Beschreibung: Großer, dunkelgrauer Bartenwal (Länge bis 20 m, Gewicht bis 100 t). Das gewaltige Maul kann ein gutes Drittel der Länge einnehmen. Auffällig ist, dass der Grönlandwal keine Rückenflosse hat. Die vom Oberkiefer herabhängenden Barten, mit denen der Wal Plankton filtert, erreichen bis zu drei oder sogar vier Meter Länge und sind die längsten aller Walarten. Der Grönlandwal ist ein langsamer Schwimmer und hat einen kräftigen, V-förmigen Blas.
Verbreitung / Zugverhalten: Arktische Walart, die meist in der Nähe von Treibeis anzutreffen ist. Bis ins frühe 17. Jahrhundert hinein war der Grönlandwal äußerst zahlreich im Nordatlantik, die Küstengewässer Svalbards mit eingeschlossen. Durch intensiven Walfang im 17. und 18. Jahrhundert wurde diese Art im Nordatlantik fast ausgerottet, erst in den letzten Jahren wurden wieder selten einzelne Tiere gesehen, vor allem im Bereich des südlichen Endes der Hinlopenstraße. Im Sommer 2006 trieb tatsächlich ein einzelner Grönlandwal für eine Weile im Adventfjord in Longyearbyen herum – die erste Sichtung eines derartigen Tieres an der Westküste von Spitzbergen seit Jahrhunderten und somit eine gar nicht so kleine Sensation!
Dennoch muss der Grönlandwal in Svalbard nach wie vor als praktisch ausgerottet gelten, und niemand vermag zu sagen, ob der Bestand sich jemals wieder erholen wird.
In der russischen sowie nordamerikanischen Arktis gibt es noch insgesamt einige hundert Tiere.
Biologisches: Da der Grönlandwal heute so selten ist, ist wenig über ihn bekannt. Wie auch andere Bartenwale, zieht er langsam durch oberflächennahe Gewässer der Ozeane und filtert dabei Plankton in gewaltigen Mengen zu seiner Ernährung.
Alle zwei Jahre bringt eine Kuh ein Kalb zur Welt, das bei der Geburt 3,5 m lang ist.
Sonstiges: Wegen seiner dicken Speckschicht, aus der das wertvolle Walöl gewonnen wurde, sowie da der Grönlandwal ein langsamer Schwimmer ist, der auch tot an der Oberfläche treibt, wurde er im 17. und 18. Jahrhundert das Opfer eines sehr intensiven Walfangs. Auch die Barten waren begehrt.
Die letzten Grönlandwale wurden in Spitzbergen 1911 gefangen, unter Schutz gestellt wurde die Art erst 1939, offensichtlich viel zu spät.
Es ist heute kaum noch vorstellbar, wie es vor wenig mehr als 400 Jahren in den Fjorden Svalbards von Walen gewimmelt haben muss.
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