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Grönlandwal (Balaena mysticetus)

Bowhead whale (E) - Grønlandshval (N) - Baleine boreale (F)

Grön­land­wal beim Ver­le­gen­hu­ken (2009)

Beschrei­bung: Gro­ßer, dun­kel­grau­er Bar­ten­wal (Län­ge bis 20 m, Gewicht bis 100 t). Das gewal­ti­ge Maul kann ein gutes Drit­tel der Län­ge ein­neh­men. Auf­fäl­lig ist, dass der Grön­land­wal kei­ne Rücken­flos­se hat. Die vom Ober­kie­fer her­ab­hän­gen­den Bar­ten, mit denen der Wal Plank­ton fil­tert, errei­chen bis zu drei oder sogar vier Meter Län­ge und sind die längs­ten aller Wal­ar­ten. Der Grön­land­wal ist ein lang­sa­mer Schwim­mer und hat einen kräf­ti­gen, V-för­mi­gen Blas.

Ver­brei­tung / Zug­ver­hal­ten: Ark­ti­sche Wal­art, die meist in der Nähe von Treib­eis anzu­tref­fen ist. Bis ins frü­he 17. Jahr­hun­dert hin­ein war der Grön­land­wal äußerst zahl­reich im Nord­at­lan­tik, die Küs­ten­ge­wäs­ser Sval­bards mit ein­ge­schlos­sen. Durch inten­si­ven Wal­fang im 17. und 18. Jahr­hun­dert wur­de die­se Art im Nord­at­lan­tik fast aus­ge­rot­tet, erst in den letz­ten Jah­ren wur­den wie­der sel­ten ein­zel­ne Tie­re gese­hen, vor allem im Bereich des süd­li­chen Endes der Hin­lo­pen­stra­ße. Im Som­mer 2006 trieb tat­säch­lich ein ein­zel­ner Grön­land­wal für eine Wei­le im Advent­fjord in Lon­gye­ar­by­en her­um – die ers­te Sich­tung eines der­ar­ti­gen Tie­res an der West­küs­te von Spitz­ber­gen seit Jahr­hun­der­ten und somit eine gar nicht so klei­ne Sen­sa­ti­on!

Den­noch muss der Grön­land­wal in Sval­bard nach wie vor als prak­tisch aus­ge­rot­tet gel­ten, und nie­mand ver­mag zu sagen, ob der Bestand sich jemals wie­der erho­len wird.
In der rus­si­schen sowie nord­ame­ri­ka­ni­schen Ark­tis gibt es noch ins­ge­samt eini­ge hun­dert Tie­re.

Bio­lo­gi­sches: Da der Grön­land­wal heu­te so sel­ten ist, ist wenig über ihn bekannt. Wie auch ande­re Bar­ten­wa­le, zieht er lang­sam durch ober­flä­chen­na­he Gewäs­ser der Ozea­ne und fil­tert dabei Plank­ton in gewal­ti­gen Men­gen zu sei­ner Ernäh­rung.

Alle zwei Jah­re bringt eine Kuh ein Kalb zur Welt, das bei der Geburt 3,5 m lang ist.

Sons­ti­ges: Wegen sei­ner dicken Speck­schicht, aus der das wert­vol­le Wal­öl gewon­nen wur­de, sowie da der Grön­land­wal ein lang­sa­mer Schwim­mer ist, der auch tot an der Ober­flä­che treibt, wur­de er im 17. und 18. Jahr­hun­dert das Opfer eines sehr inten­si­ven Wal­fangs. Auch die Bar­ten waren begehrt.

Die letz­ten Grön­land­wale wur­den in Spitz­ber­gen 1911 gefan­gen, unter Schutz gestellt wur­de die Art erst 1939, offen­sicht­lich viel zu spät.

Es ist heu­te kaum noch vor­stell­bar, wie es vor wenig mehr als 400 Jah­ren in den Fjor­den Sval­bards von Walen gewim­melt haben muss.

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Letzte Änderung: 18. November 2017 · Copyright: Rolf Stange
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