke kaum glauben mag. Mit Eisbären ist immer zu rechnen, vor allem, wenn Treibeis in der Nähe ist; dann lassen sich gelegentlich auch Walrosse und Bartrobben blicken. Früher hat es in der Umgebung kleine Kolonien mit Elfenbeinmöwen gegeben, die aber vermutlich – lokal oder regional – umgezogen sind.
Geschichte: Der Wahlenbergfjord ist mehrfach im 19. Jahrhundert von wissenschaftlichen Expeditionen besucht worden, aber nie zentraler Punkt der Ereignisse gewesen, so dass er historisch nicht sonderlich interessant ist. Eine Überwinterung norwegischer Trapper im 20. Jahrhundert endete in einer Katastrophe, von der noch eine Hüttenruine an der Küste in der Nähe des Palanderdalen zeugt. Vermutlich kamen die Trapper bei einer Explosion in ihrer Hütte in der Augustabukta in der Hinlopenstraße ums Leben.
Die Mannschaft der Kriegswetterstation Haudegen im Rijpfjord etablierte ein Depot in der Kløverbladbukta im inneren Wahlenbergfjord für den Fall, dass die Station zerstört worden wäre. Von der Haudegen-Station aus ist der Wahlenbergfjord in einem langen Tagesmarsch erreichbar.
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