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pfeil Kalender 2025: Spitzbergen & Grönland pfeil

Jyplingane

Eine winzige Insel beim Nordaustland

Wenn es eine zu Spitz­ber­gen gehö­ren­de Insel gibt, von der fast garan­tiert noch nie­mand gehört hat, dann die­se hier. Wobei „Jyplin­gane“ ein Plu­ral­wort ist, es heißt so etwas wie „die Grün­schnä­bel“.

Jyplingane

Also gut, wenn man bei die­ser bes­se­ren Kies­bank über­haupt über eine Insel reden kann, dann mei­net­we­gen auch über zwei 🙂 tat­säch­lich kann man zumin­dest bei Hoch­was­ser mit eini­ger Vor­sicht mit dem Zodiac zwi­schen der grö­ße­ren Insel und dem nörd­lich vor­ge­la­ger­ten Fel­sen hin­durch­fah­ren.

Jyplingane

Jyplin­gane: „die Grün­schnä­bel“.
Eine bes­se­re Kies­bank, kei­ne 500 Meter von einem Ende bis zum ande­ren.

Schrö­der-Stranz

Die Jyplin­gane lie­gen in der Nor­den­ki­öld­buk­ta, auf der Nord­sei­te des Nord­aus­t­lands. Eine Gegend, von der schon mal gehört hat, wer sich mit der Schrö­der-Stranz-Expe­di­ti­on beschäf­tigt hat: Nicht weit ent­fernt hat Her­bert Schrö­der-Stranz zusam­men mit drei Beglei­tern im Spät­som­mer 1912 sein Schiff, den Her­zog Ernst, ver­las­sen. Das war in der Nähe der Score­s­by­øya, einer etwas grö­ße­ren Insel, die einen guten Kilo­me­ter nord­öst­lich der Jyplin­gane liegt. Der Plan war eine Que­rung des Nord­aus­t­lands und der Haupt­in­sel Spitz­ber­gens bis in den Kross­fjord an der West­küs­te. Ein selbst­mör­de­ri­sches Vor­ha­ben, und von der Grup­pe wur­de nie wie­der jemand gese­hen.

Aber auch in die­sem Zusam­men­hang spiel­ten die Jyplin­gane kei­ne Rol­le. War­um soll­te man dort­hin wol­len?

Eis­bä­ren!

Im Som­mer 2021 war ich zwei­mal dort. Im August sahen wir zufäl­lig aus mitt­le­rer Ent­fer­nung, dass auf dem Eiland Akti­vi­tät war. Es stell­te sich her­aus, dass dort etwa 17 oder 18 Eis­bä­ren ver­sam­melt waren, um an den ange­trie­be­nen Res­ten eines toten Wals zu fut­tern.

Jyplingane: Eisbären

Eis­bä­ren­par­ty auf Jyplin­gane, August 2021.

Ein Fest für die Eis­bä­ren und ein Fest für die Men­schen, die das ein paar Stun­den lang beob­ach­ten durf­ten. Die Eis­bä­ren haben unse­re Fahr­ten mit dem Bei­boot um die Insel kaum inter­es­siert, und wenn doch, dann indem sie neu­gie­rig auf uns zu kamen. Kein Pro­blem, solan­ge man im Boot ist und die Augen offen hält. Aller­dings waren ein­zel­ne Eis­bä­ren selbst im Was­ser so neu­gie­rig, dass man sich immer wie­der mal etwas zurück­zie­hen muss­te! Recht unge­wöhn­lich.

Oder auch nicht …

Ein zwei­ter Besuch fand im Sep­tem­ber statt, natür­lich in der Hoff­nung, eine ähn­lich spek­ta­ku­lä­re Eis­bä­ren­sich­tung erle­ben zu dür­fen wie genau vier Wochen frü­her im August.

Jyplingane ohne Eisbären

Vier Wochen spä­ter: Jyplin­gane ohne Eis­bä­ren.

Und, was war? Tota­le Fehl­an­zei­ge! Nicht ein ein­zi­ger Eis­bär weit und breit! Sehr unge­wöhn­lich. Selbst wenn an den abge­nag­ten Kno­chen nichts mehr zu holen war – das dar wohl so – hät­te man erwar­tet, dass irgend­wo noch ein dicker, sat­ter Eis­bär gelang­weilt auf der Insel her­um­liegt. Aber nach meh­re­ren Fahr­ten um die sehr klei­ne Insel war klar, dass dort nichts und nie­mand ist. Unglaub­lich!

Aber die Gele­gen­heit, die­ses klei­ne, wil­de Eiland wenigs­tens ein­mal kurz zu betre­ten. Natür­lich habe ich sie mir nicht ent­ge­hen las­sen!

Ja, so ist Spitz­ber­gen, so ist die Ark­tis, so ist die Natur. Unvor­her­seh­bar. Immer für eine Über­ra­schung gut 🙂

Jyplin­gane Foto­ga­le­rie

Zugu­ter­letzt noch ein paar Ein­drü­cke vom „den Grün­schnä­beln“ (Jyplin­gane). Mit und ohne Eis­bä­ren.

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

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Letzte Änderung: 15. Juni 2022 · Copyright: Rolf Stange
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