Allgemein: Der Magdalenefjord im Nordwesten Spitzbergens ist ein landschaftlich spektakulärer, historisch interessanter Fjord. Er wird auch von größeren Kreuzfahrtschiffen gerne angelaufen, da sich auf der Halbinsel Gravneset („Gräberhalbinsel“) eine gut geschützte Landestelle mit Sandstrand in landschaftlich schönster Umgebung befindet. Der Magdalenefjord ist touristisch für regionaler Maßstäbe überlaufen, aber die touristische Aktivität beschränkt sich weitestgehend auf einen Bereich von wenigen hundert Metern. Wahrscheinlich wird der Besucherandrang im Magdalenefjord ab 2015 nachlassen, da dann das schrittweise in Spitzbergen eingeführte Schwerölverbot auch dort in Kraft tritt. Der Nordwesten Spitzbergens ist als Nationalpark geschützt. Das Wetter ist vom nahen Nordatlantik geprägt und daher oft rau mit Wind, Wolken und Niederschlag.
Blick auf die Landschaft im inneren Magdalenefjord. Waggonwaybreen links, Brokebreen rechts.
Geologie: Grundgebirge. Metamorphe Gesteine (Gneise, Phyllite, Glimmerschiefer) herrschen vor, sowie kaledonische Granite nordöstlich des Magdalenefjord (»Hornemanntoppen-Granit«). Kräftige Hebung und Deformation während Oberkreide/Alttertiär (»Alpidische Gebirgsbildung«). Deshalb ist die Landschaft da ja auch so schön schroff.
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Landschaft: Wild-alpin mit steilen, schroffen Felswänden, und hohen, spitzen Bergen, die der Insel Spitzbergen zu ihrem Namen verholfen haben. Der höchste Berg der Region ist der Hornemanntoppen im Hinterland von Smeerenburgfjord und Magdalenefjord mit 1115 Metern. Vom Gravneset abgesehen, gibt es um dem Magdalenefjord wenig flaches Land, die Ufer sind oft sehr steinig-grobblockig. Die steinigen Strände, felsiges Gelände und stellenweise auch Matsch machen das Gehen vielerorts beschwerlich. Das Landesinnere ist stark vergletschert.
Waggonwaybreen (Mitte) und Miethebreen (links) im inneren Magdalenefjord.
Flora und Fauna: Die Flora ist aufgrund der steil-steinigen Topographie karg, wenig Tundra, vor allem Moosbetten in der Nähe von Vogelkolonien. In den steilen Schutthängen um den Magdalenefjord brüten Krabbentaucher in großer Zahl. Trotz der kargen, steinigen Landschaft gibt es auch Rentiere, die sich im Winter über das Eis von Insel zu Insel bewegen können. Eisbären und gelegentlich auch Walrosse ziehen unregelmäßig durch.
Krabbentaucher im Magdalenefjord.
Geschichte: Der Magdalenefjord liegt in dem Teil Spitzbergens, der bereits seit der berühmten Reise von Willem Barentsz (1596) bekannt ist. Möglicherweise hat schon Barentsz dort eine Besitzergreifungszeremonie durchgeführt. Auf jeden Fall tat das 1614 der Engländer Robert Fotherby, und es waren englische Walfänger, die im 17. Jahrhundert am Gravneset eine Walfangstation mit den üblichen Tranöfen, Unterbringung, Friedhof etc. betrieben. Der Walfängerfriedhof ist einer der größten von Spitzbergen, er ist umzäunt und darf nicht betreten werden, genau wie die recht spärlichen Reste der Specköfen.
Im frühen 20. Jahrhundert haben Trapper im Magdalenefjord auf der Nordseite eine Hütte gebaut, die als unauffällige Ruine noch steht. Sie wurde nur auf Reisen benutzt.
Die Erstbesteigung des Hornemanntoppen gelang 1931 Mitgliedern der »Österreichischen Spitzbergen-Fahrt« mit G. Machek und R. Untersteiner.
1977 wurde ein österreichischer Bergsteiger von einem Eisbären im Zeltlager auf der Nordseite des Fjords, beim Berg Alkekongen, getötet. Die Gruppe war nicht bewaffnet.
Kreuz für den österreichischen Bergsteiger, der 1977 im Magdalenefjord von einem Eisbären getötet wurde.
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