Pyramiden (Billefjord, Spitzbergen)
360°-Panoramen
Pyramiden ist eine der russischen Siedlungen Spitzbergens. Ursprünglich wurde das Kohlefeld 1910 durch den Schweden Bertil Högbom in Besitz genommen, aber der Bergbau erreichte in den folgenden Jahren kein industrielles Niveau. 1926 wurde Pyramiden an Russland verkauft, seit 1931 und bis heute ist der Ort im Besitz der staatseigenen Firma Trust Arktikugol.
Panorama-Unterseiten zu Pyramiden
Nach bedeutenden Erweiterungen in den 1970er und 1980er Jahren, als bis zu 1000 Menschen in Pyramiden lebten, ging es nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bergab. Pyramiden wurde 1998 aufgegeben, wozu neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage Russlands und der Eignergesellschaft auch das Flugzeugunglück am Operafjellet von 1996 beitrug. Dabei kamen 141 Menschen auf dem Weg von Russland nach Barentsburg ums Leben, was sowohl menschlich als auch wirtschaftlich ein harter Schlag für die russischen Siedlungen Spitzbergens war.
Nach Jahren des Verfalls erlebt Pyramiden nun wieder aktivere Jahre. 2013 wurde das Hotel Tulipan wieder eröffnet, 2018 wurde das Kulturhaus teilweise renoviert. Es wohnen und arbeiten aber nur, je nach Saison, 10-20 Personen in Pyramiden, das nach dem benachbarten Berg benannt ist. Pyramiden ist ein faszinierender Ort, der weltweit immer wieder Aufmerksamkeit in Medien und Reiseblogs erhält, und mittlerweile ist die weitgehend verlassene Siedlung ein beliebtes Ziel für Touristen. Die meisten kommen auf Tagestouren mit Schiffen von Longyearbyen und bleiben nur etwa zwei Stunden, gerade genug für einen Eindruck. Manche quartieren sich im Hotel Tulipan ein und haben so Zeit, deutlich mehr zu entdecken und zu erleben.
Pyramiden gehört zu den Orten Spitzbergens, die ich am interessantesten finde. Seit 1997, initial also noch während der ausgehenden aktiven Zeit des Ortes, bin ich regelmäßig dort gewesen und war immer wieder fasziniert. Neben dem bizarren Ort reizt auch die landschaftlich ungemein schöne Umgebung.
Im benachbarten Billefjord werden häufig Eisbären gesehen, die gelegentlich auch durch die verlassene Siedlung streifen. Der Ort ist nicht eisbärensicher! Wer individuell dort unterwegs sein will, muss daher eine geeignete Waffe mitführen und beherrschen, im Gegensatz zu den zentralen Bereichen der heute noch aktiven Siedlungen Spitzbergens.
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Letzte Änderung: 02. Januar 2019 ·
Copyright: Rolf Stange